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Politisch engagiert, Ja oder Nein?

92 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Wahlen, Verantwortung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Politisch engagiert, Ja oder Nein?

25.11.2008 um 13:18
Doors,

. Ich bin seit gut 40 Jahren politisch aktiv.

Für mich auch eine Idee - mal sehen.
Kannst Du mir Mut machen? Gibt es "Erfolgserlebnisse" für Dich?

Siehst Du konkret, dass sich durch Dein Engagement "etwas" verbessern lässt, oder dient es dazu, Dein Gewissen zu beruhigen? ;)


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Politisch engagiert, Ja oder Nein?

25.11.2008 um 13:38
@Doors
"weil es bei bestimmten Themen sowieso nichts bringt"
soll nicht heissen, dass man nichts dagegen tun kann und v.a. soll!!
das wollte ich damit nicht aussagen!

die mächte von denen ich da spreche sollten wir aber besser im verschwörungs-forum diskutieren ;)


lg, brunhild


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Doors ehemaliges Mitglied

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Politisch engagiert, Ja oder Nein?

25.11.2008 um 14:58
Da plädiere ich bei Gespenster-Debatten dann doch eher für den Geister-Bereich.


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Politisch engagiert, Ja oder Nein?

25.11.2008 um 16:23
Zitat von DoorsDoors schrieb:Schon mal probiert? Welche Partei, welche Erfahrungen?
Hessen-SPD:P


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Politisch engagiert, Ja oder Nein?

25.11.2008 um 19:41
"Es freut mich deine Gedanken bereichert zu haben, Austausch ist der Sinn dieser Diskussion ;-)
Und ich diskutiere meine Ideen auch nur um mir der Fehler bewusst zu werden, waehrend ich sie verbreite (="

Wenn du dies so schätzt, dann rate ich dir, meine Vorschläge besser zu studieren, damit es zu keinen Kommentaren kommt, die wahrscheinlich aus Verständnisproblemen herrühren.

"Das wuerde den Reichen sicherlich gefallen. Es ist nicht gerecht. Angeblich wird ja besser bezahlt, wer mehr beitraegt."

Weißt du überhaupt was die kommentierten Aussagen bedeuten? Wenn Superreiche jeden Monat 95% ihres Vermögens an den Staat abführen müssen, der es dann wiederum in Sozialleistungen investiert, wo nützt das dann den Reichen? Sie sind zwar wohlhabender als andere, können ihr Guthaben und ihr Kapital nur derart beschwerlich ab einer Grenze vergrößern, dass es ihnen stets an Geld für Korruption ermangeln wird.
Eine einheitliche Staatsbank garantiert, dass die zurückgezahlten Zinsen der Kredite ebenfalls für Bedürftige und gemeinnützige Dinge eingesetzt werden und nicht in die Taschen der Bänker wandern.

"Es gibt so unendlich viele Formen der Profitsteigerung, die ganz und gar nicht im Sinne des Kaeufers liegen. Wenn du das alles ueberwachen willst, wird der Staat zum groessten Arbeitgeber."
Wenn das private Vermögen eingeschränkt und das Firmenvermögen demokratisch verwaltet wird, wie sind dann schädigende Wege der Profitsteigerung möglich?
Falls sie auf Lügen gegenüber der Kundschaft hinausläuft, dann will ich zu bedenken geben, dass diese immerhin die Regierung wählt und über deren Gesetze abstimmt, was bedeutet, dass der Betrug einer Firma leicht zu deren Ruin führen könnte. Halten wir also fest, dass der humanistische Staat, gegen die verbrecherischen Absichten eines Konzerns auf drei Weisen vorgeht:
1. Durch die Begrenzung des persönlichen Geld- und Kapitalbetrags
2. Durch innerdemokratische Leitung eines Unternehmens, zur Sicherung der angestelltenfreundlichen Verhältnisse
3. Durch Refernda bezüglich Sanktionen der Vorgehensweise einer Firma
Daher bedarf es in meinen Augen keinerlei zusätzlicher staatlicher Kontrolle, als die zur Aufrechterhaltung der Gesetze (und die würde es schließlich selbst in deiner Gesellschaft geben).

