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„Ich bin, also denke ich“

227 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Existenz, Erkenntnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

„Ich bin, also denke ich“

19.01.2025 um 22:35
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Genau das ist doch aber der Fall, wie ich an dieser Stelle dargelegt hatte.
Nein, du hast von einem Computerprogramm gesprochen. Das lässt sich schwer auf die Beispiele übertragen, die ich dir nannte.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Das sind natürlich Phänomene, bei denen mentale Zustände oder Verhaltensweisen zwar eine Rolle spielen, während sich diese Phänomene aber natürlich nicht allein darauf reduzieren lassen.
Eben. Und wenn du das Zitat, mit dem du mir unterstellst eine Lanze für eine Reduktion auf Verhaltensweisen zu brechen nochmals liest: das steht da ebenfalls.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Sicher, überzeugt nur nicht.
So wenig, wie mich dein Pauschalurteil der Sinnlosigkeit überzeugt.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Sicher, es steht jedem Menschen frei, sich das Naturgeschehen auch weiterhin durch das Wirken von Geistern, Göttern, Feen, Kobolden, Elfen oder Dämonen zu "erklären"
Zu freundlich von dir. Ansonsten ist das immer noch nicht der Thread, in dem wir das ausdiskutieren müssen (ich bezweifle auch stark, dass da besonders viel bei rumkommt). Wenn du wissenschaftliche Erklärungen generell im Vorteil siehst: schön für dich. Andere halten es anders. Warum ich das nun mache, dazu hab ich im Forum genug geschrieben.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:(Telepathie, Telekinese, Präkognition, Hellsehen, Astralreisen, Channeling, Aurasicht...)
1-4 und 6 kann ich nix zu sagen, darüber weiß ich nichts. Astralreisen und Aurasehen gibt es, wobei ich kaum beurteilen kann was das genau für Phänomene sind.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:übernatürliche Wesen
Sind für mich mein tägliches Brot, übertrieben gesagt. Eine Personifzierung der Außenwelt.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:mythische Orte oder Dimensionen
Hab ich bisher noch nicht besucht, wenn wir von veränderten Bewusstseinzuständen absehen. Kommt also drauf an, wann du mich das fragst.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:diverse Phänomene bzw. Anomalien
Sagt mir alles nicht besonders viel. Hilft dir das weiter?
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Ich sehe da keinen Zusammenhang, korrekt.
Erst eine Welt die von allem Mystizismus befreit wurde, kann nach Gutdünken benutzt werden. Die gleichen Gedanken, die uns die wissenschaftliche Revolution geliefert haben, haben uns auch eine Geisteshaltung beschert in der wir die Welt unseren Zwecken unterordnen. So langsam setzt da ein Umdenken ein, weil wir erkennen (müssen) das wir abhängig sind, aber der Schaden ist bereits da.


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„Ich bin, also denke ich“

gestern um 01:43
Zitat von paxitopaxito schrieb:Eben. Und wenn du das Zitat, mit dem du mir unterstellst eine Lanze für eine Reduktion auf Verhaltensweisen zu brechen nochmals liest: das steht da ebenfalls.
Nein, deine ursprüngliche Aussage war da unmissverständlich:
Zitat von paxitopaxito schrieb am 14.01.2025:Liebe oder Zorn ist nichts was sich in deinem Kopf abspielt, sondern etwas das zwischen Menschen stattfindet, das du beobachten, analysieren und verstehen kannst.
Aber ich nehme die Revidierung deiner Aussage natürlich gerne zur Kenntnis.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein, du hast von einem Computerprogramm gesprochen. Das lässt sich schwer auf die Beispiele übertragen, die ich dir nannte.
Nein, ich habe anschaulich dargelegt, was unter Reduktionismus zu verstehen ist. Abgesehen davon, dass du es bist, der hier erst einmal liefern musst. Du widersprichst nur, formulierst und begründest aber gar keinen Standpunkt, wirfst halt ein paar Begriffe wie "Sozialwissenschaften" oder "Wirtschaftswissenschaften" in den Raum und glaubst, damit auch nur annähernd ein stichhaltiges Argument gebracht zu haben, was jedoch nicht der Fall ist.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Es gibt keine Beobachtungssätze über die Wirklichkeit, welche Begriffe bzw. Konzepte wie etwa "Seele", "Gott" oder "Magie" notwendig (oder wenigstens sinnvoll) machen würden.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Auch da kann ich wieder nur widersprechen.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Sicher, überzeugt nur nicht.
Zitat von paxitopaxito schrieb:So wenig, wie mich dein Pauschalurteil der Sinnlosigkeit überzeugt.
Auch hier: Du widersprichst scheinbar einfach nur aus Prinzip, formulierst dabei aber gar keinen eigenen Standpunkt und begründest ihn. Kann man machen, hat halt nur herzlich wenig mit einer vernünftigen Diskussionskultur und intellektueller Redlichkeit zu tun. Da kann man dann auch genauso gut mit 'nem Flacherdler diskutieren, der auch einfach nur mit dem Fuß auf den Boden stampft und sagt: "Nö, glaube ich nicht und widerspreche dem halt einfach, dass die Erde kugelförmig ist, basta!".

