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Mobbing an Schulen

88 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Schule, Mobbing ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mobbing an Schulen

13.12.2020 um 12:45
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Aber wieso sich zur Wehr gesetzt? Dem Mädchen wurde doch Säure ins Getränk gekippt und nicht umgekehrt. Sie war hier das Opfer, schon länger, und die Mobber haben mit dieser Aktion lediglich nur eins drauf gesetzt.
Mehrmals gelesen und trotzdem falsch Verstanden.

So gesehen ist das noch krasser. Arme Welt.


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13.12.2020 um 13:26
Ich denke das Schimpfwörter doch was aus machen ;wenn man einen mit schönen Wörter schlecht machen will muss man das erstmal erkennen ,dass können nicht alle.

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Mobbing an Schulen

13.12.2020 um 18:54
Zitat von 24-7-H24-7-H schrieb:Ich denke das Schimpfwörter doch was aus machen ;wenn man einen mit schönen Wörter schlecht machen will muss man das erstmal erkennen ,dass können nicht alle.
Wenn ich eine fiese Aussage mit Schimpfwörtern garniere oder jemandem Kraftausdrücke an den Hals werfe klingt es direkter und Aggressiver, ohne Schimpfwörter ist jene Aussage vielleicht weniger direkt aber trotzdem noch immer verletzend oder beleidigend. Schimpfwörter ersparen einem auch komplexere Formulierungen und Verhindern auch so manches ,,Vergiftetes“ oder Sarkastisches Kompliment.


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10.08.2024 um 10:11
Ich wurde in meiner Schulzeit auch übelst gemobbt und auch rassistisch angegangen. Ich habe Migrationshintergrund und man sieht mir auch an, dass meine Vorfahren keine blonden Schweden waren. Das Mobbing wurde dadurch ausgelöst, dass ich mir immer viel zu viel gefallen ließ und einfach viel zu passiv war. Dieses passive Verhalten war dadurch begründet, dass ich eine 10 Jahre älter Schwester hatte, die mich nur unterdrückt hat und ich es nicht anders gewohnt war. Auch hat mein Vater mir immer verboten Ärger zu machen, er sagte nur immer "wenn sie dich schlagen, schlag zurück". Das haben sich die Mobber aber nie getraut, weil ich schon damals sehr groß und ziemlich stark war (ich hätte es gar nicht nötig gehabt gemobbt zu werden).

Irgendwann wurde es mir zu viel und ich habe angefangen die Mobber zu verprügeln, weswegen ich natürlich Ärger bekam und als der Böse dargestellt wurde, obwohl ich im Grunde nur das Opfer war, das sich letztendlich gewehrt hat. Irgendwann hatte ich zumindest für eine längere Zeit Ruhe, weil sie sich vor mir gefürchtet haben. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt schon hochexplosiv und bin wegen jeder Kleinigkeit abgegangen. Mein Klassenlehrer meinte damals, ich wäre wie ein Benzinfass, ein kleiner Funke genügt und alles explodiert. Ein Verhalten, dass ich bis heute nie ganz ablegen konnte, wobei ich daran arbeite, da mir schon viele Leute prophezeit haben, dass ich ein Topkandidat für einen Herzinfarkt wäre und ich seit einigen Jahren merke, dass die Aufregungen auf meine Gesundheit gehen.

Ansprechen möchte ich auch noch, dass ich nicht nur von Schülern, sondern auch von Lehrern gemobbt wurde. Meine Klassenlehrerin in der ersten Klasse war eine Psychopatin, die niemals unterrichten hätte dürfen. In meiner Klasse gab es neben mir nur noch ein Mädchen, das pechschwarze Haare hatte, soweit ich mich erinnern kann war sie türkischer Abstammung. Unsere Lehrerin hat uns befohlen direkt vor ihrem Pult zu sitzen, da sie meinte das man solche wie uns im Auge behalten müsse. Sie hat uns das Leben zur Hölle gemacht und uns immer nur angeschrien von wegen wie wir uns hinzusetzen hätten etc. Als sie einen besonders schlechten Tag hatte, hat sie völlig durchgedreht, ist zu der Türkin hingegangen und hat angefangen ihre Schulsachen wild schreiend durchs Klassenzimmer zu werfen, danach kam sie zu mir und hat mir mit voller Wucht eine Ohrfeige verpasst. Ich habe das natürlich zu Hause meinen Eltern erzählt, doch die hatten Angst unangenehm aufzufallen und haben deswegen nichts unternommen.

Ein weiter Fall mit einem rassistischen Lehrer hat sich in der neunten oder zehnten Klasse ereignet. Er war mein Werkenlehrer und als ich einmal nicht im Unterricht aufgepasst habe meinte er "hier spielt die Musik Abdul" (mein Name ist nicht Abdul und er klingt auch nicht einmal ansatzweise so, was der Lehrer auch wusste). Ich habe ihm auch gesagt, dass das nicht mein Name ist und ihm meinen richtigen genannt. Darauf meinte er nur, dass er entscheiden würde, wer hier Abdul heißt und wer nicht. Von da an hat er mich nur noch Abdul genannt. Er hat mich immer nur schikaniert und mich immer gezwungen alleine den Werkraum sauberzumachen, während er und die anderen Schüler daneben saßen, wobei er meine Arbeit sarkastisch kommentiert hat. Ich kann mich noch gut erinnern als er einmal sagte: "Aus dem Abdul machen wir noch einmal ein Ass, der wird später einmal eine spitzen Reinigungskraft". Ich habe meinen Eltern natürlich erzählt, dass der Lehrer ein Rassist ist und ich gemobbt werde, leider haben sie auch da nichts unternommen.

