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„Ich bin, also denke ich“

213 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Existenz, Erkenntnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

„Ich bin, also denke ich“

14.12.2024 um 17:09
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Evolutionstheorie ist dann bei Dir eine Glaubensfrage
Nein, nur weil es Prämissen gibt, die man nicht beweisen kann, werden die Schlussfolgerungen daraus nicht zur Glaubensfrage. Und die Evolutionstheorie braucht nicht mal einen klassischen Materialismus, über geistige Zustände usw. sagt die ja nichts aus.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du machst hier so aber aus allem, nur dann eine Annahme, alles ist dann nur eine Frage des Glaubens.
Sicher, an irgendeiner Stelle kommt man immer zu Annahmen die man nicht weiter beweisen oder hinterfragen kann. Begründen aber durchaus, es gibt ja viele gute Gründe für eine materialistische Sicht.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja nun, nice, aber wenn Du die Pauke schlägt, tönt die schon.
Keine Ahnung was du mir damit nun sagen willst.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Erstmal kenne ich den nicht, kann ja mal schauen, reißt mich aber nun auch nicht vom Hocker, was er so schwurbelt. Und ich stimme dem auch gar nicht zu
Dann weiß ich nicht worüber du nun reden willst.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:ich widerspreche nur Dir ein wenig. Kennst mich doch, ich kann nicht anders ...
Damit landen wir aber zum Einen im Offtopic. Zum Anderen ist doch klar wie es endet: ich argumentiere unredlich, du hast die Wahrheit auf deiner Seite. Hatten wir schon zur Genüge.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich weiß, doch und, also ist schon wo auch hier Thema.
Nein, meine persönlichen philosophischen Ansichten sind für eine Bewertung von Wuketits echt nicht relevant. Und nur darum geht es hier ja.
Klar könnte man da noch mehr draus machen, aber der Text ist einfach zu schwach. Selbst wenn man mit ihm einer Meinung sein sollte, wird er dadurch nicht besser.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du gibst zu, dass Du da nur was glaubst?
Ja, absolut. Weiter bin ich da nicht mal dogmatisch und passe meine Überzeugungen den Umständen an.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Denn doch, genau das verwurstest Du.
Ich verwurste da immer noch nichts. Das Wuketits es nicht mal auf die Kette bekommt zwischen Begriff und Ding zu unterscheiden ist ja nicht meine Verantwortung. Und da muss man meiner zugegeben extravaganten Sicht nicht zustimmen, er bekommt das auch unter ganz klassischen Gesichtspunkten nicht hin.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Hm, diese Aussage kam doch so nicht von mir
Es ist eine Überspitzung von dem was Wuketits da macht.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber davon mal abgesehen, Du würdest also wo schon eine Aussage wie, ich bin und denke, habe aber kein Hirn, unterschreiben?
Nein, warum sollte ich? Ich bin weder Solipsist noch Rationalist. Sondern Pessimist, immer noch. Mich überzeugen solche ewiglichen Wahrheiten nicht, egal ob nun Descartes cogito ergo sum oder andere. Ich erkenne aber Descartes Leistung an.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich will Dich nicht veralbern, will wissen, wie Du "ich, Hirn, denken" so in Relation setzt
Sind Begriffe die sich aufeinander beziehen, fraglos. Wobei „ich“ und „denken“ ziemlich komplexe Begriffe sind mit vielen Bedeutungen, je nach Kontext.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Finde schon, dass es für ein/das "Ich" etwas braucht an Existenz, das "Nichts" ist für mich nicht ein Ich.
Tja, was verstehst du unter „Ich“?
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:ich finde schon, dass das "Ich" so wie wir es hier in der westlichen Welt verstehen, eine Illusion ist.
Gerade der westliche Materialismus kommt am Ende zum gleichen Ergebnis. Wenig überraschend überzeugt mich beides nicht sonderlich.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber gut, ich stimme hier mal Descartes zu, dass es solche Wahrheiten gibt. Real und mehr als nur ein Konzept, bei Dir ist doch da aber alles eh nur ein Konzept, oder machst Du da doch mal eine Ausnahme?
Der verwechselt hier meine Meinung mit einer Wiedergabe von Descartes Position. Mir ging es nur darum klarzustellen, das es für eine Kritik an Descartes „Ego“ eben nicht ausreicht zu sagen man könnte daran zweifeln. Descartes (und übrigens auch andere Denker der Epoche wie Kant) sehen im „Denkenden Ich“ eben die Basis für alle Vernunft.
Aber zu deiner Frage: nein, ich mache da keine Ausnahme, habe ich weiter oben ja schon klargestellt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du hast nun "Denkenden" groß geschrieben und dann dennoch ein "Ich" draufgeben.
Das ist die Autokorrektur die da ein Substantiv erkennen will, wo keins ist. Und auch an der Stelle gebe ich mein Verständnis von Descartes wieder, nicht meine eigene Position.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja nun, ich meine ich hab das getan. :D
Ne, dafür müsstest du ein konsistenten Begriff von Vernunft entwickeln, der ohne ein „Ich“ auskommt. Wenn das nicht möglich ist, gibt es auch keinen sinnvollen (vernünftigen) Zweifel am Ich. Descartes ans Bein zu pinkeln ist nicht so einfach, wie es auf Anhieb aussieht.


