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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

317 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Politik, Welt, Krise ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 14:11
@taren
Ein wesentlicher Faktor um Geburten zu senken ist Bildung, ein weiterer Zugang zum Gesundheitswesen. Beides vor allem wenn es Frauen betrifft.
Das ist Wohlstand (denke ich) und schadet der Umwelt nicht.

@Warden
Ich hab dir noch ein anderes Beispiel rausgesucht, auch wenn es sich weniger gut quantifizieren lässt. Der Artenverlust. Auch dieser korreliert stark mit ökonomischer Ungleichheit. Siehe hier: https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0000444
Nur um nochmal deutlich zu machen: es geht da nicht nur um CO2, nicht nur ums Klima. Die Ungleichheit ist die Wurzel der meisten großen Probleme unserer Zeit.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 14:35
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein, nur unter der Annahme, das sie tatsächlich mehr Wohlstand erreichen würden/werden. Das setzt du stillschweigend vorraus. Dabei ist seit Jahrzehnten eine immer größere Ungleichheit zu beobachten, womit die Schere eben auch immer größer wird. Egal ob irgendwelche Flüchtlinge nun nach Deutschland kommen oder Peng.
Das fundamentale Problem ist die Ungleichheit, nicht die Zahl der Menschen.
Gewisse Menschenmassen werden auf Dauer gen Wohlstand tendieren, wenn bei ihren Lebensräumen vergleichbare Chancen nicht erkennbar oder möglich sind, woanders schon.

Ein Teil wird ihn immer in einer Generation mehren können, notfalls in anderen Breitengraden. Mehr Menschen = größerer abstrakter Faktor. Ich rede nicht davon, dass alle mehr Wohlstand erreichen, sondern, dass bei mehr Menschen auf dem Planeten auch mehr diesen erreichen werden - und sich dann im Schnitt auch deren Umweltbelastung ändern wird, ob direkt oder oft indirekt. Notfalls greift der Faktor dann bei etwaigen Migranten in bzw. zu wohlhabenden Nationen ab 2. Generation oder 3., wenn nicht schon 1.

Natürlich kann man sich darüber streiten bzw. argumentieren, dass eine Wohlstandsmehrung bei Migranten zu wohlhabenderen Nationen oft auch überschaubar oder marginal ist. Aber es ist eine Mehrung mit allen möglichen Folgen. Den Einzelfall kann man immer kleinreden aber in Summe entstehen auch Effekte.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nochmal: du könntest die ärmsten 50% komplett streichen, ohne einen relevanten Effekt. Die Hälfte der Weltbevölkerung ist nicht sehr arm, kein Extrem, kein krasses Beispiel. Selbst wenn die ihren CO2 Ausstoß verdoppeln ist das im Grunde Piepegal.
Also tu bitte nicht so, als wäre es irgendwie anders.
Den Fokus auf arm hast glaube ich du in neuerlicher Debatte gelegt. Ich rede allgemein von weniger Menschen auf der Erde. Das inkludiert Superreiche, sehr arme Menschen aber auch eben vor allem Menschen die sich irgendwo dazwischen bewegen. Die Umwelt wäre global weniger belastet.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nicht auch. Streich das auch.
Ne, streiche ich nicht. Man müsste mit dem Maßnahmen parallel in unterschiedlichen Gesellschaften und Schichten gleichzeitig anfangen. Natürlich können sich Superreiche oft entziehen und auch da müssten die Maßnahmen aktiver oder konsequenter greifen, aber warum soll ich erst da anfangen und Massen der Gesellschaften ignorieren obwohl mit parallelem Wirken dort auch schon Effekte erzielt werden könnten?