"Dazu musst du aber auch billig produzieren. Also Ressourcen billig einkaufen oder foerdern und deine Arbeiter gerade unterhalb der Streikgrenze bezahlen. Und wenn ein Unternehmen das tut, ueberlebt es seine Konkurrenten."

Dies wird nicht geschehen, da die Ratsmitglieder der Führungsebene sicher kein Interesse daran hätten, dass ihre Wähler und sie selbst weniger einnehmen.
Desweiteren wird es eine Mindestlohngrenze für jede Berufsgruppe geben, deren Unterschreitung nicht möglich ist und die langsam angehoben wird. Von daher ist ein Szenario, wie du es beschreibst, ausgeschlossen.

"Warum erntet der den Ruhm? Die Leute werden wohl den Verleger vom Autor unterscheiden koennen?
Und warum sollte er den Menschen was vormachen? Glaubst du, es macht ihm Spass darauf angesprochen zu werden und zugeben zu muessen, dass er alle nur getaeuscht hat?"
Na weil er den Ruhm und das Ansehen selbst begehrt, weil er daran interessiert ist, das Lob und die Bewunderung selbst einzustreichen, verrät er den Autor und erlangt dessen Lohn. Es liegt in der Natur des Menschen nach besseren Gefühlen zu streben, weswegen der Gedanke, umjubelt, geschätzt, gemocht und gefeiert zu werden, vielen als ein derart guter erscheint, dass sie bereit sind, für seine Verwirklichung andere zu betrügen. Es ist vielen egal, ob sie jemanden verletzen und sie eigentlich nur den Applaus erhalten, der tatsächlich einem anderen gebührt; darum würde er vor einer solchen Tat nicht zurückschrecken. Dein Menschenbild ist viel zu positiv ch4nc3, daher erkennst du nicht die zahlreichen Abgründe, welche sich in deinem Modell auftun. Sicher wäre es brillant, würde man annehmen, alle Menschen dächten nicht daran, kriminell zu werden anstatt friedlich zu bleiben, doch leider entspricht das nicht der Realität. Ich habe dir bereits dargelegt, warum Konkurrenz nicht der Ursprung für das Handeln der Straftäter ist, da dessen Gründe letztlich vom Streben nach Glückseligkeit ausgehen, dass uns allen angeboren ist. Um verbrecherische Wege zum Erreichen dieses obersten Ziels auszuschalten, müsstest du jedem ein tugendhaftes moralisches Weltbild und ein ausgeprägtes daran orientiertes Gewissen anerziehen, jedoch geht das nicht von heute auf morgen und erscheint nicht einmal in 50-100 Jahren realisierbar. Es ist ein langer Prozess, den der Humanismus begleiten soll, der schon jetzt ein gerechtes, menschenfreundliches Staatswesen bewirken könnte.

Deswegen trete ich weiterhin für die Erarbeitung eines Kompromisses ein und schlage die gemeinsame Ergänzung vor.


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Politisch engagiert, Ja oder Nein?

26.11.2008 um 01:39
Ironie im schriftlichen sollte ich mir abgewoehnen...

Nach deiner Steueridee wuerden nur noch die Superreichen fuer andere Menschen arbeiten, warum sollten sie das tun?
Diese Menschen, die nach deiner Auffassung so hart fuer ihre Errungenschaften gearbeitet haben, muessen 95% selbiger abgeben fuer Leute, die sie in ihren Augen nicht verdient haben. Das ist Ausbeutung der Reichen und sie werden es sich nicht gefallen lassen, mal abegesehen davon, dass sie nicht verdient haben fuer ihre Leistungen bestarft zu werden. Diese Steuerversion unterdrueckt Leistung, meinst du nicht?

An Geld fuer Korruption mangelt es vielleicht, aber du kannst Menschen auch anders von deiner Meinung ueberzeugen. Um meiner Phantasie ein wenig freien Lauf zu lassen seien da Bestechung mit Machtpositionen, Erpressung und Vetternwirtschaft genannt.

