Fedaykin schrieb:Die Volkswirtschaft der Nazis kannst du schwerlich vergleichen.
Das ist - sorry! - völlig scheissegal für mein Beispiel für etwas völlig anderes. Das kaue ich jetzt aber nicht nochmal durch.
Fedaykin schrieb:Das tut auch die Ratte, hilft uns aber nicht weiter.
Weil wir eben schon ne Ecke anders sind
Fedaykin schrieb:Es geht eigentlich immer ums Überleben und fortpflanzen.
Insofern steckt da doch noch ausreichend Ratte in uns.
;)Zum überleben und fortpflanzen braucht man keine Ambientebeleuchtung und auch keine Lenkradheizung ... nagut, manche vielleicht doch. Wahrscheinlich liegt da der Unterschied zu einem Teil der niedriger entwickelten Tierwelt: Der Mensch hat das Statussymbol als brauchbares Selektionskriterium für die Fortpflanzung entdeckt. Bei Tieren funktioniert hingegen der tatsächliche Status, der aber nur von viel weniger Individuen erreicht werden kann, was dann zwangsläufig auch einen begrenzenden Faktor für das Populationswachstum hat.
Wohlstand = die Fähigkeit, einen überdurchschnittlichen Status dauerhaft zu erreichen oder erfolgreich einen solchen Status simmulieren zu können?
Fedaykin schrieb:Die Wachstumsquoten Steigen je nach Betrachtung, meist wenn. Neue Ressourcen verfügbar waren.
Nicht in der Neuzeit. Dort ist der stärkste Wachstumsmotor der fehlende Zugriff auf Ressourcen.
Fedaykin schrieb:Und woher holt der Staat das Geld? Außer Kraft des Gewaltmonopols?
Genau da, wo er jetzt das Geld für z.B. den Bauerndiesel her bekommt.
UffTaTa schrieb:Was aber von dern Menschen dank seiner Ideologie vom grenzenlosen Wachstum einfach mal ignoriert wird.
Deshalb ist es ja wichtig, zu erörtern, weshalb diese Ideologie trotz aller erkennbaren, unmittelbaren Gefahren, die davon ausgehen, weiterhin so viel Durchschlagskraft hat. Wir suchen des Pudels Kern.
behind_eyes schrieb:Ich habe lieber ein Marketing dem ich mich abwenden kann und woanders hin als einen Staat, den ich im Falle des Falles verlassen muss, wenn ich denn noch darf (Beispiel DDR).
Geschenkt! Aber möglicherweise verwechselst Du Marketing mit Werbung?
behind_eyes schrieb:Kommt drauf an was kurzfristig ist.
Wenn das Produkt gut ist, ist es win win fur beide Seiten.
Kurzfristig ist eine kurze Frist.
;) Und ob ein Produkt "gut" ist, ist sehr relativ. Smartphones zB sind "gute" Produkte und die Büchse der Pandora zugleich: Praktische Helferlein mit einem gruseligen Innovationsdruck mit damit verbundenem weit überproportionalem Ressourcen-Verbrauch - sowohl in der Produktion, als auch im Betrieb (Energie für Datenaustausch und Speicherung). Das "win" für die Vermarkter ist leicht zu berechnen, das "win" für die Konsumenten muss sich erst noch zeigen, wenn man alle Daten hat und auswerten konnte.
behind_eyes schrieb:Dann weißt du ja, das reines Marketing keine Produkte verkauft.
Marketing beschreibt vereinfacht gesagt eine Form der ganzheitlichen Unternehmensführung, wobei die Kernaufgabe des Marketings ist, Bedürfnisse zu ermitteln und um die Produktentwicklung und Vermarktung entsprechend marktwirtschaftlich zu steuern. Also Marketing ungleich reine Werbung.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben: die klassische Werbung hat versucht, Bedürfnisse zu ermitteln und dementsprechend den eigenen Produkten die dazugehörigen Fähigkeiten anzudichten. Die Behauptung, amerikanische Autos seien von hoher Qualität nützt aber nichts, wenn jeder problemlos auf der Strasse erkennen kann, dass das überhaupt nicht so ist. Die Erkenntnis, das Qualität einen Marktvorteil bringt, hätte anders behandelt werden mnüssen:
1. entweder, man handelt als Unternehmen entsprechend, baut entsprechend qualitativ deutlich verbesserte Produkte (nicht nur mehr Chromeleisten) und kommuniziert genau diese Verbesserung glaubhaft und konsequent (so, wie es zum Beispiel Audi mit der Einführung des damals vollverzinkten und sehr aerodynamischen Audi100 sehr erfolgreich tat) ODER
2. man sorgt dafür, dass dieses Qualitätsbedürfnis hinter andere Bedürfnisse, die das eigene Unternehmen glaubwürdiger befriedigen kann, zurücktritt: zB Leistung, Sportlichkeit, Luxus usw.. Das beeinflusst die Produktentwicklung genauso wie die Markenkommunikation. Und es ist ebenfalls sehr erfolgreich.
3. Du etablierst die Grundlagen für völlig neue Bedürfnisse, zu denen dann Deine Produkte gut passen. Klassisches Beispiel: Der Pianobauer in der Absatzkrise. Zu dessen Rettung wurde Einfluss auf die Architektur genommen, im speziellen wurde durch massiven medialen Einsatz die "Selbstverständlichkeit" etabliert, das in ein neu gebautes schönes Haus auch ein Musikzimmer gehört. Das Musikzimmer war dann tatsächlich eine Zeitlang zwingender Bestandteil der Immobilienplanung für das Bürgertum. Und was macht man mit einbem Musikzimmer? Na, man kauft sich einen Flügel, um dieses zu füllen. Als Verbraucher ist Dein Bedürfnis komplett manipuliert worden, denkst aber, es war der Zeitgeist, und nicht der Flügel-Hersteller.
Marketing verkauft nicht, sondern ist der aktive Versuch, den Markt zu planen, bevor er bespielt wird.
Gutes Marketing manipuliert unbemerkt.
Das KÖNNTE auch positiv eingesetzt werden - wird es aber viel zu selten.