Wissbegier schrieb:Laut meinen Eltern sind nur Menschen etwas wert, die ein Gymnasium besucht und studiert haben. Alles andere ist laut denen unwichtig. Was das Kind möchte, ist egal. Nur Erfolg, Kapitalismus und "besser" sein als der Nachbar usw.
Sorry, wenn ich das so offen sage, aber solchen Leuten sollte man die Kinder wegnehmen oder sie sollten selbst dafür sorgen, dass sie keine Nachkommen haben werden.
Ein Freund von mir ist buchstäblich dran
kaputt gegangen. Immer war sein Bruder, obwoh ein wahrhaftiges asoziales, ungebildetes A.....och, alles besser (den Eltern nach) konnte mehr, wusste mehr, leistete mehr, etc. pp. Immer hieß es: "
Nur Leistung zählt, also lerne!" und so ordnete er sich unter, weil es sonst Stress gab.
Bis er es eines Tages nicht mehr aushielt und, für die Eltern, recht spontan mit 18 auszog.
Natürloch hate er alles im Voraus geplant, sich aber den Eltern gegenüber nicht
geoutet.
Wie man sich vorstellen kann, war die Überaschung zu Hause groß. Sie war sogar so groß, dass der Vater ihm den Auszug gerichtlich verbieten wollte und sein Bruder ihn übelst verprügelte - und prompt ne Anzeige dafür bekam.
Seit er da weg ist, geht es ihn deutlich besser. Sicher hat er im Job Leistungsdruck, der ist aber nicht mehr, wie bei anderen auch. Er steht aber nicht mehr 24/7 unter Dauerstrom und Dauerfeuer von den Eltern.
Sicher ist er nicht der allwissende Krösus, aber er hat sich alles selber erarbeitet und ist nicht dorthin getreten worden, weil das ja so muss. Nun ist er sogar stolz auf sich, was er früher nie sein konnte.
Wissbegier schrieb:Klar habe ich auf Geld, Immobillien, Aktien, AUtos, Wohlstand, Absicherung usw. verzichtet, kann aber jeden Tag in den Spiegel schauen.
Das ist, wie ich finde, enorm wichtig.
Was hilft Dir noch so viel Kohle, wenn Du Dich vor Dir selber ekelst?
Jemand, den ich mal kennen lernte und der sehr reich war sagte mal zu mir, als sein Sohn an einem unheilbaren Virus verstarb: "
Gib mir meinen Sohn wieder und Du bekommst all mein Geld." und das war auch wirklich so gemeint.
Spätestens, wenn man sowas erleben muss, wacht man auf und erkennt, dass man Geld weder essen noch sich dafür ALLES kaufen kann.
Doors schrieb:Wichtige Eckpfeiler für die Erziehung von Kindern sind Vertrauen und Verlässlichkeit, Liebe und Verständnis.
Absolut richtig.
Kindern z.B. etwas zu verbieten, sorgt nur dafür, es interessanter zu machen. Dann wird es verbotenerweise trotzdem getan.
Dieser Regel folgend riet ich mal jemandem, er solle seinen Kindern (damals um die 10-12) nichts im Internet zu verbieten, sondern sie machen zu lassen, ihnen aber klar machen, dass wenn irgendwas
unübliches pssiert, sie die Eltern um Hilfe zu bitten.
Zufälllig war ich dann mal dort zum Essen eingeladen, als die Tochter kam und ihren Vater bat, sich mal was auf
Knuddels anzusehen. DIe Eltern wussten von dem Account dort.
Wiederum von dem Vater wurde ich gebeten, mal dazu zu kommen und tatsächlich, jemand der wohl auf Kinder steht, schrieb recht offen mit dem Mädchen. Ich habe dann den Typen im Knudels eine Zeit lang bei Laune gehalten, während mein Freund die Polizei rief. Die kamen auch gleich und die Sache nahm seinen Lauf.
So weit ich mitbekam, wurde dieser Typ dann auch unschäadlich gemacht und verdonnert...
Wichtig dabei, weshalb ich das auch erzähle ist, dass mein Freund und seine Frau die Tochter nicht bestraften oder schimpften, sondern sie lobten, weil sie
gut aufgepasst hat und sie über das, was da passiert war in kindgerechter Weise aufklärten.
Diese Familie, fand und finde ich, ist was die von @ Doors genannten Punkte anbetrifft, eine Vorzeigefamilie. Dort aber hin zu kommen, ist wahrlich nicht leicht...
Eine Vertrauensbasis kann und wirkt viel mehr bewirken, als Regeln, Strafen, etc.
Gucky.