Ok schaedigende Profitsteigerung.
Es wird in deinem Staat Menschen geben, die anstatt keines Jobs auch einen illegalen akzeptieren wuerden, also unterhalb der Mindestlihngrenze. Es wird auch Auslaender geben, oder die Firmen gehen selbst. Eine humanistische Welt ist was anderes, aber dazu kommt es vorerst nicht, oder?
Du kannst die Qualitaet deiner Produkte so weit runterschrauben, dass sie gerade noch gekauft werden. Das ist in meinen Augen schaedigend fuer den Konsumenten.
Du kannst die Umwelt ausser Acht lassen, was ich als schaedigend bezeichne. Du kannst Langzeitauswirkungen ausblenden, denn solange du jetzt dein Geld machst...
Einfach nur ein paar Ideen, die Menschen werden ihre Wege finden solange die Wege gegangen werden koennen.

Das Streben nach Glueckseligkeit ist das Ziel hinter jeder Handlung, da stimme ich zu und daher sollte jede Moeglichkeit glueckselig auf kosten Anderer zu werden unterbunden werden. In deinem Modell per Kontrolle, in meinem per Umdenken.
Um gluecklich zu werden koennen Menschen entweder selbst schaffen, oder anderen Geschaffenes abnehmen. Letzteres ist der unmoralische Weg und er fusst auf Konkurrenz.
Keine Konkurrenz = Keine Verlierer
Zusammenarbeit ist der Schluessel zum Profit aller Beteiligten. Wenn das bei allen ankommt, koennen die Wenigen, die dennoch den betruegerischen Weg waehlen vom Gesetz im Zaum gehalten werden.

Ich stelle mir unsere Gesellschaft eher so vor, dass kriminelles Handeln von Beginn an nicht auftritt, als das es mit Hilfe von Kontrolle unterdrueckt wird.
Ganz koennen wir das Auftreten wohl nicht unterbinden, jedenfalls kam mir dazu noch keine zuendende Idee, aber ich sehe eine Welt ohne Konkurrenzbewusstsein (nur im persoenlichen Besitz natuerlich) nahe am Ideal.


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Politisch engagiert, Ja oder Nein?

26.11.2008 um 18:51
Nach deiner Steueridee wuerden nur noch die Superreichen fuer andere Menschen arbeiten, warum sollten sie das tun?

Mu: Sie müssen den Teil abgeben, den sie nicht brauchen. Wir reden hier nicht über eine Millionen Euro, sondern über hunderte von ihnen oder gar Milliarden. Solche Vermögen übersteigen den Bedarf am Geld für 3 Generation, die nicht sparsam davon zehren müssen, und können allerhöchstens für kriminelle Zwecke verwandt werden wie etwa für Korruption.
Langsam zweifle ich daran, ob du meine Beiträge nicht bloß mit zu geringer Aufmerksamkeit liest, oder ob du die Gedankengänge erst gar nicht erfassen möchtest. Es leuchtet doch ein, dass die Superreichen zwar hohe Abgaben leisten müssen, damit ihnen nur so viel zu steht, wie sie eigentlich für das eigene ungeheuer luxuriöse angenehme Leben und das ihrer Familie benötigen, aber dass zugleich alle anderen ebenfalls ihre Pflicht tun müssen, damit sie etwas verdienen.

"Diese Steuerversion unterdrueckt Leistung, meinst du nicht?"
Ganz davon abgesehen, dass sie es nicht tut, da es den Wohlhabenden trotzdem besser als den einfachen Arbeitern ergeht, ignoriert dein System Faulheit, aber das erachtest du ja auch nicht als relevant. Man sollte sich stets neben den Kritikpunkten anderer Vorschläge die Missstände der eigenen Idee zu Gemüte führen.

Unsterbliche Gedanken niederzureden, wird sie nicht zerstören, und sie nicht verstehen zu wollen, nützt keinem etwas. Du wandelst sie lediglich eigenständig ab ("in deinem Modell per kontrolle"; ich habe dir im letzten Post ausführlich dargelegt, warum keine Kontrolle bestehen muss) und bemisst ihnen keinen wert, lediglich aus dem Grund, dass deine Ideologie ihren Rang in deinem Weltbild zu behalten hat.

"Du kannst die Qualitaet deiner Produkte so weit runterschrauben, dass sie gerade noch gekauft werden. Das ist in meinen Augen schaedigend fuer den Konsumenten."

Kannst du natürlich, dafür musst du aber in Kauf nehmen, dass deine Firma zwangsweise aufgelöst oder mit Sanktionen belastet wird, welche die Kunden bei Unzufriedenheit beantragen und per mehrheitlichem Abstimmungsergebnis zu verhängen vermögen.

