Gericht stoppt Hinrichtungsverfahren!
09.02.2004 um 20:51Ein US-Gericht hat nur wenige Stunden vor dem offiziellen "Todestermin" die Hinrichtung des mutmaßlichen Vierfahc-Mörders Kevin Cooper gestoppt- gegen den Willen von Gouverneur Schwarzenegger. Der hatte erst kurz zuvor das Gnadengesuch Coopers abgelehnt.
Es ist ein Einspruch in "letzter Minute": Ein US-Gericht stoppte das Hinrichtungsverfahren und gewährt Kevin Cooper eine neuerliche Anhörung. Damit könnte die Exekution endgültig gestoppt werden! Die Hinrichtung war für Mitternacht (Ortszeit) angesetzt.
In Österreich wurde unterdessen gegen das Todesurteil protestiert. Arnold Schwarzenegger, der doch aus der Steiermark stammt, ist durch seine Zustimmung zur Hinrichtung des vierfachen Mörders Kevin Cooper bei vielen Österreichern in Ungnade gefallen. Außenministerin Benita Ferrero-Waldner, die im April für die Österreichische Volkspartei Bundespräsidentin werden will, meinte: "Ich bin persönlich enttäuscht von Arnie", und ihr Rivale im Kampf um das Amt, Heinz Fischer (SPÖ) schickte, so ließ er verlauten, sogar einen Protestbrief an den "Terminator".
Der Bürgermeister von Graz, Siegfried Nagel, schickte dem Gouvernator einen Brief, in dem er den Ex-Österreicher "eindringlich" bat, doch noch von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch zu machen. "Arnie" möge sich außerdem für die Abschaffung der Todesstrafe im US-Bundesstaat Kalifornien stark machen, forderte er. Er habe den Brief unter das Motto "Arnie, don't do it" gestellt, sagte Nagl nach zahlreichen Anrufen empörter Steiermärker.
Bitte auch du Arnie um Gnade!
Brutaler Mord
Cooper, ein 45-jährige Afro-Amerikaner, war von einer Jury für schuldig befunden worden, 1983 vier Menschen, darunter zwei Kinder, erstochen zu haben. Nach den Ermittlungen war Cooper nach seiner Flucht aus einem südkalifornischen Gefängnis, wo er eine Strafe wegen Einbruchs verbüßte, in das Haus einer Familie eingedrungen, um deren Auto zu stehlen. Die Opfer - ein Ehepaar, deren zehnjährige Tochter und einen elfjährigen Freund der Tochter - hatte der Täter auch noch zerhackt. Die Frage ist nur: Ist er wirklich schuldig?
Ausgerechnet Opfer entlastet den Todeskandidaten
Nur der achtjährige Sohn überlebte schwer verletzt. Der allerdings gab später an, drei Latinos hätten die Morde ausgeführt. DNA-Tests aus dem Jahr 2002, von denen sich Coopers Anwälte eine Entlastung versprachen, bestätigten dagegen die Mordvorwürfe. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft konnte Coopers DNA mit Blutspuren am Tatort in Verbindung gebracht werden. Allerdings werden Ungereimtheiten vermutet. Die Verteidigung äußerte den Verdacht, dass diese Tests fehlerhaft waren und wiederholt werden müssten.
Prominente Unterstützung
Coopers Anwalt und Bürgerrechtsgruppen haben einen Aufschub der Hinrichtung gefordert, um neue Ermittlungen und weitere DNA-Tests durchzuführen. Prominente Todesstrafengegner, darunter der Schauspieler Denzel Washington und Ex-Boxer Ruben "Hurricane" Carter, der 20 Jahre unschuldig wegen Mordes im Gefängnis saß, haben sich für Cooper eingesetzt. Carters unrechtmäßige Inhaftierung wurde 1999 in dem Film "Hurricane" mit Denzel Washington in der Hauptrolle verfilmt.
Erste Hinrichtung seit 2 Jahren
Coopers geplante Hinrichtung durch die Giftspritze am 10. Februar wäre die erste im Staat Kalifornien seit zwei Jahren. Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1978 wurden in dem Westküstenstaat elf Menschen in der Gaskammer oder durch die Giftspritze getötet. Die letzte Begnadigung in Kalifornien liegt bereits 36 Jahre zurück, Arnies Entscheidung wurde daher mit Spannung erwartet. 1967 hatte Ronald Reagan als letzter kalifornischer Gouverneur dem Gnadengesuch eines geistig behinderten Todeskandidaten stattgegeben.