Stumpfer: "Ich rühr mich nicht bis die Superreichen drankommen!" - Dann könnten wir noch bis zum Ende der Welt warten.
Die gleiche Logik wenden übrigens Klimagegner/-leugner bei Deutschlands Bemühungen und dann z.B. China an, als "Ausrede". "Wieso soll denn Deutschland ... wenn in China ja viel mehr Ausstoß is!!!", ist so der Tenor.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die wachsende Bevölkerung im globalen Maßstab geht zum guten Teil auf eine erhöhte Lebenserwartung zurück. Das finde ich durchaus positiv.
Mehr Menschen = mehr Beanspruchung auch endlicher Ressourcen und mehr Beanspruchung von Lebensraum = Verdrängung/Beeinträchtigung anderer Arten durch Ausbreitung des Menschen. Mülltüten auf dem Grund des Mariannengraben, vermutlich ausnahmsweise nicht vom Superreichen sondern mit allgemeinen Umweltschäden mit steigendem Weltkonsum in Zusammenhang zu bringen.

Mehr Menschen die länger leben wäre kein/weniger ein Problem, wenn der nächste Punkt denn auch wirklich vorhanden und global verfügbar wäre:
Zitat von paxitopaxito schrieb:Doch, das ist der Fall. Wir haben die Technologien und den Wohlstand allen Menschen ein anständiges und umweltverträgliches Leben zu ermöglichen. Wir müssen es nur tun.
Allen 7 Milliarden? Ok, trust me bro. Inwiefern drehen wir dann wahlweise den Lebensstandard in allen wohlhabenderen Industrienationen maßgeblich zurück und / oder wo holen wir die Wundertechnik her, dass jeder sagen wir mal wie in Deutschland (oder sagen wir einem ökologisch handelnden Deutschland) leben könnte? Wie verteilen wir diese Technik zeitnah über ideologische-politische Grenzen hinweg? Ist diese Techink in jedem Fall schon über Prototypen hinaus und käme sie überhaupt überall an, weil viele Staaten weiter auf Kohle setzen wollen oder sonstige fossile Energieträger? In welchem Zeitraum soll das alles geschehen?

Wir müssen es nur tun? Ja, was genau? Den Superreichen allen wegnehmen und umverteilen? Ok, wer macht das? Ein nationaler Akteur fängt an? Die Giga-Reichen verpissen sich in andere Breitengrade. Selbst wenn diese (IMO jetzt noch) utopische Idee umgesetzt würde und alle Armen massig Geldsegen bekommen könnten: Die Ressourcen werden immer noch endlich sein und die Supply Chain vmtl. nicht mal darauf ausgelegt, das alle signifikant ihren Lebensstandard steigern. Nicht von heute auf morgen zumindest. Der CO2-Ausstoß würde entsprechend mitwachsen wenn der Konsum bzw. das Konsumbedürfnis Ärmerer massig steigt. Welcher ökologische Trick oder welche Technik soll das bei ca. 7 Milliarden Gesamtmenschen möglich machen? Sehe ich derzeit einfach nicht. Selbst wenn sie auf einmal in Geheimlagern rund um die Erde da wäre in ausreichender Zahl: Allein die ganze Umrüstung würde Jahre, Jahrzehnte vielleicht dauern. Überall auf der Welt. Wenn wir von einer wirklichen auch strukturellen Transformation reden wo moderne Infrastruktur auch mit dieser neuen Technik in Symbiose wirkt.