Tja, das wäre in aller Kürze meine Mobbing-Erfahrung in der Schule.


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Mobbing an Schulen

13.08.2024 um 16:30
Zitat von BruderchorgeBruderchorge schrieb am 11.12.2020:Weil es erwiesenermaßen bei Jugendlichen grundsätzlich sehr gut funktioniert "Lehrfilme" oder Filme mit einer Botschaft zu zeigen?
Du scheinst den Film nicht gesehen zu haben und den Fall nicht zu kennen, Das zeigt mit Deine Antwort.

Gucky.


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Mobbing an Schulen

25.09.2024 um 18:10
Als Schüler war ich Mobbingopfer, was mich Jahre meines Lebens schwer beschäftigte. Jahre später war ich in führender Position in einer Schule. Man kann also sagen, dass ich mich ein bisschen auskenne.

Mobbing ist meiner Meinung nach eine Art "archaische" Verhaltensweise, vor allem unter Jugendlichen, der mit rationalen Argumenten schwer beizukommen ist. So bestürzend das ist, man kann das mit den Vorgängen auf einem Hühnernof vergleichen, wo die anderen Tiere oft auf das schwächste Tier, den Außenseiter, losgehen.

Als Schüler half mir leider nichts und niemand. Das Mobbing endete in erst nach Abschluss der Schule (Realschule). Der Gedanke hat mich jahrelang beschäftigt, was ich hätte anders machen sollen/können.

M. E. gibt es folgende Möglichkeiten:
- Es ignorieren und aushalte (kann gesundheitsschädlich bis lebensgefährlich sein).
- Sich beschweren (Lehrer/Schulleitung usw.) Kann helfen, muss aber nicht, da es auch viele (auch weiche oder indirekte Formen des Mobbings gibt, wie z. B. Ausgrenzung). Meistens hilft das wenigstens vorübergehend.
- Verbündete suchen. Wenn man gute Freunde hat, merken die Mobber, dass sie sich gegen eine Gruppe stellen.
- Die Klasse oder die Schule wechseln. Ist halt eine Flucht, ohne Garantie dass es woanders besser ist.
- Die Auseinandersetzung austragen und zwar so, dass es den Lehrern/der Schulleitung auffällt. Dann steht man zwar mit am Pranger, aber die Angelegenheit kommt auch auf den Tisch. Wenn man bereit ist, das wiederholt auszuhalten, und man das auch signalisiert, wird es den Mobbern irgendwann zu unangenehm.
- Weitere Mögichkeiten sind Eltern, Streitschlichter usw.
- Sehr schwierig ist Mobbing im Internet. Hier würde ich mich nicht selbst im Netz äußern, um mich nicht nicht selbst zu belasten, aber ggf. Anzeige erstatten, einen Anwalt einschalten, mich bei der Schulleitung beschweren.


In der Schulleitung war Mobbing für mich ein sehr rotes Tuch. Wenn ich es mitbekam ging ich mit aller Härte dagegen vor, man kann sagen gnadenlos (was ich glaube sonst nicht war). Das wirkte schon. Das Problem war, dass man es nur schwer mitbekam.
Wenn Lehrer eine Vermutung äußerten, musste man die Schüler quasi überreden, "auszupacken", damit man etwas unternehmen konnte.
Dann gibt es noch die Schüler, die gemobbt werden, aber selbst kein unbeschriebenes Blatt sind. Das macht es schwerer, den/die Hauptschuldigen zu bestrafen, die sich sofort als Opfer darstellen. Am schlimmsten waren für mich Mobbingopfer, die irgendwann ausrasteten, was natürlich auch irgendwie geahndet werden musste.
Aus der Lehrerperspektive würde ich trotzdem sagen: Gehen Sie zur entsprechenden Lehrkraft (Vertrauens- und/oder Beratungslehrer), und mit diesen ggf. zur Schulleitung. Diesen können sie - wenn sie möchten unter Schweigepflicht - alles genau erzählen und mit diesen beraten, was zu tun ist. Bleiben sie nicht allein (wie ich es damals war), gehen Sie zu den Profis. Für die Lehrer ist das nicht er erste Fall (oder der letzte).

Es gibt leider kein Patentrezept. Man kann nur versuchen, durchzukommen. Auch Jahrzehnte später besuchte ich kein Klassentreffen mit meine ehemaligen "Kameraden".
Ein kleiner Trost (hoffentlich): Man kann es überstehen, auch wenn es evtl. sehr schwer ist. Nach der Schule endet es. Es ist keine gute Erfahrung in den Jugendjahren, aber man kann später hinter sich lassen und sich ein gutes Leben aufbauen. Meine Sympathie und mein Mitgefühl gehört jedem Mobbingopfer. Ich wünsche euch viel Glück!
KGersen