Es ist ein Einspruch in "letzter Minute": Ein US-Gericht stoppte das Hinrichtungsverfahren und gewährt Kevin Cooper eine neuerliche Anhörung. Damit könnte die Exekution endgültig gestoppt werden! Die Hinrichtung war für Mitternacht (Ortszeit) angesetzt.
In Österreich wurde unterdessen gegen das Todesurteil protestiert. Arnold Schwarzenegger, der doch aus der Steiermark stammt, ist durch seine Zustimmung zur Hinrichtung des vierfachen Mörders Kevin Cooper bei vielen Österreichern in Ungnade gefallen. Außenministerin Benita Ferrero-Waldner, die im April für die Österreichische Volkspartei Bundespräsidentin werden will, meinte: "Ich bin persönlich enttäuscht von Arnie", und ihr Rivale im Kampf um das Amt, Heinz Fischer (SPÖ) schickte, so ließ er verlauten, sogar einen Protestbrief an den "Terminator".
Der Bürgermeister von Graz, Siegfried Nagel, schickte dem Gouvernator einen Brief, in dem er den Ex-Österreicher "eindringlich" bat, doch noch von seinem Begnadigungsrecht Gebrauch zu machen. "Arnie" möge sich außerdem für die Abschaffung der Todesstrafe im US-Bundesstaat Kalifornien stark machen, forderte er. Er habe den Brief unter das Motto "Arnie, don't do it" gestellt, sagte Nagl nach zahlreichen Anrufen empörter Steiermärker.
Bitte auch du Arnie um Gnade!
Brutaler Mord
Cooper, ein 45-jährige Afro-Amerikaner, war von einer Jury für schuldig befunden worden, 1983 vier Menschen, darunter zwei Kinder, erstochen zu haben. Nach den Ermittlungen war Cooper nach seiner Flucht aus einem südkalifornischen Gefängnis, wo er eine Strafe wegen Einbruchs verbüßte, in das Haus einer Familie eingedrungen, um deren Auto zu stehlen. Die Opfer - ein Ehepaar, deren zehnjährige Tochter und einen elfjährigen Freund der Tochter - hatte der Täter auch noch zerhackt. Die Frage ist nur: Ist er wirklich schuldig?
Ausgerechnet Opfer entlastet den Todeskandidaten
Nur der achtjährige Sohn überlebte schwer verletzt. Der allerdings gab später an, drei Latinos hätten die Morde ausgeführt. DNA-Tests aus dem Jahr 2002, von denen sich Coopers Anwälte eine Entlastung versprachen, bestätigten dagegen die Mordvorwürfe. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft konnte Coopers DNA mit Blutspuren am Tatort in Verbindung gebracht werden. Allerdings werden Ungereimtheiten vermutet. Die Verteidigung äußerte den Verdacht, dass diese Tests fehlerhaft waren und wiederholt werden müssten.
Prominente Unterstützung
Coopers Anwalt und Bürgerrechtsgruppen haben einen Aufschub der Hinrichtung gefordert, um neue Ermittlungen und weitere DNA-Tests durchzuführen. Prominente Todesstrafengegner, darunter der Schauspieler Denzel Washington und Ex-Boxer Ruben "Hurricane" Carter, der 20 Jahre unschuldig wegen Mordes im Gefängnis saß, haben sich für Cooper eingesetzt. Carters unrechtmäßige Inhaftierung wurde 1999 in dem Film "Hurricane" mit Denzel Washington in der Hauptrolle verfilmt.
Erste Hinrichtung seit 2 Jahren
Coopers geplante Hinrichtung durch die Giftspritze am 10. Februar wäre die erste im Staat Kalifornien seit zwei Jahren. Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1978 wurden in dem Westküstenstaat elf Menschen in der Gaskammer oder durch die Giftspritze getötet. Die letzte Begnadigung in Kalifornien liegt bereits 36 Jahre zurück, Arnies Entscheidung wurde daher mit Spannung erwartet. 1967 hatte Ronald Reagan als letzter kalifornischer Gouverneur dem Gnadengesuch eines geistig behinderten Todeskandidaten stattgegeben.