Die These ist hier ganz klar und deutlich dargelegt und meinerseits begründet:
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 13.01.2025:Weil "Seele" kein viables Konzept ist, um sich das Naturgeschehen begreifbar zu machen, genauso wie "Magie". Solche sinnfreien Konzepte bringt null Erkenntnisgewinn, geschweige, dass sie irgendeine Erklärung böten.
Du hast dem nun widersprochen, nimmst also die Gegenthese ein, hast sie aber nicht begründet. Welchen Erkenntnisgewinn bzw. Erklärungsgehalt bieten bspw. Konzepte wie "Seele" oder "Magie" über die Wirklichkeit, die es sinnvoll oder sogar nötig machen, von der Existenz dieser Phänomene auszugehen? Da muss es ja irgendetwas geben, wo du sagst, dass es a) selbst Magie sei, oder aber b) auf Magie zurückzuführen sei. Wobei im letzteren Fall die Frage, was genau Magie überhaupt sei, dann natürlich noch darzulegen wäre.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ansonsten ist das immer noch nicht der Thread, in dem wir das ausdiskutieren müssen [...].
Sicher. Ob du deinen Standpunkt an dieser Stelle nicht weiter darlegen kannst, oder aber nur nicht weiter darlegen willst, läuft ja faktisch auf das Gleiche hinaus.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Hilft dir das weiter?
Na ja, meine Frage war, wo genau du die Grenze ziehst zwischen Aberglauben und Fakten, zwischen Realität und Fiktion, zwischen Wirklichkeit und blühender Phantasie. Vor allem im Hinblick auf das von dir Gesagte bzgl. der Unvereinbarkeit "mit einer Wissenschaft unter dem gängigen Paradigmen unserer Zeit":
Zitat von paxitopaxito schrieb am 14.01.2025:Ich hab mit der Seele nix am Hut, aber mit vergleichbaren Ideen, ähnlich verhält es sich mit der „Magie“. Und natürlich bietet beides (Okkultismus und Spiritualität im Groben) Erkenntnis über (die) und Erklärung der Welt. Nur sind diese schwer zu vereinbaren mit einer Wissenschaft unter dem gängigen Paradigmen unserer Zeit (auch das ist aber weder historisch immer so gewesen, noch muss es zwangsläufig so sein).
Mehr als 'ne Floskel vermag ich hier nämlich nicht zu erkennen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Erst eine Welt die von allem Mystizismus befreit wurde, kann nach Gutdünken benutzt werden. Die gleichen Gedanken, die uns die wissenschaftliche Revolution geliefert haben, haben uns auch eine Geisteshaltung beschert in der wir die Welt unseren Zwecken unterordnen. So langsam setzt da ein Umdenken ein, weil wir erkennen (müssen) das wir abhängig sind, aber der Schaden ist bereits da.
Ja, gut, ich verstehe durchaus, worauf du hinauswillst. Die von dir genannte Entmystifizierung kann durchaus als eine Form der Entwertung wahrgenommen werden, welche Bedeutungsvolles auf bloße, mechanische Zusammenhänge reduziert. Und in Bezug auf Mensch und Gesellschaft kann ein strikt reduktionistischer Ansatz, der menschliche Erfahrung auf mechanistische oder biologische Prozesse zurückführt, wichtige Aspekte wie Emotionen, Kultur, soziales Miteinander, Spiritualität, die Bedeutung von Erlebnissen uvm. in den Hintergrund stellen. Und wenn Menschen beispielsweise den Sinn und die Bedeutung des Lebens nur noch durch rationale, wissenschaftliche Erklärungen sehen, kann dies natürlich zu einer Entfremdung führen, in der emotionale und spirituelle Dimensionen des Lebens ausgeklammert werden, bis hin zu destruktivem Verhalten gegenüber der Natur und dem Menschen selbst. Die Ursachen dafür sehe ich aber weniger im Reduktionismus, sondern eher im Nihilismus, wobei es letztendlich aber auch wieder auf das hinausläuft, was du nun nachfolgend noch sagtest: "Die gleichen Gedanken, die uns die wissenschaftliche Revolution geliefert haben, haben uns auch eine Geisteshaltung beschert in der wir die Welt unseren Zwecken unterordnen." Und ja, mit der Aufklärung und der wissenschaftlichen Revolution begann der Mensch zunehmend, die Welt durch Vernunft, Logik und empirische Forschung zu erklären. Viele der großen metaphysischen und religiösen Erklärungen, die früher den Sinn des Lebens und das Universum bestimmten, wurden hinterfragt und durch wissenschaftliche Theorien ersetzt. Das führte letztendlich zu einer Abkehr von religiösen und spirituellen Weltanschauungen, die für viele Menschen den Kosmos, das Leben und die Natur mit Sinn und Zweck erfüllt haben. Der Siegeszug der modernen Wissenschaften bzw. die damit einhergehenden Erkenntnisse stellten den Menschen also vor die Herausforderung, das Universum als einen Ort zu betrachten, der ohne göttlichen Plan oder höhere Bedeutung funktioniert. Der Mensch ist letztendlich nichts weiter als ein "Zigeuner am Rande des Universums" (Monod), nicht Teil eines größeren, göttlichen Plans, sondern nur ein Produkt des Zufalls und natürlicher, mechanistischer Prozesse.
Bspw. Nietzsche hat die Konsequenzen ganz gut herausgearbeitet. Der Verlust des Glaubens an Gott bzw. der Verlust von Religiösität und Spiritualität bedeutet gleichzeitig auch, dass die Menschen gezwungen sind, ihren eigenen Sinn und ihre eigenen Werte zu schaffen, anstatt sie von einer höheren Macht oder einer objektiven Moral vorgegeben zu bekommen. Nietzsche erkannte auch, dass dieser Verlust eine existenzielle Krise mit sich bringen würde - eine Krise, die eben vom Nihilismus geprägt ist, weil der Mensch nicht in der Lage sei, Verantwortung für sein Tun sowie die Schaffung von Sinn und Werten zu übernehmen. Gleichzeitig sah Nietzsche im Nihilismus aber auch nur eine Übergangsphase, in der die Menschen die Leere und die Sinnlosigkeit der Welt zunächst akzeptieren (müssen), um irgendwann schließlich zu einer neuen, selbstbestimmten Werteordnung zu gelangen. Nietzsche warnte aber auch vor den destruktiven Konsequenzen, die der Nihilismus mit sich bringen würde, wenn der Mensch nicht in der Lage ist, einen neuen Sinn zu finden.

