Sollte sich die aktuelle Politik mehr nach Twitter-Trends richten?
01.12.2022 um 00:36Cthulhus_call schrieb:Das finde ich auch. Ist für ihn vermutlich auch eine Kosten-Nutzen Abwägung. Bei Truth Social hat er mehr Follower, als er auf Twitter nach seiner Freischaltung hatte. Zumal ihm dort auch keiner widerspricht, dort wird ihm nur gehuldigt .Truth Social ist für mich wie eine Art Fanclub für alle, die Trump ganz toll finden und ihm virtuell die Füße küssen wollen. Ansonsten taugt die Plattform für nichts.
Die Reichweite auf Twitter wäre um Welten größer. Solange Trump nicht völlig von Sinnen ist, wird ihm das auch bewusst sein. Das Problem für Trump ist aber dreierlei: Ersten, so wie du schon ansprichst, würde er auf Twitter erheblichen Widerspruch erfahren. Zweitens kann er niemals die 100% Gewissheit besitzen, dass sein Account nicht doch irgendwann wieder der Sperre zum Opfer fällt. Drittens wäre mit einem Wechsel zu Twitter Truth Social überflüssig und das Projekt, welches sicherlich den einen oder anderen Dollar gekostet hat, würde zügig den Bach hinuntergehen.
Um aber zum Thema des Threads zurückzukehren:
Auf Twitter versammeln sich die Nutzer mit politischem Interesse in ihren Blasen und tragen hier und dort ihre Grabenkämpfe mit anderen Blasen aus. Durch die Zeichenbegrenzung und die Nutzung von Pseudonymen ist das Diskussionsniveau ohnehin auf niedrigem Niveau. Jeden Tag trendet das, worüber sich irgendeine Blase gerade besonders empört. Im Moment trendet wieder "LauterbachRücktrittSofort" und morgen könnte es wieder "FDPRausAusDenParlamenten" sein. Ich sehe jedenfalls nicht, wie sich darauf irgendein Impuls zum Handeln ergeben soll. Mit "Stimme des Volkes" hat das Twittergeschehen nichts zu tun, zumal die Anzahl der deutschen Wahlberechtigten, die aktiv auf Twitter an Diskussionen mit politischem Bezug teilnehmen, sich vermutlich im untersten einstelligen Prozentbereich bewegt.