Asexuell

@deja-vu.

Ich glaube nicht, dass du ueber das Wasser latschen kannst. Fuer dich gelten die gleichen Regeln der Schwerkraft wie fuer alle anderen auch. Was mit dir ist, mag vielleicht nicht der "Norm" entsprechen - aber vorgekommen ist sowas garantiert auch schon mal.

@KillingTime
Kann sein. Das wird ein Psychologe beurteilen müssen.


Was die Schwerkraft jetzt damit zu tun hat, weiß ich nicht. Ich will mich nicht als was besseres darstellen. Glücklich über die Schwierigkeiten, andere Menschen zu verstehen und ihrerseits nicht verstanden zu werden, bin ich nicht.

Doors schrieb:Leute, die Menschen mit anderen sexuellen Erfahrungen oder Vorlieben die ihren aufzwingen wollen, weil sie die zur einzig verbindlichen Norm erheben - die finde ich dann wirklich "pervers".

Schööön! :D
Das ist mal ein Beitrag, wie ich ihn auch geschrieben hätte.

@so.what

Das was du schreibst klingt für mich auch sehr vertraut... die Familie, Mitmenschen, alle belästigen einen mit solchen Themen, manche meinen es vielleicht nicht mal böse, aber sie merken einfach nicht, wenn Grenzen überschritten werden.
Und natürlich gibt es ja auch genug fiese Mitmenschen.

so.what schrieb:Dreht sich doch irgendwie immer alles genau darum, um Sex. Das man selbst keinerlei Trieb hat, scheint für viele echt total schwer zu fassen sein.

Ja, so ist es.. aber warum man so etwas überhaupt wissen will / muss... ich verstehe das einfach nicht..

so.what schrieb:Trotzdem kann ich partnerschaftliche Liebe empfinden, bin sogar verheiratet. Mit meinem Mann habe ich einen Weg gefunden, mit der Thematik gut umzugehen und wir beide fühlen uns wohl so :).

Das freut mich wirklich für dich. Ich glaube, solche akzeptablen Menschen sind dünn gesäät, es gibt mit Sicherheit nicht viele, die das akzeptieren können.
Ich für meinen Fall kann (asexuelle natürlich) partnerschaftliche Liebe nicht für Menschen empfinden, sondern nur für meinen Fußballclub.......

@KillingTime

KillingTime schrieb:Du hast die falschen Gesprächspartner, ganz eindeutig. Natürlich ist sowas Thema. Warum auch nicht, dazu kann praktisch jeder was beitragen. Und wenn du das eben nicht kannst, dann lerne, wie man auf entsprechende Fragen reagiert. Kleiner Tipp: Lügen ist erlaubt. Wenn dich zum Beispiel jemand fragt, ob du eine Freundin hast, dann könntest du antworten, "nein zur Zeit nicht". Du musst dich nicht herausreden. Kurze knappe Antwort, Blickwechsel, und der Nächste spricht.

Ich erwähnte bereits, dass ich nicht so sonderlich das dicke Fell habe... und ich hab es oft versucht, einfach zu sagen "nein, derzeit nicht"... aber es wurde mir nie abgenommen, man merkt es wohl einfach. Man merkt mir aber leider mit Sicherheit auch an, dass ich meinen Fußballclub mehr mag als mögen..... fürchte ich.

@Doors

Doors schrieb:Dann ist das allerdings weniger ein Problem der Asexualität, sondern des Selbstbewusstseins. Oder des "Freundes"kreises. An beidem kann man arbeiten.

Es sind keine Freunde, die mit mir über so etwas reden, ich habe kaum Freunde und die zwei, drei Personen, die ich habe, wissen Bescheid, wo meine Grenze liegt.
Und zum Selbstbewusstsein... ich glaube, damit hat es auch herzlich wenig zu tun. Sexualität ist für mich ein scheußliches Thema, weil ich das als Kind viel zu viel hatte - ohne es zu wollen....

@deja-vu.

deja-vu. schrieb:Zwanghaft anpassen und so tun als wäre alles normal habe ich die längste Zeit versucht. Es war falsch und wirkte unauthentisch. Ich möchte mich für andere Menschen auch nicht mehr verstellen.

Ja, das passt hier bei mir auch...

...und ich wünschte, ich könnte auch in meinem realen Umfeld offen sagen, dass ich ... naja... eben nur diesen Fußballverein lieben kann und keine Menschen. :/

@AthleticBilbao
Weißt du, was ich sage, wenn mich jemand fragt, ob ich gerade einen Klotz am Bein habe?
"Ich bin kein Beziehungsmensch."

Und wenn jemand fragt, ob ich mir dann wenigstens von Zeit zu Zeit was zum ficken hole:
"Das geht dich nichts an."


So erstickst du jede Diskussion im Keim.

@AthleticBilbao

AthleticBilbao schrieb:Ich erwähnte bereits, dass ich nicht so sonderlich das dicke Fell habe...

Ja, ich weiß. Versuche zu lernen, dich "mit dem Arsch drauf zu setzen", wenn dir jemand was ans Zeug flicken will. Mit solchen Leuten willst du ohnehin nichts zu tun haben.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Mit solchen Leuten willst du ohnehin nichts zu tun haben.