Letztendlich ist eine nihilistische und die daraus resultierende destruktive Geisteshaltung aber das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von philosophischen, kulturellen und gesellschaftlichen Faktoren und kann sicherlich nicht allein auf den wissenschaftlichen Fortschritt zurückgeführt werden. Wissenschaft liefert lediglich Erkenntnisse, Erklärungen für Naturphänomene sowie eine Beschreibung der Wirklichkeit mit Hilfe von Modellen. Aber die Deutung wissenschaftlicher Erkenntnisse - sei sie religiös, spirituell, nihilistisch oder anderweitig - ist ein separater, kultureller und philosophischer Prozess. Diverse Beispiele zeigen, wie wissenschaftliche Erkenntnisse auch in einer Weise gedeutet werden können, welche Sinn und Zweck stiftet oder die spirituellen und religiösen Dimensionen der menschlicher Existenz unterstützt.
Ein Beispiel wäre etwa die berühmte Uhrmacher-Analogie, die vor dem Hintergrund eines zunehmend mechanistischen Weltbildes formuliert wurde. In einem mechanistischen Weltbild, welches das Naturgeschehen als präzise und determiniert nach Naturgesetzen ablaufend beschreibt, könnte das als Beleg für einen ordnende schöpferische Kraft (Nous) gedeutet werden. Gleichzeitig könnte das mechanistische Weltbild aber auch eine nihilistische Deutung unterstützen: Wenn alles nur kausalen Naturgesetzen unterliegt, gibt es keinen höheren Sinn und Zweck, sondern nur determinierte Prozesse.
Und auch die Evolution des Kosmos und des Lebens, die häufig als Gegensatz zu religiösen Schöpfungserzählungen dargestellt wird, kann spirituell gedeutet werden, eben als kreativer Schöpfungsprozess.
Phänomene wie die Symmetrie von Schneeflocken, das Muster von Spiralen in Galaxien oder die Farben eines Sonnenuntergangs sind wissenschaftlich erklärbar, besitzen aber eine ästhetische Dimension.
Die häufig diskutierte mögliche Feinabstimmung der Naturkonstanten lässt sich dahingehend deuten, dass dem Leben eine zentrale Rolle, ein Sinn und Zweck im Kosmos zukommt.
Die Entdeckung, dass die Planeten sich nach festen Gesetzen bewegen (Kopernikus, Kepler, Newton), zeigte, dass der Kosmos einer mathematischen Ordnung folgt. Kepler sprach beispielsweise von der "Musik der Sphären" - einer Harmonie, die er als Ausdruck göttlicher Schönheit verstand.