"Einfach nur ein paar Ideen, die Menschen werden ihre Wege finden solange die Wege gegangen werden koennen."

Denken und suchen können sie solange sie mögen, aber wenn ein Weg nicht lukrativ erscheint, weil sich das erforderliche Opfer höher als der Gewinn gestaltet, werden sie sie noch lange nicht nutzen. Und genau das ist in der humanistischen Republik der Fall.

"Ich stelle mir unsere Gesellschaft eher so vor, dass kriminelles Handeln von Beginn an nicht auftritt, als das es mit Hilfe von Kontrolle unterdrueckt wird."

Und da du ja selbst demokratische Abstimmungen zur Erhebung von Strafen als Kontrolle betrachtest, werde ich in deinem Staat keinerlei Mühen haben, mich zum Diktator heraufzuschwingen. Leere Phrasen halten realen Situationen kaum stand, mein Bester.


Nun, da du meine freundlichen Angebote zurückgewiesen und die faire Diskussionsebene verlassen hast, werde ich auch keinerlei Bemühungen anstellen, ein großzügiges Maß an Freundlichkeit zu gewähren, sondern es vorziehen, den offenen Widerstreit unserer Theorien zu beginnen.


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Politisch engagiert, Ja oder Nein?

26.11.2008 um 20:31
Willkommen im Krieg, amuesier dich freien Herzens nach Willenslust.

Wenn Leute, die mehr haben (weil sie mehr leisten), mehr zahlen muessen, ist das nicht gerecht und wirft Probleme auf.

Du willst das private und das Firmenvermoegen einschraenken. Wer investiert dann in grosse Projekte?

Das von dir bemaengelte Faulheitsproblem hab ich Seitenweise bearbeitet (alternative Motivation und auf Grund beschleunigter Technologie die Moeglichkeit Faulheit zu tolerieren)

Ich hab einfach nur das Gefuehl an dir vorbei zu argmuentieren, deine Reaktion laesst darauf schliessen. Deine Argumente ergeben in meinem Kopf keinen Sinn und daher koennen wir das hier auf schriftlicher Ebene abbrechen. Falls du mal in Berlin oder Rostock sein solltest und am verbalen Austausch interessiert bist, kannst du mir eine pn schreiben.

Cheers!


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Doors ehemaliges Mitglied

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Politisch engagiert, Ja oder Nein?

28.11.2008 um 10:05
@niurick:
"Kannst Du mir Mut machen? Gibt es "Erfolgserlebnisse" für Dich?

Siehst Du konkret, dass sich durch Dein Engagement "etwas" verbessern lässt, oder dient es dazu, Dein Gewissen zu beruhigen?"

Will man rasche Erfolge, so greife man zur Waffe.
Nee, mal ernsthaft: Politische Aktivität diente bei mir nicht zur "Beruhigung des Gewissens", sonder erwuchs aus Zorn über alltäglich erfahrene Ungerechtigkeit von Menschen gegenüber Menschen. Eigentlich etwas, was das proletarische Kind in problematischen Wohngegenden irgendwie tagtäglich "automatisch" mitbekommt. Dann kannst Du entweder abstumpfen - oder dich wehren.

Angefangen habe ich in der Schule, als Klassensprecher und im Rahmen der "Schülermitverwaltung" wie man es damals nannte. Man opponiert "gefühlsmässig" gegen Lehrer, Unterrichtsformen und -inhalte. Man erfährt Solidarität - aber auch Verrat. Man hat Erfolge und erlebt Niederlagen. Daran wächst man.

Nach der Schule engagierte ich mich gewerkschaftlich, politisch, zunächst aufgrund von früheren Kontakten in Richtung SDAJ/DKP, schliesslich gab es nach dem KPD-Verbot noch genug "illegale" im Familien- und Bekanntenkreis. Jugendvertretung, Betriebsrat, Wechsel in den im Hafen stark vertretenen Kommunistischen Bund.

Später dann Arbeit mit anderen Jugendlichen, die noch schlechter dran waren als ich, sogenannte Randgruppenarbeit mit Drogenabhängigen, TrebegängerInnen, Kriminellen. War ja irgendwie "mein Millieu".

