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Kausalität und Gott
31.01.2014 um 16:17Jesussah schrieb:Intuition ist die Fähigkeit, aus der die Zusammenhänge betrachtet werden können. Ist die Intuition geschult, so erkennt man den eigenen Zusammenhang mit all den umliegenden Wirkungen. Genauer gesagt, man erkennt die Wirkung, der Ursache. So wohl die eigene, als auch derer, die nicht eigen sein können. Pflanze ich einen Samen, so das ein Baum daraus wächst, so kann ich dabei die eigene Ursache, die eigene Wirkung, als auch die Ursache und die Wirkung des Baumes bzw. Samens erkennen.Ja und die Intuition erkennt nicht nur diese Prinzipien, sie kann auch mit ihnen spielen, was sich auch in der Kunst und Musik zeigen kann, wenn sie frei von den kausalen Prinzipen agiert. Dabei ist das Erkennen mehr ein Erfühlen. Wie ein Raumschiff mit dem man intuitiv von Stern zu Stern reisen kann. Wie Captain Kirk sagen würde: "Second star to the right...and straight on 'til morning." Wo der Kurs im Leben hin geht "bestimmt" meist das unterschwellige, intuitive Gefühl. Das Herz- und Bauchgefühl eben :)
Jesussah schrieb:In Wirklichkeit ist Gott jedoch für das wirkliche verstehen da. Der sinnbildliche Gott, ob nun als Ursprung oder im quantenmechanischen Sinne, spielt dabei nur eine Rolle. Eine Rolle, Schauspielrolle, wie in einem Theaterstück. Man versucht durch diese aufgenommenen Gedanken, auf der Bühne, die Wirklichkeit darzustellen. Die Rolle, die man mit diesen unwirklichen Gedanken übernimmt und spielt, dient lediglich der Entwicklung. :)So ist es und dies verdanken wir auch unseren Spiegelneuronen ;)
Im Prinzip haben gute Schauspieler das Talent authentisch eine Rolle so zu spielen das man kaum noch die Person erkennt die sie spielt, ab diesem Punkt werden Schauspieler tatsächlich zu dem was sie spielen, das kann bei besonders schweren Rollen auch an die Substanz gehen, denn der Mensch ist fähig nicht nur Gedanken, Bilder, Rollen und Gefühle zu simulieren, er kann völlig mit ihnen verschmelzen. So entstehen auch Kulturen, was als spaßiges Rollenspiel begann kann zur Basis ganzer Religionen und Kulturen werden, bei dem die Imitation bestimmter Abläufe zur Pflicht wird, man schaue sich nur die Gebetsrituale genauer an. Doch durch diese Rituale nimmt man eigentlich nur mehr Abstand zu sich selbst und kann sich selbst sogar gänzlich darin vergessen. Das kann Fluch und Segen sein.
Jesussah schrieb:Deshalb wollen Wissenschaftler immer weiter teilen. Sie suchen etwas, was schon die ganze Zeit da ist. Etwas ganzes. :)Wissenschaftler sind unterschidlichste Persönlichkeiten, ein Einstein hat auch die Ganzheitlichkeit allen Seins erkannt, nur war er an deren Funktionalität und deren Mechanismen interessiert. Mit anderen Worten es war die Liebe zum Detail und die Neugier Theorien auch durch praktische Nachweise zu bestätigen. Das Verstehen lernen führt aber immer auch zu neuen Fragen. Die fragmentarische Funktionalität des Ganzen ist wie ein Fraktal :)
Peisithanatos schrieb:Wieso "Es" dann überhaupt Gott nennen, wenn weder eine personale Wesenheit noch eine sonstige sinngebende Instanz damit verknüpft werden kann... das "Universum" erscheint völlig indifferent und blind gegenüber allen Bewusstseinformen(dem Einzigen, was für uns von Bedeutung ist), der Terminus "Gott" suggeriert genau das Gegenteil, selbst wenn kein personales Wesen damit gemeint ist und ist daher irreführend.Absolut richtig! Ich nutze das Wort auch nur wenn ich kein anderes für die Ganzheitlichkeit finde in einem spirituellen Kontext. Denn das Universum beschreibt für mich eher Raum, Zeit und Materie, doch kennt das Universum so etwas wie Intuition? Oder kennen das nur bewusste Lebewesen? Gott ist eine Art wörtlicher Platzhalter für das Ganze im Ganzen, also steht es für mehr als "nur" das Universum.
