Aktenzeichen XY zu Ede's Zeiten, so viele sprachbegabte Kriminelle?

@hopkirk
Ich denke, ich trete deiner Mutter nicht zu nahe, aber sie ist mit Sicherheit nicht vergleichbar mit der Klientel bei xy. :-)
Aber man hätte damals ihre Englischkenntnisse sicher erwähnt, weil es damals seltener als heute war.
Und in der Sendung eben eine Erwähnung wert war.

Ich kann mich da ehrlich nur an „Berufsverbrecher“, die in mehreren Ländern aufgewachsen, gelebt o operiert hatten, die tl xy mehrere Sprachen sprachen bzw Namen aus verschiedenen Ländern angenommen hatten.
Und heute hält sich xy ja etwas zurück, damit nicht der Eindruck entsteht , dass es eine gewisse Fixierung auf Fälle bestimmter Tätergruppen gibt.

Das ist auch gut so.
Aber wenn mehrere Sprachen gesprochen werden können muss das natürlich gesagt werden .

@Stradivari
Du hast natürlich recht. Ich wollte eigentlich nur in diesem eh leicht off-topic-Thema meinen Senf dazu beitragen, dass es durchaus auch Menschen älterer Jahrgänge gab/gibt, die auch ohne höheren Bildungsabschluss eine Fremdsprache beherrschen/beherrscht haben.

xoxalb schrieb:Wie bitte? Also schon zu damaliger Zeit gab es etliche Sprachangebote an den Schulen, nicht nur in den Gymnasien. Zudem konnten Erwachsene in den stets ausgebuchten Kursen der VHS Sprachen erlernen, von Japanisch bis Spanisch und Französisch. Bei XY wurde darauf hingewiesen, weil sich Verbrecher bekanntlich gerne über Grenzen hinweg absetzen und Sprachkenntnisse sind dabei sehr hilfreich. Du sprichst hier zwar von XY, aber ich glaube, dass dieses Thema hier fehl am Platz ist. Lass es doch in ein anderes Diskussionsforum verschieben, falls das hier möglich ist.

Dass der Thread für die Rubrik "Kriminalfälle" nicht zu 100% passgenau ist, war mir auch aufgefallen.
Allerdings geht es unterm Strich um Aktenzeichen XY, Kriminalität, und die Einbettung dieser in die jeweilige Zeit,
in der sie sich abspielt. Da spielt das "Täterprofil" schon eine Rolle, finde ich.

Natürlich gab es auch damals VHS-Angebote, allerdings bezweifle ich, dass diese von der Ganovenklientel rege genutzt wurden.
Ich scheine hier im dörflichen Süddeutschland hinterm Mond aufgewachsen zu sein.
Von meinen Freunden und Bekannten spricht der überwiegende Anteil ausschließlich Englisch (Altersgruppe 40).
Dass der ein oder andere Französisch gestreift hat, ist klar. Hierbei handelt es sich allerdings ausschließlich
um Gymnasiasten. Deren Anteil an der Gesamtschülerschaft lag in den 70er-, 80er-Jahren zwischen 23% und 28%
(schon hier habe ich mich getäuscht, ich wäre von einem noch niedrigeren Anteil ausgegangen):

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/76115/umfrage/anteil-der-schueler-nach-schulart-in-deutschland-seit-1952/

Deren Anteil an den gesuchten Personen bei XY würde ich tendenziell geringer einstufen. Ich gehe davon aus, dass diese
unterproportional repräsentiert sind bei XY. Das kann natürlich täuschen, da sich auch viele Betrüger darunter befunden haben,
die als Rechtsanwälte, Geschäftsführer, etc. gearbeitet haben.

Im Endeffekt wird es darauf ankommen, ab welchem Level von "er spricht diese oder jene Sprache" gesprochen wurde.
Ich selbst hatte mit Erfolg sieben Jahre Französisch am Gymnasium, würde aber herzhaft lachen, wenn man mich mit dem
Hinweis, dass ich Französisch kann, suchen würde :)

APBT schrieb am 11.05.2021:Im Endeffekt wird es darauf ankommen, ab welchem Level von "er spricht diese oder jene Sprache" gesprochen wurde.
Ich selbst hatte mit Erfolg sieben Jahre Französisch am Gymnasium, würde aber herzhaft lachen, wenn man mich mit dem
Hinweis, dass ich Französisch kann, suchen würde :)

Davon gehe ich auch aus, ich z B hatte Russisch in der Schule, habe es danach aber nie wieder wirklich gebraucht / angewendet und kriege heutzutage vll noch so gerade die absoluten Basics im Smalltalk hin, die kyrillischen Buchstaben sind mir weitgehend noch geläufig, wenn ich jedoch einen Text in kyrillischen Buchstaben schreiben müsste, bezweifele ich, dass dieser von Muttersprachlern gelesen / verstanden werden würde.

Denke mal eher, dass in den älteren XY - Sendungen wahrscheinlich nicht immer unbedingt gemeint war, dass der jeweilige Tatverdächtige die betreffende Sprache fließend spricht, stelle mir eher vor, dass gemeint gewesen sein könnte, dass der TV sich (rudimentär) in dieser oder jener Sprache verständigen konnte, es sei denn, es wurde evtl explizit darauf hingewiesen, dass die Person Zwei(oder mehr-)sprachig aufgewachsen ist, dann würde ich schon von sehr guten Sprachkenntnissen etwa auf dem Level eines*r Muttersprachler*in ausgehen.

Mir ist allerdings noch nie aufgefallen, dass es so häufig in den "Aktenzeichen" Sendungen zu E. Zimmermanns Zeit vorgekommen ist, dass nach mehrsprachigen Tätern gefahndet wurde, müsste ich nochmals darauf achten, wenn ich mir von Zeit zu Zeit alte Folgen anschaue.
Lediglich in Bezug auf die Schweizer Fälle ist mir dies im Gedächtnis geblieben.

ThoFra schrieb:Lediglich in Bezug auf die Schweizer Fälle ist mir dies im Gedächtnis geblieben.

Es kommt auch in anderen Ländern vor, besonders in den frühen Folgen aus der Schwarz-Weiß-Ära der Sendung. Aber da habe ich schon den Eindruck, als ob damals wirklich Kenntnisse in irgendeiner Fremdsprache und egal auf welchem Niveau für erwähnenswert gehalten wurden. So werden z. B. Englisch und Französisch erwähnt, während (Schul-) Englisch heute doch meist unter den Tisch fällt...

An den achtjährigen Volksschulen in meinem Bundesland (Westen) wurde gar keine Fremdsprache unterrichtet, erst als stattdessen 1964 die Hauptschule (nach der vierten Klasse für alle die nicht auf die Realschule oder das Gymnasium gehen) eingeführt wurde, begann man dort Englisch zu unterrichten. Erst seit dieser Zeit hatte also jeder Schüler Unterricht in mindestens einer Fremdsprache.