Nenn mich einen Narr oder einem Trugschluss aufsitzen aber bis dato bleibe ich dabei: Wir müssen entweder die Zahlen zurückdrehen um ökologisch bewusster und ggf. auch wohlhabender leben zu können oder brauchen wirkliche Wundertechnik die breiten Einsatz finden würde um allen oder viel mehr Menschen das zu erlauben weil diese Technik den (verträglichen) Konsum quasi bei vielen Menschenmassen kompensieren könnte. Welche Technik bzw. welche Techniken sind das, wenn du sie schon zu kennen scheinst? Und bedenke bei der Nennung, dass selbst bei den besten Voraussetzung zum globalen Einsatz der Technik überall es viele viele Jahre dauern würde umzurüsten, was wohl irgendwo notwendig wäre.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 14:42
Zitat von philaephilae schrieb:Die Definition von Wohlstand ist auch so eine Sache, die erstmal zu klären wäre. In reichen Industrienationen ist damit oft Überfluss gemeint.
Ich empfinde soziale Kontakte schon als Wohlstand und wenn man die hat, ist dieses Bedürfnis schonmal gestillt. Hat man keine sozialen Kontakte und isoliert sich, ist dieses Bedürfnis nicht gestillt, als Ersatzbefriedigung kauft man sich alles mögliche, das was du als (materielle) Überflussgesellschaft definierst. Deswegen, wäre die Welt ein soziologisches Gesellschaftsmodell, wäre das Bedürfnis nach sozialen Kontakten gestillt und man würde sich keine Ersatzbefriedigung in materiellen "Dingen" suchen. Natürlich nehme ich Anspruch auf ein "Dach über den Kopf", fließendes Wasser, eine Waschmaschine und was man zum Leben eben braucht. Aber was ich persönlich nicht brauche, ist eine Villa. Wer soll die Bitteschön putzen? Die Heizkosten sind bestimmt auch gigantisch. Nö, lieber eine Hütte in der man lacht, als ein Schloss in dem man weint.

Jedenfalls stell ich mal die Behauptung auf, das wenn die Welt ein soziologisches Gesellschaftsmodell "wäre" (was sie momentan nicht ist), dann wäre das mit der Geburtenrate auch "besser". Aber davon sind wir momentan weit entfernt. Denn ein globales soziologisches Gesellschaftsmodell setzt Vertrauen voraus und Vertrauen, das wurde durch Kriege und Massenmorde ausgemerzt. Folglich sollten wir die Aufarbeitung dessen nicht verpassen.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 15:08
Zitat von tarentaren schrieb:Es gibt etwas das verhindert Überbevölkerung und ist von Vorteil für alle Menschen, nennt sich Wohlstand,
Wohlstand als singulärer Zustand hat aber noch nie existiert... Der war schon immer gekoppelt mit Armut und auch davon abhängig weil er sich ja dadurch definiert.


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um 16:55
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Wohlstand als singulärer Zustand hat aber noch nie existiert... Der war schon immer gekoppelt mit Armut und auch davon abhängig weil er sich ja dadurch definiert.
@behind_eyes
Wohlstand wird aber auch daran gemessen, wie es den eigenen Eltern/Großeltern ging.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 17:07
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Wohlstand wird aber auch daran gemessen, wie es den eigenen Eltern/Großeltern ging.
Stimmt. Aber eigentlich ist Wohlstand doch nur die dauerhafte Abwesenheit von Mangel, also der individuelle Bedarf nachhaltig gedeckt erscheint. Oder objektiv: Wohlstand ist der anhaltende Zustand einer überdurchschnittlichen Bedarfsdeckungsmöglichkeit.
Das kann dann definitiv auch sehr anders ausfallen, als bei den Großeltern.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 17:40
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Stimmt. Aber eigentlich ist Wohlstand doch nur die dauerhafte Abwesenheit von Mangel, also der individuelle Bedarf nachhaltig gedeckt erscheint. Oder objektiv: Wohlstand ist der anhaltende Zustand einer überdurchschnittlichen Bedarfsdeckungsmöglichkeit.
Das kann dann definitiv auch sehr anders ausfallen, als bei den Großeltern.
@Sonderlich

Das ist eine sehr spannende Frage - was ist Wohlstand?
Ich widerspreche dir nicht. Ich denke nur, es wäre für alle besser,
wenn es für diesen Begriff ein weiteres Bewusstsein gäbe.

Wohlstand ist auch: "barrierefreier" Zugang zu Bildungseinrichtungen,
freie Berufswahl, medizinische Grundversorgung, Nutzung von Sportstätten,
gegen geringes Geld, ein taugliches Straßennetz - ein öffentliches Verkehrsnetz
Eine Feuerwehr/Krankenwagen, die kommen, wenn ich sie rufe
usw.
Ich denke da an meine Mutter die in ihrer Kindheit kilolometerweit laufen musste, um Brot zu
kaufen. War eine andere Zeit. Aber vielleicht nehmen wir heute zu vieles als gegeben hin.

