Hallo Bundeskanzleri,
Bundeskanzleri schrieb am 07.10.2021:Der Thread richtet sich an Eltern, deren Kinder schon erwachsen sind. Also uns ältere Semester :Y:
Und auch an "ehemalige" Kinder und deren Sicht auf ihr Elternhaus.
Was ist aus euren Kindern geworden?
Ich meine das nicht unbedingt konkret ob jemand Bäcker oder Lehrer wird. Sondern was ist aus euren Sorgen von damals geworden, eure Ideen, eure Vorstellungen, euren Werten?
Haben sich eure Kinder so entwickelt, dass ihr eure Werte, eure Erziehung etc wiederfindet? Sind sie euch ähnlich?
Haben sich eure Sorgen bewahrheitet?
Und, welchen Anteil gebt ihr euch ganz persönlich im Guten wie im Schlechten an dem "Ergebnis" der Kinder?
Und für die ehemaligen Kinder: welchen Anteil haben eure Eltern mit der Erziehung an eurem guten oder schlechten Befinden?
Welchen Anteil haben aus eurer Sicht schwierige Lebensphasen und Probleme an dem "Jetztzustand" der Kinder?
Als Tochter muss ich sagen, dass ich z.B. immer mehr Wesenszüge oder Verhaltensweisen entdecke, die ich von meinen Eltern kenne, je älter ich werde.
Ich lasse das Thema mal mit Absicht recht offen, es hat ja jeder so seine eigenen Ideen dazu.
Hier ist noch eine ermutigende Studie zu starrsinnigen Kindern :lolcry:
https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article152265361/Eigensinnige-Kinder-sind-spaeter-erfolgreicher.html
Da mir eine nette Freundin/Frau dazu fehlt, habe ich (leider) keine Kinder.
Insofern kann ich den Thread "nur" aus der Sicht des ehemaligen Kindes bereichern.
Nun, mein Elternhaus und meine Kindheit war trotz "Wohlstand" leider kein Zuckerschlecken.
Die Eltern waren geprägt von Narzissmus, Gier, Wohlstand, Rückgratslosigkeit und liesen mich dies neben Misshandlungen auch deutlich spüren. Da ich nicht so "funktionierte" wie die Eltern das wollten, habe ich mich rebellisch durchgesetzt und mehr Gegendwind erfahren.
Schon recht schnell stand ich auf eigenen Beinen. Zwecks meines Freigeistes und der "Anti-Norm" hatte ich schnell die ELtern verloren. Nicht nur finanziell, sondern auch emotional usw.
Ich sollte quasi brav funktionieren, auf das Gymnasium gehen, ordentlich studieren, es der Masse gleichtun und gutes Geld verdienen. Als der Weg auf das Gymnasium verbaut war, hatten meine Eltern sich emotional von mir entfernt und mich das auch anderweitig "spüren" lassen. Laut meinen Eltern sind nur Menschen etwas wert, die ein Gymnasium besucht und studiert haben. Alles andere ist laut denen unwichtig. Was das Kind möchte, ist egal. Nur Erfolg, Kapitalismus und "besser" sein als der Nachbar usw.
Mein Befinden war als Kind/Teenager schon recht differenziert und unausgeglichen wechselpolig. Erst als ich meinen Weg gefunden habe und prüfte, was richtig ist (Abwägung zwischen Masse/Elternaussagen und das, was ich möchte bzw. real "korrekt" ist), konnte sich das Befinden nebst Akzeptanz einstellen. Meine Eltern haben sehr viel falsch gemacht und ich habe dies schon als Kind/Teenager korrigiert. Denn, nicht immer ist das, was Eltern und die Masse machen/sagen, richtig. Man muss da erst einmal dahinter kommen und selbst Rückgrat beweisen.
Ich sehe es so:
Wenn es nicht so gekommen wäre, wie es ist, wäre ich nicht die Person, die ich "jetzt" bin.
