Vermisster Boxer Tunahan K. aus Hamburg tot aufgefunden

TheirSlave schrieb:Ein Auftragskiller der, wenn gerade "nichts zu tun" ist geklaute Handys vertickt, um über die Runden zu kommen? Ein Drehbuchautor der so eine Idee einem Filmmogul vorstellt ist fünf Minuten später seinen Job los. Da fasst man sich wirklich nur noch an den Kopf...

Ich gehe davon aus, dass fast alle sogenannten "Profikiller" hierzulande ihre Existenz ähnlich mehr schlecht als recht bestreiten. Anders als zum Beispiel in Mexiko gibt es hier einfach keinen ausreichend großen Markt für ihre Dienstleistungen (siehe PKS). Fünf Tage in der Woche pflastern sie Garagenauffahrten oder bemalen Wände, am Samstag brechen sie einem säumigen Schuldner die Beine, und wenn es ganz, ganz hoch kommt, legen sie an einem Sonntag obendrein jemanden um.

VanDusen schrieb:Fünf Tage in der Woche pflastern sie Garagenauffahrten oder bemalen Wände, am Samstag brechen sie einem säumigen Schuldner die Beine, und wenn es ganz, ganz hoch kommt, legen sie an einem Sonntag obendrein jemanden um.

Frank L. firmierte offiziell unter Trockenbau.

Mord in der Boxerszene - Spurensuche im Hamburger Milieu I True Crime by Y-Kollektiv

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"Warum starb Tunahan? Spurensuche in der Boxszene" Beitrag von Y-Kollektiv (ÖR).

@sören42
@VanDusen
@TheirSlave
@oö1990


Der Beitrag ist recht interessant. (s.o.)

Zu Wort kommen:
- die Verlobte
- ein Boxpromoter
- der Boxtrainer
- der Vater

Es wird viel nach dem Maserati gefragt - eine Antwort WIE er den haben konnte, gab es nur "ansatzweise" vom Vater.

lt. Aussage des Vaters:

Maserati gebraucht von 2014:
Kaufpreis: 47.500 EUR
Darlehen TargoBank: 20.000 EUR

- 4000 - 5000 EUR netto im Monat, dabei keine monatlichen Kosten wie Miete/ Unterhalt

- "Gewinnausschüttung" 17.000 EUR im Jahr vor dem Mord
(was der Vater hier genau meint ist mir unklar - war er schon Unternehmer und sein Unternehmen hatte per Gewinnermittlung 17.000 EUR zur Privatentnahme? Oder war er noch Angestellter und hat Boni erhalten? Aktionär fällt wohl aus. Diese Aussage ist mir nicht schlüssig.)

Weiß jemand welche Rechtsform das Unternehmen von Tunahan hatte?


Der Vater deutet auch an, dass das Problem, was zu dem Tötungsdelikt geführt hat, beim Trainer zu suchen ist.

Mich lässt der Beitrag - eher die Aussagen der Angehörigen - ratlos zurück. Es wurde viel gesagt, aber ohne etwas zu sagen.

jada schrieb:Der Vater deutet auch an, dass das Problem, was zu dem Tötungsdelikt geführt hat, beim Trainer zu suchen ist.

Mich lässt der Beitrag - eher die Aussagen der Angehörigen - ratlos zurück. Es wurde viel gesagt, aber ohne etwas zu sagen.

Kennt irgendjemand die Gerüchte, welche es dort in Hamburg bezüglich der mutmaßlichen Konflikte des Trainers mit einer anderen Größe des Boxsports dort hatte? Ging es wirklich nur darum, dass Tunahan den Trainer gewechselt hat? Ich finde das sehr seltsam.... irgendetwas Gröberes muss vorgefallen sein, ansonsten beauftragt man nicht einen Auftragmörder mit einem Kilo Koks (stand mal in der MoPo) um jemanden umzubringen.

oö1990 schrieb:irgendetwas Gröberes muss vorgefallen sein, ansonsten beauftragt man nicht einen Auftragmörder mit einem Kilo Koks (stand mal in der MoPo) um jemanden umzubringen.

Um überhaupt einen Profikiller zu kennen und diesen mit einem Kilo Koks bezahlen zu können, muss der Auftraggeber tief in der kriminellen Unterwelt verwurzelt sein. Das verkompliziert die Suche nach dem Motiv, denn in solchen Kreisen können selbst Nichtigkeiten ausreichen, damit die verletzte "Ehre" mit allen Mitteln wieder hergestellt werden muss.

VanDusen schrieb:Um überhaupt einen Profikiller zu kennen und diesen mit einem Kilo Koks bezahlen zu können, muss der Auftraggeber tief in der kriminellen Unterwelt verwurzelt sein. Das verkompliziert die Suche nach dem Motiv, denn in solchen Kreisen können selbst Nichtigkeiten ausreichen, damit die verletzte "Ehre" mit allen Mitteln wieder hergestellt werden muss.

