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Weizen - Die Droge für das Volk?

247 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Drogen, Lebensmittel, Weizen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Weizen - Die Droge für das Volk?

20.01.2024 um 14:10
@paxito
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wenn dich das Essen von Weizen glücklich macht, iss halt Weizen. Wo ist da eigentlich das Problem?
Weil ich in den Laufe der Jahre Probleme festgestellt habe, die man sonst nur Drogensüchtigen zuschreiben würde, deshalb auch der Vergleich:

- wird Mal zum Mittag oder Abends kein Weizen gegessen, sinkt meine Laune deutlich ab. Das heißt, es muss ständig neuer Weizen gegessen werden, um das "Glücksgefühl" aufrecht zu halten.

- eine Portion Nudeln oder Pizza machen zwar glücklich, aber ich fühle mich dann auch wie geistig blockiert. Mein Elan nach einer Pizza oder Nudeln ist deutlich niedriger als, zum Beispiel, nach einer Portion Linsen oder Kartoffeln. So nach der Art, Glücklich und zugedröhnt, aber dadurch auch faul.

- es gibt den Ausdruck "Hangry". Das heißt, man wird wütend, sobald man Hunger bekommt. Ich werde auch wütend, sobald ich Hunger bekomme, aber nur wenn ich vorher Weizen gegessen habe. Das ist wohl den starken Blutzuckerabfall geschuldet.

Außerdem, dauernd viel Weizen zu essen kann zu einer Mangelernährung führen. Mittlerweile hängen mir die Nudeln und das Toastbrot zum Hals raus.

Heute gab es bei mir noch keinen Weizen sondern Kartoffeln und Linsen als Beilage. Bis jetzt ist meine Laune stabil. Wahrscheinlich alles nur eine Sache der Gewohnheit, welche Lebensmittel der Organismus bekommt.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

20.01.2024 um 14:31
@Energydrink

Ist doch eigentlich ganz einfach: Wenn mir irgendwas nicht bekommt, dann lasse ich es einfach aus dem Hals. Das freilich interessiert dann niemanden ausser mir selbst. Verhungern werde ich deshalb wohl eher nicht.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

20.01.2024 um 14:36
@Doors
Interessant ist dann aber zu Wissen, ob ich der Einzelfall bin oder ob diese Probleme eher allgemeiner bekannt sind. Deshalb auch der Thread.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

20.01.2024 um 14:41
@Energydrink

Nomen est omen? Möglicherweise sind ja Deine "Namensgeber" Schuld an Deinem unausgewogenen Leben. Ich jedenfalls habe festgestellt, dass ich so ziemlich alles essen kann, wenn ich muss, und so ziemlich alles essen will, wenn ich es mag.

Dinkel- oder Roggenbrötchen gibt's nun ja, zumindestens hier, schon seit zwei Jahrzehnten. Alternativen sind also vorhanden, wenn einem Weizen (ausser ggf. in Form von Bier?) nicht bekommt.


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20.01.2024 um 14:44
Zitat von NemonNemon schrieb:Die Ernährung vorwiegend mit tierischen Produkten ist im Gegensatz zu deiner Aussage die artgerechte.
Das widerspricht halt nur allen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die immer von einer pflanzenbasierten, artgerechten Nahrung sprechen – womit natürlich keine modernen Weizenbrötchen gemeint sind. Denn wir sind nachgewiesenermaßen "Flexitarier".


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Weizen - Die Droge für das Volk?

20.01.2024 um 15:45
Zitat von soomasooma schrieb:Das widerspricht halt nur allen wissenschaftlichen Erkenntnissen
Das stimmt halt nicht.
Und das ist ein derzeit verbreitetes Narrativ, das aber nicht evidenzbasiert ist, sondern einer Agenda entstammt:
Zitat von soomasooma schrieb:die immer von einer pflanzenbasierten, artgerechten Nahrung sprechen



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Weizen - Die Droge für das Volk?

