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Politik in Europa

1.696 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, EU, Europa ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Politik in Europa

07.07.2024 um 21:13
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Einigen wir uns doch darauf:

Radikal steht für Schei***.
? wieso ? Ich kennen die Bedeutung des Wortes ganz gut.
Und die EU braucht eine radikale Änderung ;)


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Politik in Europa

07.07.2024 um 23:06
Nun steht es fest:
Ergebnisse bei der Frankreich-Wahl Gewinne und Verluste in der Sitzverteilung

Neue Volksfront
von 172 auf 192 Sitzplätze

Ensemble
von 150 bis 170 Sitzplätze

Rassemblement National (RN)
von 132 auf 152 Sitzplätze

Die Republikaner
von 57 auf 67 Sitzplätze

Links
von 13 bis 16 Sitzplätzen

Verschiedenes on 8 bis 11 Sitzplätzen
Quelle: https://www.fr.de/politik/frankreich-wahl-heute-stichwahl-macron-le-pen-ergebnisse-hochrechnungen-buendisse-93142764.html

Macron hat nicht gepennt wie Le Pen. Er hat rechtzeitig alles richtig gemacht.

Die neue Regierung wird, da ja Neuwahlen abgehalten wurden, nun einige Jahre vor sich haben auf gutem Fundament.


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Politik in Europa

07.07.2024 um 23:47
Uff!!

Nochmal alles gut gelaufen :).

Glückwunsch an die Demokraten in Frankreich und an uns!

Nicht auszudenken….


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Politik in Europa

08.07.2024 um 06:38
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Er hat rechtzeitig alles richtig gemacht.
https://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-frankreich/frankreich-neue-volksfront-will-anti-macron-regierung-bilden-19841176.html

Nein.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Die neue Regierung wird, da ja Neuwahlen abgehalten wurden, nun einige Jahre vor sich haben auf gutem Fundament.
Unter Führung eines Mannes der die Hamas als Freiheitskämpfer ansieht, davon schwurbelt aus der Nato austreten zu wollen etc.
Mehr muss man garnicht wissen dass dies wieder ein sehr witziges scheitern werden wird.
Ich tippe persönlich auf ein Schicksal wie Syriza damals in Griechenland.


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08.07.2024 um 08:23
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Mehr muss man garnicht wissen dass dies wieder ein sehr witziges scheitern werden wird.
Ich tippe persönlich auf ein Schicksal wie Syriza damals in Griechenland.
@Berryl
Die Franzosen haben aber auch blöd gewählt....
Mit einer Mehrheit für LePen könnte es so einfach sein.



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08.07.2024 um 09:05
Hier etwas über mögliche Szenarien nach der Wahl:
Noch ist nicht klar, ob (Macron) das Rücktrittsgesuch von Premier Gabriel Attal annehmen wird.
Offen ist auch, wen Macron dann mit der Regierungsbildung beauftragt.

Trotz ihres Überraschungserfolgs bleiben die Linken weit von einer absoluten Mehrheit entfernt.
Damit könnten die anderen Fraktionen eine linke Regierung nicht nur per Misstrauensvotum stürzen.

Die vergangenen zwei Jahre, in denen das Macron-Lager nur eine relative Mehrheit in der Parlamentskammer hatte, haben auch gezeigt, wie schwer es in Frankreich ist, ohne absolute Mehrheit zu regieren. Ob dies den Linken besser gelingen würde, ist unklar, zumal sie noch über weit weniger Sitze verfügen dürften als Macrons Mitte-Kräfte vor der Auflösung der Nationalversammlung....
Theoretisch ist auch eine Koalition aus Linken und Mitte-Kräften möglich. Aus dem Linksbündnis heraus kamen jedoch bereits klare Absagen an eine solche Allianz.

Welchen Zeitplan gibt es für die Regierungsbildung?

Hierzu gibt es keine genauen Vorgaben. Macron könnte mit der Ernennung eines Premiers auch bis nach der parlamentarischen Sommerpause warten. Allerdings kommt das neu gewählte Parlament am 18. Juli zu seiner ersten Sitzung zusammen. Dabei wird die Parlamentspräsidentin oder der Parlamentspräsident gewählt. Am Folgetag wird über die Vizepräsidenten und die Besetzung von Ausschüssen entschieden.

