Keine Kinder kriegen

Ich denke es kommt auch darauf an welcher Generation man entstammt. Viele meiner Bekannten die ebenfalls verheiratet sind, waren so wie wir selbst bewusst kinderlos geblieben.
Von meiner Seite her ist es also sehr normal das viele 45 Plus heute kinderlos sind.

Das hing oder hängt auch nicht von einem Trauschein ab. Das hat auch nichts mit Kinderfeindlichkeit zu tun, sondern einfach mit anderen Erwartungen ans Leben und die Beziehung.

Oft hängt das wohl auch damit zusammen wie man selbst Familie erlebt hat, also das klassische Modell. Mein Mann war ein typisches Scheidungskind, und ich ein Familienterror Kind dessen Eltern zwar nicht geschieden waren, sich trotzdem täglich ihre Dosis an Klein-und Großkrieg lieferten.

Entsprechend hoch ist die Bindung an den Partner, dafür braucht es keine Kinder für ein harmonisches Miteinander.

LG Snow-Walker

Kinder gehen auch ohne Partnerschaft - Partnerschaft geht auch ohne Kinder. Es gibt eben nicht den einen für alle gültigen und verbindlichen Lebensentwurf. Das ist aber auch verdammt gut so!

Was mir selbst auch zu denken gab, waren ein paar bestimmte Partnerschaftsmodelle. Da gab es zwischen beiden oft große Unterschiede in der Ausbildung und Weltbild, wenn man sich genug auseinanderentwickelt hat, wird die Partnerschaft sehr schnell beendet.

Da blieben jeweils die Kinder auf der Strecke, die hin und hergeschoben werden ohne je irgendwo einen festen Bezug zu finden. Im Nachhinein betrachtet fehlte es da jeweils am Dialog wie man sich die Zukunft miteinander vorstellt. Diese Kinder haben irgendwie verloren, das sind keine guten Startvoraussetzungen für das weitere Leben.

LG Snow-Walker

Bei uns war es so das es nie ein Thema war, die letzten 20 Jahre war ich sehr oft im Krankenhaus und SCHWUPS
ist man zu alt. Es gab eine Zeit, da habe ich doch sehr gelitten ... denke aber das es vorüber ist.
Wir haben 3 Patenkinder und guten Kontakt zu ihnen.

Ich bin zu egoistisch für Kinder.
Daher wusste ich irgendwie schon immer das ich keine will.
Mein Leben gehört mir und ist kurz.
Es ist nicht so das ich Kinder generell nicht mag, zumindest temporär sind sie okay.

Ich möchte keine Kinder haben. Alles was damit zu tun hat, macht mich nervös.
Sei es eine Schwangerschaft, Geburt sowieso und dann die Erziehung.
An sich habe ich nichts gegen Kinder, aber für mich wäre das nichts.
Mal abgesehen von meinen Vorbelastungen, ich hätte gar keine Nerven dafür.
Respekt an alle, die das hinbekommen.
Ich bleib bei Katzen.

Ich habe mich früher nie wirklich angenommen und geliebt gefühlt von meinen Eltern. Als ich im späteren Teeniealter war, und es wieder Probleme zwischen uns gab, habe ich meine Mutter (mit meinem Vater konnte ich nie wirklich reden) mal gefragt, warum sie überhaupt Kinder bekommen hat (habe noch einen Bruder). Da bekam ich zur Antwort, dass das halt dazu gehörte, wenn man eine Familie gründet. Das erklärte mir so einiges. Es war gar nicht ihr eigener Wunsch gewesen, Mutter zu werden bzw. zu sein, sondern Kinder gehörten halt dazu, um ein gesellschaftliches Bild zu erfüllen. Sie hat mir viele Jahre später erzählt, dass sie mit der ganzen Situation überfordert war und wenn es nach ihr gegangen wäre, keine Kinder bekommen hätte, oder zumindest erst sehr viel später, wenn sie selbst ihren Platz in ihrem eigenen Leben gefunden hätte. Sie hat damals eher die Erwartungen anderer erfüllt bzw. einfach so gehandelt, wie es andere taten, ohne sich selbst und ihre Wünsche und Vorstellungen zu hinterfragen.
Und das habe ich immer gespürt, mein Bruder ebenso. Wir hatten und haben (vor allem mein Bruder auch noch heute, zig Jahre später), damit zu kämpfen gehabt, dass uns die Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung, die wir uns von unseren Eltern gewünscht haben, nicht wirklich bekommen haben.