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Mobbing an Schulen

27.09.2024 um 16:39
Zitat von kgersenkgersen schrieb:Wenn Lehrer eine Vermutung äußerten, musste man die Schüler quasi überreden, "auszupacken", damit man etwas unternehmen konnte.
Das ist zwar sehr schade, aber die Angst dahinter ist ja oft begründet. Schläge, andere "Strafen", das Internet als riesige "Mobbing Spielwiese" und das ist das schlimmste, denn das WWW vergißt niemals etwas und etwas "annonym" zu verbreiten kann inzwischen jeder 10 jährige - leider.
Das einzige, was wirklich hilft, ist, es offen an- und auszusprechen. Zivilcourage eben. Aber dazu haben auch nicht alle Mut - Ein Teufelkreis irgendwie.
Zitat von kgersenkgersen schrieb:Aus der Lehrerperspektive würde ich trotzdem sagen: Gehen Sie zur entsprechenden Lehrkraft (Vertrauens- und/oder Beratungslehrer), und mit diesen ggf. zur Schulleitung
Unbedingt. Offen über die Taten, Probleme und Verhaltensweisen reden.
Ich habe eine Bekannte, die an einer Grundschule als Betreuungskraft arbeitet. Was die (nach dem Unterricht) ab un zu erlebt, da stellen sich mir die Nackenhaare auf.
1. - 4. Klasse, da wird schon gemobbt, das mag man gar nicht glauben. Dabei ist das eine gut angesehene Schule, in die ich selber mal ging. Manche Lehrernamen kenne ich sogar noch. Also keine Schule für "Problemkinder" oder so.
Die Kinder müssen oft regelrecht ausgequetscht werden, was passiert ist. Leider dürfen die Lehrer ja heute fast nichts mehr - Diese Zeiten sind leider lange vorbei. Mit "Nachsitzen" drohen? Lächerlich, weiles verboten ist. Da sagen die Kids frechweg: "Dann zeigen wir halt Dich eben an." und strecken frech die Zunge raus.

Ich glaube, es gäbe weniger Mobbing dort, wären andere Sachen erlaubt und hätten die Lehrer mehr Rechte/Handhabe. Ich meine nicht Schläge, die bringt niemanden etwas, aber welches Druckmittel gibt es denn heute noch? Ich kenne keins.

Gucky.


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Mobbing an Schulen

28.09.2024 um 03:58
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Ich glaube, es gäbe weniger Mobbing dort, wären andere Sachen erlaubt und hätten die Lehrer mehr Rechte/Handhabe. Ich meine nicht Schläge, die bringt niemanden etwas, aber welches Druckmittel gibt es denn heute noch? Ich kenne keins.
Nachsitzen, Strafarbeiten ("Aufsatz schreiben"), beim Direktor geschimpft werden, Verweise (im Sinne von "eingetragene Abmahnungen"; Verwendung des Begriffs "Verweis" kann bundeslandabhängig sein), Schulverweis (Schulausschluss)... beseitigten Mobbing gegen mich in den 1990er Jahren (bis knapp vor 2000, begann in der Grundschule, endete erst mit dem Realschulabschluss völlig, wurde immerhin zu Mitte der Realschulzeit weniger) nicht.
Schulwechsel wäre nicht möglich gewesen oder nur sehr schwer, da ländlicher Wohnort und zu anderen Schulen keine Schulbusverbindung bestanden hätte.

Was half, um Mobbing einzugrenzen:
Lehrer und Realschuldirektor die klarmachten dass sie vom Mobbing wissen und jedem, deutlich betont jedem, einzelnen Vorfall nachgehen werden.

Was half, um Mobbing zu beenden: Erst der Abschluss der Realschule; kein Mobbing mehr an Berufs- und Berufsoberschule (Abitur 2. Bildungsweg).
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Ich meine nicht Schläge, die bringt niemanden etwas, aber welches Druckmittel gibt es denn heute noch? Ich kenne keins.
Welches Mittel, ernst gemeinte Frage, würdest du als möglicherweise wirksam ansehen?

Auch der Ausschluss aus dem Unterricht ist manch einem ganz recht. Schüler "darf schwänzen", Eltern bekommen das mitunter nicht einmal mit... (je nachdem wie viel sich gekümmert wird, und wie gut Briefe abgefangen werden).
Nachsitzen gab es zu meiner Schulzeit, Eltern von mobbenden Mitschülern bekamen es auch teils nicht mit (nicht zu Hause wenn Schüler von der Schule nach Hause kommt, Angabe anderer Gründe für längeren Unterricht wie "Theaterprobe"). Nachsitzen wurde damals leider oft als Gruppenstrafe verteilt, an "ihr die auf dem Gang gerauft habt", also Mobbingopfer (z.B. ich) mit weil sich gar nicht angehört wurde was genau passiert ist, und für die Mobber war das "ganz lustig", weil damit das Mobbingopfer auch mitbestraft wird ("Streber eins auswischen") und man sich zudem auf dem Nachhauseweg nochmal sieht...
Für "Raufen im Bus" (eigentlich: Mobbing, Körperverletzung) gab es damals noch die Strafe "aussteigen müssen" mit der Begründung, was teils auch nicht mal von der Hand zu weisen war, dass das "Raufen" die Verkehrssicherheit gefährde. Also wurden die beteiligten Schüler, oft inkl. gemobbtem Schüler, auf der Strecke zum Aussteigen gezwungen - nach Hause laufen oder trampen. Die Mobber, die das Opfer dann für sich haben, und deren Eltern ein verspätetes Nachhausekommen gar nicht bemerken (anders als die Eltern des Mobbingopfers, hat einmal mich, einmal eine andere Schülerin erwischt) werden den Aufwand des Fußmarsches nicht auf sich sitzen lassen.
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Also keine Schule für "Problemkinder" oder so.
Waren bei mir auch keine "Schulen für Problemkinder". Dörfliche kleine Grundschule mit meist 13 - 15 Kindern pro Klasse, einzügig (keine Parallelklassen), galt als streng (1990 und noch eher ältere Lehrer, Klassenlehrerin achtete extrem auf saubere Arbeitsweise - was ich übrigens an ihr mochte) mit gleichzeitig familiär wirkender Atmosphäre in der die Lehrer z.B. noch Fotoalben für jedes Kind von Hand beschrifteten und gestalteten. Größere Hauptschule in einer Marktgemeinde, der aber durchaus der zutreffende Ruf vorauseilte dass dort Mobbing stattfindet. Realschule in einer Kleinstadt, galt als streng, diszipliniert und dort hörte das mal einigermaßen auf.
Gar kein Mobbing an: Berufsschule (technische Berufsausbildung), Berufsoberschule (Fachrichtung Technik).
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb:Mit "Nachsitzen" drohen? Lächerlich, weiles verboten ist.
Das Schulrecht aller Bundesländer (Deutschland) kann ich mir auf die Schnelle nicht durchsehen; Nachsitzen von 1 - 2 Schulstunden darf aber zumindest in einigen Bundesländern (= bzgl. denen ich besser bescheid weiß da z.B. Verwandte dort die Schule besuchten oder ich dort mit Schülern vereinsmäßig zu tun hatte) angeordnet werden, muss meist als Nachholen verpassten Unterrichts erfolgen (was meist so ausgelegt werden kann, z.B. Mobbing in der Pause und zu spät zum Unterricht erschienen). Mehr meines Wissens durch den Schulleiter abgesegnet.