Um die Frage zu beantworten
Meine derzeitige Stimmung:

Donald Trump, ein durch ihn verursachter Krieg


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 18:08
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:"barrierefreier" Zugang zu Bildungseinrichtungen,
freie Berufswahl, medizinische Grundversorgung, Nutzung von Sportstätten,
gegen geringes Geld, ein taugliches Straßennetz - ein öffentliches Verkehrsnetz
Eine Feuerwehr/Krankenwagen, die kommen, wenn ich sie rufe
Oder wie gesagt: der anhaltende Zustand einer überdurchschnittlichen Bedarfsdeckungsmöglichkeit. ;)

Das "überdurchschnittliche" zeigt die Privilegierung auf. Alle diejenigen, denen der von Dir zusammengestellte Katalog "selbstverständlich" erscheint, genießen Wohlstand denn diese Dinge sind im weltweiten Kontext alles andere als durchschnoittliche Errungenschaften. Da bin ich ganz bei Dir und halte den Gedanken für sehr wichtig.

Man kann natürlich auch ganz anders und frei von dem Durchschnittsvergleich an die Sache gehen: Wohlstand ist die materielle und soziale Grundlage dafür, über das eigene Leben vollumfänglich selbst bestimmen zu können.

Wohlstand einerseits als absolute Freiheitsbedingung und gleichzeitig nur für wenige vollständig erreichbar - ich bin mir sicher, dass diese Definition Anhänger finden würde...


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um 18:29
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Das ist eine sehr spannende Frage - was ist Wohlstand?
Ich würde das auf das Elementarste herunter gebrochen als "gesteigerten Ressourcenverbrauch" definieren. Und genau das ist heutzutage aus meiner Sicht die größte Bedrohung unserer Zeit. Je mehr Ressourcen der Einzelne jeweils verbraucht, desto mehr trägt er zum Klimawandel bei. Wir bräuchten also tatsächlich, um das Klima zu retten, eine Rückabwicklung der Wirtschaft, wie es Ulrike Herrmann in ihrem Buch beschreibt.
Das können wir aber schon alleine aus Gründen der inneren und äußeren Sicherheit nicht, weil sonst unsere Gesellschaften zerfallen, also haben wir hier eine Mischung aus der Notwendigkeit ausreichend Ressourcen zu verbrauchen, um uns selbst erhalten zu können, und der Notwendigkeit nicht so viel Ressourcen zu verbrauchen, um das Klima nicht noch mehr zu verändern.

Das ist ein kaum überwindbares Dilemma.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 18:38
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:was ist Wohlstand?
Zumindest ist es immer ein temporärer Zustand.
Meinen Großeltern ging es gut, heute wurde man mit ihrem Lebensstandard wohl als nicht wohlständig gelten.
Ich selber habe auch verschiedene Phasen des Wohlstands durchgemacht, was für mich früher Wohlstand bedeutete spielt heute keine Rolle mehr bzw sind an diese Stelle andere Erfordernisse getreten.
Früher war ein Auto Wohlstand, man konnte frei und mobil agieren, jeden Ort erreichen. Heute gilt es schon als Wohlstand wenn man kein Auto mehr benötigt um zu leben. Pendler weinen leise.
Früher war ein Handy Zeichen von Wohlstand, heute ist man froh wenn es nicht bimmelt.
"Den" Wohlstand gibt es nicht... Frag mich aller 5 Jahre und ich gebe immer eine andere Antwort.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 18:39
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Ich würde das auf das Elementarste herunter gebrochen als "gesteigerten Ressourcenverbrauch" definieren. Und genau das ist heutzutage aus meiner Sicht die größte Bedrohung unserer Zeit. Je mehr Ressourcen der Einzelne jeweils verbraucht, desto mehr trägt er zum Klimawandel bei. Wir bräuchten also tatsächlich, um das Klima zu retten, eine Rückabwicklung der Wirtschaft, wie es Ulrike Herrmann in ihrem Buch beschreibt.
Das können wir aber schon alleine aus Gründen der inneren und äußeren Sicherheit nicht, weil sonst unsere Gesellschaften zerfallen, also haben wir hier eine Mischung aus der Notwendigkeit ausreichend Ressourcen zu verbrauchen, um uns selbst erhalten zu können, und der Notwendigkeit nicht so viel Ressourcen zu verbrauchen, um das Klima nicht noch mehr zu verändern.
@nasenstüber
"gesteigerten Ressourcenverbrauch", sehr guter Denkansatz
und danke für den Buchtipp (Ulrike Herrmann)
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Das ist ein kaum überwindbares Dilemma.
Trotzdem gefragt: Wie lautet deine Antwort?