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„Ich bin, also denke ich“

15.12.2024 um 15:40
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Evolutionstheorie ist dann bei Dir eine Glaubensfrage ...
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein, nur weil es Prämissen gibt, die man nicht beweisen kann, werden die Schlussfolgerungen daraus nicht zur Glaubensfrage. Und die Evolutionstheorie braucht nicht mal einen klassischen Materialismus, über geistige Zustände usw. sagt die ja nichts aus.
Gut, nehme ich mal so hin, ich "erforsche" ja noch immer Deine Sichtweise, voller Interesse.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du machst hier so aber aus allem, nur dann eine Annahme, alles ist dann nur eine Frage des Glaubens.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Sicher, an irgendeiner Stelle kommt man immer zu Annahmen, die man nicht weiter beweisen oder hinterfragen kann. Begründen aber durchaus, es gibt ja viele gute Gründe für eine materialistische Sicht.
Okay, Axiome, man gibt Dinge vor, lasse ich auch mal so stehen.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja nun, nice, aber wenn Du die Pauke schlägt, tönt die schon.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Keine Ahnung was du mir damit nun sagen willst.
Du hattest geschrieben:
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und nochmal: Ich will an der Stelle den Materialismus nicht kritisieren oder auch nur allgemeiner die Prämissen die hier getroffen werden. Weite Teile der Philosophie sehen das als absolut sinnvoll an.
Du willst nicht kritisieren, okay, aber Du machst dennoch schon klar eine gewisse Aussage. Also es tönt schon, Du schlägst die Pauke. Oder anders, die Pauke zu schlagen und dann zu sagen, ich wollte hier ja eigentlich keine Töne machen ist eben wo auch etwas widersprüchlich.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Erstmal kenne ich den nicht, kann ja mal schauen, reißt mich aber nun auch nicht vom Hocker, was er so schwurbelt. Und ich stimme dem auch gar nicht zu ...
Zitat von paxitopaxito schrieb:Dann weiß ich nicht worüber du nun reden willst.
Das ist bedauerlich, und das wo ich doch immer so viel schwurble.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:ich widerspreche nur Dir ein wenig. Kennst mich doch, ich kann nicht anders ...
Zitat von paxitopaxito schrieb:Damit landen wir aber zum Einen im Offtopic. Zum Anderen ist doch klar wie es endet: ich argumentiere unredlich, du hast die Wahrheit auf deiner Seite. Hatten wir schon zur Genüge.
Ach was, Du doch nun nicht auch noch, echt die Opferrolle und Pauschalisierung? Ich mag hier nicht die Debatten auftauen, die wir hatten, aber das ist nicht wahr, Du hast wo einfach auch daneben argumentiert und Dich dann dem nicht gestellt, denke mal an Harry Potter kann zaubern. Du hast auch aus meiner Sicht öfter mal Aussagen gemacht, die ich so unterschrieben habe und auch wo ich mal applaudierte.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich weiß, doch und, also ist schon wo auch hier Thema.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein, meine persönlichen philosophischen Ansichten sind für eine Bewertung von Wuketits echt nicht relevant. Und nur darum geht es hier ja. Klar könnte man da noch mehr draus machen, aber der Text ist einfach zu schwach. Selbst wenn man mit ihm einer Meinung sein sollte, wird er dadurch nicht besser.
Ich teile seine Meinung nicht.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du gibst zu, dass Du da nur was glaubst?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ja, absolut. Weiter bin ich da nicht mal dogmatisch und passe meine Überzeugungen den Umständen an.
Okay ...


