Abahatschi schrieb:Im Studium durch massiven Geldmangel, das geht sehr schnell.
Ganz genau! Wenn man sich zusammenreißen muss, dann klappt es auch. Natürlich nicht von heute auf morgen, vieles bekommt man auch aus dem Elternhaus schon mitgegeben, was das Vermeiden von Verschwendung angeht. Aber man kann (oder muss) es definitv lernen.
Carietta schrieb:Gestern wurde in der Sendung "mehr wert" im BR auch ein Bericht über die vielen weggeworfenen Lebensmittel gebracht. Ab min. 7:22 Da wurde ein Mann, ein Jesuiten Pater, von der Polizei vorgeladen, weil er containert hat und das Essen verschenkte. Schwerer Diebstahl. Vielleicht ändern solche Aktionen ja auch mal die verqueren Gesetze dazu.
Schwerer Diebstahl z. B. deshalb, weil die Container abgeschlossen sind.
Es gibt einen lesenswerten Beschluss des Bayerischen Obersten Landesgerichst dazu (BayObLG 02.10.2019 - 206 StRR 1013/19, 206 StRR 1015/19), weil es rechtlich tatsächlich nicht unumstritten ist, ob überhaupt noch jmd. Eigentum an den weggeworfenen Lebensmitteln hat.
Wie man aber an diesem Beispiel sehen kann,
Das AG sprach die Angekl. am 30.1.2019 des (gemeinschaftlich begangenen) Diebstahls schuldig. Die Angekl. wurden verwarnt und eine Geldstrafe von 15 Tagessätzen zu je 15 € vorbehalten.
ist den beiden nicht wirklich viel passiert. Bei einer Verwarnung mit Strafvorbehalt passiert praktisch nichts, es wird nur für eine Bewährungszeit (hier zwei Jahre) vorbehalten, dass die Geldstrafe verhängt wird, falls sie sich was zu Schulden kommen lassen.
Daher finde ich nicht, dass das Gesetz in irgendeiner Weise geändert werden sollte. Das kann doch ganz gut durch die Gerichte oder die StA eingestellt oder auf die genannte Art gelöst werden. Letztlich würde es ja auch nicht das Problem der Lebensmittelverschendung beseitigen.
Ich kann mir auch vorstellen, dass die Supermärkte sich nicht in der Haftung sehen wollen, falls jemand sich eine Lebensmittelvergiftung o. ä. zuzieht.
Carietta schrieb:Trifft auch auf Kliniken, Senioren- und Pflegeheime, Kindertagesstätten und andere soziale Einrichtungen zu. Da gibt es halt strenge Hygieneregeln. Ich glaube der normale Verbraucher schmeißt gar nicht mal so viel weg.
Da ist es auch wirklich sinnvoll, wobei auch wieder denkbar wäre, übriggebliebene Essen z. B. an Bedürftige zu verschenken.
Aber dürfte es nicht so sein, dass es sich in diesen Einrichtungen recht gut planen lässt, was und wie viel gekocht bzw. gegessen wird?
Ich denke mal, einen großen Teil machen wirklich Supermärkte aus. Wenn man mal dort gearbeitet hat (oder es aus Erzählungen weiß), dann kennt man es ja. Das Problem ist auch oft, dass sie das Obst und Gemüse schon z. T. kaputt geliefert bekommen und dann wandert es sofort weg. Im Sommer geht das natürlich noch schneller mit den Temperaturen.
Aber einige Supermärkte bieten ja wenigstens auch das nicht mehr so schöne Obst und Gemüse günstiger an oder geben nicht mehr verkäufliche Ware an sonstige Lebensmittelretter-Organisationen raus.
Wirklich vermeiden lassen wird es sich halt nie, weil die meisten Konsumenten erwarten, dass alles zu jeder Zeit frisch verfügbar ist.