Nemon schrieb:Das ist doch ein ganz anderes Thema.
Nope; es geht darum, dass der Mensch ebenso wie in der Steinzeit gigantische körperliche Leistung vollbracht hat, um seinen Alltag zu bestreiten. Der Unterschied war nur der, dass er nicht den Hauptteil seines Tages mit Nahrungsbeschaffung beschäftigt war, usw..
Nemon schrieb:Und es gab halt auch den Vorschub an Zivilisationskrankheiten.
Was zu belegen wäre.
Nemon schrieb:Was ist das für eine Argumentation. Keine physiologische jedenfalls. Was meinst du wohl, was so eine Horde von Jäger-Sammlern alles abgeräumt hätte ...
Woher weißt du, wie gesund und leistungsfähig sie tatsächlich gewesen sind?
Nemon schrieb:Selbstverständlich liegt das ganz klar auf der Hand. Der Randle-Zyklus ist seit ...1963?... bekannt. Dieser Mechanismus setzt immer ein, wenn sich die Zellen vor überschüssigem Zucker (dem überschüssigen exogenen) schützen müssen. Der Zucker passiert die Zellwand nicht und geth zurück in den Blutkreislauf -> erhöhter Blutzuckerspiegel -> Fettablagerungen, Diabetes, Übergewicht.
Überschüssiger Zucker; da haben wir es schon. Es geht um die Überversorgung an KH, nicht um das, was man generell so verbraucht, täglich auch im Großen und Ganzen verbrennt. Das ist doch völlig klar, und auch schon von mir beschrieben.
Nemon schrieb:Bei Keto-Diät innerhalb kurzer Zeit Rückgang der Symptome. Gleichzeitig wird Fett blockier, vereinfacht gesprochen. Auch das wird nicht mehr in der Zelle verarbeitet, sondern wird abgelagert. Fructose ausgenommen. Die wird ja direkt in der Leber in Fett umgewandelt, wenn sie nicht sofort bei hoher Aktivität verstoffwechselt wird. Der Randle-Zyklus ist der Grund dafür, dass man nicht gleichzeitig Fett und Kohlenhydrate essen darf. Aber schon bei nur einmaligem KH-Verzehr am Tag, der über das Minimum hinausgeht, das wir gebrauchen können, wir der Randle-Zyklus aktiviert. Das Zeugs bleibt tagelang im Blut. Den Beweis liefere ich mir gerade selbst, indem ich, wie im Keto-Thread beschrieben, auf Ketose umstelle. Und das schon bei +/-30 Gramm KH am Tag. Wer die 200-300 g vertilgt und nicht lkörperlich sehr aktiv ist, ist dauerhaft übelst in der Randle-Falle. Das Ergebnis sehen wir allenthalben.
Du sagst es schon wieder. Wenn man es nicht verbrennt, also reden wir hier wieder von Überversorgung, nicht von generellem Konsum an KH, der krank macht. Dem Rest stimme ich zu.
Nemon schrieb:Auch das war doch schon beschrieben. Von den heutigen Züchtungen mal ab, gab und gibt es in der Natur kaum verzehrbare und genießbare Pflanzen. Die Nährstoffdichte ist gering, die Ballaststoffe belasten den Darm und führen bei vielen Menschen zu Unwohlsein, Entzündungen und Divertikulitis und Schlimmerem.
Sehe ich nicht so; wenn unsere Vorfahren 60-70%, wie in meinem Link beschrieben, ihres Nährstoffbedarfs mit Pflanzen decken mussten, mussten diese zumindest so viel Energie gehabt haben, dass die Bilanz eben passt. Die Nährstoffdichte muss also zumindest ausreichend gewesen sein, und die Belastung kaum vorhanden, sonst wären sie wohl kaum Millionen von Jahre damit klar gekommen. Damals waren die Zeiten noch ungleich ungemütlicher als heute, und jede Erkältung, jeder faule Zahn, jeder entzündete Darmpolyp hätte dich killen können. Passt also nicht zusammen, dass sie so furchtbar belastet gewesen sein sollen. Das hätte auf Dauer keinen Spezies überlebt, und zu jeder größeren Kriese wäre die Population größtenteils vermutlich ausgestorben.