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Denn doch, genau das verwurstest Du.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ich verwurste da immer noch nichts. Das Wuketits es nicht mal auf die Kette bekommt zwischen Begriff und Ding zu unterscheiden ist ja nicht meine Verantwortung. Und da muss man meiner zugegeben extravaganten Sicht nicht zustimmen, er bekommt das auch unter ganz klassischen Gesichtspunkten nicht hin.
Doch, Du hast da schon was "verwurstet", kann ja sein, Dir passt der Begriff hier nicht, schau, Du hast erst mal erklärt, "Gehirn" ist nur ein Produkt unseres "Gehirns", des Denkens als Prozess und dass ist soweit dann richtig, wenn Du auf die Vorstellung, den Begriff, das Konzept von "Gehirn" verweist. Kurz danach greifst Du Dir das dann argumentativ so wieder auf und nimmst es als Basis, lässt aber den Teil mit dem "Konzept" fallen und formulierst Deine Aussage so, als würde es Dir dann um das Ding selber, das mit "Gehirn" Bezeichnete gehen.

Wir sind uns doch aber beide wo einig, dass der Mond nicht existiert, weil wir Menschen dem Ding einen Namen gegeben haben, oder?


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Hm, diese Aussage kam doch so nicht von mir ...
Zitat von paxitopaxito schrieb:Es ist eine Überspitzung von dem was Wuketits da macht.
Ja, mag sein, mir war wichtig, dass klar ist, dass dieses so nicht meine Position ist.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber davon mal abgesehen, Du würdest also wo schon eine Aussage wie, ich bin und denke, habe aber kein Hirn, unterschreiben?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein, warum sollte ich? Ich bin weder Solipsist noch Rationalist. Sondern Pessimist, immer noch. Mich überzeugen solche ewiglichen Wahrheiten nicht, egal ob nun Descartes cogito ergo sum oder andere. Ich erkenne aber Descartes Leistung an.
Ja hier und da bin auch ich ein Pessimist, ist aber nicht mein Lebensmotto. Und ja, nun, ist wo logisch, ich weiß ja nicht, warum ist das von Descartes nun eine so große Leistung? Ich habe das nicht selber so in jungen Jahren formuliert, das in Latin ist auch nett, aber die Sache selber war mir schnell klar, ich glaube auch für Dich wird das nicht anders gewesen sein. Oder hast Du später in Deinen Leben, im Studium oder sonst wann Descartes gelesen und dann erst darüber nachgedacht und dann erkannt, ja welch genialer Gedanke, welche große Leistung das so zu erkennen?

Ernsthaft, das ist doch implizit klar, ich muss sein und existieren, wenn ich denke, wahrnehme, ...

Eventuell gibt es da ja etwas, dass ich gar nicht sehe ...


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich will Dich nicht veralbern, will wissen, wie Du "ich, Hirn, denken" so in Relation setzt ...
Zitat von paxitopaxito schrieb:Sind Begriffe die sich aufeinander beziehen, fraglos. Wobei „ich“ und „denken“ ziemlich komplexe Begriffe sind mit vielen Bedeutungen, je nach Kontext.
Genau, meine Rede, "ich" und "denken" sind hochkomplex und schwammig, würde ich nicht so einfach einbauen ohne vorab mal ein Fass zu öffnen, geht ja um Philosophie, die Fragen aller Fragen.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Finde schon, dass es für ein/das "Ich" etwas braucht an Existenz, das "Nichts" ist für mich nicht ein Ich.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Tja, was verstehst du unter „Ich“?
Nun ja, ich hatte doch schon etwas dazu hier geschrieben, mehr so für was ich es nicht halte. Ja, wirklich, ich versuche weiter eine sachliche Diskussion mit Dir zu führen, ist ja nicht so, dass ich Dich da für unfähig und nicht bewandert halten würde, im Gegenteil sehe ich da echt Potenzial für nette Gespräche in der kalten Jahreszeit.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:ich finde schon, dass das "Ich" so wie wir es hier in der westlichen Welt verstehen, eine Illusion ist.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Gerade der westliche Materialismus kommt am Ende zum gleichen Ergebnis. Wenig überraschend überzeugt mich beides nicht sonderlich.
Sehr schön, weiter, und weiter, nicht anhalten, hau es alles raus, führe es fort, lass mal hören ...