In meiner Jugend ging unter uns die Sorge um:
Was wird werden, wenn "die Inder und die Chinesen" (Afrika galt nur als gungernde dritte Welt)
unseren Lebensstandard erreichen wollen? Natürlich wollen sie es, aber sie dürfen es
nicht, weil die Erde das nicht verkraften kann.

Heute stellt es sich so dar, dass diese Menschen selbstverständlich konsumieren sollen, und zwar unsere
Produkte.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 18:50
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Früher war ein Auto Wohlstand, man konnte frei und mobil agieren, jeden Ort erreichen. Heute gilt es schon als Wohlstand wenn man kein Auto mehr benötigt um zu leben.
Ein gutes Beispiel veränderter Bedürfnisse und dem damit zusammen hängenden Wohlstandsempfinden.
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Je mehr Ressourcen der Einzelne jeweils verbraucht, desto mehr trägt er zum Klimawandel bei. Wir bräuchten also tatsächlich, um das Klima zu retten, eine Rückabwicklung der Wirtschaft
Ein stabilisiertes Klima wäre aber ebenfalls Grundlage für Wohlstand. Eine Fähigkeit zur Rückabwicklung der Wirtschaft würde beinhalten müssen, das die materielle und soziale Grundlage dafür, über das eigene Leben selbst bestimmen zu können, erhalten bleibt, sonst wäre die Folge Unfreiheit und Verelendung. Gibt es den Weg, dann ist Wohlstand gegeben.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 18:56
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Trotzdem gefragt: Wie lautet deine Antwort?
Du meinst, wie ich dieses Dilemma lösen würde?
Eigentlich schwebt mir eine viel demokratischere Gesellschaft vor, die sich selbst über losdemokratische Staatsstrukturen und Institutionen reguliert. Das hätte zur Folge, dass mehr Macht auf viel mehr Leute verteilt würde, und so die Kopplung von Ressourcenreichtum und Macht aufgebrochen würde. Soll die Neigung zur tendenziellen Oligarchie-Bildung verhindern, und vor allem den Bürger viel tiefer und eben auch breiter politisieren, so dass er vom Gefolgsmann irgendeiner Partei zum tatsächlichen Souverän des Staates würde. So zumindest in der Theorie..

Damit könnte man die Gesellschaft zunächst mal so stabilisieren, dass man auch eine Rückabwicklung der Wirtschaft wagen könnte, ohne, dass sich sofort radikale Gegenkräfte bilden, die das ausbremsen; .. wie es heute gegen die Grünen, die man ja so ziemlich für alles Schlechte verantwortlich macht, der Fall ist.
Danach müsste man eine entsprechend nachhaltige Art der Ressourcenverteilung installieren.

Da das aber vermutlich so schnell alles nicht passieren wird, und wir in der Partei-Demokratie eher auf eine Mega-Blockade von allen gegen alle zusteuern, wird sich das vermutlich in irgendeiner Art von gewaltsamen Auseinandersetzungen lösen. Entweder ein Krieg nach Außen, oder was sich da eben so anbietet.

