paxito schrieb:Wenn es zu viel wird.
Wie läuft das denn ab mit dem zu viel?
Das wird von den Pflanzen einfach verstoffwechselt?
paxito schrieb:Du kannst auf der anderen Seite aber auch nicht endlos Phosphor in die Umwelt pumpen, auch das hat dann eben seine Konsequenzen.
Wer pumpt den endlos Phosphor in die Umwelt?
Hast überhaupt einen Plan wie teuer Phosphordünger ist?
Was an Nährstoffen entzogen wird durch die Abfuhr an Pflanzenmasse muss auch wieder zurück geführt werden, das kann einzig über die Düngung erfolgen.
Ansonsten ist "Dein" Phosphat Kreislauf unterbrochen, Kreislauf bedeutet nun mal auch Rückführung ansonsten endet der Kreislauf bei der Abfuhr.
paxito schrieb:Das führt erst zu Eutrophierung der Gewässer an Land und irgendwann unweigerlich zu Problemen im Meer.
Daher arbeiten man immer stärker an der Filterung in Kläranlagen, die Belastung durch die menschlichen Abwässer wären/sind ein Problem.
Phosphat ist kein Nährstoff, der irgendwie aus dem Nichts entsteht und im Boden endlos vorhanden ist. Pflanzenwachstum ohne Phosphor ist aber eben nicht wirklich vorhanden, Phosphor ist für Pflanzen ein Grundnährstoff. Über die Ernteerzeugnisse kann man auf das Kilo genau ermitteln wie viel Kilo Stickstoff den Acker verlassen.
paxito schrieb:Genau wie beim Kohlenstoff. Auch das ist ein Stoffkreislauf den der Mensch beeinflusst, in dem er fossilen Kohlenstoff in die Atmosphäre pustet. Genauso verursachen Phosphor und Stickstoff Probleme, wenn man konstant große Mengen mineralischen Dünger gewinnt und in die biologischen Systeme pumpt.
Richtig, entzieht man dem Boden chemische Elemente wie Phosphat, Kalium, Stickstoff, dann müssen diese wieder zurück geführt werden.
Das ist ein Grundprinzip vom Ackerbau seit 15.000 Jahren, früher kannte man das eher nicht, irgendwann waren die Nährstoffe aufgebraucht und die Erträge an Nahrungsmitteln blieben aus. Dann zog man weiter.
In Ägypten war das Nil Delta für sehr lange Zeit so ertragreiche, weil die Überschwemmungen immer frische Nährstoffe auf die Felder trugen.
In Nordeuropa hat man irgendwann erkannt, dass die Hinterlassenschaften der Tiere für gutes Pflanzenwachstum sorgten und das hat sich über Europa über Jahrhunderte verbreitet.
Bauern mit Flächen am Stadtrand profitierten dann von den Nachtöpfen aus den Städten, morgens wurden die Fäkalien in den Städten abgeholt und auf die Felder gekippt.
Alles führte dazu, das Ackerflächen irgendwie an Nährstoffe kamen.
Erst vor gut 200 Jahren erkannte man die genaueren Gründe dafür und es wurden bis heute gültige Naturgesetze erkannt.
Das Minimumgesetz (von lateinisch minimum, „das Geringste“; von Carl Sprengel 1828 veröffentlicht, von Justus von Liebig in erweiterter Form popularisiert) besagt, dass das Wachstum von Pflanzen durch die im Verhältnis knappste Ressource (Nährstoffe wie Kohlenstoffdioxid, Wasser, Licht etc.) eingeschränkt wird.
Quelle:
Wikipedia: Minimumgesetz#:~:text=Das Minimumgesetz (von%20lateinisch%20minimum,eingeschr%C3%A4nkt%20wird.
Nun war es Teil der Forschung Nährstoffe zu finden, Nährstoffverfügbarkeiten zu schaffen.
Dadurch entstand der heutige Mineraldünger.
Das Blitze Stickstoff erzeugen hatte man schon beobachtet, das musste nun technisch realisiert werden.
Der Weg war das Haber-Bosch-Verfahren
https://www.chemie.de/lexikon/Haber-Bosch-Verfahren.htmlIn den letzten 60, 70 Jahren hat man dann durch messen und ermitteln den Bedarf für alle wichtigen im Anbau befindlichen Kulturen bei den Nährstoffen ermittelt.
Heute weiß man auf das Kilo genau, wieviel Kilo Stickstoff 100 Kilo Weizen benötigen bei einem Proteingehalt von 12,5% (Brotweizen)
Zu wenig verringert den Ertrag und/oder den Proteingehalt, zu viel ist rausgeworfenes Geld.
Da wir beim Thema Klimawandel sind, es ist eine große Aufgabe Erdgas durch Grünes Gas zu ersetzen oder andere Wege zu finden, um ausreichend Stickstoff für den weltweiten Nahrungsbedarf zu haben.
Sojabohnen sind in Brasilien eine der wichtigsten Stickstoffquelle, da haben die Länder im globalen Norden das Nachsehen.
Leguminosen wachsen hier schlechter, der Anbau ist in der Fruchtfolge sehr begrenzt (Anbaupausen).
Sojabohnen bekommen gewissen Fruchtfolge Probleme nicht, wie Erbsen, Lupinen, Grüne-/Ackerbohnen etc.