Lebensmittelverschwendung

hallo, mich würde mal folgendes interessieren:

macht ihr euch gedanken über lebensmittelverschwendung? versucht ihr diese zu vermeiden oder ist es für euch weniger wichtig?

mich treibt dieses thema zunehmend um und ich mache mir häufig ziemlichen stress, damit ich ja nichts wegwerfe oder "verkommen lasse".
weil, ist doch sonst schade drum!
also kaufe ich entweder bewusst wenig (wodurch ich dann wieder häufiger einkaufen muss), oder lange haltbare, aber ungesunde sachen.
oder ich zwinge mich dann irgendwas aufzubrauchen, bevor es schlecht wird.

wie ist es bei euch?

beachtet ihr bei gekauften produkten genau das ablaufdatum ?

kauft ihr wirklich nur so viel ein wie ihr benötigt, bzw. könnt ihr es immer richtig einschätzen?

schreibt einfach mal eure meinungen - und gerne auch ideen, was man (noch) besser machen könnte. :-)

Hallo fluff :D

ich habe meine Essgewohnheiten in den letzten Jahren immer weiter verändert in Richtung Vegetarier/Veganer.

So gehe ich jeden Samstag morgens auf den Markt und kaufe mir das Gemüse für die ganze Woche ein. Das hat den Vorteil, dass ich keine Verpackungen kaufe und die lokalen Bauern unterstütze.

Sollte ich wegen Zeitknappheit mal nicht dazu kommen den Markt zu besuchen, gehe ich auch mal in den Supermarkt. Manchmal kaufe ich dabei auch in Plastik verpacktes Gemüse ein. Deswegen empfinde ich aber keinen Stress.

fluff schrieb:beachtet ihr bei gekauften produkten genau das ablaufdatum ?

In der Regel ist das kein Ablaufdatum, sondern ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Das ist wichtig zu wissen!

Bei mir wird rein gar nichts verschwendet, ich kaufe nur genau das, was ich auch verbrauche. Ich friere sogar noch die Knochen vom Kotlett ein und nehme sie dann mit, wenn ich zu einem Hundebesitzer fahre. :D

Peter0167 schrieb:Bei mir wird rein gar nichts verschwendet, ich kaufe nur genau das, was ich auch verbrauche. Ich friere sogar noch die Knochen vom Kotlett ein und nehme sie dann mit, wenn ich zu einem Hundebesitzer fahre.

Finde ich an sich ok, würden sie keine probleme verursachen.

Kottelet knochen splittern und können so in darm stecken bleiben.
je nach dem was vor Mensch oder Hund ein darmhat. Eine hat mehr kurven :-D Und können so entzündungen verursachen.

Gute gemeint aber nicht gut ausgeführt.

@fluff

Frische Lebensmittel kaufe ich für den geplanten Wochenbedarf ein. Länger haltbare lagere ich entsprechend ein und kontrolliere in gewissen Abständen den Bestand auf seine Haltbarkeit. Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist nur eine grobe Richtschnur. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass z.B. Joghurt auch nach über einem Monat nach MHD einer optischen und sensorischen Kontrolle stand hielt, so dass ich ihn bedenkenlos verarbeiten konnte. Lediglich bei Fleisch- und Fischprodukten lasse ich eine gewisse Vorsicht walten. Es ist schon vorgekommen, dass Hackfleisch auch drei Tage vor MHD-Ablauf verdorben war. Ich verlasse mich da eher auf meine Sinne als auf aufgedruckte Daten.
Reste werden entweder eingefroren oder verarbeitet und verbraucht. Was mir nicht mehr tauglich erscheint, ist buchstäblich für die Katz, bzw. Katzen.
Bei einer guten Planung, Kontrolle und Kreativität sollte sich die Lebensmittel-Verschwendung auf Null herunter fahren lassen.

Ja, mache ich sehr.