Das das ohne entsprechendes sozialtechnisches Instrumentarium friedlich lösbar ist, glaube ich nicht mehr.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:und danke für den Buchtipp (Ulrike Herrmann)
Gerne; ich halte die Dame für eine ausgesprochen kluge Ökonomin und eine von wenigen RealistInnen in diesem Business. Auch sie zeichnet keine rosige Zukunft.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 18:56
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Was wird werden, wenn "die Inder und die Chinesen" (Afrika galt nur als gungernde dritte Welt)
unseren Lebensstandard erreichen wollen? Natürlich wollen sie es, aber sie dürfen es
nicht, weil die Erde das nicht verkraften kann.
Soweit ich das erinnere, stand dabei durchaus im Vordergrund, das unsere Grenzen des Wachstums auch in den potentiellen Folgen dessen Teilbarkeit liegt. Das war eher ein mahnendes Beispiel zur Dämpfung überbordenden Anspruchdenkens. Das mag aber tatsächlich überall anders benutzt worden sein.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Heute stellt es sich so dar, dass diese Menschen selbstverständlich konsumieren sollen, und zwar unsere
Produkte.
Ja. Und wir deren. Die Frage ist ja gar nicht nur der Konsum selbst, sondern die der dafür verbrauchten Ressourcen. Wir haben ja schon einige Änderungen etabliert, um Nachhaltigkeit (das Wort ist vergleichsweise neu) auch beim Konsum zu erreichen.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 18:59
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Das hätte zur Folge, dass mehr Macht auf viel mehr Leute verteilt würde, und so die Kopplung von Ressourcenreichtum und Macht aufgebrochen würde. Soll die Neigung zur tendenziellen Oligarchie-Bildung verhindern, und vor allem den Bürger viel tiefer und eben auch breiter politisieren, so dass er vom Gefolgsmann irgendeiner Partei zum tatsächlichen Souverän des Staates würde. So zumindest in der Theorie..
Ich verstehe den Gedanken, befürchte allerdings die Gefahr einer Diktatur der Mehrheit.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 19:04
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Ich verstehe den Gedanken, befürchte allerdings die Gefahr einer Diktatur der Mehrheit.
Ja, das lese und höre ich oft als Kritik. Mob-Herrschaft usw..

Halte ich aber für unbegründet.
Denn zunächst hast du ja auch dort eine konstitutionelle Stütze, die die Menschenrechte usw schützt. Zum anderen schaffst du mit entsprechenden Institutionen eine viel tiefer und breiter politisierte Gesellschaft von Menschen, die tatsächlich um die Mechanismen der Macht wissen, und sie dann auch direkt an eigener Haut quasi spüren/verantworten, was diese Diktatur doch dann schon aus meiner Sicht eher unwahrscheinlich machen sollte.

Hier mal etwas Lesestoff, um ein Modell vorzustellen, das ich persönlich für gar nicht mal so undenkbar halte.

https://citizensassemblies.org/wp-content/uploads/2018/10/Burgerpanels_DE_web.pdf


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 19:08
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Gerne; ich halte die Dame für eine ausgesprochen kluge Ökonomin und eine von wenigen RealistInnen in diesem Business. Auch sie zeichnet keine rosige Zukunft.
@nasenstüber
Vorhin gegoogelt. Ja, natürlich "kenne" ich die Dame.
Fällt durch kluge Inhalte und kluge Debatten auf, genießt die Anerkennung ihrer Widersacher.
Angenehme, besonnene Frau
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Die Frage ist ja gar nicht nur der Konsum selbst, sondern die der dafür verbrauchten Ressourcen.
@Sonderlich
Oh ja. Man denke nur an Kleidung/Wasser
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Wir haben ja schon einige Änderungen etabliert, um Nachhaltigkeit (das Wort ist vergleichsweise neu) auch beim Konsum zu erreichen.
Da bin ich aber sehr skeptisch.
Es gibt einige Korrekturen, aber angesichts des gigantischen Verbrauchs verursacht von Proviligierten,
die sich ob ihres Reichtums als unabhängig empfinden...
Privatjets...spontane Weltreisen etc.
Es gibt Menschen, die ihren Reichtum ungezügelt ausleben.
Und ausdrückliuch, das ist keine Neiddebatte