Nemon schrieb:Übrigens, wichtiger Punkt, den ich zuvor bei der Besprechung der Urzeit-Kost nicht erwähnt hatte: Die faserigen Urpflanzen, die man mühevoll genießbar machen musste, um etwas zum Kauen zu haben, wenn die Jagd nicht erfolgreich war, haben keine Kohlenhydrate geliefert. Ballaststoffe werden in kurzkettige Fettsäuren umgewandelt und nicht in Zucker aufgespalten. Damit ging der KH-Anteil auch beim pflanzlichen Anteil gegen null. Beeren, Früchte ... okay, ein bisschen Zucker. Aber reif und damit genießbar in kleinen saisonalen Zeitfenstern. Populationen, die rund um den Äquator gelebt haben, bringen evtl genetisch eine etwas höhere Verträglichkeit mit.
Was zu belegen wäre. Selbstverständlich gab es auch damals schon Gräser mit Korn, Rüben, Wurzeln, Blüten aller Art, Baumsäfte, Blätter usw, die eine gewisse KH Dichte hatten, und die waren offenbar Dauerkost.
Nemon schrieb:Was? welche 60-70% pflanzlicher Kost? Und wo habe ich 0,5g/kg wovon genau propagiert? Nr. 1 Fett und Nr. 2 Protein, dazu die Mineralien und Vitamine ist, was wir brauchen keine KH.
Die 60-70% aus meinem Link; und du sprichst doch hier immer von maximal 50 g KH pro Tag, die du selbst isst; das wären je nach Körpergewicht die ca 0,5g/kg, und das ist sicher viel weniger, als diese Menschen damals verzehrt haben müssen, sonst wären sie niemals auf sagen wir ca 3000 kcal pro Tag gekommen, wenn sie bis zu 70% pflanzlich decken müssen.
Mal zum Vergleich: 100g Weizen haben ca 350 kcal; sie müssten also so viel Pflanzen pro Tag futtern, dass das ca 600 g Weizen/Tag entspricht; das wäre schon viel, nicht wahr?
Sagen wir, ein Drittel würde aus Phaser Stoffen gewonnen, und gleich in kurzkettige Fette zerlegt, was durchaus realistisch ist, denn so ergiebig sind diese Stoffe nicht, dann müssten die immer noch jede Menge KH im Vergleich zu dir vertilgt haben, damit sie nicht verhungern. Damit ist es eben viel.
Nemon schrieb:Es geht gegen den Zeitgeist und größte Widerstände. Aber die Logik des ganzen ist schon ziemlich überzeugend.
Aktuell laufen einige seht relevante Studien mit hoher Qualität dazu. Etwas habe ich auch schon gepostet.
.. die müssen wir noch abwarten, bevor man sich da festlegen kann. Bis dahin ist das alles immer noch sehr wackelig.
Nemon schrieb:Dass wir die nicht brauchen, so lange wir keine Tour-de-France-Profis sind (und auch denen droht Diabetes), ist klarer Fakt.
Genau genommen sind wir in einer monströsen Beweislastumkehr. Es soll eigentlich mal bewiesen werden, wozu wir KH brauchen, wo der Körper doch die paar, die er braucht, selbst generiert und hier auch noch mit den sehr energiedichten Ketonen spielen kann.
Es geht immer noch nicht vordergründig ums Brauchen, sondern ums Vertragen und ums Krankmachen. Den Beleg bist du nach wie vor Schuldig, denn wo sind die Erhebungen, die Studien, die Vergleiche mit reinen Carnivoren usw.. Dass der Körper sehr flexibel ist, was sein Futter angeht, weiß man schon länger. Was aber das Optimum hier ist, das weiß man nicht.