abbacbbc schrieb:Und das wollen viele nicht. Dabei geht es nicht um die Diskriminierung der einzelnen Gruppen, sondern dem eingeforderten Aufwand, der in Ihrer Meinung nach nicht im Verhältnis zum Nutzen steht.
Den Aufwand reden sich manche - und gar nicht mal die Menschen die es betrifft - aber herbei.
Schönes Beispiel: Toiletten. Manche "labern" da etwas für Toiletten für zehn Geschlechter. Wer fordert die denn ernsthaft?
Es ist doch grundsätzlich so: Menschen müssen ihrem Ausscheidungsbedürfnis nachgehen und sollten nicht dadurch, bei Toilette "Herren" und "Damen" mitunter gleichermaßen (ja, kommt vor!) abgewiesen werden.
Mein Arbeitgeber hat das ganz pragmatisch gelöst: Toiletten im 1. Stock sind nachwievor geschlechtsgetrennt, Toiletten im ersten Stock sind "all-gender", für jeden. Mittlerweile sind da mehr "all-gender" als geschlechtsgetrennte da es den meisten Leuten egal ist wer da vor ihnen auf der Kloschüssel saß und man lieber ein freies Klo nutzt anstatt beim "richtigen" anzustehen.
(Arbeitgeber mit Menschen aus gut 40 Nationen, viele keine Deutschmuttersprachler oder mit geringen Deutschkenntnissen, viele mit Visa hier. Dass Menschen nicht zwingend einen Partner des gegenteiligen Geschlechts haben, dass Menschen sich nicht bei "sie" oder "er" wiederfinden oder sich anders kleiden als es das Geschlecht vermutet ist hier ziemlich üblich. Dass Menschen nicht christlich oder atheistisch sind ebenso.
Ein pragmatischer Umgang hilft oft:
Wenn jemand ein Gebäck oder sonstige Speise hinstellt weil in seine Heimatland, seiner Kultur gerade Fest X ist heißt das nicht dass derjenige missioniert. Wenn jemand ein Figürchen auf dem Schreibtisch hat ist es egal ob das ein kleiner Schrein oder eine Ü-Ei-Figur ist. Wenn jemand statt "he" oder "she" (Arbeitssprache Englisch) "they" bevorzugt kann man sich das merken - wer sich merken kann dass man den Michael mit Michi abkürzt aber Alexander bloß nicht Alex genannt werden will oder dass Frau Schmidt nach Heirat Frau Müller ist kann auch das. Die Frage eines Kollegen ob die Weihnachtsfeier eine geschlossene Veranstaltung für Christen ist oder man auch ansonsten dazukommen darf ist eine normale Frage und kein Angriff - man lernt aus dem Missverständnis und schreibt nächstes Jahr ggf. dazu dass das keine religiöse Feier ist.
Mein Vorgesetzter, männlich, kleidet sich gerne feminin und dürfte optisch zumeist als Frau eingeschätzt werden. Na und? Was sollte daran stören? Wer sich merken kann dass Herr X so-und-so aussieht kann sich auch merken dass das Herr Y ist.
Finde es hier, wie bei vorherigen ähnlichen Arbeitgeber, sehr angenehm weil man einfach pragmatisch mit Dingen umgeht anstatt alles sofort als Aufwand zu sehen (ist denn "they" aufwendiger als "nicht Alex sagen"?) oder Negatives zu unterstellen.)
martenot schrieb:Ich erinnere mich noch, dass es auch Abneigungen gegen Italiener gab. Zu den üblichen Vorurteilen gehörten Sachen wie unordentlich, Mafia, kleinkriminell, essen komisches Zeug (Spaghetti, Pizza und Co galten zu meiner Kindheit noch als ungenießbar), etc.
Teils immer noch zu finden. Oder gegen Kroaten.
Ein ehemaliger Kollege mit dem ich näher zusammenarbeitet, und den ich somit auch mal in Privatgesprächen erwähnte ist Kroate. Meine Verwandte: "[Name]? Wo kommt der denn her?" - "Er ist Kroate." Es hagelte Warnungen die in die Richtungen gingen: bestimmt kleinkriminell, der klaut
:(