20.01.2024 um 20:05
Zitat von NemonNemon schrieb:Die Ernährung vorwiegend mit tierischen Produkten ist im Gegensatz zu deiner Aussage die artgerechte.
Dann iss mal eine Woche lang unbehandeltes, ungekühltes, rohes Fleisch. Viel Spaß dabei.
Zitat von EnergydrinkEnergydrink schrieb:wird Mal zum Mittag oder Abends kein Weizen gegessen, sinkt meine Laune deutlich ab.
Dann iss halt Weizen 🤷🏼‍♂️
Zitat von EnergydrinkEnergydrink schrieb:Mein Elan nach einer Pizza oder Nudeln ist deutlich niedriger als, zum Beispiel, nach einer Portion Linsen oder Kartoffeln. So nach der Art, Glücklich und zugedröhnt, aber dadurch auch faul.
Weizen macht dich träge aber glücklich? Tjoa, dann bist du ein wahres Unikum.
Zitat von soomasooma schrieb:Denn wir sind nachgewiesenermaßen "Flexitarier".
Sogar Frutarier.
Zitat von NemonNemon schrieb:Das stimmt halt nicht.
Das stimmt, unser ganzer Verdauungstrakt ist weder für rohes Fleisch, noch für rohe Eier oder rohen Fisch gemacht. Das wir bei der richtigen Zubereitung ganz viel damit anfangen können, ändert nix daran das „artgerecht“ da der völlig falsch Ausdruck ist. Suggeriert ja das wir biologisch als Art auf den Verzehr von Fleisch o.ä. ausgerichtet wären - sind wir nicht. Ohne die notwendigen Kulturtechniken - Kühlen, Garen, Pökeln usw. - würde der ausschließliche Verzehr von tierischen Produkten zum Exitus führen. Das „artgerecht“ zu nennen ist doch absurd.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 11:09
Ich habe das Suchtgefühl bei Laktose und Casein, sowie tierischen Proteinen, @Energydrink .

Da geht aber keiner drauf ein.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 11:23
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dann iss mal eine Woche lang unbehandeltes, ungekühltes, rohes Fleisch. Viel Spaß dabei.
Wann habe ich jemals von rohem Fleisch gesprochen?!?

Aber wir sind durchaus auf vorwiegend Fleisch ausgerichtet.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Suggeriert ja das wir biologisch als Art auf den Verzehr von Fleisch o.ä. ausgerichtet wären - sind wir nicht.
Zitat von CrusiCrusi schrieb:Ich habe das Suchtgefühl bei Laktose und Casein, sowie tierischen Proteine
Laktose ist klar. Das ist auch nur ein Disaccharid aus zwei Einfachzuckern.
Wie sich das mit den Proteinen äußert, ist mir nicht so ganz verständlich.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 11:29
Zitat von NemonNemon schrieb:wir sind durchaus auf vorwiegend Fleisch ausgerichtet
Oder auf Wassernüsse, Stachelseerosensamen, Teichrosenwurzeln, Schwanenblumen und Schilfrohr?

Quelle: Spektrum der Wissenschaft


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 11:29
Zitat von EnergydrinkEnergydrink schrieb:Man merkt deutlich, ob die Laune durch die Lebensmittel gesteigert wird oder auch nicht. Ich jedenfalls merke dies deutlich.
Sicher merkt man das, hat aber - zumindest bei mir - nichts mit Zucker oder Weizen zu tun.

Wenn ich etwas leckeres esse, eine Scheibe Roggenbrot mit Schmalz, einen Gemüsebratling mit Tzatziki, oder ein paar Rühreier, steigert sich meine gute Laune, in dem Grad, wie ich gerade Lust auf das entsprechende Essen habe.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 13:02
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Oder auf Wassernüsse, Stachelseerosensamen, Teichrosenwurzeln, Schwanenblumen und Schilfrohr?

