Cachalot schrieb:Dazu kommt. Übergewicht ist nix was man als positiv darstellen sollte. Es ist nix positives.
Übergewicht ist sicherlich nichts Positives - mit Übergewicht zu vereinbarenden Sport auch mit Übergewicht durchzuführen ist jedoch etwas Positives. Niemand soll sich durch Übergewicht davon abgehalten fühlen dass man sich in der Öffentlichkeit zeigen kann, rausgehen kann, Sport treiben etc. Im Gegenteil: Wenig Bewegung, negative Stimmung... führen eher dazu dass Übergewicht zunimmt bzw. nicht reduziert wird.
Somit: Ja, es ist positiv wenn jemand mit z.B. 200 kg ins Schwimmbad geht - auch wenn es nicht positiv ist dass dieses Übergewicht erreicht wurde.
Frau.N.Zimmer schrieb:Ich bleibe dabei. Man muss seine Grenzen akzeptieren. Es geht eben nicht alles. Jetzt nimm doch Gesang. Wenn nun einer kommt, der krächzt wie ein Rabe? Kaufen wir dann dessen Platten weil er sich Mühe gegeben hat?
Meine Meinung - und so halte ich es auch für mich. Wenn etwas durch eine kleine Änderung machbar wird weil es schon fast machbar war: unbedingt ändern. Wenn es grundsätzlich nicht geht: Akzeptieren anstatt z.B. anderen etwas aus "Gerechtigkeitsgründen" verbieten.
Am eigenen Beispiel: Ich finde es (körperliche Behinderung liegt vor) arg sinnvoll dass ich am Arbeitsplatz einen angepassten Bürostuhl habe, und ich fand es auch sinnvoll dass früher in der Schule darauf geachtet wurde dass zu sportliche Anteile eines Schulausflugs optional waren (kann das meiste des Schulausflugs mitgemacht werden, sollte die Teilnahme nicht daran scheitern dass z.B. eine Kleinigkeit nicht machbar ist - wie meinetwegen die Stufe zur Bücherei oder ins Museum nicht überwinden können welche bzw. welches man sehr wohl sensorisch und geistig nutzen kann).
Ich würde aber nie verlangen, und habe auch nie verlangt, dass Dinge die für mich nicht machbar sind nun von der Gruppe nicht durchgeführt werden dürfen. Beispiel: Ich hätte nie verlangt dass die Klasse ihren Skitag weglässt oder der alljährliche Betriebsausflug in den Kletterpark wegfällt. An solchen Tagen blieb bzw. bleibe ich zu Hause, oder überlege mir ob ich vielleicht die Fahrt mitmache aber großteils ewas anderes unternehme. So bin ich z.B., abgesprochen, einmal bei einem Betriebsausflug alleine ins Museum gegangen anstatt zum Schlittschuhlaufen und war abends wieder beim Essen dabei.
Cachalot schrieb:Es negativ darzustellen ist zwar heutzutage unmodern, aber was ist mit Alkoholikern? Soll ich das auch positiv darstellen? Wo liegt der unterschied zu Adipositas?
Nicht das Alkoholtrinken sollte positiv dargestellt werden, sondern es sollte ermöglicht werden auch als Alkoholiker im Alltag teilnehmen zu können, z.B. klare Angabe von alkoholischen Zutaten in (Restaurant-)Gerichten, nicht pauschal Alkohol verschenken (Flasche Wein oder Sekt zum Jubiläum, Einzug etc. wie das immer noch üblich ist). Ist übrigens auch für Menschen die keine Alkoholiker sind sondern Alkohol aus anderen Gründen meiden müssen oder möchten (ja, manch einer möchte Alkohol einfach meiden) eine sinnvolle Sache.
Auch hier: Nicht übergewichtig werden sollte als positiv dargestellt werden, sondern es sollte übergewichtigen Menschen zugestanden werden im Alltag teilnehmen zu können, für sie geeignete Kleidung, geeignete Sitzmöbel... finden und nutzen zu können.
Tussinelda schrieb:Alkoholiker sind Suchtkranke. Fresssucht ist auch eine Erkrankung. Vielleicht sollte man beides bedenken, bevor man schreibt, es könne irgendwer auf irgendwas verzichten oder nicht.....
Beides ist eine Erkrankung. Bei der einen kann, wenn man es schafft (große Leistung!) generell auf den Suchtstoff verzichtet werden, bei der anderen muss jedoch bzgl. etwas das vom Körper benötigt wird und das auch ein gesunder Körper einfordert, Nahrung, Maß gehalten werden.
(Was eben nicht heißt, dass jemand "nur mal verzichten müsste". Sondern vielmehr aufzeigt dass es schwierig ist.)