Soko Torso: Fund von Leichenteilen Ende 70 Jahre. Indentität unklar.

birotor schrieb:Hat Wichmann denn je Körper zerstückelt? Die zwei Pärchen in der Görde sowie Birgit Meier wurden doch auch nicht zerstückelt?

Soweit bekannt wohl nicht, generell ausschließen würde ich diese Möglichkeit dennoch nicht, Wichmann wird u a ja verdächtigt, die Morde an den Anhalterinnen in den 70er-Jahren begangen zu haben, teilweise wurden die Leichen der jungen Frauen nie gefunden, man weiß also nicht, was mit den sterblichen Überresten dieser Opfer geschehen ist.
Natürlich ist nicht erwiesen, dass Wichmann diese tatsächlich Morde begangen hat bzw ist es ohne auffinden der sterblichen Überreste wohl auch gar nicht so eindeutig, definitiv von "Morden" zu sprechen, aufgrund des langen Zeitraums, in dem jene Opfer nun schon verschollen sind, ist es m E - leider - jedoch sehr naheliegend, davon auszugehen, dass die jungen Frauen nicht mehr leben / getötet wurden.

Kurt Werner Wichmann lebte (auch damals schon?) in Lüneburg, es ist bekannt, dass seine PKW einen hohen Kilometerstand aufwiesen, es wird angenommen, dass er viel "gecruist" ist, m E also durchaus nicht abwegig, dass es ihn auch nach Hannover verschlagen haben könnte.

Habe mir gerade eben nochmals den kompletten "Aktenzeichen XY ungelöst" Filmbeitrag zum Fall angesehen, danke @Heilbronx für das einstellen.

Was mir dabei so durch den Kopf ging, war u a, dass die Vermutung der EB (müsste etwa ab Minute 07:00 gewesen sein), dass es sich nicht um Morde, sondern um Leichenschändungen gehandelt haben könnte, durchaus zutreffend gewesen sein könnte, auch wenn das letzte Opfer bzw dessen Leichenteile darauf schließen ließen, dass dieses erwürgt wurde.
Angenommen, der Täter hätte tatsächlich eine "Quelle" gehabt, um (unbemerkt) an Leichen zu kommen, so könnte es theoretisch doch auch sein, dass eine dieser Leichen eben ein Mordopfer bzw Opfer eines Tötungsdelikts gewesen ist, der "Leichenschänder" muss ja nicht zwangsläufig auch die Person gewesen sein, die den Tod des Opfers herbeigeführt / verursacht hat.

Was mir außerdem noch aufgefallen ist:
Es gibt sowohl weibliche als auch männliche Opfer aus vollkommen unterschiedlichen Altersgruppen, vom etwa 17/18 jährigen jungen Mann bis hin zur Frau an die 60 ist praktisch alles dabei.
Diese beiden männlichen Opfer (der 17/18-jährige und der etwa/mindestens 50-jährige) -> könnten das nicht evtl Vater und Sohn gewesen sein?
Habe da keine bestimmte Argumentation, war lediglich ein Gedankengang - vom Alter her wäre es immerhin vorstellbar.
M E sticht etwas heraus, dass es nur diese beiden männlichen Opfer gab, alle anderen Opfer waren Frauen - das muss natürlich nichts bedeuten, ist aber m E zumindest interessant.

Auch auffällig finde ich, dass alle weiblichen Opfer mindestens ein Kind entbunden haben sollen - warum wird keines dieser Opfer dann von seinem/seinen Kind/Kindern vermisst?
Wäre es denkbar, dass der Täter (sofern die Opfer tatsächlich einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen sind und es nicht "nur" ein Fall von "Störung der Totenruhe" gewesen ist) sich seine Opfer in "sozialen Randgruppen" (wie z B Obdachlosen-, Trinker-, Drogen-, Strichermilieu...) gesucht hat und diese deshalb nicht vermisst / nie identifiziert wurden!?

Interessant fand ich auch noch die am Ende des Filmfalls gezeigte und beschriebene Decke, es wurde ja gemutmaßt, dass diese damals (in den 70er-Jahren) bereits 30-40 Jahre alt gewesen sein könnte, d h demnach wäre sie etwa in den 1930er oder 1940er-Jahren hergestellt worden.
Kennt jmnd von Euch hier aus dem Forum ähnliche Decken bzw hat jemand zu dieser Decke weitere Infos / Ideen?

ThoFra schrieb:Kennt jmnd von Euch hier aus dem Forum ähnliche Decken bzw hat jemand zu dieser Decke weitere Infos / Ideen

Glaubst Du wirklich, es gibt Haushalte, in denen heute noch Textilien, wie solche Decken, aus den 1930iger Jahren in Gebrauch sind? Soetwas unterliegt neben der Mode (was Muster angeht) doch auch dem Verschleiß, oder?

KimByongsu schrieb:Glaubst Du wirklich, es gibt Haushalte, in denen heute noch Textilien, wie solche Decken, aus den 1930iger Jahren in Gebrauch sind? Soetwas unterliegt neben der Mode (was Muster angeht) doch auch dem Verschleiß, oder?

Habe ja nirgendwo geschrieben, dass ich davon ausgehe, dass noch heute Textilien aus den 30er-Jahren in Gebrauch sind.

