Frau.N.Zimmer schrieb:Das sind doch schon alltäglich Dinge wie z.B. Zähneputzen, bei denen Erziehung einsetzt. Kann man da sagen, wenn es mit 12 keinen gesunden Zahn mehr hat, hat man eben Pech gehabt?
Sehe ich genauso. Die Grundsteine legen doch immer die Eltern und in der Basis-erziehung (wo wir jetzt wirklich mal nur von ganz normalen Dingen sprechen, wie angeführt, dass Zähneputzen) hat nichts mit Glück zu tun sondern damit, ob Eltern am Ball bleiben - ob sie die es schaffen gewisse Werte zu vermitteln.
Und kein Kind brauch länger fürs Zähneputzen lernen, außer man steht eben nicht jeden Tag dahinter und kümmert sich, dass Körperhygiene eingehalten wird und vorallem recht zügig selbst als richtig empfunden wird.
Auch andere Dinge wie das sich einbringen in der Familie... Teilhabe zeigen.
Mein jüngerer hat zB HKS/ADS und still am Tisch sitzen, joa davon kann ich nur träumen.
:D generell mal Momente wo Körperruhe herrscht oder ich Pausen habe (hatte, mittlerweile ist er 12 und lebt seine pubertäre Zeit)
Die ersten 8 Jahre seines Lebens stand auch ich - durch ihn- pausenlos unter Strom und es war nicht leicht.
Aber....! > Mahlzeiten wurden als Familie eingenommen. Wir saßen immer zusammen am Essenstisch. Und egal wieviel Gläser zu Bruch gingen, egal wieviel Spaghetti im Wutanfall an der Tapete klebten, egal wieviel Schlagzeug mit dem Besteck gespielt wurde, egal wie oft gehüpftsitzt wurde - alle blieben am Tisch sitzen, bis der Letzte aufgegessen hatte. Auch der ads-Zappel. Dafür musste ich eben in Kauf nehmen, dass es anstrengend ist.
Und auch das hatte nie was mit Glück zu tun und ich empfinde ihn/die Sachlage auch nicht als Strafe/Pech. Es ist einfach so und man muss immer das Beste draus machen UND sich der Veränderungen annehmen.
Gerade in meiner Familie gabs viele Rüffel und viel Unverständnis wegen ihm - hatte vorher noch nie Berührungspunkte mit einem Ads'ler und alle waren der Meinung, dass man das einfach ignorieren solle, dann würde das schon wieder weggehen
:D ohne sich darauf einzulassen, ohne zu verstehen das man ihn genauso erziehen muss wie meinen nicht Ads'ler / nur eben anders im Detail
:D Die Grundfesten gelten hier aber für alle. Grundsätze werden von jedermann eingehalten (auch von mir) und wenns Zähneputzen mit dem Ads'ler darin endete, dass ichs Bad neu putzen muss um 20 Uhr... Ja dann is das so. Aber es wird Zähne geputzt. Basta.
Und ebenso in der Schule ist er in seiner Klasse einer von 26 Schülern. Ja er hat mehr Förderbedarf und brauch mehr schulpsychologische Betreuung - aber mein Anspruch war immer, dass er damit kein Sonderling wird UND das er selbst auch versteht, dass er nicht anders ist als seine Mitschüler. Er hat seine Inselbegabungen, andere haben ebenfalls Stärken in irgendwas wo er dann vielleicht den kürzeren zieht.
So ist jeder (!) was besonderes und dennoch genauso viel wert wie das Gegenüber.
Frau.N.Zimmer schrieb:aber wenn ein Kind ein gutes Grundgerüst von daheim mitbekommt, Vertrauen und ein gesundes Selbstbewusstsein ausgebildet hat, Grenzen erkennt und akzeptiert usw., wird es auch für negative Einflüsse besser gewappnet sein, ist jetzt nur so meine Meinung
Ist auch meine Meinung.