Was passiert, wenn keine Regierung gefunden wird?

Wenn keines der politischen Lager eine absolute Mehrheit erhält oder in einer Koalition oder unter Duldung zur Bildung einer Regierung in der Lage ist, kann Macron Premierminister Attal trotz dessen Rücktrittsankündigung bitten, mit der aktuellen Regierung zunächst geschäftsführend im Amt zu bleiben. Diese Übergangszeit kann etliche Wochen dauern, auch mit Blick auf die Olympischen Spiele, die am 26. Juli in Paris starten, sowie die politische Sommerpause.
Macron könnte dann eine aus Experten, hohen Verwaltungskräften und Ökonomen zusammengestellte technische Regierung bilden.
Eine Auflösung des Parlaments und Neuwahlen sind erst in einem Jahr wieder möglich.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/frankreich-wahl-264.html


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Politik in Europa

08.07.2024 um 09:09
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Franzosen haben aber auch blöd gewählt....
Nene.
Das ist schon deren Sache und jeder bekommt was er braucht.
Aber.
Sowas großartig als Erfolg gegen den RN zu verkaufen ist halt auch Doppelmoral auf hohen Niveau.
Der PM wird eventuell jetzt, ich wiederhole mich, ein populistischer 'Natokritiker' der Kremlnarrative vertritt, die Hamas als Freiheitskämpfer sieht, sich schon deutschlandfeindlich geäußert hat.
Sprich all das was man rechten Politikern übel nimmt.
Nicht so der große Wurf.


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Politik in Europa

08.07.2024 um 09:16
ob das in Frankreich die bessere Wahl gewesen ist, sei mal dahingestellt. Hauptsache nicht rechts obwohl links genauso extremistisch sein kann. Für mich hört es sich zumindest nicht danach an, als ob wir aufatmen könnten, im Gegenteil.
Mélenchon ist ein Anti-Deutscher durch und durch“
Jean-Luc Mélenchon, der führende Kopf des Linksbündnisses, wettert gegen Deutschland, will aus der Nato austreten, relativiert die Hamas, bewundert Autokraten wie Chávez und Castro. Wie bewerten Sie seine Rolle?
Quelle:
https://www.focus.de/politik/ausland/michael-roth-zur-frankreich-wahl-es-gibt-keinen-grund-melenchon-zu-vertrauen_id_260116962.html

was er letztlich alles machen wird, sei mal dahingestellt. Vor der Wahl ist ja nicht nach der Wahl. Wenn ich da aber an andere Politiker denke, die haben ihr Wort tatsächlich gehalten und ihre Wahlversprechen durchgezogen. Wenn das hier auch so ist, dann wird es mit Sicherheit nicht zur Entspannung in der EU beitragen.


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Politik in Europa

08.07.2024 um 10:51
Die Wahl in Frankreich war ein Pyrrhussieg keine Frage.
Rechtsextrem hat nicht gewonnen, dafür Linksextrem.

Was Rechtsaußen immer wieder gerne vergisst: Linksaußen gibt es auch noch.

Wo ist da der Unterschied? Eigentlich gibt es keinen großen Unterschied, beides endet im Nordkorea-Modell, aber es gibt ein i-Tüpfelchen, was mittlerweile das Zünglein an der Waage ausmacht und im Falle eines Falles Millionen Menschen in Frankreich eher Linksextrem als denn Rechtsextrem tendieren lässt, weil Rechtsextrem das einfach nicht wirklich verspricht:
"Im Falle eines Falles bekommt der Franzose mit Migrationswurzeln genauso eine mit dem Schlagstock auf den Dach wie der Franzose ohne Migrationswurzeln".

Ist traurig, dass die Franzosen so gewählt haben, aber kann ich schon irgendwo verstehen: Wenn ich nur die Wahl hätte zwischen BSW und AfD, so würde ich in den sauren Apfel beißend BSW wählen und wenn die Wagenknecht sich einen Stalinbart zulegen würde.

Ich für meinen Teil hätte dennoch viel lieber die Mitte (Rechts, Links ist mir persönlich in so einem Fall egal, Hauptsache Mitte) gesehen, denn die Probleme Frankreichs löst man nicht mit Schlagstock-Diplomatie.