Ja, aber das mit der "kriminellen Unterwelt" sollte ja zumindest leicht herauszufinden sein, wer von der Boxszene dort gute Kontakte hin hatte/hat.

Mich beschäftigt der Fall sehr . Ich hab damals in einer Tankstelle gearbeitet und Tunahan war regelmässig Kunde bei mir, und ich kann das bis heute nicht begreifen, was mit ihm geschehen ist . Vor dem Tatort stand er mit seinem Maserati neben mir auf der Straße und hat zu mir rüber geschaut . Aufeinmal höre ich nach einem Monat spaeter das der tot ist . Hoffe, es wird eine Spur gefunden und die Taeter zur Rechenschaft gezogen.

@Bigboss_16
Den Täter haben sie schon, nur den Auftraggeber anscheinend nicht.

VanDusen schrieb am 20.12.2019:Ich gehe davon aus, dass fast alle sogenannten "Profikiller" hierzulande ihre Existenz ähnlich mehr schlecht als recht bestreiten. Anders als zum Beispiel in Mexiko gibt es hier einfach keinen ausreichend großen Markt für ihre Dienstleistungen (siehe PKS). Fünf Tage in der Woche pflastern sie Garagenauffahrten oder bemalen Wände

Mucki Pinzner fällt mir da als Gegenbeispiel ein. Der saß sogar im Knast und erledigte während des Freigangs Aufträge.
Wikipedia: Werner Pinzner
Allerdings vermute ich in diesem Fall eher einen angeheuerten Täter aus dem Ausland

Wie mir ein befreundeter Stuttgarter Hobby-Ermittler kürzlich berichtete, wurde anlässlich des dortigen Mord-Prozesses (Brigitta J.) gegen den ehemaligen Top-Manager Hartmut M. auch dessen mögliche Verbindung zum Holmmoor-Fall erörtert.

Hartmut M. wurde 2020 in seiner Gartenlaube in Hamburg-Langenhorn verhaftet.

https://www.mopo.de/hamburg/messer-mord-vor-25-jahren-nach-dna-analyse-mann-69-in-gartenlaube-festgenommen-36236290/

Also gar nicht weit entfernt und ganz ähnlich Frank L.s "Bungalow" in Quickborn-Harksheide.

2021 berichtet die Mopo von einer neuen heißen Spur:

https://www.mopo.de/im-norden/schleswig-holstein/mordfall-tunahan-kripo-verfolgt-neue-heisse-spur/

Hartmut kannte Auftragskiller Frank L. aus dem Gefängnis. Auch nach der gemeinsamen Haftzeit bestand der Kontakt weiter.
H's Handy war zur Tatzeit am Holmmoor in der dortigen Funkzelle eingeloggt.
Desweiteren befand sich eine Handschelle mit Frank's DNA-Spur in seinen Habseligkeiten.

Über Hartmut M. tauschten wir uns bei Allmystery schon in der Anja-Aichele-Diskussion ausführlich aus:

https://www.allmystery.de/ng/search?thread=82480&query=hartmut

Nachdem er im letzen Jahr wegen Mordes verurteilt wurde, läuft gerade noch der Revisions-Prozess in Stuttgart (das vermutete Mordmerkmal wurde angezweifelt).

Leider gibt es derzeit keine (ohne Abo lesbare) Berichterstattung der dortigen Medien.
Es wird aber sicher wieder sehr knapp.

Gut möglich, dass er bald wieder in seine Gartenlaube einziehen kann.

GonzoX schrieb am 07.03.2023:Hartmut kannte Auftragskiller Frank L. aus dem Gefängnis. Auch nach der gemeinsamen Haftzeit bestand der Kontakt weiter.
H's Handy war zur Tatzeit am Holmmoor in der dortigen Funkzelle eingeloggt.
Desweiteren befand sich eine Handschelle mit Frank's DNA-Spur in seinen Habseligkeiten.

@GonzoX, @all:

Auch die Bildzeitung berichtet von dem Handy aus Hartmut M.s Gartenlaube. Zur Eigentümerschaft werden keine Angaben gemacht, allerdings wurden dort auch Handschellen mit L.s DNA gefunden:

Die Tat gestand Hartmut M.s Zellengenosse Frank L. (†58), der sich kurz darauf erhängte. In M.s Laube fanden sich nun aber Handschellen mit L.s DNA und ein Handy, das zur Tat­zeit beim Holmmoor-Rast­platz eingeloggt war.

Quelle: https://www.bild.de/regional/stuttgart/stuttgart-aktuell/frauen-leichen-neben-autobahn-entsorgt-dieser-porzellan-manager-ist-ein-doppel-m-83150326.bild.html

Womöglich wurde L. hier, in der Gartenlaube des Ex-Porzellanmanagers, unter Druck gesetzt?