Asexuell

Asexualität ist eigentlich ein Zustand, der über dem Drang zur Sexualität steht.
Der Drang zur Sexualität entsteht daraus, weil Einem was fehlt, mit dem man dann eine illusorische Verbindung eingeht.
Natürlich ist es auch denkbar, dass dieser Zustand der Asexualität durch Verdrängung entstanden ist und damit Gefahren in sich birgt, denn Verdrängung ist immer gefährlich, weil das, was man verdrängt, zurückdrängt.
Es ist also grundsätzlich nicht sinnvoll, jemanden, der asexuell ist, therapieren zu wollen, weil das ein Zeichen dafür ist, das ihm nichts fehlt.

Also bei mir ist es halt so, dass ich ab und an SB mache, aber zu Menschen spüre ich einfach keinen Drang, stößt mich eher ab, da ich mich weder zum männlichen, noch zu weiblichen Geschlecht hingezogen fühle. Es gibt aber auch asexuelle Beziehungen, die schon lange glücklich verlaufen, also beide Partner asexuell und leben glücklich so.

@Ulf

Perfekt zusammengefasst.

Asexualität bezeichnet die Abwesenheit sexueller Anziehung zu anderen,oder Mangel an Interesse beziehungsweise Verlangen nach Sex.

Typen
Die Internet-Plattform „Asexual Visibility and Education Network“ (AVEN) verwendete früher als Orientierungshilfe vier verschiedene Typen der Asexualität bei Menschen (diese Einteilung ist mittlerweile dort nicht mehr gebräuchlich):
Typ A
Personen, die einen sexuellen Trieb verspüren, sich aber sexuell nicht von anderen Personen angezogen fühlen. Diese Personen haben eine Art biochemisches Bewusstsein von Sex, praktizieren vielleicht auch Masturbation, würden aber nie mit einer Person sexuell interagieren.
Typ B
Personen, die sich von anderen angezogen fühlen, aber keinen Sexualtrieb verspüren. Sie haben tiefe emotionale Verbindungen zu anderen, sie lieben vielleicht auch eine andere Person – aber ohne jedes Bedürfnis, mit ihrem oder ihrer Geliebten sexuell zu interagieren, was körperliche Zärtlichkeiten nicht ausschließt.
Typ C
Personen, die sowohl sexuelle Triebe verspüren als auch die emotionale Anziehungskraft anderer Personen, die jedoch trotzdem nicht sexuell interagieren. Sie masturbieren im Zweifelsfall und lieben eine andere Person. Aber sexuelle Interaktion mit ihrem oder ihrer Geliebten und die Liebe zu dieser Person sind für sie etwas völlig Verschiedenes, das nicht zusammengehört.
Typ D
Personen, die weder einen sexuellen Trieb verspüren noch die emotionale Anziehungskraft anderer Personen. Das heißt jedoch nicht, dass diese Personen keine engen und emotionalen Freundschaften kennen oder haben, aber sie verspüren keinen Reiz an Liebe oder sexueller Interaktion.

Problematik der Kategorisierung
Diese Kategorien sind jedoch nicht als umfassende Definitionen zu verstehen, sondern eher als eine Bandbreite der Erfahrungen von Menschen, die sich selbst als asexuell bezeichnen. Sie werden auch nicht durchgehend als brauchbare Klassifizierung angesehen, da sich Menschen, die sich in mehrere oder auch keine dieser Kategorien einordnen würden, selbstverständlich trotzdem als asexuell sehen können. Umgekehrt können sich selbstverständlich auch Menschen, die sich selbst in die Kategorien A bis C einordnen, als nicht asexuell sehen, weil sie beispielsweise Masturbation als Sexualität mit sich selbst verstehen und erleben oder Fetischismus als Sexualität mit einem unbelebten Gegenstand (Objektsexualität), usw. Wikipedia: Asexualität


Sarah Wenger ist 34 Jahre alt und hatte noch nie Sex. Umarmen ist für sie okay, Küssen geht nicht.
Jahrelang verstand sie sich selbst nicht, heute weiß sie: Sie ist asexuell. Und glücklich.
http://www.spiegel.de/panorama/asexualitaet-wenn-menschen-keine-lust-auf-sex-haben-a-854038.html

http://www.asexuality.org/de/ (Archiv-Version vom 30.07.2013)

Kann mir vorstellen dass auch solche Menschen in der Gesellschaft Schwierigkeiten haben. Weil sich im Alltag einfach so vieles um das Thema dreht und Personen als komisch empfunden werden, wenn sie ES nicht tun bzw. in einem bestimmten Alter (20 aufwärts) noch nie getan haben.

@deja-vu.
Als ob sich alles m Leben und in den Gesprächen um die gefiederte Kunst geht.
Meine Güte, ich hatte auch noch nix mit Menschen in unteren Regionen und es ist in meinem Leben kein Problem.