NATO Austritt Frankreichs ist schonmal geschehen, Mitte der 60er ordnete kein geringerer als Charles de Gaulle den NATO-Austritt an. Sind dann aber wieder 2009 voll rein. Aber zu keinem Zeitpunkt haben sie Anzeichen dafür gegeben, gegen die NATO zu agieren.
Sowas kann sich auch nur Frankreich erlauben, denn sie sind, neben den USA, die einzigen die Weltweit dank ihrer verstreuten Inseln zuschlagen können und die einzigen in Europa die einen Weltraumbahnhof haben.
Zitat von AlexaMAlexaM schrieb:Wenn das hier auch so ist, dann wird es mit Sicherheit nicht zur Entspannung in der EU beitragen.
Er mag keine Deutschen, ...nun ja, solange er nicht aktiv gegen D. wettert, was ja Le Pen groß angekündigt hatte (Alle Projekte mit D. auf Eis!), können wir es getrost aussitzen.
Aber auch hier, mal abwarten wie sich die Sache noch entwickelt.

Achso um Missverständnisse zu vermeiden:
Hauptsache nicht Rechtsradikal! <= Das ist meine Meinung, zu der stehe ich auch!


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Politik in Europa

08.07.2024 um 10:52
Ich finde es putzig dass man meint "Demokraten" hätten in Frankreich gewonnen, ich finde alle Parteien sind nationalistisch.
Es ist nicht wie in DE wo die Linke gegen Staat arbeitet.


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Politik in Europa

08.07.2024 um 12:09
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Er mag keine Deutschen, ...nun ja, solange er nicht aktiv gegen D. wettert, was ja Le Pen groß angekündigt hatte (Alle Projekte mit D. auf Eis!), können wir es getrost aussitzen.
Aber auch hier, mal abwarten wie sich die Sache noch entwickelt.
ich finde dass es schon einen großen Verlust für Deutschland bedeuten würde. Frankreich ist seit vielen Jahren ein Verbündeter, ich würde sogar behaupten, der engste Verbündete Deutschlands gewesen. Daher wäre eine Abwendung Frankreich´s von Deutschland schon fatal, insbesondere in der momentanen, instabilen Lage in der wir uns eigentlich ja weltweit befinden.


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08.07.2024 um 13:19
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Es ist nicht wie in DE wo die Linke gegen Staat arbeitet.
Nur zur Info: die Linke, die gegen den Staat arbeitet, gibt es nicht mehr.

Einst war sie nur noch ein Trio. Jetzt ist sie ein Duo.

Noch nicht gefasste mutmaßliche RAF-Terroristen (Seite 344) (Beitrag von Justsaying)

Und die DKP z. B., von der hört man gar nichts mehr. Ich fand sie bei der Europa-Wahl aber noch auf dem Wahlzettel. Die verbliebenen Mitglieder sacken wohl nur noch die Steuergelder ein.


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Politik in Europa

08.07.2024 um 13:32
Zitat von AlexaMAlexaM schrieb:ich finde dass es schon einen großen Verlust für Deutschland bedeuten würde. Frankreich ist seit vielen Jahren ein Verbündeter, ich würde sogar behaupten, der engste Verbündete Deutschlands gewesen.
Ich gebe Dir da völlig recht.

Vieles in Europa, oder überhaupt eine EU hätten wir niemals hinbekommen ohne Frankreich und umgekehrt. Seit Jahrzehnten ist es Brauch, dass der französische Staatsoberhaupt und der deutsche Kanzler/in erstmal sich miteinander absprechen, bevor irgendwas nach außen getragen wird.

By the way:
Ein Bereich, wo D. und F. sich jedoch uneinig sind, ist zum einen die, wie man mit den ehemaligen französischen Kolonien umgehen soll. Da ist F. tatsächlich voll auf sich alleine gestellt und zum anderen wie militärische Interventionen gehandhabt werden sollen.

Für die Europapolitik wäre es fatal, wenn "Frankschland" (Kunstwort aus Frankreich und Deutschland) auseinanderbrechen würden, keine Frage.