Um ehrlich zu sein achte ich überhaupt nicht mehr auf das MHD. Das ist mir letztens aufgefallen, als meine Mutter meinte, ,,schau mal, wie lange das noch haltbar ist'', als ich etwas im Supermarkt kaufen wollte, das reduziert war. Ich vertraue da auf meine Sinne. Im Supermarkt kaufe ich oft genau das, was schon reduziert ist, weil es nahe am MHD ist. Außerdem hole ich auch mal Obst und Gemüse, das nicht (mehr) perfekt aussieht.

Ich kaufe auch so ein, dass ich nichts wegwerfen muss. Ich esse Reste, entweder in den nächsten Tagen oder sie werden eingefroren. Das geht sehr gut, da ich alleine lebe und nur für mich kochen muss. Zwingen muss ich mich dazu nicht, ich koche ja immer leckere Sachen, die ich mag. Daher kann ich die auch locker drei Tage hintereinander essen. Zudem kann ich meinen Hunger gut einschätzen und koche eigentlich nie unbeabsichtigt massiv zu viel. Mir käme es auch nicht in den Sinne, mir etwas unterwegs mitzunehmen, weil ich gerade Bock drauf hab, während daheim noch was zum dringend Aufbrauchen rumliegt.

Ich mache nicht den klassischen Wocheneinkauf, sondern kaufe mal hier, mal da was ein, wenn ich Lust habe oder etwas brauche. Eigentlich sehr unstrukturiert und für eine Familie sicher nicht machbar, aber für mich klappt es perfekt.

Generell lebe ich mMn recht umweltbewusst, nicht nur was das Essen betrifft.

klompje1 schrieb:Kottelet knochen splittern und können so in darm stecken bleiben.

Bei rohen Knochen ist das nicht so, nur gekochte Knochen sind tabu, ebenso Geflügelknochen.

Unser Hund hat sein Leben lang rohe Knochen und Kaninchenköppe gefressen, und sein Stuhl war stets geschmeidig ... geradezu flauschig :D

Peter0167 schrieb:Bei rohen Knochen ist das nicht so, nur gekochte Knochen sind tabu, ebenso Geflügelknochen.

Kotelett ist vom Schwein. Rohes Schweinefleisch verfüttert man nicht an Hunde/Katzen. Und warum kaufst Du Kotelett, wenn Du den Knochen dann nicht willst? Verstehe ich nicht.

fluff schrieb:beachtet ihr bei gekauften produkten genau das ablaufdatum ?

Nein. :) Ich benutze vieles noch ohne Bedenken nach dem abgelaufenen MHD.

Wir schmeißen wirklich sehr sehr selten Lebensmittel weg, nur, wenn z.B. mal ein Obststück schimmelig geworden ist.

Einkäufe erledigen wir je nach Bedarf.

Einmal wöchentlich kaufe ich im Laden eines Bauern, der von anderen Landwirten zukauft, was er selbst nicht anbaut.
Hier bekomme ich alles an Gemüse, was ich für eine Woche brauche, ebenso Eier oder Sauerkraut nach Bedarf.
Abfall fällt, bis auf Eierschalen und Gemüseausputz nicht an.

Als Fleisch bestelle ich, etwa vierteljährlich, ausschließlich Almo Roastbeef vom Ochsen aus der Steiermark, immer etwa 4 bis 5 kg.
Das wird komplett verarbeitet und verzehrt.

Käse bestelle ich online bei einem niederländischen Käsehändler, nur dort erhalte ich den besten Blue Stilton. Auch davon landet nichts im Müll.

Sonstiges, also vom Discounter oder Bäcker, ist entweder lange haltbar oder wird rechtzeitig mitverarbeitet oder gegessen.

Das letzte Mal, wo ich etwas entsorgen musste, war letzten Herbst mal, da war mir eine angebrochene Schlagsahne im Kühlschrank nach hinten gerutscht.

Schöner Thread, ich hatte auch erst kürzlich einen Artikel dazu gelesen, allein in Deutschland werden jährlich 12 Mio. Tonnen Lebensmittel weggeworfen, das sind Ausmaße die vermeidbar sind.