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 19:24
Zitat von nasenstübernasenstüber schrieb:Gerne; ich halte die Dame für eine ausgesprochen kluge Ökonomin
Da sind wir doch ausnahmsweise mal einer Meinung.
(Wenn das die Ulrike Hermann ist, die auch für die taz schreibt)


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 19:28
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Es gibt einige Korrekturen, aber angesichts des gigantischen Verbrauchs verursacht von Proviligierten,
die sich ob ihres Reichtums als unabhängig empfinden...
Privatjets...spontane Weltreisen etc.
Es gibt Menschen, die ihren Reichtum ungezügelt ausleben.
Sicher, das ist ein Problem. Das größere Problem ist aber der alltägliche Verbrauch von Ressourcen durch die Allgemeinheit. Es ist ja noch ein Privileg der ökonomisch besser gestellten, über den Verzicht überhaupt nachdenken zu können und den Verbrauch zu regulieren.
Verpackungsmüll, Energieverschwendung durch fehlende Dämmung oder veraltete Technik (Mobilität, Wohnen), hoher Verbrauch billiger Kleidungsstücke - das findet in einem unglaublichen Maß im gesellschaftlichen Durchschnitt statt. Das überpriviligierter Reichtum einen zigfachen größeren Ressourcen-Verbrauch hat, fällt dabei statistisch betrachtet in seiner Wichtigkeit zurück.
Geld im Überfluss hat für mich vor allem den Nachteil, Magnet für weiteres Geld zu sein. Ab einem bestimmten Kipp-Punkt vermehrt sich Geld scheinbar von selbst, nur dass es das nicht tut sondern von anderen Stellen abgezogen wird. Reichtum erzeugt von selbst eine steigende Ungleichheit, das ist das Problem von Reichtum.
Das Ressourcen-Problem ist nicht auf Reichtum beschränkt.


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Was ist die größte Bedrohung unserer Zeit?

um 20:11
Zitat von SonderlichSonderlich schrieb:Sicher, das ist ein Problem. Das größere Problem ist aber der alltägliche Verbrauch von Ressourcen durch die Allgemeinheit. Es ist ja noch ein Privileg der ökonomisch besser gestellten, über den Verzicht überhaupt nachdenken zu können und den Verbrauch zu regulieren.
Verpackungsmüll, Energieverschwendung durch fehlende Dämmung oder veraltete Technik (Mobilität, Wohnen), hoher Verbrauch billiger Kleidungsstücke - das findet in einem unglaublichen Maß im gesellschaftlichen Durchschnitt statt. Das überpriviligierter Reichtum einen zigfachen größeren Ressourcen-Verbrauch hat, fällt dabei statistisch betrachtet in seiner Wichtigkeit zurück.
Geld im Überfluss hat für mich vor allem den Nachteil, Magnet für weiteres Geld zu sein. Ab einem bestimmten Kipp-Punkt vermehrt sich Geld scheinbar von selbst, nur dass es das nicht tut sondern von anderen Stellen abgezogen wird. Reichtum erzeugt von selbst eine steigende Ungleichheit, das ist das Problem von Reichtum.
Das Ressourcen-Problem ist nicht auf Reichtum beschränkt.
Hier kann ich mitgehen. Mehr als bei anderen Argumentationspunkten.

Ich bleibe bei meinem Punkt, dass generell weniger Menschen auf der Erde die Erde auch mehr schonen würden und vielleicht Reichtum/Wohlstand/Ressourcen besser 'fairteilen' würden.

Das allein hemmt manchen "Exzess" super wohlhabender Segmente nicht, aber mal stumpfer gesprochen: Noch mehr Menschen und ungleichere Verteilung endlicher Ressourcen wird sicherlich NICHT das Problem lösen bzw. eher nur verschärfen, weil ein "have" und "have-not" - haben, nicht haben - noch mehr auseinander driften.


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