Quelle: Spektrum der Wissenschaft
Während meines Frühstücks aus 5 sehr nahrhaften - und minimal verarbeiteten - Spiegeleiern habe ich meine restliche Gehirnkapazität genutzt, um den Originaltext der israelischen Studie zu lesen, auf den sich der von dir angeführte Artikel bezieht. Schon der Artikel sagt ja im Teaser, dass deine implizite, rheotorisch gemeinte, Frage mit nein zu beantworten ist:
Aber was aß man denn in der Steinzeit? Jedenfalls nicht nur Fleisch
Dass mein "vorwiegend Fleisch" korrekt ist, belegt dann die Studie. Wenn wir den Forschern mal darin folgen, dass sie berechtigt nahelegen, dass die in situ vorgefunden Pfanzenreste auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen sind
We have considered a variety of possible hypotheses to explain the abundance of edible plants in the archaeological layers at GBY. [...] Based on the results of this study and our past multidisciplinary studies on this site (11, 19, 28, 29, 33–38), we suggest that the abundance of food plant remains in the archaeological layers is a result of deliberate hominin behavior [...].
Und dann eine nicht weiter quantifizierte Einordnung dahingehend, dass Pflanzenkost wahrscheinlich Zusatz zu einer weitaus vielfältigeren Ernährung aus allem, was kreuchte und fleuchte war:
The food plant remains were part of a much more diverse diet that probably included additional food plant species , fish (33), amphibians, reptiles, birds, mammals, such as fallow deer (40), elephants (34), and various aquatic and terrestrial invertebrates.
Sinngemäß wiedergegeben: Nüsse war aus dem pflanzlichen Angebot; die Rhizome und andere Pflanzenteile mussten erst per Zubereitung im Feuer genießbar gemacht bzw. von Giften befreit werden. Das taugt alles nicht für das Narrativ eines grünen Vegetarier-Paradieses.

Unsere Vorfahren fanden über weite Strecken keine genießbaren Pflanzen vor, und das, was man fand, gab nicht viel an Nahrung her. Die heutigen Kulturpflanzen gab es überhaupt noch nicht. Das heutige Zucker- und Kohlenhydrate-Problem kam überhaupt erst mit der Sessahaftwerdung und dem Ackerbau auf. Damalige pflanzliche Anteile sind von daher überhaupt kein Argument für heutige pflanzliche Ernährung und Blütenträume.

Und selbst heute verhungern wir in der Wildnis in kurzer Zeit, weil da nichts wächst, das uns am Leben hält. Ich bin ja ein Fan von Ed Stafford. Wenn der ohne Nahrung in die Wildnis zieht, heißt es zuerst: Trinkwasser sicherstellen! Dann Feuer! Dann etwas Essbares jagen. Seine 3.000 Kalorien bzw. Protein und Fett bekommt er nicht mit dem zusammen, was er wo auch immer auf der Welt pflücken und ausgraben kann.

Youtube: The best and worst things Ed Stafford has eaten to stay alive
The best and worst things Ed Stafford has eaten to stay alive
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A propos israelische Studie: Da lege ich noch was nach ... habe es im Hinterkopf, konnte es aber nicht während der 5 Spiegeleier aufbereiten.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 13:07
Zitat von NemonNemon schrieb:Unsere Vorfahren fanden über weite Strecken keine genießbaren Pflanzen vor, und das, was man fand, gab nicht viel an Nahrung her. Die heutigen Kulturpflanzen gab es überhaupt
Ach echt, diese Agenda wurd verbreitet, das die Jäger und Sammlergesellschaften sich vornehmlich pflanzlich ernährten

Viel Erfolg sah ich soviel nahrhaftesvzu finden, ganzjährig vor allem.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 13:21
Zitat von NemonNemon schrieb:Das heutige Zucker- und Kohlenhydrate-Problem kam überhaupt erst mit der Sessahaftwerdung und dem Ackerbau auf.
Zucker wurde in Europa, wie ich weiß, erst in der 1930er Jahren durch das Chadbourne-Abkommen (1931) und ein weiteres Zuckerabkommen 1937 von der europäischen Agrarlobby so richtig gepusht. Vorher war es eher ein Luxusprodukt aus der Karibik. Fritz Georg von Graevenitz hat dazu eine Dissertation geschrieben: Fritz Georg von Graevenitz - Argument Europa

Bei Weizen müsste ich schauen, wie es in Mittel- und Nordeuropa aussieht, aber auch bei diesem Produkt vermute ich, dass die Handelsglobalisierung diesen in unseren Breiten zur Massenware machte. Semmeln oder Weißbrot waren in meiner Erinnerung noch in den 1960er Jahren in Österreich im Verhältnis zu Roggenprodukten sehr teuer.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 13:26
So, hier die bemerkenswerte Studie von Miki Ben Dor et. al.:
The evolution of the human trophic level during the Pleistocene
Miki Ben-Dor, Raphael Sirtoli, Ran Barkai
First published: 05 March 2021 https://doi.org/10.1002/ajpa.24247
Das Original sollt man auf jeden Fall auch lesen; hier ein zusammenfassender Artikel:
Humans were apex predators for two million years
Researchers at Tel Aviv University were able to reconstruct the nutrition of stone age humans. In a paper published in the Yearbook of the American Physical Anthropology Association, Dr. Miki Ben-Dor and Prof. Ran Barkai of the Jacob M. Alkov Department of Archaeology at Tel Aviv University, together with Raphael Sirtoli of Portugal, show that humans were an apex predator for about two million years. Only the extinction of larger animals (megafauna) in various parts of the world, and the decline of animal food sources toward the end of the stone age, led humans to gradually increase the vegetable element in their nutrition, until finally they had no choice but to domesticate both plants and animals—and became farmers.
humanswereap