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber gut, ich stimme hier mal Descartes zu, dass es solche Wahrheiten gibt. Real und mehr als nur ein Konzept, bei Dir ist doch da aber alles eh nur ein Konzept, oder machst Du da doch mal eine Ausnahme?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Der verwechselt hier meine Meinung mit einer Wiedergabe von Descartes Position. Mir ging es nur darum klarzustellen, das es für eine Kritik an Descartes „Ego“ eben nicht ausreicht zu sagen man könnte daran zweifeln. Descartes (und übrigens auch andere Denker der Epoche wie Kant) sehen im „Denkenden Ich“ eben die Basis für alle Vernunft. Aber zu deiner Frage: nein, ich mache da keine Ausnahme, habe ich weiter oben ja schon klargestellt.
Vernunft? Ich habe nicht wie Du Philosophie studiert, ist bei mir alles nur autodidaktisch in den Kopf gekommen, aber "Vernunft" scheint ja ein großes Wort zu sein. Geht das so in Richtung "Logik", also so wie ich das verwende? Ich schrieb das ja schon, "Ego" oder das "Ich" ist mir zu viel, recht es nicht nur von "unbestreitbarer Existenz" zu sprechen? Muss es gleich ein Ich sein, dass denkt? Ja gut, zweifeln, die Dinge hinterfragen ist schon ein Denkprozess, und das könnte schon ein Etwas dass dann denkt bedingen, einen Denker. Ich weiß ja nicht ...


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du hast nun "Denkenden" groß geschrieben und dann dennoch ein "Ich" draufgeben.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das ist die Autokorrektur die da ein Substantiv erkennen will, wo keins ist. Und auch an der Stelle gebe ich mein Verständnis von Descartes wieder, nicht meine eigene Position.
Die kenne ich auch, nun gut ...


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja nun, ich meine ich hab das getan. :D
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ne, dafür müsstest du ein konsistenten Begriff von Vernunft entwickeln, der ohne ein „Ich“ auskommt. Wenn das nicht möglich ist, gibt es auch keinen sinnvollen (vernünftigen) Zweifel am Ich. Descartes ans Bein zu pinkeln ist nicht so einfach, wie es auf Anhieb aussieht.
Will ich daran zweifeln? Warum etwas erst mal als gegeben nehmen und dann infrage stellen, warum nicht andersherum? Und ich will sicher nicht dem guten Descartes wo ans Bein pinkeln.


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„Ich bin, also denke ich“

15.12.2024 um 17:49
Philosophie
Prämissen und Wahrheit

Wenn nicht Ich Vielleicht Du, Du bist, also denke Du.
Wahrscheinlich nicht Du, wie sieht es da mit Es aus, Es ist, also denke Es. Was denkt ein Baum so Tag für Tag über die Jahre hinweg? Wobei es steht Denken an bevor man zur Erkenntnis gelangt man ist, also denke es.


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„Ich bin, also denke ich“

15.12.2024 um 17:57
Zitat von kaktusskaktuss schrieb am 11.12.2024:also der Satz "Ich bin, also denke ich" ist völliger Unsinn...
Korrekt. Es wird ja ganz offenkundig von Existenz ("ich bin") auf den Vorgang des Denkens ("also denke ich") geschlossen. Und das ist nicht nur schlechtweg non sequitur, sondern wird auch durch unzählige Beispiele widerlegt (bspw. Steine existieren wohl auch, denken aber nicht).
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Muss es gleich ein Ich sein, dass denkt?
Ich will gar nicht groß mitdiskutieren, mir fehlt gerade einfach die Zeit & Muße, lese halt nur etwas mit. Daher nur ein kurzer Einschub: Ich sehe den Begriff "ich" in erster Linie als Ausdruck von Selbstreferenz, kennt man auch aus der Informatik unter dem Schlüsselwort this als Verweis auf die aktuelle Instanz eines Objekts einer bestimmten Klasse. Ziemlich trivial eigentlich. Und nein, es muss nicht unbedingt das "Ich" selbst sein, welches denkt, möglicherweise wird es auch gedacht... In der OOP wäre Erstes eine lokale Methode:
this.think();
Alternativ könnte der Aufruf aber auch global erfolgen:
foreach (t in consciousBeings) { } think(t); }
Dennoch sehe ich hier keinen Widerspruch zu Descartes. Descartes würde vermutlich argumentieren, dass der Akt des Denkens - sei es aktiv oder passiv - trotzdem ein Bewusstsein (eine denkendes Agens) voraussetzt. Selbst wenn ich gedacht werde, gibt es ein Bewusstsein dieses Gedachtwerdens. Und dieses Bewusstsein ist der Beweis für meine Existenz, unabhängig davon, ob ich der Ursprung des Denkens bin oder nicht. Oder in IT-Sprech: Es gibt nichtsdestotrotz ein globales Programm, welches die Methode think auf die Instanz t anwendet.