Ich habe mir damals geschworen, dass ich nur Kinder bekommen werde, wenn ich selbst den Wunsch dazu verspüre und mit ganzem Herzen und Liebe dahinter stehe.
Diesen Punkt habe ich nie erreicht. Ich mag Kinder, konnte sie in meinem eigenen Leben aber nie sehen, habe keinen Kinderwunsch verspürt und dementsprechend keine Kinder bekommen und bin mit dieser Entscheidung glücklich und zufrieden.

Madcat28 schrieb:Ich bleib bei Katzen.

Schwanger mit Katzen? Wie geht das denn als Menschin? ;)

@off-peak

Wenn ich könnte, wäre ich dauerschwanger mit Katzenbabys.
Aber leider geht das nicht, also bleibt nur Adoption. :)

Ozeanwind schrieb am 27.10.2020:um ein gesellschaftliches Bild zu erfüllen.

Ozeanwind schrieb am 27.10.2020:Sie hat damals eher die Erwartungen anderer erfüllt bzw. einfach so gehandelt, wie es andere taten, ohne sich selbst und ihre Wünsche und Vorstellungen zu hinterfragen.

Ich glaube genau diese zwei Punkte sind bei so vielen der Grund Kinder zu haben. Ohne, dass sie sich das, zumindest offen vor anderen, jemals eingestehen würden. Ich bin so froh, dass ich mich dem widersetzen kann, weiß was ich will und mein Leben so leben kann, wie ich es will, nicht nach einem gesellschaftlichen Bild oder danach was andere für Vorstellungen haben. Und an dieser Stelle sei auch nochmal gesagt, dass auch Kinder kriegen bzw haben mit Egoismus zu tun hat. Das Argument hört man leider noch immer viel zu häufig von der Seite, die keine Kinder haben will.

Ich habe eine Tochter ( 14), allerdings war die Schwangerschaft geprägt von Depressionen u. auch die Geburt war kein schönes Erlebnis.
Ich liebe sie trotzdem über alles, im Mom ist es aber auch so, dass ich dadurch keine weiteren Kids will ( ich hab ihr ggnüber ja auch Verantwortung) .
Da wurde ich auch oft gefragt , wie es mit Geschwistern aussieht, aber im Nachhinein haben es alle verstanden ( glaub ich).
Im Mom wird wenn möglich dann der Großneffe was betüddelt.
Allerding muss ich zugeben , dass ich meinen Single Bruder (33) auch gern damit aufziehe, meist dann, wenn er meinem Kind Blödsinn beibringt.
( Ich hab allerdings zu meinem Bruder auch n enges Verhältnis, bei fremden würde ich es mich nicht wagen)
Ausserdem glaube ich , dass mein Bruder schon gern Kinder hätte, damals wollte die Frau nicht.
Und ich glaub jetzt hat es ihn hart getroffen, dass ihm eine gute Freundin gesagt hat, das er nicht der Typ Mann wäre, mit dem Frauen Kinder wollen .

Mir wurde auch mal von einer Generation vor mir vorgeworfen, ich sei egoistisch, weil ich auf keine Fall Kinder will.

Das wurde nicht näher konkretisiert, ich nehmen an, es soll wohl bedeuten dass derjenige glaubt, ich würde mich lieber selbst verwirklichen als für einen anderen Menschen zu sorgen. Es war mir auch nicht wichtig genug, um nachzufragen wie das gemeint ist.

