Abd-Abeo schrieb am 04.01.2014:Ein paar Anregungen zur Diskussion (Selbstverständlich sind andere Fragen auch in Ordnung)
1. Warum schuf Gott überhaupt etwas?
2. Passen Liebe, Allwissenheit und Allmacht zu den Taten Gottes? (z.B. Leid auf der Welt)
3. Warum schuf Gott einen fehlbaren Menschen?
4. Wozu testet Gott die Menschen, wenn er sowieso weiß, wer seinen Geboten nach handelt?
-
zu 1
Ich denke, es ist wichtig zu verstehen, dass Gott kein Konzept ist, wie es allgemein verbreitet ist, sondern ein Mysterium, welches sich dem Verstandes mäßigen Verstehens entzieht.
Das Sein ist. Dieses Sein gibt sich selbst den Raum, wo alles entsteht, erschaffen wird oder einfach erscheint.
zu 2
Das Sein ist, es tut nichts, es ist ganz einfach. Diesbezüglich stellt sich die Frage nicht für mich. So wie es von der Erwachten gesagt wird, sind Liebe, absolutes Wissen und Macht ein und dasselbe.
zu 3
Das Sein hat der Form/Erscheinung "Mensch" Raum gegeben. Das Sein durchdringt alles, so auch die Erscheinung Mensch. Im Erleben des Menschen, scheint sich das Sein in ihm zu verlieren. Sprich es hält den vom Verstand erzeugten Ich-Gedanken / die Person für real und vergisst im Zuge dessen, dass es Selbst das Sein ist und findet sich begrenzt im menschlichen Verstand wieder. Dies stellt den beginn des Leidens dar, bis das Selbst/Sein im Menschen sich Selbst als das Sein wiedererkennt und im selben AUgenblick löst sich die Identifikation mit dem menschlichen Verstand, mit der Person auf.
In diesem Sinne würde ich nicht sagen, dass der Mensch fehlbar ist, sondern einfach nur ein ausführender Körper, der den ANweisungen des Verstandes folgt. So gesehen mag vielleicht der Verstand als fehlbar erscheinen, doch er agiert primär mit der Absicht zu überleben. In einem Menschen, wo sich das Sein verwirklicht hat, existiert der Verstand nur noch als Werkzeug und nicht mehr als scheinbare Person.
zu 4
Das scheint mir wiederum ein Konzept-Denken, welches den Menschen als getrennt vom Sein (Gott) sieht. Da dem nicht so ist, gibt es auch testen, prüfen oder Lehrpfad. Die einzige Aufgabe des Menschen scheint also das Erwachen, also dass das sich im Verstand selbst begrenzete Sein wieder seiner Selbst bewusst wird und erkennt, dass es das schon immer war. Ergo muss Mensch nichts werden, erreichen oder dergleichen, sondern lediglich erkennen, dass Mensch nicht das ist, wofür er/der Verstand sich hält.