Familie Ritter - Wie kann es in der Zukunft besser laufen?

@Photographer73
Man hätte die Kinder strickt von der Familie trennen müssen, so schlimm das auch klingt, den Einfluss hat man schon an den Kindern angesehen, gewaltätig und rechte Gesinnung eingeimpft, das hätte für das Jugendamt schon Alarmzeichen sein müssen aber nein alles so gelassen, was dabei rausgekommen ist sieht man ja....

@rainlove

Die Kinder waren einige Jahre weg (oder nur Norman? Ich weiß es nicht mehr). Sie hätten nicht zurückgebracht werden sollen, das ist klar. Aber es stimmt eben nicht, dass es keine Hilfsangebote gab. Davon gab es mehrere.

@Photographer73
Ja ich weiß, ich kenne die Geschichte der Ritters auswendig, doch fakt ist, dass er sich ohne die Familie SUPER entwickelt hat, er war ein netter, guter Schüler und das man in so einer Situation ihn wieder zurrück in das alte Umfeld packt empfinde ich schon fast als Verbrechen an ihm, welcher Sozialarbeiter oder Jugendamtmitarbeiter das auch veranlasst haben mag...

@Lovara

Das liest sich sehr schlüssig und nachvollziehbar was du geschrieben hast. So eine Abwärtsentwicklung haben dann wohl so einige Menschen erleben müssen zu dieser Zeit und Ort, wenn auch nicht in dieser extremen und medial verstärkten Art.

Danke für deine Ergänzung. Macht es greifbarer

Lovara schrieb:Hätte man die Ressourcen für Kamerateam und Sendezeit dafür genutzt, um hier ernsthaft zu helfen anstatt einen jahrzehnte langen medialen Voyeurismus zu bedienen - wäre aus Norman vielleicht ein sympathischer hilfsbereiter Familienvater geworden der sich Nachmittags um Frau, Kinder und seine Fische gekümmert hätte...

Wobei man sagen muss, dass ja wohl zwischen 1994 und 2007 nichts begleitet wurde. 2007 waren sie dann ja schon erwachsen.

Sehe da auch eher den Staat/Jugendamt/Gerichte in der Verantwortung.

Aber was Norman angeht, stimme ich zu. Viele aus der Familie hätten was aus sich machen können. Auch Karin. Das ist eine richtige Matriachin und eloquent und schlagfertig.

fassbinder1925 schrieb:Das ist eine richtige Matriachin und eloquent und schlagfertig.

Aber die ist ja nun tot!

Lovara schrieb:Hätte man die Ressourcen für Kamerateam und Sendezeit dafür genutzt, um hier ernsthaft zu helfen anstatt einen jahrzehnte langen medialen Voyeurismus zu bedienen

Warum bist nicht hingefahren und hast geholfen?
Ist natürlich einfach den Finger zu zeigen und zu verurteilend

Die Familie war wie ein anderer User schon geschrieben hat viele Jahre ohne Kamerabegleitung.

Erwachsene Menschen kannst du nicht einfach in irgendwelche Hilfseinrichtungen verfrachten.
Insbesondere dann nicht, wenn diese Menschen hochaggressiv sind.

Kangaroo schrieb:Erwachsene Menschen kannst du nicht einfach in irgendwelche Hilfseinrichtungen verfrachten.
Insbesondere dann nicht, wenn diese Menschen hochaggressiv sind.

So ist es. Und wenn diese Menschen keine Hilfe wollen, kann man nichts machen.

Photographer73 schrieb:So ist es. Und wenn diese Menschen keine Hilfe wollen, kann man nichts machen.