Also ganz so einfach, wie du es dir machst, ist es dann eben doch nicht... Nun ruft aber das Bett... :sleepy:


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„Ich bin, also denke ich“

gestern um 07:08
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Nein, deine ursprüngliche Aussage war da unmissverständlich
Lies zwei Sätze weiter. Der ganze Abschnitt dreht sich darum, dass eine klare Trennung nicht möglich ist, das man immer Beides hat. Da ergibt es wenig Sinn, einen Satz rauszupflücken und als Reduktionismus auf Verhaltensweisen zu verstehen. Aber sei’s drum.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Die These ist hier ganz klar und deutlich dargelegt und meinerseits begründet
Das sind aneinandergereihte Behauptungen, denen ich schlicht nicht zustimme. Eine Begründung kann ich da beim besten Willen nicht erkennen.
Auf Nachfrage kommt von dir ja auch postwendend das Eingeständnis, das sich Mensch durchaus mit diesen Konzepten Dinge erklären usw., auch wenn in „“. Reduktionistische Erklärungen sind, so wie du darstellst, einfach nur besser, erfolgreicher, konsistenter, allgemeiner.
Mit der Einschränkung, dass das Urteil vom Standpunkt abhängig ist stimmte ich dem zu. Also was soll ich da mehr machen als Widersprechen? Es gibt nix, was ich argumentativ aufnehmen könnte oder ich habe es bereits getan.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Da muss es ja irgendetwas geben, wo du sagst, dass es a) selbst Magie sei, oder aber b) auf Magie zurückzuführen sei.
Willst jetzt wirklich von mir Gruselgeschichten hören?
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Na ja, meine Frage war, wo genau du die Grenze ziehst zwischen Aberglauben und Fakten, zwischen Realität und Fiktion, zwischen Wirklichkeit und blühender Phantasie
Bei dem was ich real erleben kann. Das nenne ich für gewöhnlich Realität.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Ja, gut, ich verstehe durchaus, worauf du hinauswillst. Die von dir genannte Entmystifizierung kann durchaus als eine Form der Entwertung wahrgenommen werden, welche Bedeutungsvolles auf bloße, mechanische Zusammenhänge reduziert
Jepp. Und deine weiteren Ausführungen dazu, denen kann ich im Kern nur zustimmen. Das es einfach wäre hab ich nie behauptet, sondern nur runtergebrochen um dir klar zu machen wo ich da die Zusammenhänge sehe. Und ich plädiere da als Antwort auch nicht für eine „Zurück in die Vergangenheit“, was eh nicht möglich ist, sondern (wie Nietzsche) dafür das wir Sinn selbst setzen.