Bin jetzt zwar nicht wirklich asexuell, aber ich habe durchaus asexuelle Züge und muss sagen, dass man dann oft missverstanden wird. Mir wurde oft vorgeworfen, ich hätte noch nie einen Orgasmus gehabt, nur weil ich der Meinung bin, dass es Sachen gibt, die mir mehr Spaß machen und dass ich einen Orgasmus auch nicht als das Höchste der Gefühle empfinde. Oft empfinde ich Sex auch mehr als Nervüberreizung. Solchen Menschen kann man noch so oft sagen, dass man genug Erfahrungen hat und sie unrecht haben mit ihrer Theorie. Wieso können sich Leute nicht vorstellen, dass manchen Sex vllt. nicht sooo viel Spaß macht? Oder dass man lieber was anderes macht?

Bleistift schrieb:Asexualität bezeichnet die Abwesenheit sexueller Anziehung zu anderen,oder Mangel an Interesse beziehungsweise Verlangen nach Sex.

mostellaria schrieb:Bin jetzt zwar nicht wirklich asexuell, aber ich habe durchaus asexuelle Züge

Ich verstehe das alles gar nicht. Sind Asexuelle nun Menschen, die zwar verpartnert sind, aber kein Verlangen haben, keine Libido? Die keine Lust empfinden? Dann sollte man doch eher von "frigide" sprechen. :ask:

Wenn das so ist, kann man Asexualität aber nicht einreihen bei hetero/homo/bi. Aber falls man das doch einreihen kann, bedeutet das dann, dass Asexuelle keine Beziehungen/Partnerschaften führen?

@KillingTime

Lies dir doch die obige Definition nochmal durch. Es äußert sich bei jedem anders.

mostellaria schrieb:Lies dir doch die obige Definition nochmal durch.

Ich verstehe es trotzdem nicht. Nach obiger Definition könnte zum Beispiel ein verheirateter heterosexueller Mann gleichzeitig asexuell sein. Aber er könnte auch asexuell und hetero sein, wobei ihn die Asexualität vom Heiraten abhält. Er könnte sogar asexuell und verheiratet sein, wobei es für ihn keine Rolle spielte, ob das eine heterosexuelle oder homosexuelle Beziehung ist. Ich finde das sehr verwirrend. Wesentlich einfacher ist es, wenn man sagen würde: asexuell == frigide.

@KillingTime

KillingTime schrieb:Ich verstehe es trotzdem nicht.

Ich kanns nachvollziehen daß es Menschen gibt die Liebe ganz anders verstehen als die "otto normalo"

@threadkiller

threadkiller schrieb:daß es Menschen gibt die Liebe ganz anders verstehen

Na Moment, sprechen wir hier von "Liebe" (Philia) oder von geschlechtlichem Verlangen (Eros)? :ask:

ganz interssantes Thema. Ich hab auch manchmal so Phasen in denen ich kein Interesse an Sex habe. Oder ich hab Kopfsex hätte aber null Interesse daran das in die Tat umzusetzen. Oder man fängt an mit Sex weil man Lust drauf hat und während dem Sex verschwindet die Lust, kennt das jemand?

Syrah schrieb:kennt das jemand?

Ja, aber das hat nichts mit "asexuell" zu tun.

naja kann aber auch zum Problem werden.

@Syrah


Ich denke, das, was Du da schilderst, ist vollkommen normal.
Manchmal hat man eben keine Zeit, keine Lust, kein Interesse am Sex. Nicht jede Fantasie, die man im Kopf hat, muss dadurch gewinnen, dass man sie auslebt. Und natürlich kann man auch mit sexuellen Aktivitäten beginnen und dann sagen - ach, weisst Du was, lass uns lieber eine Partie Schach spielen. Dann tut man das eben.
Das Klischee vom allzeit bereiten sexuell erregten und aktiven Menschen ist eben eines. Das bastelt sich jeder in seinem Kopf und wundert sich dann, wenn er/sie den eigenen Vorstellungen nicht genügt.

@Stehsegler

Stehsegler schrieb:Als ob sich alles m Leben und in den Gesprächen um die gefiederte Kunst geht.
Meine Güte, ich hatte auch noch nix mit Menschen in unteren Regionen und es ist in meinem Leben kein Problem.

Das freut mich für Dich. Keine Ahnung wie alt Du bist, aber vielleicht ist es auch eine Generationenfrage.

Ich weiß nur dass es bisher überall dort, wo ich mit Menschen meiner Altersklasse zusammenkam, häufig und intensiv diskutiert wurde. Und dass man schon (negativ) auffällt, wenn man da nicht mitredet. Und wie Jungfrauen und -Männer jenseits der 20 meist gesehen werden.

Mich interessiert das Thema selbst auch nur innerhalb einer Partnerschaft. Kann man jetzt spießig oder prüde nennen oder auch schon ansatzweise asexuell, aber ich schaue mich weder nach Menschen um noch suche ich das Vergnügen außerhalb einer Partnerschaft. Damit gilt man heute mindestens als "seltsam", kannste glauben.

solange es dich nicht stört ist es normal .

in oberstdorf , gibt es sexsüchtige
asexuelle
und andere süchtige beziehungs sucht klinik .....
sie heisst adulla klinik , fall ´ßs es hier einen - eine gibt , die das intessiert .