Das stimmt und steht völlig ausser Frage. War trotzdem interessant das im Kontext DDR/Wiedervereinigung zu betrachten

Kangaroo schrieb am 06.03.2025:Warum bist nicht hingefahren und hast geholfen?
Ist natürlich einfach den Finger zu zeigen und zu verurteilend

Berechtigte Frage oder nicht - in dem Kontext absolut ekelhaft!!! Aber ich werde es natürlich nicht unbeantwortet lassen:

1994 war ich noch ein Teenageralter. Hilfe mit was?! Taschengeld - Intellekt oder Erfahrungskompetenz?
2004 (und davor, mir war SternTV und Fam. Ritter bekannt), war ich schon längere Zeit ehrenamtlich in einer Einrichtung tätig, die Projekte und Menschen von Nienburg über Köthen bis Dessau unterstützt und Familie Ritter hätte hier jederzeit vollumfängliche Hilfe erhalten, sowohl im Bezug auf eine Unterkunft als auch materiell ggf. sogar finanziell.

Speziell zur Frage "Warum bist nicht hingefahren und hast geholfen?" - Vikar Michelis zu seiner Zeit hat über die Diakonie mehrmals zum einen Hilfeaufruf gestartet und die Familen im Umfeld der Sozialunterkünfte aktiv angesprochen, dies wurde mehrheitlich immer abgelehnt. Über einen gem. Hilfsverein erfolgt hier regelmäßig ein Posteinwurf mittels Flyern zu allen zur Verfügung stehende Hilfsangeboten - hier wirke ich seit mehr als einem Jahrzehnt mit!

Ja ich zeige mit den Finger und Verurteilen tue ich die Medienanstalt, die hier mit umfangreichen Ressourcen, einen gewissen Voyeurismus bedient und in absolut keinster Weise eine Hilfe darstellt. Ganz im Gegenteil, ungeachtet von Ansichten und Weltanschauung haben die Ritters hierdurch einen riesigen Hatespeech erfahren die die ganze Situation für sie noch weitaus verschlimmert haben.
Ihnen unbekannt dürfte auch der Ritter-Tourismus sein, Menschen mit Nummernschildern aus der ganzen Republik, die nur mal eben Kucken und Beleidigen müssen. Ebenso der Umgang mit der öffentlichen Hand, die massiv unter Druck geraten ist und hier auch eine Anti-Situation aufbauen musste um nicht in ein öffentlich falsches Licht zu fallen. Hier wurde dann eben (weil unter Bundesdeutscher Millionenpublikums-Beobachtung) mehr als hart durchgegriffen anstatt ein Auge zu zudrücken - man will sich ja schließlich nichts nachsagen lassen - m.M. mehr als einmal unnötig und unsozial! Und bevor sie jetzt widerliche antimenschliche Kommentare dazu bringen:

Ich bin völlig frei von politischen Ressentiments!!! und so betrachte ich jeden der auf Hilfe angewiesen ist und Hilfe sucht.

Lovara schrieb am 05.03.2025:Hätte man die Ressourcen für Kamerateam und Sendezeit dafür genutzt, um hier ernsthaft zu helfen anstatt einen jahrzehnte langen medialen Voyeurismus zu bedienen

Lovara schrieb:und in absolut keinster Weise eine Hilfe darstellt.

Journalismus ist nicht da um zu helfen. Das sollte sich mal bewusst gemacht werden. Allerdings hat der Journalismus in diesem Fall tatsächlich was gebracht. Vor 1994 passierte da nichts, erst mit der ersten Folge 1994 wurden die Ämter aktiv und die Kinder kamen für mehrere Jahre ins Heim.

Teegarden schrieb:1994 wurden die Ämter aktiv und die Kinder kamen für mehrere Jahre ins Heim.

Und da hätten die Kinder auch bleiben sollen, bzw. in Pflegefamilien untergebracht werden. Die Jugendämter verfolgen aber immer noch die Strategie, dass Kinder aus Problemfamilien wieder zu ihren Erzeugern zurückkehren sollen. Im Fall der Ritter- Kinder, die sich ja gut entwickelt hatten, war genau das ja deren Untergang. Und das finde ich so tragisch!