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„Ich bin, also denke ich“

gestern um 10:44
Zitat von paxitopaxito schrieb:Lies zwei Sätze weiter. Der ganze Abschnitt dreht sich darum, dass eine klare Trennung nicht möglich ist, das man immer Beides hat. Da ergibt es wenig Sinn, einen Satz rauszupflücken und als Reduktionismus auf Verhaltensweisen zu verstehen. Aber sei’s drum.
Doch, die klare Trennung ist schon möglich, allerdings nur basierend auf Prämissen (Axiomen), womit wir wieder beim neulichen Thema relative Wahrheit wären. Und die Prämisse wäre hier die klassische Position des Realismus, demgemäß es vom menschlichen Bewusstsein unabhängige Phänomene bzw. eben eine "Außenwelt" gibt.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das sind aneinandergereihte Behauptungen, denen ich schlicht nicht zustimme. Eine Begründung kann ich da beim besten Willen nicht erkennen.
Auf Nachfrage kommt von dir ja auch postwendend das Eingeständnis, das sich Mensch durchaus mit diesen Konzepten Dinge erklären usw., auch wenn in „“. Reduktionistische Erklärungen sind, so wie du darstellst, einfach nur besser, erfolgreicher, konsistenter, allgemeiner.
Mit der Einschränkung, dass das Urteil vom Standpunkt abhängig ist stimmte ich dem zu. Also was soll ich da mehr machen als Widersprechen? Es gibt nix, was ich argumentativ aufnehmen könnte oder ich habe es bereits getan.
Anstatt einfach nur aus Prinzip zu widersprechen, könntest du zur Abwechselung, wie gesagt, auch einfach deinen Standpunkt darlegen und entsprechend begründen, wie es in einem vernünftigen Diskurs eben üblich ist.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Willst jetzt wirklich von mir Gruselgeschichten hören?
Zumindest irgend etwas, das Hand und Fuß hat. Märchen über (angebliche) Poltergeister & Co. habe ich in meiner Kindheit und Jugend schon genug hört.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Na ja, meine Frage war, wo genau du die Grenze ziehst zwischen Aberglauben und Fakten, zwischen Realität und Fiktion, zwischen Wirklichkeit und blühender Phantasie
Zitat von paxitopaxito schrieb:Bei dem was ich real erleben kann. Das nenne ich für gewöhnlich Realität.
Was de facto auf einen subjektiven Idealismus hinausläuft, dessen Konsequenzen und Widersprüche ja hinreichend bekannt sein dürften.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Jepp. Und deine weiteren Ausführungen dazu, denen kann ich im Kern nur zustimmen. Das es einfach wäre hab ich nie behauptet, sondern nur runtergebrochen um dir klar zu machen wo ich da die Zusammenhänge sehe. Und ich plädiere da als Antwort auch nicht für eine „Zurück in die Vergangenheit“, was eh nicht möglich ist, sondern (wie Nietzsche) dafür das wir Sinn selbst setzen.
Setzt voraus, dass dies, selbst einen Sinn zu setzen oder zu finden, auch möglich ist. Das Stellen bzw. Beantworten der Sinnfrage ist ja auch ein Luxus, den sich die meisten Menschen gar nicht leisten können, von anderen Lebewesen mal ganz zu schweigen. Selbst in unserer modernen, westlichen Welt, die von Konsum, Entfremdung und Überinformation geprägt ist, sieht es ja eher danach aus, als würden sich nihilistische Haltungen durch existenzielle Ängste und dem Fehlen eines kohärenten Sinns verstärken, während eben nur eine privilegierte Schicht in den Genuss kommt, der eigenen Existenz tatsächlich einen Sinn zu geben. Schlussendlich gibt es dann auch noch den feinen und immer wieder gerne übersehenen Unterschied zwischen dem Sinn und Zweck der eigenen Existenz sowie dem Sinn und Zweck des Weltgeschehens als Ganzes. Und im letzteren Fall können ja nicht alle Subjekte gleichermaßen richtig liegen.