Meine Oma z B benutze noch Sachen (auch u a Textilien), die schon zu Zeiten ihrer eigenen Großmutter in Familienbesitz waren, vollkommen abwegig ist eine sehr lange Nutzung also nicht zwangsläufig.

Dennoch bezog sich meine Frage eher darauf, ob sich vll ein*e User*in daran erinnert, schonmal eine ähnliche Decke gesehen zu haben bzw etwas darüber sagen kann, wie verbreitet derlei Decken in den 70er-Jahren (in diesem Jahrzehnt hat sich der hier diskutierte Fall ja zugetragen) noch waren.

Auch an der Decke, die konkret mit dem Fund der Leichenteile in Verbindung steht, befanden sich laut "Aktenzeichen XY" Abnutzungserscheinungen bzw war diese besagte Decke - an mehreren Stellen - (von Hand) gestopft, wies also durchaus individuelle Merkmale auf.
Als Größe der Decke wird 2m x 1,50m angegeben - könnte also z B damals bei jmdn auf dem Sofa o ä gelegen haben.
Glaube allerdings nicht ernsthaft, dass sich nach all den Jahrzehnten noch die genaue Herkunft der Decke aufklären lässt.
Gehe eigentlich davon aus, dass der Täter mittlerweile bereits selbst verstorben sein wird und man - leider - wohl auch nie erfahren wird, wer die unbekannten Toten waren.

@ThoFra

da bin ich bei dir!

ich denke die Opfer kamen aus prekären Verhältnissen, wie du schon sagtest...Trinker, Obdachlose, Drogisten, wurzellose Heimkinder, Prostituierte...

der/die Fall/Fälle wird nicht mehr geklärt werden können befürchte ich...reiht sich somit in die lange Tradition der hannöverschen Stückelmorde ein.

@DarkMen4
eine verbindung zum fall von yasmin stieler wurde von dern ermittlern untersucht, auch zum fall von markus wachtel (der allerdings heute gelöst ist). 1999 kam ein gewisser olav W. (nachnamen weiß ich nicht zur gänze) ins visier, der einen mord in celle gestanden hatte und mit einem frauentorso bei isenbüttel in verbindung gebracht worden war. nach abschluss waren sich die ermittler allerdings sicher, dass dieses nichts mit dem sägemörder aus den siebzigern zu tun hatte (peter & julia murakami: "lexikon der serienmörder").

Ventil schrieb am 09.09.2020:ich denke die Opfer kamen aus prekären Verhältnissen, wie du schon sagtest...Trinker, Obdachlose, Drogisten, wurzellose Heimkinder, Prostituierte...

der/die Fall/Fälle wird nicht mehr geklärt werden können befürchte ich...reiht sich somit in die lange Tradition der hannöverschen Stückelmorde ein.

Idee wäre evtl. noch ein Bandenkrieg im Rockermillieu, oder was Derartiges.....und jeweils auch Prostituierte der Gegenseite als Opfer oder Zeuginnen.
Das würde evtl. erklären, warum sich niemand gemeldet hat.
Die "Tradition" könnte da purer Zynismus sein.

Was mich allerdings stutzig macht, ich könnte mir vorstellen, dass verpackte Opfer gehört da nicht wirklich rein, könnte von einem Trittbrettfahrer stammen. Oder es war mal ein anderer ausführender "Entsorger" dran.
Und:
Vielleicht war das ja sogar wirklich mal Wichmanns Job zeitweise, nicht nur Autos verschwinden zu lassen.

Ansonsten hätte sich eigentlich aber auch damals schon gut feststellen lassen müssen, ob es sich um konservierend vorbehandelte Teile handelte und somit um Leichendiebstahl aus Pathologie oder Friedhof.

@Zeralda

KWW als möglicher Täter ist natürlich für ungeklärte Mordfälle aus der entsprechenden Zeit (70er- und 80er- Jahre), die sich in Niedersachsen ereignet haben, grundsätzlich eine "verlockende Möglichkeit".

Leider wird jedoch in seine Richtung in keinem der Fälle mehr sonderlich intensiv bzw wohl eher überhaupt nicht mehr ermittelt werden, da er sich ja bereits 1993 suizidiert hat und gegen Tote nicht mehr ermittelt werden darf.

Allerdings bin ich nach wie vor skeptisch, in ihm den "gerissenen Superverbrecher" zu sehen.
Die Göhrde-Morde, sowie auch den Mord an BM hat er m E begangen, für die "Disko-/Tramperinnen-Mordserie" ist er m E auch zumindest ein "heißer Kandidat", ob er aber tatsächlich noch in weitere Morde verwickelt war bzw tatsächlich so viele Tötungsdelikte begangen hat, wie zwischenzeitlich (auch seitens der EB) vermutet wurde, finde ich anhand der Infos, die wir haben/ die veröffentlicht wurden, ziemlich schwierig.
Ausschließen würde ich es nicht, aber da sein Bruder HJW sich in Schweigen hüllt, seine Ehefrau Alice ebenfalls bereits verstorben ist, denke ich, dass es sehr schwierig bzw wahrscheinlich eher sogar unmöglich sein wird, ihm noch weitere Taten (sicher!) zuzuordnen.