Mit dieser Aussage hast du auf jeden Fall recht. :)

@Zeo

Ich danke Dir für den Tipp, ich versuche es einfach.

In geselligen Runden sag ich halt nicht gern "geht dich nichts an", weil das so unhöflich ist. Aber andererseits... ist es ja auch unhöflich so etwas zu fragen... vor allem wenn man es schon förmlich sehen kann, dass Grenzen überschritten werden..

In Gesprächsrunden, die einen mit "Na, heute schon gefickt?!" begrüssen, würde sich wohl kaum einer wohl fühlen.

Menschen, die einen fragen, ob man nun endlich schon mal mit jemandem geschlafen hätte, könnte man mit der vor der versammelten Mannschaft gestellten Frage "Wie oft onanierst Du eigentlich in der Woche?" bloss stellen.

@deja-vu.
Dass die meisten Menschen i-wie gleich ticken ist auch meine Erfahrung und ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaub, das ist sogar belegt.
Das Enneagramm z.B. ist so eine Bestätigung, dass die Menschen i-wie gleich ticken.

Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch, jeden anderen schlussendlich i-wo einordnet, auch bei der allergrößten Offenheit. Schon alleine, wenn wir uns unsere Freunde auswählen, haben wir auch nicht das Bedürfnis sich mit jeden öfters zu treffen. Das ist auch eine Selektion, die jeder normal findet. Wir wissen genau, oder meist genau, mit wem wir besser können, mit wem weniger. Und trotzdem reizt es uns immer wieder einmal mit jemanden intensiver in Kontakt zu treten, obwohl wir es eh wissen, dass das nicht lange gehen wird. Der Effekt: Es bestärkt einen dann wieder in seinen Wahrnehmungen oder aber man macht neue Entdeckungen.

Meine Erfahrung mit Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts etc. aus verschiedenen Kulturkreisen sagt mir, dass eben nicht alle gleich ticken, Enneagramm oder sonstige "Ich mach mir die Welt überschaubar"-Hilfsmittel hin oder her. Menschen sind höchst unterschiedlich. Daraus schliesse ich, dass es auch keinen "Generalplan Umgang Mensch" geben kann.

Die These der sich selbst verstärkenden Vorurteile teile ich auch nicht. I-wie, i-wo und i-gitt.

Doors schrieb:dass eben nicht alle gleich ticken

Für geeignete Werte von $gleich ticken sie eben doch gleich. Du musst die Werte nur groß genug ansetzen. Genau so, wie 2+2=5 ist, für sehr große Werte von 2.

@Doors
Okay, ist auch in Ordnung. Hier geht es nicht um einen Generalplan "Umgang miteinander", hier geht es vielmehr, um das Verständnis, dass ein anderer bloß weil anders tickt auch seine Würde hat und z.B. nicht als schwierige Persönlichkeit bezeichnet wird. (Meist kommt das aus den Mund von Menschen, die so nach dem allgemeinen Mainstreaming leben). Wer hätte denn das Recht mich anzuprangern? Und daher find ich das recht hilfreich.

Das einzige, was man daraus ablesen kann, ist dass jeder Mensch sich ein Grundmuster zurechtlegt, um mit der Angst des Ungeliebtseins, der Hilflosigkeit und der Angst vor dem Tod zurechtzukommen.

Im eigentlichen geht es dann darum, diese Urangst zu spüren, so hab ich das verstanden, damit Du dann dieses Hilfsmittel Grundmuster nicht mehr brauchst und Du frei bist.

Entgegen dem Herrn Christian Meyer, der folgende Behauptung aufstellt durch diese Urangst gehen zu müssen um frei werden zu können, stelle ich die Behauptung auf, dass in der Erfahrung der leibhaftigen Liebe die Freiheit von, dem was dich an Grundmustern bindet mitgeliefert wird. Wie gesagt ist meine These.

Für den den es interessiert da nachzuhaken einfach Spirituelles Enneagramm & Christian Meyer in Google eingeben.

Ich habe den Eindruck, die genannten Ängste auch ohne Herrn Meyer überwunden bzw. nicht gehabt zu haben.

@Brigitta

Ganz allgemein hast Du natürlich Recht.

Ich meinte es ein wenig anders.

@Doors
Das stimmt es muss auch ohne den Herrn Meyer gehen. Ich hab den Herrn Meyer nur der Vollständigkeithalber dazu geschrieben, weil ich das alles vermutlich nicht ganz korrekt wiedergegeben habe.

Gerade hab ich mir so einige Kommentare noch einmal durchgelesen und dachte mir, dass Verwerfliche an der Thematik, die manche auf den Geist geht ist, dass der Sex von der Sexualität genauer von der Liebe losgelöst betrachtet wird. Das Problem dabei ist, das Liebe zwar kann, was Sex kann (eigentlich sogar noch intensiver), doch Sex nicht kann, was Liebe kann. Und wer das eine nicht hat, nimmt sich halt das andere, um auch was davon zu haben.