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„Ich bin, also denke ich“

gestern um 11:02
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wie ich so grob ticke, sollte ja inzwischen schon klar sein, ich möchte gerne ein "Haus" bauen, logisch, Antworten haben, wo Axiome und so, und dann weiter, einen Baum, mit ja/nein wenn möglich, viele Zweige wenn es sein muss.
Da sind wir uns übrigens weitestgehend einig, nur dass ich halt nicht erst beim "Haus" anfangen will, sondern schon beim "Fundament", also gewissen "Grundwahrheiten", die sich vielleicht nicht zweifelsfrei beweisen, aber dennoch gerechtfertigter Weise annehmen lassen und auf deren Basis dann ein weitestgehend konsistentes Weltbild errichtet werden kann.


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„Ich bin, also denke ich“

gestern um 14:39
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb am 13.01.2025:Zwei Dreiecke sind bspw. identisch, wenn sie in allen ihren Eigenschaften übereinstimmen - klingt einleuchtend und ziemlich trivial, was dann wohl auch dazu geführt hat, den Satz der Identität des Ununterscheidbaren als evidentes und a priori einsichtiges metaphysisches Prinzip anzuerkennen.
Ich kenne da so einen Streithansl und "Flacherdler", der an der SRT und der RdG ganz erbärmlich scheitert und sich selbst bei einfachen Analogien uneinsichtig zeigte und weiter gegen Fakten an stritt. Ging um ein rechtwinkliges Dreieck auf einer Fläche, man kann hier dieses ja von oben und unten betrachten, also die x-Achse eben nach rechts oder auch links legen.

Kein Einsehen, dass wären zwei verschiedene und nicht gleiche Dreiecke.

Selbst als ich ihm so eine Dreieck real im Raum als Kunstwerk als Bild gezeigt habe, wo man real ja rumlaufen kann und es von beiden Seiten sehen konnte, gab es kein Einsehen, es gibt eben Menschen, die wollen nicht zugeben, wenn sie falsch liegen und noch schlimmer, sie belügen dann einfältige Menschen und erzählen denen Unwahrheiten.

Aber egal, viel mir hier nur zu ein ...


Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Da sind wir uns übrigens weitestgehend einig, nur dass ich halt nicht erst beim "Haus" anfangen will, sondern schon beim "Fundament", also gewissen "Grundwahrheiten", die sich vielleicht nicht zweifelsfrei beweisen, aber dennoch gerechtfertigter Weise annehmen lassen und auf deren Basis dann ein weitestgehend konsistentes Weltbild errichtet werden kann.
Offenkundig, also wenn Du von uns zwei beiden Hübschen hier sprichst, wir hatten das ja mit den Begriffen, ob man es nun Wahrheit oder Fakt oder Tatsache nennt, mir geht es um das was dahintersteht. Und ich denke wir sind und bei der Existenz dann wo doch einig, ich nehme das auch gerne als nicht weiter sinnvoll bestreitbares Axiom oder Wahrheit. Da kann man dann bauen ...

Was Eure Debatte hier angeht, mein "Déjà-vu" wird nur größer, was Du so an @paxito schreibst, hab ich schon geschrieben oder könnte ich so schreiben, eben da wo es "klemmt" klemmt es auch bei uns, was mir zumindest etwas das Gefühl gibt, dass das wohl nicht nur an mir liegt.