Im Laufe der Zeit entdeckte ich, dass Schreiben durchaus etwas bewegen kann. Daraus entwickelten sich Reisen in Brennpunkte des Weltgeschehens etc. - vieles davon sollte langjährigen LeserInnen meiner Forums-Beiträge bekannt sein.

Später engagierte ich mich bei den Grünen, bei einer Wählergemeinschaft vor Ort und nach 1990 aus "Rache" für den Aufkauf der DDR bei der PDS/Die Linke.

Nun, was habe ich bewegt?

Möglicherweise habe ich damals Jugendlichen geholfen, so etwas wie politisches Bewusstsein zu entwickeln, zu erkennen, dass nur sie selbst sich helfen können: "Hilf' Dir selbst - sonst hilft Dir ein Sozialarbeiter" wie wir damals sagten.

Für die Arbeit im Betriebsrat gilt ähnliches wie für das Engagement in der Schülervertretung: Erfolge und Niederlagen hielten sich die Waage.

Ob ich mit Schreiben etwas bewirkt habe? Na, ich hoffe doch. Sicher habe ich damit keine Leben gerettet, keine Revolution bewirkt - nur Personen und Ereignisse aus dem Dunkel geholt. Ganz egoistisch gesagt, war es natürlich auch für mich spannend und aufregend, auch mit all seinen Schrecknissen. Damals trieb mich offengestanden neben politischem Engagement auch Abenteuerlust in die Welt hinaus.

Konkret als "Erfolge" würde ich werten, dass ich mit daran beteiligt war, die umweltvergiftende Chemiefabrik Boehringer in Hamburg zu schliessen und den Senat zur Sanierung des Geländes zu zwingen.

Auch die Prügeleien an den Bauplätzen der Atomanlagen in den 70/80er Jahren waren meiner Meinung nach nicht ganz umsonst. Wer die Ausbaupläne des sozialdemokratischen Atomprogramms von damals erinnert, wird feststellen, dass nach Brokdorf eigentlich nichts mehr von der ursprünglichen Idee blieb, hunderte von AKW in die Republik zu stellen.

Na ja, Hafenstrasse Hamburg, überhaupt die Hausbesetzer-Szene: Hier wurde ein Bewusstsein für Spekulation, Luxussanierung, innerstädtische Vertreibung und letztlich auch alternative Wohnformen geweckt. Lang, lang ist's her.

Arbeit im Gemeinderat. Na ja? Auf dem Dorf ist vieles anders. Vieles läuft informell ab, das ist manchmal gut - manchmal schlecht. Hier einzelne politische "Erfolge" zu benennen und zu gewichten, erscheint vielen schon aus dem Nachbardorf vielleicht lächerlich: sichere Radwege, Ampelanlagen auf Schulwegen, PC-Ausstattung von Schulen, Schaffung von Kitaplätzen, Aufforstung, Renaturierung von Gewässern, Bodenentsiegelung, Verkehrsberuhigung, Seniorenbetreuung, Jugendförderung...
Irgendwie alles nichts "gesellschaftsumwälzendes" - aber trotzdem irgendwie notwendig, dass es jemand anspricht, durchsetzt und macht. Die Fragen der menschlichen Gesellschaft sind nicht immer so grundlegende wie Krieg und Frieden oder Kapitalismus vs. Sozialismus.

Ich gebe zu, heute hätte ich wenig Lust, früh um fünf im Winter vor Werkstoren Flugblätter zu verteilen, nächtens auf Brücken herum zu turnen und zu sprühen: "Buback, Ponto, Schleyer, der Nächste ist ein Bayer!" oder mich auf Demos mit Polizisten zu prügeln. Man wird halt alt - und lässt sein Geld arbeiten, in Projekten zu Bildung, Gesundheit, Frauen, Obdachlosigkeit, hierzulande, in Frankreich, Irland und Nicaragua.
Aber ich hoffe, ich habe meinen Kindern mit auf den Weg gegeben:

WER SICH NICHT WEHRT, LEBT VERKEHRT.



(Meine Güte, klingt wie mein eigener Nachruf)


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Politisch engagiert, Ja oder Nein?

29.11.2008 um 13:42
Früher


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Politisch engagiert, Ja oder Nein?

29.11.2008 um 16:29
Ich bin politisch angagiert und seit 4 Jahren mitglied in einer Partei. ist zu einer Art hobby geworden


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