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Mobbing an Schulen

28.09.2024 um 12:20
@BerlinerLuft

Danke; gestern war es schon sehr spät und ich habe dann nicht weiter gesucht.
Habe gesehen dass auch auf Wikipedia eine Übersicht zu finden ist.

Und ein Nachtrag zu:
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Nachholen verpassten Unterrichts erfolgen (was meist so ausgelegt werden kann, z.B. Mobbing in der Pause und zu spät zum Unterricht erschienen).
Wenn ein Mobber erwischt wird (Voraussetzung für Bestrafung) und dadurch z.B. zum Direktor geschickt wird, zum Schimpfen/ zur Klärung des Falls aus dem Unterricht geholt wird, dann dürfte das auch als "verpasster Unterricht" zählen.
Für die Bundesländer, in denen Nachsitzen nur bei verpasstem Unterricht zulässig ist: Der "verpasste Unterricht" dürfte sich somit leicht begründen lassen.


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29.09.2024 um 10:24
zum Thema Nachsitzen: Das Schulrecht setzt hier enge Grenzen (zumindest in Bayern): Nachsitzen ist eigentlich nur zur "Nacharbeit verpassten Unterrichts erlaubt".

M. E. ist bei Mobbing-Fällen folgende Vorgehensweise (einigermaßen) sinnvoll:
- Nutzung vorhandener Unterstützungssysteme (Beratungslehrer, Vertrauenslehrer usw. ). Man kann versuchen, die Ursachen für das Mobbing zu ergründen (wenn es die gibt!). In günstigen Fällen kann durch Bearbeitung der Situation mit allen Beteiligten die Situation entschärft werden.
- Man sollte meiner Meinung nach das Fehlverhalten klar definieren (wenn möglich) und dann evt. Konsequenzen ansprechen. Der/die Schüler muss/müssen sich verpflichten, dass sie die fraglichen Verhaltensweisen unterlassen. Die Lehrkräfte in der Klasse müssen informiert werden, bei wem sie welches Verhalten beobachten müssen.
Rechtliche Möglichkeiten bei schweren Verstößen sind rechltiche Maßnahmen, wie Verweis, zeitweiser Ausschluss vom Unterricht, Versetzung in eine Parallelklasse usw. . Das muss immer über die Schulleitung laufen (in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Lehrkräften). Die Schulleitung muss bereit sein, sich ggf. mit den oft keineswegs einsichtigen Eltern der Mobber anzulegen. Das kann soweit gehen, dass die Eltern ihrerseits mit Anwälten drohen.
- "Schimpfen" nützt vielleicht in Einzelfällen. Ich bin da eher skeptisch. Ich würde klare Ansagen empfehlen und das dann auch durchziehen.
- Die Schule kann auch prüfen lassen, ob ggf. eine Verhalensstörung eines vorliegt (Schulpsychologe). Das setzt aber in den meisten Bundesländern aber das Einverständnis der Eltern voraus. Hilfreich kann u. U. auch die Arbeit von Schul-Sozialpädagogen sein (wenn vorhanden), die ggf. ergründen können ob die Ursachen von Verhaltensauffälligkeiten im familären Umfeld liegen.
- Man darf auch nicht vergessen, dass sich Mobbing oft zu erheblichen Teilen außerhalb der Schule fortsetzt. Hier sind die rechtlichen Möglichkeiten der Schule prinzipiell begrenzt.
- Schweres Mobbing ist oft an der Grenze zu strafbarem Verhalten (oder darüber hinaus). Das gilt fast immer bei Mobbing im Internet.
Eltern derartig betroffener Kinder könnten eine Anzeige erwägen. Das setzt aber Strafmündigkeit Tätervoraus (die nicht in jedem Fall einfach zu ermitteln sind). Es ist empfehlenswert, hier den Kontakt mit der Schule zu suchen, die vielleicht einen letzten "Warnschuss" abgeben kann und spezialisierte Beratungsangebote vermitteln kann.

Hilfreich für die Betroffenen ist m. E. vor allem, dass die Wahrnehmung besteht, dass die Lehrer bzw. die Schule sich dauerhaft kümmern, d. h. dass man als Opfer nicht allein gelassen wird.

