Warden schrieb:Natürlich kann man sich darüber streiten bzw. argumentieren, dass eine Wohlstandsmehrung bei Migranten zu wohlhabenderen Nationen oft auch überschaubar oder marginal ist. Aber es ist eine Mehrung mit allen möglichen Folgen. Den Einzelfall kann man immer kleinreden aber in Summe entstehen auch Effekte.
@WardenAlle möglichen Größen haben Einfluss auf unseren ökologischen Impact, natürlich auch die schiere Zahl. Aber wenn wir auf Grund der ökonomischen Ungleichheit die Hälfte der Weltbevölkerung wegstreichen können, ohne substanziell etwas zu erreichen, dann ist für mich offenkundig, dass die Anzahl nicht das wesentliche Problem ist.
Und allein darum ging es mir: dem malthusischen Argument zu widersprechen, es gäbe zu viele Menschen, vor allem zu viele arme Menschen. Diese Denkweise existiert seit Jahrhunderten und ist falsch.
Warden schrieb:Den Fokus auf arm hast glaube ich du in neuerlicher Debatte gelegt.
Mein Fokus liegt auf reich. Das du aus „die ärmsten 50%“ Arme machst, sogar sehr arme, es ein Extrem nennst - kommt nicht von mir.
Warden schrieb:Das inkludiert Superreiche, sehr arme Menschen aber auch eben vor allem Menschen die sich irgendwo dazwischen bewegen. Die Umwelt wäre global weniger belastet.
Du erreichst einfach mehr, wenn die Superreichen weniger superreich sind, als wenn du die Zahl der Menschen reduzierst. Ohnehin ist es das Erstere wohl einfacher und humaner zu erreichen, effektiver ist es obendrein.
Warden schrieb:Man müsste mit dem Maßnahmen parallel in unterschiedlichen Gesellschaften und Schichten gleichzeitig anfangen.
Es ist doch eine Frage der Gerechtigkeit. Das obere 1% egal ob global oder auf D bezogen stößt das Vielfache aus, spart weniger ein und gibt weniger für die Folgen aus. Ich denke, das es mehr als überfällig ist, das diese Gruppe ihren Beitrag leistet.
Warden schrieb:warum soll ich erst da anfangen und Massen der Gesellschaften ignorieren
Eine Frage der Effizienz. Es müssten 34 Deutsche der unteren 50% ihren CO2 Ausstoß halbieren um den gleichen Effekt zu erzielen wie ein Deutscher des oberen 1%. Selbst bei den folgenden 40% beträgt die Quote 14 zu 1.
Warden schrieb:Stumpfer: "Ich rühr mich nicht bis die Superreichen drankommen!" - Dann könnten wir noch bis zum Ende der Welt warten.
Ob ich meine CO2 Tonnen per annum von 5,5 auf 2,5 drücke ist im Vergleich zu einem der 84 Tonnen ausstößt einfach witzlos. Das man das auf Nationalität statt auf Reichtum bezieht ist der Denkfehler.
Warden schrieb:Inwiefern drehen wir dann wahlweise den Lebensstandard in allen wohlhabenderen Industrienationen maßgeblich zurück
Das müssen wir nicht. Schau dir die Vermögensverteilung an. Wir brauchen „nur“ eine gerechtere Verteilung. Das ist kein Utopia, diese extreme Ungleichheit hat sich ja über Jahrzehnte entwickelt, dieser Trend muss nur umgekehrt werden.
Warden schrieb:Mülltüten auf dem Grund des Mariannengraben, vermutlich ausnahmsweise nicht vom Superreichen sondern mit allgemeinen Umweltschäden mit steigendem Weltkonsum in Zusammenhang zu bringen.
Auch da gibt es einen Zusammenhang, je größer die ökonomische Ungleichheit in einem Land um so eher landet von dort eine Mülltüte im Mariannengraben. Ganz platt gesagt.
Warden schrieb:Den Superreichen allen wegnehmen und umverteilen?
Wieso alles? Ist doch nicht notwendig. Wenn den Wohlstand der reichsten 1% auf den der reichsten 10, 25, 50% reduzieren wäre doch schon viel gewonnen.
Warden schrieb:wo holen wir die Wundertechnik her
Wieso Wundertechnik? Für die meisten ökologischen Probleme gibt es probate Lösungen. Bei CO2 ist das doch kein Geheimnis, wie wir das reduzieren können. Geschieht ja bereits.
Warden schrieb:Die Giga-Reichen verpissen sich in andere Breitengrade.
Sollen Sie. Ob ein Superreicher auf den Cayman Islands hunderte Milliarden bunkert oder Peng, das ist an sich wurscht. Das Problem ist sein exzessiver Konsum und der stammt nicht aus irgendwelchen Steuerparadisen. Den ermöglichen wir, auch in Deutschland.
Warden schrieb:Nenn mich einen Narr oder einem Trugschluss aufsitzen
Narr sicher nicht, Trugschluss ja sicher. Es ist schwer sich gegen ein immer wieder kehrendes Narrativ zu wehren, vor allem wenn ökonomische Zusammenhänge konstant weder genannt noch thematisiert werden.
Ich sehe jedenfalls keinen großen Verlust für die Menschheit, wenn es keine Luxusyachten und Privatfliegereien mehr gäbe. Um einen Anfang zu machen.
Warden schrieb:Und bedenke bei der Nennung, dass selbst bei den besten Voraussetzung zum globalen Einsatz der Technik überall es viele viele Jahre dauern würde umzurüsten, was wohl irgendwo notwendig wäre.
Sicher würde das dauern, nichts geschieht über Nacht. Aber warum genau nutzen wir unsere industriellen Kapazitäten für Luxus aka ökologischen Irrsinn einer verschwindenden Minderheit, statt ihn zum Wohl aller einzusetzen? Wir benehmen uns angesichts der ökologischen Probleme vor denen wir nun einmal stehen wie völlige Volltrottel. Wenn du das für zwangsläufig hältst, okay.
Warden schrieb:alle Armen massig Geldsegen bekommen könnten
Ich hab nie davon gesprochen, allen Armen „massig Geldsegen“ zu bescheren. Bildung, Infrastruktur, soziale Absicherung, Ökologie. Dahin sollte das Geld fließen und dort würde es allen am meisten nützen. Auch den obersten 1% by the way.