frauZimt schrieb:Sollte eine Partei ihr Profil verwässern, in der Hoffnung, eine Wahl zu gewinnen?
Und wie sollte es denn nach dem Wahlsieg weitergehen?
Wahlversprechen einhalten? Wahlversprechen brechen? (weil sie ja nur Mittel zum Zweck waren u. nicht zur Partei-DNA passen)
Das wohl nicht.
Also Profil aufgeben und für Alle wählbar sein.- Das bedeutet aber, für fast niemanden wählbar zu sein.
Als Wähler möchte man doch ein paar wahrhaftige Aussagen hören und dann auch umgesetzt sehen.
1) Profil verwässern ganz sicher nicht! Aber Profil (rückver)ändern! Sich auf alte Grundsätze besinnen.
Mal ganz plakativ gesprochen: die DDR war ein "Arbeiter- und Bauernstaat" und nicht ein "Staat der alleinerziehenden Veganer-Lesbe mit Migrationshintergrund". Diese triviale Erkenntnis allein ist schon eine gute Beschreibung, wo linke Parteien in den letzten Jahren falsch abgebogen sind. In Deutschland, im UK, aber auch in den USA!
2) Ja, was man verspricht, muss man auch einhalten. Ein sehr wichtiger Grundsatz. Den leider viele in der Politik nicht beherzigen, Zitat Müntefering "Daß wir oft an Wahlkampfaussagen gemessen werden, ist nicht gerecht"...
Und das scheint mir auch ein wesentlicher Punkt, warum Trump gute Chancen hat, wiedergewählt zu werden:
inhaltlich mag man mit seiner Politik nicht übereinstimmen, sie sogar explizit ablehnen. Aber man kann ihm kaum vorwerfen, über seine Absichten gelogen zu haben. Egal ob "Obamacare zerschlagen", "Iran sanktionieren", "Soldaten aus Syrien zurückholen", "US Botschaft nach Jerusalem verlegen", "Zölle gegen China erheben", "Steuern senken" oder wieder ganz aktuell "Mauer bauen", Trump macht oder versucht zumindest umzusetzen, was er versprochen hat.