Ich mache mir einen Plan was ich die Woche essen möchte und kaufe auch genau das ein, manchmal kommt spontan noch was dazu.
Ich kaufe auch lieber kleinere Mengen von z.B. Kartoffeln und zahle ein kleines bisschen mehr als nen ganzen Sack, wo sonst was wegfliegt, ähnliches versuche ich generell bei Obst und Gemüse. Desweiteren versuche ich unverpackt zu kaufen, zumindest beim Großteil des Obst und Gemüse um auch Plaste zu reduzieren.
Früher flog bei mir oft was in den Müll aber wenn man bewusster einkauft und ein Gefühl für Mengen bekommt reduziert sich das automatisch.
Früher habe ich auch ziemlich streng nach dem MHD entsorgt, mittlerweile verlasse ich mich auf meine Sinne und ich lebe noch. :D
Bis zu dem Datum wird halt nur garantiert, dass es genießbar ist mehr nicht, außer es ist ein Verbrauchsdatum drauf, betrifft mich aber nicht, da ich kein Fleisch und Fisch verzehre.

Doors schrieb:Ich habe die Erfahrung gemacht, dass z.B. Joghurt auch nach über einem Monat nach MHD einer optischen und sensorischen Kontrolle stand hielt, so dass ich ihn bedenkenlos verarbeiten konnte.

Joghurt hält sich locker noch 2 Monate nach dem MHD.

So unfehlbar wie manch Anderer bin ich nicht, aber ich versuche alles zu verarbeiten. Das gelingt nicht immer. Gestern bsw. ist mir ein Lachs-Brotaufstrich ins Auge gefallen, der sich dreister Weise ganz hinten im Kühlschrank versteckte und seit 2 Wochen abgelaufen war. Bei Fisch und Fleisch versuche ich mir gar nicht erst es mir schön zu reden, denn das Hirn isst schließlich mit.

Bananen werden übrigens fast immer mit unterschiedlichen Reifegrad angeboten, d.h. man kann sich für den sofortigen Verzehr ein paar schöne gelbe holen, und dazu noch ein paar grüne, die dann innerhalb weniger Tage nachreifen.

Womit ich ab und zu noch Probleme habe (hatte), ist die Milch. Die gibt es leider nur in den 1 Liter Packungen. Meist braucht man nicht so viel davon, und der Rest hält sich im Kühlschrank nur noch wenige Tage.

Inzwischen habe ich aber auch dafür eine Lösung. Mit der Restmilch koche ich immer lecker Vanillepudding, der kommt nach dem kochen (noch heiß) direkt auf den Teller, und oben drauf eiskaltes Apfelkompott (kein Mus, sondern mit Stücken!), das jibbet fertig in kleinen Gläsern.

Das muss man dann schnell essen, bevor der Pudding fest wird ... saulecker :D ... und man braucht nie wieder Milch wegkippen.

Brot wird bei mir auch nie alt, da ich die immer teile und eine Hälfte einfriere. Einfrieren ist eh die ideale Lösung für fast alles, was übrig bleibt. Ansonsten landet alles andere in der Gemüselasagne, dem Auflauf oder auf der Pizza :D

Peter0167 schrieb:Womit ich ab und zu noch Probleme habe (hatte), ist die Milch. Die gibt es leider nur in den 1 Liter Packungen. Meist braucht man nicht so viel davon, und der Rest hält sich im Kühlschrank nur noch wenige Tage.

Inzwischen habe ich aber auch dafür eine Lösung. Mit der Restmilch koche ich immer lecker Vanillepudding, der kommt nach dem kochen (noch heiß) direkt auf den Teller, und oben drauf eiskaltes Apfelkompott (kein Mus, sondern mit Stücken!), das jibbet fertig in kleinen Gläsern.

Das ist eine gute Idee, werde ich definitiv mal probieren.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass pflanzliche Milch länger hält (bei Sojamilch bin ich mir aber nicht so sicher, da hab ich das Gefühl, die ist schneller verdorben). Ich habe z. B. seit mittlerweile über einer Woche eine Hafermilch offen und die geht noch. Falls einem sowas schmeckt, ist es eine gute Alternative.
Bei REWE habe ich auch schon eine 0,5-Liter-Packung normale Milch gesehen, die ist aber umgerechnet teurer als die großen.