Eine etwas entnervende Erfahrung sind Fälle, die ich als "Pseudo-Opfer" bezeichnen würde. Der Schüler bzw. die Eltern nehmen eher harmlose Reibereien als Mobbing war und fordern die Schule (quasi pausenlos) auf, das "abzustellen", was schwer bis unmöglich ist. Das kann für Lehrkräfte ebenfalls sehr anstrengend sein, weil überzogene Forderungen der Eltern nicht umgesetzt werden können.


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Mobbing an Schulen

29.09.2024 um 13:26
Zitat von kgersenkgersen schrieb:zum Thema Nachsitzen: Das Schulrecht setzt hier enge Grenzen (zumindest in Bayern): Nachsitzen ist eigentlich nur zur "Nacharbeit verpassten Unterrichts erlaubt".
Das ist klar. Nur ergibt sich so ein verpasster Unterricht schnell. Beispiel: Schüler greift andere in der Pause an, wird zur Klärung des Vorfalls aus der Stunde die auf die Pause folgt geholt. Ein Teil oder die ganze Stunde wurde verpasst.
Zitat von kgersenkgersen schrieb:- Man darf auch nicht vergessen, dass sich Mobbing oft zu erheblichen Teilen außerhalb der Schule fortsetzt. Hier sind die rechtlichen Möglichkeiten der Schule prinzipiell begrenzt.
Das kann ich leider auch aus meiner Erfahrung berichten. Mobbing im Schulbus, auf dem Schulweg, sowie Mobbing allgemein im Ort (z.B. beim Einkaufengehen abfangen).
Zitat von kgersenkgersen schrieb:- "Schimpfen" nützt vielleicht in Einzelfällen. Ich bin da eher skeptisch. Ich würde klare Ansagen empfehlen und das dann auch durchziehen.
Dito. Zu meiner Schulzeit war neben "Schimpfen" dann sogar noch angesagt: Hand geben zur Entschuldigung (bei Taten die nicht die Kategorie "vorher sich gut verstanden oder neutrales Verhältnis, Streit, man kann sich wieder vertragen" fallen). Extra Demütigung für die Opfer, da ja eine Gegenseitigkeit impliziert wird und man obendrein nicht unbedingt angefasst werden will.
Zitat von kgersenkgersen schrieb:- Nutzung vorhandener Unterstützungssysteme (Beratungslehrer, Vertrauenslehrer usw. ). Man kann versuchen, die Ursachen für das Mobbing zu ergründen (wenn es die gibt!). In günstigen Fällen kann durch Bearbeitung der Situation mit allen Beteiligten die Situation entschärft werden.
Ursachen gibt es m.E. immer. (Disclaimer: Das heißt nicht dass ich dem Opfer die Schuld gebe. Eine Ursache ist keine Schuld.)

Allgemein stimme ich dir zu: Konsequentes Vorgehen, von Anfang an.
Zitat von kgersenkgersen schrieb:Eine etwas entnervende Erfahrung sind Fälle, die ich als "Pseudo-Opfer" bezeichnen würde. Der Schüler bzw. die Eltern nehmen eher harmlose Reibereien als Mobbing war und fordern die Schule (quasi pausenlos) auf, das "abzustellen", was schwer bis unmöglich ist. Das kann für Lehrkräfte ebenfalls sehr anstrengend sein, weil überzogene Forderungen der Eltern nicht umgesetzt werden können.
Auch hier stimme ich dir zu. Es gehört m.E. zu einem normalen Lernprozess (Kindheit, Erwachsenwerden), Konflikte selbst lösen zu lernen (was mache ich wenn mich jemand "dumm" nennt? was mache ich wenn mir jemand geliehene Sachen erst nach x Aufforderungen zurückgibt mit Tendenz zu nicht?) - unter Einbeziehung von anderen wenn die Konflikte dafür zu schwer sind.
Zitat von kgersenkgersen schrieb:Die Schule kann auch prüfen lassen, ob ggf. eine Verhalensstörung eines vorliegt (Schulpsychologe). Das setzt aber in den meisten Bundesländern aber das Einverständnis der Eltern voraus. Hilfreich kann u. U. auch die Arbeit von Schul-Sozialpädagogen sein (wenn vorhanden), die ggf. ergründen können ob die Ursachen von Verhaltensauffälligkeiten im familären Umfeld liegen.
Auch das finde ich wichtig. Das ist m.E. nicht "Täterschutz", sondern ein sinnvolles Vorgehen um Mobbing zu beenden.


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02.10.2024 um 12:06
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb am 28.09.2024:Nachsitzen, Strafarbeiten
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb am 28.09.2024:Welches Mittel, ernst gemeinte Frage, würdest du als möglicherweise wirksam ansehen?
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb am 28.09.2024:Nachsitzen von 1 - 2 Schulstunden darf aber zumindest in einigen Bundesländern
Lass Du mal ein Kind nachsitzen. Die Eltern drohen z.T. direkt mit dem Anwalt, weil Du die "Arbeitszeiten" der Eltern aus dem Gleichgewicht bringst, was ja gar nicht geht. Selbst die Kinder "lernen" von den Eltern ": Das drafst Du nicht, sonst gehen wir zum Anwalt." Während der Corona Krise berichtete eine Feundin, die an einer Grundschule arbeitet, wie es da zuging. Das möchte man sich nicht antun ehrlich. Ich habe sie nicht beneidet.
Wer Lehrer/Betreuer ist, hat immer zuerst mal die A... Karte.
Meine Bekannte hat sich sehr oft bei mir ausgehult damals, weil ihr in irgeneiner Richtung immer die Hände gebunden waren. Ok, noch dazu kam, dass deren Chefin sich auch von den Eltern "manipulieren" liess. 1x das Wort "Anwalt" und diese Frau "kuscht."