Lass Dich auch da nicht irritieren, dass der französische Minister keine Deutschen mag, ist nichts neues, das behaupten ja sehr viele Minister in der EU. Am schlimmsten war es ja während der Schuldenkrise, da hieß es von allen Seiten ach die deutschen "Lehnsherren" (Böse Zungen sprachen von "Gauleitern") mal wieder. Viel wichtiger ist die Frage, wo man gemeinsam arbeiten kann um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Wie bereits oben geschrieben, ohne die Wirtschaftskraft von D. wäre alles viel schwerer, das weiß auch das zukünftige Staatsoberhaupt Frankreichs.

Eine Le Pen hätte uns ausgenommen wie eine Weihnachtsgans, die hatte ja schon konkrete Pläne. Der Neue mag zwar keine Deutschen, aber bis jetzt (Stand jetzt) hat er noch nichts Konkretes genannt.

Wir sollten mal abwarten.

In den nächsten Tagen/Wochen/Monaten werden wir konkretere Ziele bezüglich Innenpolitik und Außenpolitik hören und .... zwischen den Zeilen lesen müssen.


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Politik in Europa

08.07.2024 um 22:38
Da muss die Le Pen aber ganz doof aus der Wäsche geguckt haben. Hochmut kommt halt vor dem Fall.


Na ja, weder hat der Neoliberalismus, was ja dem Macron in den Jahren viel Sympathie gekostet hatte - noch das Rechtsnationalistische (Le Pen) obsiegt.

Damit können die Franzosen erst mal zufrieden sein.


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Politik in Europa

08.07.2024 um 23:13
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Da muss die Le Pen aber ganz doof aus der Wäsche geguckt haben. Hochmut kommt halt vor dem Fall.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Damit können die Franzosen erst mal zufrieden sein.
Der ist halt nur rot angemalt.
Unter dem Lack schlummert genüsslich Hamas relativierungen, anti Deutschtum, Populismus und Schwurbelei.
Aber ok.
So kann man einfache Weltbilder auch befriedigen.


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Politik in Europa

30.07.2024 um 23:33
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:obilee schrieb:
Du schaust immer noch auf Wasser. Die Welt ändert sich sehr schnell für den Westen. Manche würden sagen den neokolonialen Westen.
Ja Faschisten sagen das, Putin selbst noch in den 30ern
Also, nein das sagen die Länder aus dem globalen Süden, hauptsächlich die aus Afrika und Martin Sonneborn.
In Frankreich gibt es keine einzige aktive Goldmine. Dennoch besitzt dieser (ehemals) verbrecherische Kolonialstaat mit 2.436 Tonnen die viertgrößten Goldreserven der Welt.

Die (ehemals) französische Kolonie Mali besitzt genau 0,0 Tonnen Gold, obwohl es mehrere Dutzend Minen (darunter 14 offizielle) im Land hat, in denen pro Jahr ganze 70 Tonnen davon abgebaut werden. Von den Einnahmen aus knapp 60 Tonnen Gold, die von (schätzungsweise) 600.000 Kindern in der (ehemals) französischen Kolonie Burkina Faso geschürft werden, gehen nur 10% an das Land, aber 90% an multinationale Goldgräberkonzerne.

Die letzte seiner 210 Uranminen hat Frankreich im Jahr 2001 geschlossen. Seither werden alle mit dem umwelt- und gesundheitsschädlichen Uranabbau verbundenen Probleme, einschließlich der Gefahren radioaktiver Verstrahlung, vorsorglich nach woanders exportiert. Aus dem westafrikanischen Niger stammen etwa ein Viertel der europäischen und ein Drittel der Uranimporte Frankreichs, das mit 56 Kernkraftwerken einen (ausbaufähigen) Spitzenplatz unter den Atomstromexporteuren der Welt belegt. Beschafft wird deren betriebsnotwendiger Brennstoff vom staatlichen Nukleargiganten Orano (ehemals Areva), der den höchsten und (passenderweise auch) schwärzesten Granitbau unter den Wolkenkratzern des Pariser Kapitaldistrikts La Défense besitzt, in geheimen Geheimverträgen z.B. aus Niger, wo der Konzern sich drei gewaltige Uranminen sowie die Mehrheitsbeteiligung an Nigers Staatsunternehmen für Uranaufbereitung (Somaïr) unter den Nagel gerissen hat.