@Christelle

Sojamilch habe ich auch mal probiert (dran genippt), war aber nicht so mein Fall. Kann aber auch meiner Intoleranz gegenüber militanten Kuhmilchverweigerern geschuldet sein :D

Was den Fleischkonsum angeht, der ist bei mir auch deutlich rückläufig, nicht zuletzt, weil der Döner bei uns inzwischen auf 5 Euro angezogen hat. Rindfleisch war noch nie mein Ding, bei mir kommt im Grunde nur Schwein und ab und zu mal Huhn oder Pute auf den Teller. An manchen Wochen esse ich auch überhaupt kein Fleisch, und mir fehlt da noch nicht mal was. Auf Wurst verzichte ich aber nur ungern, daher wird die bei mir auch niemals alt :D

fluff schrieb:also kaufe ich entweder bewusst wenig (wodurch ich dann wieder häufiger einkaufen muss), oder lange haltbare, aber ungesunde sachen

Es gibt doch viele "lang haltbare und gleichzeitig nicht ungesunde Sachen"? So ziemlich jedes Gemüse hält locker eine Woche. Vieles auch viele Wochen.

fluff schrieb:kauft ihr wirklich nur so viel ein wie ihr benötigt, bzw. könnt ihr es immer richtig einschätzen?

Da ist die Herangehensweise der Essenszubereitung entscheidend.
Wenn Du das zubereitest, worauf du gerade Lust hast, ist das natürlich abfallträchtiger. Ab und an muss man dann eben Reste aufbrauchen, bevor sie verdorben sind. Das ist natürlich aufwändiger (vor allem wenn man nicht gerne kocht oder nicht viel Zeit hat), aber da können tolle Sachen heraus kommen.

Kaufe ich auf Vorrat, werden natürlich Konserven und Tiefgefrorenes bevorzugt. Tiefgefrorenes muss auch nicht ungesund sein. Im Gegenteil. Gerade tiefgefrorenes Gemüse oder Gemüsemischungen sind sogar gesünder als frisches bei Raumtemperatur gelagertes Gemüse.
Zudem kommt auch viel Tiefgefrorenes ohne haltbarmachende Stoffe aus. Außerdem ist es leicht zu proportionieren und der Rest wird wieder eingefroren.

fluff schrieb:beachtet ihr bei gekauften produkten genau das ablaufdatum ?

Kommt drauf an. Bei den meisten Produkten ist es nur ein MHD. Darüberhinaus muss die Ware noch lange nicht schlecht sein.

fluff schrieb:macht ihr euch gedanken über lebensmittelverschwendung?

Ehrlich gesagt kaum, sehe dafür aber auch keine Notwendigkeit.
Hab ein kleinen grünen Eimer wo kaum was drin landet, außer halt wirklich Abfall wie Schalen.

Ich bin auch kein Mensch der gerne isst.
Ich warte eigentlich auf günstiges Pulver wo alles drin ist was ich brauche - wäre ich voll dabei.^^

Das wärs... 25kg Säcke mit son Pulver.
Würde ich mir ne Palette holen und "einkellern".
Nur noch Wasserhahn auf und umrühren - herrlich. 😅

Schaue mich manchmal nach sowas um, aber der ganze Verpackungsmüll mit diesen mini Tütchen schreckt mich schon ab...🤢
Wenn ich so was hätte, käme der Kühlschrank gleich mit weg - zumindest, wenn es bei mir nur nach mir ginge.👀😨

@DerThorag

Wenn ich mir ansehe, wovon meine halbwilde Katzen-Gang so lebt, denke ich, dass die Schlachtabfälle noch als akzeptabel ansehen würden.
Seitdem ich weiss, dass Katzen durchaus auch Aas fressen (Kaninchen, halbflüssig), verkneife ich mir den Tierversuch "Ist das Hackfleisch wohl noch gut?".