@deja-vu.

Kenne ich, mir geht es genauso. Ich sehe Menschen generell niemals aus einer sexuellen Sicht. Das interessiert mich gar nicht. Ich hab auch nie geflirtet o. Ä.

Sex interessiert mich ausschließlich innerhalb einer Partnerschaft. Aber auch da würde es mich nicht stören, mir würde nichts fehlen, wenn es dort keine sexuellen Handlungen gäbe. Ich bin recht körperlich, fass meinen Partner oft an etc., aber nicht sexuell. Ich kann mich nicht erinnern jemals wirklich Lust auf einen anderen Menschen gehabt zu haben.

Ich denke nicht, dass Sex böse oder sowas ist. Ich hab nur keinen Trieb in diese Richtung.

@so.what

Sexualität ist ja auch viel zu vielfältig, um sie in Normen zu pressen. Was einem gefällt, muss dem anderen noch lange nicht gefallen. Da sollte man nicht werten und auch keine Vorschriften machen.

@Doors
Sehe ich auch so :). Ich erlebe jedoch im Alltag immer wieder, dass Menschen verwirrt zu sein scheinen, wenn sie keinen Stempel für eine Stirn finden. Als wäre die Sexualität eines anderen, eine Bedrohung für die eigene Sexualität.

@so.what


Wenn man mit anderen Formen der Sexualität als der selbst gelebten konfrontiert wird, dann kann das dazu führen, seine eigene Lebensweise in Frage zu stellen oder in Frage gestellt zu sehen. Das gilt nicht nur beim Sex, sondern auch bei vielen anderen Dingen, die wir für uns als selbstverständlichen und frei gewählten "Lifestyle" praktizieren. Im Idealfalle führt das dazu, eigene Positionen zu überdenken und gg. aufzugeben oder zu verändern, im Negativfalle dazu, verunsichert zu sein - und daraus entwickeln sich bei vielen Menschen dann Ablehnung, Hass, Verfolgung derjenigen, die es wagen, anders zu sein.

Ob jemand asexuell ist, heterosexuell, bisexuell oder homosexuell, ob jemand auf BDSM steht oder auf Pinkelspiele, ob nun Sex in der Öffentlichkeit oder im Wandschrank praktiziert wird, Missionar oder Kamasutra, ob in Leder, Latex oder Plüsch - das kann mir doch vollkommen egal sein. Ich mach' mein Ding - und die machen ihres. Da stelle ich mir auch nicht die Frage nach dem "Warum" und dem "Wie" oder "Warum lässt Gott das zu". Ich denke, sie tun (oder lassen) es, weil sie es für sich entschieden haben. Und wenn sie und ihre Partner damit glücklich sind - Na, um so besser. Ich entscheide, was mir gefällt, und andere sollen gefälligst eben so frei entscheiden dürfen, was ihnen gefällt. Ob nun GangBang oder A-Sex.

Asexualität bezeichnet die Abwesenheit sexueller Anziehung zu anderen,[1] oder Mangel an Interesse beziehungsweise Verlangen nach Sex.[2]

Asexualität ist nicht gleichbedeutend mit sexueller Abstinenz, welche den selbst auferlegten Verzicht auf sexuelle Aktivitäten trotz vorhandener Fähigkeit und Motivation dafür bezeichnet.[3] Manche Asexuelle haben einvernehmlichen Sex, die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein. Unter den am häufigsten genannten Gründen befinden sich der Wunsch nach Kindern oder weil sie sich gerade in einer Beziehung mit einem sexuellen Partner befinden.[2][3]

So zitiert Wiki es. Ich persönlich kann mich da sehr gut hinein versetzen.

@so.what

Das ist ja auch eine durchaus akzeptable Lebensweise.

deja-vu. schrieb:Das freut mich für Dich. Keine Ahnung wie alt Du bist, aber vielleicht ist es auch eine Generationenfrage.

Ich weiß nur dass es bisher überall dort, wo ich mit Menschen meiner Altersklasse zusammenkam, häufig und intensiv diskutiert wurde. Und dass man schon (negativ) auffällt, wenn man da nicht mitredet. Und wie Jungfrauen und -Männer jenseits der 20 meist gesehen werden.

Dem kann ich - leider ! - absolut nur beipflichten.
Es ist STÄNDIG Thema, egal wo man hin kommt. In meiner Altersklasse scheint es gar nicht ohne dieses Thema zu funktionieren. Und ja, sobald der nette Gesprächspartner /-in merkt, dass man da "anders" ist, wird man in die Pfanne gehauen und erniedrigt! Das kann unterschwellig ausfallen, aber auch gezielt...

Vielleicht fehlt mir einfach das dicke Fell, einfach so zu tun, als sei ich da nicht "anders", aber ich kann nicht, aufgrund der ganzen scheußlichen Erlebnisse...