Gucky.


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Mobbing an Schulen

09.10.2024 um 21:26
"
Raspelbeere schrieb am 28.09.2024:
Nachsitzen, Strafarbeiten
Das Schulrecht ist eine relativ "stumpfe Waffe", wenn es um harte Maßnahmen geht. Schwierig wird es vor allem bei Fällen, die sich von Strafen wie Verweis, verschärfter Verweis usw. wenig beeindrucken lassen. Im Vordergrund steht bei einer Schule ja auch der Erziehungsgedanke.

Meiner Meinung nach hilft es auf jeden Fall wenn ein gemobbter Schüler merkt, dass er mit den Problemen nicht allein gelassen wird. Das erfordert Absprachen der Lehrkräfte und sofortige Gegenmaßnahmen, wenn ein neuer Fall auftritt. Auch eine gute Kooperation mit Eltern ist hilfreich, wobei diese in einer bestimmten Altergruppe meistens gar nichts mitbekommen, was so vorgeht.
Bei Mobbing im Internet sollte man sich immer von einem Ansprechpartner in der Schule beraten lassen. Das Internet ist noch gnadenloser und vergisst nichts. Hier sollte man schleunigst dagegen vorgehen. Es geht auch um De-Eskalation. Ansonsten ist schnell ein Punkt erreicht, an dem es geboten sein kann, Anzeige zu erstatten. An diesem Punkt gibt es kein Zurück mehr. Besser wäre es, die Täter, die oft dumm und unreif sind, vorher zur Einsicht zu bringen.

Allen gemobbten Schüler Schüler*innen rate ich erneut: Holt euch Hilfe. Jede vernünftige Schule sollte Ansprechpartner haben. Die können auch einigermaßen einschätzen, was noch unangenehmes "Geplänkel" ist und wo der "Spaß" aufhört. Als (normaler) Schüler durchläuft man jede Klasse nur einmal. Die Lehrer tun das aber jedes Jahr aufs Neue. Das sollte bei der Einschätzung der individuellen Lage helfen.


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Mobbing an Schulen

09.10.2024 um 21:48
Zitat von kgersenkgersen schrieb:Das Schulrecht ist eine relativ "stumpfe Waffe", wenn es um harte Maßnahmen geht. Schwierig wird es vor allem bei Fällen, die sich von Strafen wie Verweis, verschärfter Verweis usw. wenig beeindrucken lassen. Im Vordergrund steht bei einer Schule ja auch der Erziehungsgedanke.
Zustimmung, auch aus Erfahrung.
Es gibt die Schüler die sich nicht durch Verweise, verschärfte Verweise (auch diese wurden meines Wissens verhängt) beeindrucken lassen - etwa, weil nicht einmal die Eltern etwas davon mitbekommen. Was man sich evl. mit Eltern die bzgl. der Schule sehr "hinterher" sind, nicht gleich vorstellen kann, aber derartiges existiert.
Zitat von kgersenkgersen schrieb:Meiner Meinung nach hilft es auf jeden Fall wenn ein gemobbter Schüler merkt, dass er mit den Problemen nicht allein gelassen wird. Das erfordert Absprachen der Lehrkräfte und sofortige Gegenmaßnahmen, wenn ein neuer Fall auftritt.
Kann dir absolut zustimmen!
(Genau das beendete übrigens auch Mobbing gegen mich, sowie in anderen (nicht zeitgleichen, erst kürzlichen) Fällen:
gemobbte Schüler die wissen dass sie nicht alleine gelassen werden (im Kontrast zu: Mitschuld geben), Mobber und potenzielle Mobber die wissen das nicht weggesehen wird.)

Ein häufiges Problem: Scham. Menschen die evl. noch nie gemobbt wurden, oder selbstbewusst reagieren trotz Mobbing, erscheint es evl. abwegig - aber häufig schämen sich gemobbte Schüler, erst recht wenn im Mobbing auf etwas bezogen wird für das sie sich selbst schämen.

Wie stehen Mitschreiber hier die vermutlich Eltern und/oder Lehrer sind zum "no-blame approach"?
Generell? Bereits eingesetzt/ miterlebt?


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09.10.2024 um 22:18
Zitat von Gucky87Gucky87 schrieb am 02.10.2024:Lass Du mal ein Kind nachsitzen. Die Eltern drohen z.T. direkt mit dem Anwalt, weil Du die "Arbeitszeiten" der Eltern aus dem Gleichgewicht bringst, was ja gar nicht geht. Selbst die Kinder "lernen" von den Eltern ": Das drafst Du nicht, sonst gehen wir zum Anwalt." Während der Corona Krise berichtete eine Feundin, die an einer Grundschule arbeitet,
Nachsitzen ist illegal. Zumindest hier. Man kann ein Kind ja nicht gegen seinen Willen irgendwo festhalten.
Die Ganztagsschule geht samt Nachtmittagsbetreuung schon bis 16 Uhr und für größere SuS bis 18 Uhr.
Wann und wie sollte sowas dann noch stattfinden? Wer soll sowas dann noch betreuen?
Noch die Lehrkräfte nach der Arbeit?

Abgesehen davon, dass sowas kontraproduktiv ist und nichts bringt.