1-humanswereap
Bilder aus dem verlinkten Artikel

Irgendwie hatte das kein besonderes Medien-Echo, oder? Ein Medien-Echo hat in diesen Zeiten nur, was "grün und zeitgeistlich genehm" ist.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 13:31
Zitat von NarrenschifferNarrenschiffer schrieb:Bei Weizen müsste ich schauen, wie es in Mittel- und Nordeuropa aussieht, aber auch bei diesem Produkt vermute ich, dass die Handelsglobalisierung diesen in unseren Breiten zur Massenware machte.
Aus den USA kommt darauf die klare Antwort, dass das auf Kellogg & Co. zurückgeht. Es hat sich eine mächtige Agenda daraus entwickelt, die wir heute noch, obwohl wir es besser wissen müssten, in der Ernährungspyramide finden. Kellogg & Co. waren übrigens religiös motivierte Korn-Kapitalisten, Adventisten.
Diese alternativmedizinische Richtung entwickelte verschiedene Theorien über die Entstehung von Krankheiten und die Bedingungen für Gesundheit. Eine wesentliche Theorie war die von der Selbstvergiftung des Körpers (Toxämie). Kellogg war überzeugt, dass 90 Prozent aller Krankheiten letztlich von Magen und Darm ausgingen, ausgelöst durch falsche Ernährung und falsche Lebensweise. „Falsch“ waren nach seiner Ansicht das Essen von Fleisch, der Genuss von Alkohol und Kaffee, das Rauchen, Gewürze und das Ausleben von Sexualität. Diese falsche Lebensweise führe zur Entstehung von giftigen Substanzen im Darm und in der Folge zur allgemeinen Schwächung des Körpers.

Folglich verordnete Kellogg seinen Patienten im Sanatorium eine strikte vegetarische Diät, ergänzt durch die von ihm erfundenen Cornflakes und tägliche Einläufe zur Darmreinigung; dem Wasser wurde teilweise Joghurt zugesetzt, der die Darmflora günstig beeinflussen sollte. In hartnäckigen Fällen entfernte er einen Teil des Darms. Falls all diese Maßnahmen nicht den gewünschten Heilungserfolg zeigten, machte Kellogg oftmals heimliche Masturbation des betreffenden Patienten dafür verantwortlich. Allein 97 Seiten seines 664-seitigen Werkes über Sexualität mit dem Titel Plain Facts for Old and Young sind der Selbstbefriedigung beziehungsweise deren Verhütung gewidmet, die er the secret vice („die heimliche Sünde“) nannte.
Quelle: Wikipedia: John Harvey Kellogg

Dann noch ein paar Jahrzehnte massiv gesteuerte Forschung, Ancel Keys' manipulierte 7-Länder-Studie - und die Sache mit High carb, low fat lief schön rund.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 13:36
Und noch eine zusätzliche Notiz zur Entwicklungsgeschichte: Man hat früher gekocht als vermutet, Fisch könnte eine zentrale Rolle gespielt haben. Das passt natürlich den Carnivores nur so bedingt ;)

Die Studie (wieder Israel) ist bei Nature ist hinter einer Bezahlsperre, daher ein zusammenfassender Artikel:
Evidence of cooking 780,000 years ago rewrites human history
A new study shows that early humans were cooking much further back in history than previously thought. Nutrients required for brain growth may have come from cooked fish.
Quelle: https://www.dw.com/en/evidence-of-cooking-780000-years-ago-rewrites-human-history/a-63812031


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 13:44
Auch auf dies aus einem anderen Thread verweise ich an dieser Stelle noch mal, wenngleich es Ötzi betrifft und damit eine sehr viel spätere Epoche:
Intervallfasten und OMAD (one meal a day) (Seite 57) (Beitrag von Nemon)
Das Framing geht heute halt eindeutig in Richtung grün-bunter Ernährung. Auch wenn das nicht den wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Es ist das Neusprech unserer Tage.