Klar habe ich auf Geld, Immobillien, Aktien, AUtos, Wohlstand, Absicherung usw. verzichtet, kann aber jeden Tag in den Spiegel schauen. Ich mache mich nicht wegen einer "falschen" Meinung/Ansicht abhängig. Da kann noch so viel Geld im Spiel sein. Wenn etwas falsch ist, dann ist etwas falsch. Da verzichte ich lieber auf alles und bleibe ehrlich und ein besserer Mensch.
Ich habe damit abgeschlossen, warte aber nur auf den Tag, wenn meine Eltern "todkrank" oder im "Altenheim" vergammeln. Dann bin ich in der Position, um "NEIN" zu sagen.
Genetisch erkenne ich auch schon Wesenszüge meiner Eltern bei mir.
Es wäre ja schlimm, wenn Genetik sich nicht irgendwie durchsetzt^^
Insofern ist es logisch. Vom Vater habe ich wohl den messerscharfen Verstand, die Logik usw.
Von der Mutter wohl das Warme, Verständnisvolle und Familiäre.
Dennoch kann ich als Logiker selbst entscheiden, was ich "durchlasse", "mir erlaube" und was "nicht".
Ich habe ja schon mit diversen Kindern von Nachbarn, Freunden, Bekannten usw. "geübt". Insofern zeigt mir das, dass ich es "besser" kann und auch besser machen werde, als meine Eltern. Zumindest wurde mir das "so" immer von Dritten bestätigt.
Als junger Mann kann ich locker mit den Kids spielen, zocken, Gaudi/Spaß machen, Basteln, Backen, Kochen usw. Ja, auch baden, Windeln wechseln, Essen geben usw. sind kein Akt.
Wobei ich als junger Mann (Kind im Mann) eher für den Spaß und Unsinn zu haben bin.
Natürlich auch Erziehung, Bildung usw. Das ist mir sehr wichtig, dass man "viel" Wissen verbreitet und aufzeigt, dass die "Masse" nicht so klug ist.
Und ja, manche Wesenszüge sind nicht so gut/perfekt. Ich tendiere oft zur Logik und stelle Logik prinzipiell über Emotionen oder diverse Aktionen. Ich meine, wenn man keine Werte und Regeln mehr hat, dann kann man "alles" gleich sein lassen. Entweder oder, schwarz oder weiß. Punkt! Empathisch bin ich schon, aber wenn etwas falsch/schlecht ist, dann ist es eben so. Warum sollte ich dann "lügen" oder psychologisch gesehen falsch "beschwichtigen", damit der andere sich in der Fake-Dunstwolke besser fühlt? Es ist immer besser, wenn man ehrlich korrekt ist. Menschen müssen damit umgehen, es einsehen und dann daran arbeiten.
Auch hänge ich mich oft an "Floskeln", die unpassend sind bzw. den Sinn nicht treffen, oder an halbkorrekten Aussagen auf. Das regt mich auf. Ich forsche nach bzw. was Fakten betreffen und lasse "Empfindungen", "Meinungen" dahingehend eher selten gelten.
Zum Beispiel: Person A "sagt", dass es "heute" kalt ist. Ich schaue auf das Thermometer und erkenne 30°C. Ergo ist es per Definition und Co. "nicht" kalt. Die PErson kann ja sagen, dass "ihr" heute kalt ist. Aber "NEIN", es wird behauptet, dass "es" heute kalt ist. Da gibt es ständig Streit. Ich kann mich Ungenauigkeiten nichts anfangen. Menschen sind doch sonst auch so penibel. Oder das bekannte "...das macht keinen Sinn...". Seit wann kann man Sinn "machen"? Etwas "ergibt" keinen Sinn oder eben nicht. So einfach ist es.
Oder beim Fahrzeug: Das Auto/Der Motor hat/ist xyz km gelaufen. Meine Güte!
Ich meine, wenn das egal ist, dann sollte man es auch überall 1:1 so umsetzen.