Frankreich hat im Zuge der „Dekolonisierung“ der 1960er Jahre seine vormaligen Kolonien zwar in die formale Unabhängigkeit entlassen, hinterließ ihnen allerdings Staats- und Rechtsordnungen, die – wie in der Kolonialzeit – darauf ausgelegt waren, die Bevölkerung einerseits mit möglichst geringem Aufwand zu kontrollieren und andererseits so viele Rohstoffe zu exportieren als irgend möglich.

Nicht genug, dass Frankreich sich über den sogenannten Kolonialpakt in Françafrique weiterhin das Vorkaufsrecht auf alle natürlichen Ressourcen und den privilegierten Zugriff auf Staatsaufträge gesichert hat, es zwingt den Staaten seither ebenso seine irrwitzige Kolonialwährung CFA-Franc auf, die jede autonome Geld-, Wirtschafts- oder Sozialpolitik der (formal souveränen) Staaten nachhaltig verunmöglicht. Die vierzehn CFA-Staaten sind nicht nur durch einen festen Wechselkurs, der allein von den Nachfahren französischer Kolonialmessieurs bestimmt wird, an den Euro gekettet, (was ihnen 1994 eine 50%ige Abwertung einbrachte,) sondern haben auch jeden Zugriff auf 85% ihrer Währungsreserven verloren, die sie gezwungenermaßen bei der Agence France Trésor hinterlegen müssen.

Ganz einfach, sagt der US-amerikanische Politikwissenschaftler Michael Parenti. Arme Länder sind nicht „unterentwickelt“, sondern „überausgebeutet“ („not underdeveloped but overexploited“).
Um die „Stimmung“ in Afrika zu ihren Gunsten zu drehen, versucht die EU, den Kontinent mit dem zu überziehen, was sie sich unter einem „Informationskrieg“ vorstellt, was beim weltbekannten Einfallsreichtum der Brüsseler Bürokraten auf eine Dauerschleife der 135 schärfsten Wertereden vonderLeyens einschließlich wechselnder ästhetischer Verbrechen aus dem Bereich Damenoberbekleidung hinauslaufen dürfte. Und auf ein paar neue Strophen der verwirrten Dschungel- und Garten-Lyrik von Sepp Borrell (184).

Es gibt allerdings Gründe dafür, dass die Bürger in den Strassen west- und zentralafrikanischer Staaten nicht die französische Trikolore oder das kobaltblaue Europabanner, sondern die Flagge Russlands bei sich tragen.

Und ob es uns oder der EU nun gefällt oder nicht, sieht ein wachsender Teil der (v.a. jüngeren) afrikanischen Bevölkerung in Putin keineswegs einen Bösewicht, sondern den Vorkämpfer einer globalen Freiheitsbewegung, die gegen die – unter dem Deckmantel der „Demokratie“ – von Akteuren des geopolitischen Westens aufrechterhaltene Ausbeutungs- und Unterwerfungsordnung in ihren Landstrichen gerichtet ist.

All dies wird sich nicht mit guten (oder gut geheuchelten) Worten in Luft auflösen lassen, nicht durch die Streichung „verletzenden“ Kinderromanvokabulars, nicht durch tolpatschige EU-„Informationskrieger“ und noch weniger durch konzertiertes Bombengewitter, sondern nur dadurch, dass sich nach Jahrhunderten nun endlich einmal die realen Beziehungsverhältnisse des Westens zum Globalen Süden ändern.
https://martinsonneborn.de/frankreich-und-der-globale-sueden/


Viele der angesprochen Verträge wurden mit dem Eintritt Frankreichs zur EU übernommen.


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Politik in Europa

31.07.2024 um 08:48
Gibt es noch irgendwelche Seriösen Quellen oder brauch es noch ein Putin kollaborateur um sein Weltbild zu bestätigen? @obilee


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13.08.2024 um 16:15
Zitat von obileeobilee schrieb am 30.07.2024:Du schaust immer noch auf Wasser. Die Welt ändert sich sehr schnell für den Westen. Manche würden sagen den neokolonialen Westen.
Ja Faschisten sagen das, Putin selbst noch in den 30ern
Der Unterschied in der Klassifizierung von Gas erklärt sich mir zu Beispiel auch nicht. Ich denke nur wenige Menschen hören überhaupt in Europa von solchen ungleichen Maßstäben.