Peisithanatos schrieb:Jeder trägt bis zu einem gewissen Grad eine Sehnsucht in sich, das "Ganze" zu verstehen und im "Ganzen" aufzugehn, Spiritualität.Wer die Ganzheitlichkeit erkannt hat, hat auch sich selbst erkannt. Das kann mal schnell zum Lachanfall werden, wenn man sich über die Schlichtheit allen Seins bewusst geworden ist. Das "Ganze" im Detail mit dessen ganzer Funktionalität kann kein Mensch alleine erfassen, doch er kann es beobachten, fühlen und erleben in Momenten völliger Klarheit. Es ist wie als wäre alles Wissen da, nur hat der Mensch im Alltag durch seine vielen Reizfilter kaum die Möglichkeit die Ganzheitlichkeit zu erkennen. Die Erleuchtung ist wenn man sie denn erlebt und durchlebt hat etwas gänzlich anderes als man es in spiritueller Hinsicht denkt. Es ist mehr der Moment völliger Klarheit und dies kann man nur durch alle Sinne und seine Intuition erfassen, nicht mit seinen Gedanken, mit seiner Sprache oder rein rationalen Denkweisen. Für ein "Heureka" oder ein "Aha" gibt es auch keine sprachlichen Umschreibungen, da es Zustände sind die man in bestimmten Momenten erlebt, kleine Erleuchtungen eben die mehr durch Laute als durch Worte beschrieben werden können :)
Peisithanatos schrieb:Aber wir werden sterben und ausgelöscht werden - während ein Stern, ohne Bewusstsein Milliarden Jahre "leben" kann, sind Bewusstseinsformen wie unserer Spezies nur lächerliche Zeiträume beschieden.Zeit ist relativ, für eine Eintagsfliege kann die Zeitwahrnehmung eine gänzlich andere sein als für einen Elefanten. Für einen Atomspin ist eine Attosekunde die "Normzeit" für einen roten Zwergstern sind Milliarden Jahre ein Witz, für einen roten Riesenstern ist es auch wieder alles kurzlebiger als für den braunen Zwergstern der vielleicht ganze Billionen Jahre "lebt". Der Mensch ist aus seiner Sicht am Scheitelpunkt zwischen Mikro- und Makroversum, zwischen Mikro- und Makrozeitgefüge. Er erlebt aus seiner Sicht die Relativität der Zeit. Unsere Spezies schwebt zwischen Kurzweil und Langweil. Was hätte der Mensch davon über mehrere Milliarden Jahre zu leben? Was hätte er davon nur Sekunden zu leben? Wichtig ist die Wahrnehmung des Momentes und dessen scheinbare Zeitlosigkeit, auch wenn man später sagt: "wer hat an der Uhr gedreht?" :D
Peisithanatos schrieb:Leben scheint oft eine tragikkomische Verirrung zu sein.Was hat das Leben vom Nichts? Ich selbst habe manchmal Sehnsucht nach der Nichtexistenz, jedoch sind das Momente bei denen ich die Lust am Leben verliere und negative Gedanken mich im Denken prägen. Doch in schönen Momenten ist das Leben selbst und die Existenz dieses Universums durchaus etwas tröstliches, besonders wenn man es mit vollem Bewusstsein erleben kann. Ich schwebe zwischen beiden Extremen. Im Sinne der Kausalität bin ich zwischen den Wechselwirkungen und lasse beide Kräfte auf mich wirken ohne sie anzugreifen oder zu verurteilen.
Halten wir uns das nochmal vor Augen: Das Nichts steht am Horizont - die eigentlich Gottheit, in die alles eingeht.