Und ja, mit dem Nihilismus hab ich auch so meine Probleme, das ist so destruktiv, kalt, langweilig, betoniert, unbeweglich, ja depressiv.

Dann ist Euere Debatte auch etwas seltsam, paxito bezeichnet sich selber nun als Nihilist, vertritt hier als hart den Nihilismus und nun kommt da noch der Reduktionismus und irgendwie verschwimmt da nun die Position. Was da nun mit Magie nun wieder läuft, dachte mit Harry sind wir fertig.

Persönlich sehe ich Emergenz, Reduktionismus funktioniert für mich nicht bis ganz unten, wo unten auch immer das sein mag.

Aber ich finde nicht, dass der Reduktionismus alles an "Mystik" (nicht Esoterik) aus dem Universum nimmt und eine kalte determinierte Maschinerie hinterlässt. Die Wissenschaft zeigt mir im Gegenteil, dass diese "Wunder" der Existenz eben existieren, nicht aus dem Universum verschwinden, denn wenn man die Dinge immer genauer versucht zu erklären und zu ergründen findet man da nichts wirklich Klares und Greifbares.

Ich nehme hier gerne das Elektron als Beispiel, je genauer man versucht das wissenschaftlich zu erklären, je genauer man sich das dazu anschaut, was die Wissenschaft liefert, und so "mystischer" wird es. Ich nenne es aber mal nicht "magisch" ... :D

So weit mal eben was ganz Allgemeines.


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„Ich bin, also denke ich“

gestern um 22:52
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Doch, die klare Trennung ist schon möglich, allerdings nur basierend auf Prämissen (Axiomen), womit wir wieder beim neulichen Thema relative Wahrheit wären.
Warum denkst du, das die Wahl der Prämissen hier entscheidend wäre? Ich denke, dass das ein grundlegendes Problem jeder Unterscheidung ist, darum leuchtet mir das so nicht ein.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Anstatt einfach nur aus Prinzip zu widersprechen, könntest du zur Abwechselung, wie gesagt, auch einfach deinen Standpunkt darlegen und entsprechend begründe
Ich bin schlicht pragmatisch. In manchen Situationen ist eine reduktionistische Sicht hilfreich, etwa wenn ich vorhersagen will wie schnell ein Objekt fällt. In anderen Situationen ist sie sinnlos, etwa wenn ich beurteilen will ob ein Gemälde ansprechend ist. Das „Fundament“ von dem du schreibst, muss sich dem „Boden“ anpassen auf dem wir es errichten wollen.
Aber ich denke mein persönlicher Standpunkt ist hier eigentlich nicht relevant.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Zumindest irgend etwas, das Hand und Fuß hat.
Da werden dir meine persönlichen Erfahrungen nicht weiterhelfen. Mir reicht das.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Was de facto auf einen subjektiven Idealismus hinausläuft
Konstruktivismus in modern, Dekonstruktion in postmodern. Ja, sicher.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:dessen Konsequenzen und Widersprüche ja hinreichend bekannt sein dürften
Ich bin nun nicht bei Fichte stehen geblieben.
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Setzt voraus, dass dies, selbst einen Sinn zu setzen oder zu finden, auch möglich ist. Das Stellen bzw. Beantworten der Sinnfrage ist ja auch ein Luxus, den sich die meisten Menschen gar nicht leisten können, von anderen Lebewesen mal ganz zu schweigen.
Völlig korrekt was du da schreibst.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Und ja, mit dem Nihilismus hab ich auch so meine Probleme, das ist so destruktiv, kalt, langweilig, betoniert, unbeweglich, ja depressiv.
Ach Unsinn Poet, ich bin ein fröhlicher, lebensbejahender Mensch. Wofür ich werbe ist am Ende ein spielerischer Umgang und eine Abkehr von Dogmen. Freiheit zu Denken.
Daran ist nichts depressives. Und du mein Freund mystifizierst selbst Elektronen, dagegen bin ich ja harmlos ;)


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