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21.01.2024 um 13:47
@Nemon

Der menschliche Verdauungstrakt ist sehr anpassungsfähig, das dürfte ziemlich außer Zweifel stehen, zudem sind unsere noch früheren Vorfahren (vor der Steinzeit) auch nachweislich starke Pflanzenfresser gewesen - heißt, dass in dieser Kost KH eine sehr große Rolle gespielt haben müssen, was die gute Verträglichkeit bei uns zumindest sehr nahelegt, und eben auch erklärt. Ist ja nicht so, dass KH per se schlecht verträglich oder gar giftig sind.

Oder gibt es irgendwelche Beobachtungen, dass Meschen, die sehr kohlehydratlastige Diäten bevorzugen, besonders krankheitsanfällig wären?

Sowas ist mir nur von einer zu hohen Energiezufuhr bekannt, und da ist es offenbar auch ziemlich gleich, wie die Makronähstoffverteilung aussieht; wenn man über lange Zeit mehr Energie zuführt, als man verbraucht, wird man statistisch betrachtet schneller krank. Nur das ist mir soweit bekannt.


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Weizen - Die Droge für das Volk?

21.01.2024 um 14:02
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Der menschliche Verdauungstrakt ist sehr anpassungsfähig, das dürfte ziemlich außer Zweifel stehen
Außer Zweifel steht dies:
Etwa jede achte Krebserkrankung in Deutschland betrifft den Dickdarm (Kolon) bzw. Mastdarm (Rektum). Im Jahr 2020 erkrankten daran etwa 24.240 Frauen und 30.530 Männer.

Die Diagnose Darm­krebs wird damit im Laufe des Lebens bei einer von 19 Frauen und einem von 15 Männern gestellt. Etwa zwei Drittel der Er­kran­kungen werden im Dick­darm entdeckt.
Quelle: https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Darmkrebs/darmkrebs_node.html
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:zudem sind unsere noch früheren Vorfahren (vor der Steinzeit) auch nachweislich starke Pflanzenfresser gewesen
Belege das bitte. Dem entgegen steht das, was ich eben erst gepostet habe.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:heißt, dass in dieser Kost KH eine sehr große Rolle gespielt haben müssen
Ein hoher KH-Anteil ist in den Wildpflanzen kaum gegeben. Ich sagte eben erst: Die ursprüngliche Fauna kann man nicht für heutige Pflanzen-Propaganda heranziehen.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:was die gute Verträglichkeit bei uns zumindest sehr nahelegt, und eben auch erklärt. Ist ja nicht so, dass KH per se schlecht verträglich oder gar giftig sind.
Es gibt Menschen, die KH besser vertragen als andere, Aber eine gute Verträglichkeit ist grundsätzlich nicht gegeben. Im Gegenteil. Je höher der glykämische Index, desto stärker bringen Zucker unseren Metabolismus durcheinander. Ständige glukoseinduzierte Insulin-Spikes und ein hoher Blutzuckerspiegel insgesamt haben entscheidenden Anteil an den heutigen Zivilisationskrankheiten. Hingegen ist eine Keto-Diät ohne Medikamente ein bestens erforschtes Mittel, um Diabetes auf der Stelle zu heilen. Qua Verzicht auf Kohlenhydrate.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Sowas ist mir nur von einer zu hohen Energiezufuhr bekannt
Der CICO-Irrtum. Man nimmt keine Energie zu sich, sondern Masse. Diese mag ein Energiepotenzial haben, für die Verwertung im Organismus sind aber hormonelle Vorgänge entscheidend, und die verhalten sich bei KH nun mal anders als bei Fett und Protein, den natürlichen und artgerechten Energielieferanten.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:wenn man über lange Zeit mehr Energie zuführt, als man verbraucht, wird man statistisch betrachtet schneller krank. Nur das ist mir soweit bekannt.
Statistik, Epidemologie ... das kann man immer je nach Agenda und Framing deuten, wie man lustig ist. Es werden aber mechanistische Studien benötigt, die Ursache und Wirkung in prospektiven Studien mit Design von hoher Qualität untersuchen. Und zwar über lange Zeiträume. Dies ist aber nicht möglich. Man kann die Menschen nicht im Labor halten und mit ihnen experimentieren. Jedenfalls nicht in der westlichen Welt.


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