Aktuell betreue ich als Vertretung und Nebenverdienst an einer Grundschule.
Glücklicherweise sind immer einige SuS im Förderunterricht, der woanders stattfindet.
Dadurch sind dann nur so etwa 12-13 SuS da, wenn ich dort arbeite.

Wir sind dann drei Erwachsene (meist eine Lehrkraft, Sozialpädagogik und eine Betreuung), die dementsprechend
geschult sind und versuchen mit 12-13 Kindern klarzukomen und es klappt einfach nicht.
Die rennen rum, reden, schreien sich gegenseitig an. Man kann sie nicht zur Ruhe bringen.

Du gibst ihnen eine Aufgabe in Deutsch und die Hälfte davon weigert sich das zu machen. Sagt frech: "Nö, mache ich nicht!"
und "Nein, ich habe keine Lust dazu!". Da kann und darf man nichts machen, denn man darf Kinder zu nichts zwingen.

Die 1-2 pro Klasse, die etwas lernen wollen, nehmen sich schon Kopfhörer und setzen sich die auf um Ruhe zu haben, weil die anderen so laut sind. Ich finde es persönlich traurig, dass die Ruhigen/Vernünftigen/Lernbereiten sich gesondert setzen und Kopfhörer nehmen müssen, weil die Mehrheit so laut und frech ist, dann man mit 3 Erwachsenen nicht gegen 12 kleine Kinder ankommt.

Abgesehen von dem Chaos, das herrscht. Ständig gehen Kinder, weil sie in einem anderen Raum Förderunterricht oder Deutschförderung haben. Suchen ewig laut ihre Sachen und gehen aus der Klasse. Dann kommen sie wieder, weil es ausfällt oder die Förderlehrkräfte nicht da waren. Dann ist es wieder laut.

Letzte Woche rannten kleine Kinder auf mich zu. Es sei gerade gar kein Erwachsener bei ihnen und einige würden kämpfen.
Das sah dann so aus wie in Filmen oder Comics: Alle rennen rum, werfen mit Sachen, bauen Flieger, einige kämpfen und hauen sich.
Das war 2.Klasse oder so. Ich wartete da Ewigkeiten und musste dann eine andere Betreuung holen, weil die Lehrkraft da irgendwie nicht erschien. Bei den zig Leuten weiß man auch nie, ob man gerade richtig ist, weil das spontan entschieden wird.

Man kann gar nicht, auch nicht mit drei Erwachsenen, diese Lautstärke und diese Anarchie bändigen. Es geht schlicht und ergreifend nicht. Von 12 Kindern hat man gut und gerne 3-4 aus schwierigen Haushalten, weitere 4-5 die kein oder kaum Deutsch können und dann noch Inklusionskinder mit Behinderungen. Vielleicht 1-2 die sich "normal" verhalten und sonst keine Auffälligkeiten haben, aber die gehen total unter und werden in der Leistung extrem gebremst.
In der 4.Klasse haben die in Deutsch Aufgaben wie Worte zu lesen und die Worte in einem Bild auszumalen und trotzdem melden sich ständig welche, weil sie nicht wissen was "Wiese" oder "Schaf" heißt.

Es ist laut und man kann nicht überall die Augen haben. Die schubsten, schlagen, treten sich. Das ist normal.

Es sind einem aber auch die Hände gebunden. In meinem Fall agiere ich dort nicht einmal als Lehrkraft.
Wenn jemand die Arbeit verweigert, dann kann man nichts machen außer sie zu ermutigen.

Wenn sich welche nicht benehmen, dann soll man sie mit den Augen fixieren und dann sollen sie von allein merken, dass sie etwas Falsches gemacht haben, aber das funktioniert bei solchen Klassen nicht. Mehr kann und darf man nicht machen.


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Mobbing an Schulen

09.10.2024 um 22:20
zum "no-blame-approach": Wenn ich das richtig verstehe, könnte man das verkürzt darstellen als - Methoden, die Beziehung zwischen allen Beteiligten zu verbessern. Klingt erstmal gut. Darum sollte es an jeder Schule eine professionalisierte Lehrkraft geben, die regelmäßig fortgebildet wird.
Ob es hilft, kann man nicht pauschal sagen. Heranwachsende Jugendliche sind oft schwer zugänglich für die Bemühungen von Erwachsenen, die für einen Jugendlichen gewissermaßen aus einer "anderen" Welt zu entstammen scheinen. Mobbingfälle sind oft ähnlich. Trotzdem ist jeder Einzelfall ein besonderer.

Hier mal etwas abstrakt Klingendes: Erfolgreicher Unterricht und Erziehung geschehen durch Aufbau einer Beziehung zwischen Lehrer und Schüler (ich verzichte der Einfachheit halber auf die jeweils weiblichen Bezeichnungen, die hier natürlich genauso gleichberechtigt stehen könnten). Der Lehrer wirkt im Unterricht mit seiner Persönlichkeit und durch diese. Das ist die Komponente, die bei - noch so gut gemachten - Lehrvideos fehlt.


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Mobbing an Schulen

09.10.2024 um 22:26
Suigeneris schrieb:
Nachsitzen ist illegal. Zumindest hier. Man kann ein Kind ja nicht gegen seinen Willen irgendwo festhalten.
Die Ganztagsschule geht samt Nachtmittagsbetreuung schon bis 16 Uhr und für größere SuS bis 18 Uhr.
Wann und wie sollte sowas dann noch stattfinden? Wer soll sowas dann noch betreuen?
Noch die Lehrkräfte nach der Arbeit?