Ich glaube, früher war es so eine Art "Dienst an der Gesellschaft" dass man Kinder bekommt. Wie ein selbst auferlegtes Martyrium, darauf standen ja auch mal ganz viele Menschen und hielten es für moralisch erstrebenswert.

Die Zeiten sind aber sicher bald endgültig vorbei, insofern kannst Du Deine Vor-Generation doch einfach ignorieren.

Ozeanwind schrieb am 27.10.2020:Und das habe ich immer gespürt, mein Bruder ebenso. Wir hatten und haben (vor allem mein Bruder auch noch heute, zig Jahre später), damit zu kämpfen gehabt, dass uns die Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung, die wir uns von unseren Eltern gewünscht haben, nicht wirklich bekommen haben.

Ging mir auch so. Ich denke man wird das Gefühl nach Liebe nie mehr los. Schon als Teenager habe ich erkannt, dass das gut überlegt sein sollte. Deshalb habe ich mich bewusst gegen Kinder entschieden. Heute bin ich froh über diese Entscheidung.

Es gab viele Menschen, die das in meinen Umfeld nicht verstanden haben und verstehen. Manche meinen zu gar, dass ich egoistisch bzw. kinderfeindlich eingestellt bin. Dem ist nicht so. Da jedoch die Interessen von Menschen mit Kindern und ohne oft ganz andere sind, haben sich alle Freundschaften damit auseinander gelebt.

In meinen Freundeskreis war es meist so, dass man plötzlich schwanger war und dann wurde geheiratet. Die Frauen hatten alle einen enormen Kinderwunsch. Es ist halt dann so, dass der Wunsch wohl nur von einer Person ausging.

Da viele Ehen geschieden werden, bleiben dann die Kinder wieder auf der Strecke. Nicht immer, aber oft. Ich kenne selbst Fälle, wo der Vater sein Kind nicht mehr sehen durfte. Arme Kinder.

Interesse_01 schrieb am 20.05.2018:fragen ständig wann wir nun endlich ein Kind bekommen.

Diese Frage empfinde ich als so unsensibel... sollte man Singles und Paaren einfach nicht stellen, da das Thema Kinder eine intime und private Angelegenheit ist.

Interesse_01 schrieb am 20.05.2018:Wie seht ihr dieses Thema?
Warum ist es so wichtig ein Kind zu haben?

Wie bei so vielem geht es auch hier einfach nur um gesellschaftliche Erwartungen. Da muss man lernen drüber zu stehen und klar seine Grenzen aufzuzeigen.

Man kann es schlussendlich niemandem recht machen und das sollte auch gar nicht erst das Ziel werden.

Hanafubuki schrieb:Diese Frage empfinde ich als so unsensibel... sollte man Singles und Paaren einfach nicht stellen, da das Thema Kinder eine intime und private Angelegenheit ist.

Man stelle sich vor, ein Paar wünscht sich ein Kind und dann so eine Frage, dauern und immer wieder.

Wenn jemand ein Kind bekommt, dann kann man sich doch mit ihnen zu gegebener Zeit freuen.

Ja, einfach unsensibel ... für alle, für die, die keine Kinder wollen, für die, die sich nicht schlüssig sind und erst recht für die, die sich welche wünschen und es noch nicht geklappt hat.

Das ist schon echt krass & übertrieben, wenn die Leute euch deswegen schon aus dem Weg gehen.

Ich selbst will auch keine Kinder kriegen.
Ich finde, die Gesellschaft wird immer abgefuckter. Da muss ich nicht auch noch ein Kind rein setzen.
Außerdem glaube ich ist es wichtig für ein Kind beide Elternteile zu haben. Aus meiner Generation bleibt heute kaum noch einer zusammen. Meine Mutter versteht das mittlerweile.