Afrikaner wollen gegen „finanzielle Apartheid“ klagen
10. August 2024 (EIRNS) – Die Afrikanische Energiekammer (AEC) will westliche Geldgeber wegen einer Praxis verklagen, die die AEC als „finanzielle Apartheid“ gegen die Öl- und Gasförderung in Afrika bezeichnet. In einem Interview kritisierte AEC-Präsident https://www.intellinews.com/african-energy-advocacy-group-plans-to-sue-western-financiers-over-discrimination-against-african-oil-and-gas-337394/NJ Ayuk die Tatsache, dass für die Finanzierung von Öl- und Gasprojekten in Europa und den USA andere Kriterien gelten als für afrikanische Länder.

„Erdgas wird in Afrika als fossiler Brennstoff behandelt, in Europa aber als grüne Energie," sagte Ayuk in einem Interview mit IntelliNews, das am 7. August veröffentlicht wurde. „Das ist eine klare Diskriminierung, es ist empörend und sollte nicht passieren. Man kann nicht einen Satz von Standards für die europäische und amerikanische Energieindustrie haben und einen anderen für die afrikanische Energieindustrie. Das ist sehr unfair, heuchlerisch und kolonial.“

Er wies darauf hin, dass nach dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts sofort Finanzmittel für europäische LNG-Projekte auf der Grundlage der „Energiesicherheit“ bereitgestellt wurden und die EU Gas als nachhaltig definiert hat, während Investitionen in diesem Sektor in Afrika auf der Grundlage der sogenannten „Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien“ (ESG) eingeschränkt wurden.

„Wir wollen diese sehr diskriminierenden Kreditvergabepraktiken gegenüber Afrika beenden. Das ist finanzielle Apartheid im Namen von ESG und im Namen des Klimawandels," sagte er. „Wir werden dies als eine Frage der Menschenrechte betrachten. Wir glauben an ein System der Gerechtigkeit, das uns eine faire Anhörung ermöglichen wird.“

Ajuk sagte, die AEC plane, im nächsten Jahr vor westlichen Gerichten Klage gegen westliche Finanzinstitutionen zu erheben, „mit Hilfe einiger der besten Anwaltskanzleien der Welt“ und der Unterstützung verschiedener afrikanischer Staaten.

Er betonte, 600 Millionen Afrikaner hätten keinen Zugang zu Elektrizität und 900 Millionen keinen Zugang zu sauberem Brennstoff zum Kochen, was zu ernsthaften Gesundheitsrisiken führe.

„Es gibt eine ganz neue Generation von Afrikanern, die sagt: Wir wollen den gleichen Lebensstandard wie die Europäer. Es ist wichtig, dass wir die Möglichkeiten und Arbeitsplätze hier bei uns schaffen, anstatt dass Afrikaner das Mittelmeer überqueren müssen, um in Europa Arbeit zu finden," argumentierte er.


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13.08.2024 um 20:36
Zitat von obileeobilee schrieb:„Das ist eine klare Diskriminierung, es ist empörend und sollte nicht passieren. Man kann nicht einen Satz von Standards für die europäische und amerikanische Energieindustrie haben und einen anderen für die afrikanische Energieindustrie. Das ist sehr unfair, heuchlerisch und kolonial.“
Schon wieder einer der Bonität und Vertragsfreiheit nicht kapiert...aber ok, jeder klagt aus seine Kosten (ich hoffe das wird nicht als weitere Diskrimierung ausgelegt).
Zitat von obileeobilee schrieb:Wir wollen
Ja, ich auch, wir auch.


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13.08.2024 um 21:18
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Schon wieder einer der Bonität und Vertragsfreiheit nicht kapiert...aber ok, jeder klagt aus seine Kosten (ich hoffe das wird nicht als weitere Diskrimierung ausgelegt).
Ich bin mir absolut sicher, dass du bei den Vertragsverhandlungen und Bonitätsprüfungen dabei warst deswegen wirst Du uns ja auch sagen können, wo der Unterschied bestand.

Danke im voraus
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:, wir auch.
Wir uns alle.


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