Rechtslage in Bayern: Nachsitzen (rechtlich "Nacharbeit") ist nicht grundsätzlich illegal. Sie muss aber pädagogisch zu begründen sein und darf nur während der regulären Schulzeiten stattfinden (Bsp.: Unterrichtsende um 13:00, Unterrichtsende der Schule um 16:00). Man könnte den Schüler mit Begründung länger dabehalten, müsste ihn aber auch unter Aufsicht halten und sinnvoll beschäftigen. Außerdem müssten die Eltern verständigt werden und öffentliche Verkehrsmittel müssten auch zu dem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen.

Als Lehrer wägt man ab, wen man mehr bestraft: Den Schüler oder sich selbst.


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Mobbing an Schulen

09.10.2024 um 22:36
Zitat von kgersenkgersen schrieb:Rechtslage in Bayern: Nachsitzen (rechtlich "Nacharbeit") ist nicht grundsätzlich illegal. Sie muss aber pädagogisch zu begründen sein und darf nur während der regulären Schulzeiten stattfinden (Bsp.: Unterrichtsende um 13:00, Unterrichtsende der Schule um 16:00). Man könnte den Schüler mit Begründung länger dabehalten, müsste ihn aber auch unter Aufsicht halten und sinnvoll beschäftigen. Außerdem müssten die Eltern verständigt werden und öffentliche Verkehrsmittel müssten auch zu dem späteren Zeitpunkt zur Verfügung stehen.

Als Lehrer wägt man ab, wen man mehr bestraft: Den Schüler oder sich selbst.
Ja, die da ganz unten kochen sowieso ihr eigenes Süppchen und sind eine Ecke konservativer.

Ich habe gelernt, dass sowas zur Schwarzen Pädagogik zählt und schon lange nicht mehr angewandt wird.
Abgesehen davon, dass solche Sachen eben rechtlich sehr schwierig sind und nicht mit den Unterrichtszeiten
vereinbar sind und man dann eben auch wieder Betreuungen dafür bräuchte.

Hier wurde z.B. auch Sitzenbleiben abgeschafft. Man kommt automatisch in die nächste Klassenstufe.
Dafür muss man aber ab einer 4- oder bei schlechten Ergebnissen in der Deutsch-Sprachprüfung nach
dem Unterricht in den Förderunterricht. Der findet eben schon meist nach dem regulären Unterricht bis
etwa 18 Uhr statt, zumindest bei SuS ab Mittelstufe. Danach sind die Kinder auch durch bei ständiger
Sprachförderung und ständigem Förderunterricht.

Hier müssen eben die mit nicht so guten Noten oder Förderbedarf in Deutsch sogesehen "länger bleiben".

Handhabe für Fehlverhalten hat man sogesehen nicht. Man darf Kinder zu nichts zwingen d.h. auch nicht dazu ihre Aufgaben zu machen oder sich zu beteildigen. Man lernt eben meist nur die Technik, dass man positiv ermutigen und positiv formulieren soll und ansonsten die Schüler angucken und sich in selbstbewusster Position hinstellen soll.

Das einzige, was ab und zu fruchtet, ist dass man damit droht, dass man mit den Eltern kommuniziert.
Da haben so einige Kandidaten, die sonst gar keinen Respekt zeigen, auf einmal Respekt, weil der Vater nicht erfahren soll,
dass man sich in der Schule nicht benimmt ;)

Ansonsten kann man so gut wie gar nichts machen.


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Mobbing an Schulen

09.10.2024 um 22:46
Man kann gar nicht, auch nicht mit drei Erwachsenen, diese Lautstärke und diese Anarchie bändigen. Es geht schlicht und ergreifend nicht. Von 12 Kindern hat man gut und gerne 3-4 aus schwierigen Haushalten, weitere 4-5 die kein oder kaum Deutsch können und dann noch Inklusionskinder mit Behinderungen. Vielleicht 1-2 die sich "normal" verhalten und sonst keine Auffälligkeiten haben, aber die gehen total unter und werden in der Leistung extrem gebremst.
In der 4.Klasse haben die in Deutsch Aufgaben wie Worte zu lesen und die Worte in einem Bild auszumalen und trotzdem melden sich ständig welche, weil sie nicht wissen was "Wiese" oder "Schaf" heißt.


Quelle: suigeneris

Mein herzliches Beileid. Wer das liest, bekommt hoffentlich wieder etwas Respekt vor der Leistung, die Lehrkräfte täglich erbringen. Das Geld ist schon ehrlich verdient.

Meine Ausbildung bezieht sich auf Schüler anderer (höherer) Altersgruppen. Deshalb äußere ich mich etwas zurückhaltend: Es gibt so etwas wie einen "chaotischen Normalzustand", der in jeder Altersgruppe und Bildungsniveau ein anderer ist. Das scheint mir aber zu weit zu gehen. Unterricht und Nachmittagsbetreuung sollten nicht darin bestehen, "das Schlimmste zu verhindern". Evtl. wäre eine - kurze -pädagogische Konferenz (lange nichtssagende Konferenzen waren mir immer zuwider) in Gegenwart der Schulleitung hilfreich, in der man Maßnahmen besprechen könnte. Bei den lernbehindeten (und evtl. verhaltensgestörten) Schülern könnten Förderlehrer mit einbezogen werden. Und ja - ich weiß - Ratschläge lassen sich "von außen" leicht geben. Ich vermute aber die Möglichkeit einer wenigstens teilweisen Veränderung.


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