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„Ich bin, also denke ich“

15.12.2024 um 18:01
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Gut, nehme ich mal so hin, ich "erforsche" ja noch immer Deine Sichtweise, voller Interesse.
So spannend ist die nicht, erkenntnistheoretischer Nihilismus oder Pessimismus gepaart mit viel französischer Postmoderne. Wir wissen nix und können nix wissen, aber das ist auch ganz gut so - wenn man es platt ausdrücken will.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Okay, Axiome, man gibt Dinge vor
Genau. Ohne kommen wir nicht aus, das ist aber eigentlich nicht weiter tragisch. Es eröffnet ja überhaupt erst den Raum für unterschiedliche, gleichwertige Meinungen. Wichtig ist aber sich über seine eigenen Grundannahmen klar zu sein. Etwas das den 0815 Materialisten als Wuketits einfach nicht gelingen will, warum auch immer.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ach was, Du doch nun nicht auch noch, echt die Opferrolle und Pauschalisierung?
Jedenfalls kommen wir da an bestimmten Stellen nicht weiter. Das ist dann nicht schön, aber auch kein Drama.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Kurz danach greifst Du Dir das dann argumentativ so wieder auf und nimmst es als Basis, lässt aber den Teil mit dem "Konzept" fallen und formulierst Deine Aussage so, als würde es Dir dann um das Ding selber, das mit "Gehirn" Bezeichnete gehen.
Wie ich schrob, ich lehne derartigen philosophischen Firlefanz wie Dinger an sich ab. Da ist nix, nur Worte - im Grunde ein ziemlich simpler Standpunkt. Klar, mir fällt es dann hin und wieder schwer ständig das metaphysische Angebimsel mitzudenken, das anderen da so wichtig dünkt. Gut möglich, dass das dann ungenau wird. Ich schreibe ohnehin lieber schön, als korrekt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:ist das von Descartes nun eine so große Leistung?
Sicher. Klares und differenziertes Denken zum Prinzip zu erheben und konsequent auszuhalten, das ist schon was. Du kannst ihn nicht auf cogito ergo sum reduzieren, nicht mal die Meditationen kann man darauf reduzieren. Jetzt ist nicht alles was er schreibt der Weisheit letzter Schluss, aber für seine Zeit definitiv eine herausragende Leistung. Auch der methodische Zweifel.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nun ja, ich hatte doch schon etwas dazu hier geschrieben, mehr so für was ich es nicht halte.
Was ja nicht unbedingt weiter hilft. Mir ist unklar was bei dir nun das „Ich“ am Ende ausmacht. Selbst wenn du es als Illusion ablehnen solltest, musst du ja ne Idee haben was du damit eigentlich meinst.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:aber "Vernunft" scheint ja ein großes Wort zu sein
Bei Descartes etwa: die Fähigkeit wahres von unwahrem zu unterscheiden, die jedem Menschen von Natur aus gegeben ist. So ganz knapp.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:"Ego" oder das "Ich" ist mir zu viel, recht es nicht nur von "unbestreitbarer Existenz" zu sprechen? Muss es gleich ein Ich sein, dass denkt?
Naja, setzt die Fähigkeit zwischen Wahren und Unwahren zu unterscheiden nicht das Subjekt voraus? Ein wer und kein was?
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Es gibt nichtsdestotrotz ein globales Programm, welches die Methode think auf die Instanz t anwendet.
@Noumenon das ist schnöde. Wo bleibt die Poesie?


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„Ich bin, also denke ich“

16.12.2024 um 05:18
Zitat von paxitopaxito schrieb:@Noumenon das ist schnöde. Wo bleibt die Poesie?
Das "Ich", ist wie das Raunen des Windes, der Gesang eines Vogels, das Plätschern eines Flusses. Bezeichnend für den Wind, den Vogel und den Fluss. Dieses Wort "Ich" zeichnet etwas. Ein Abbild von etwas, was selbst fern von Worten, absolut still trotzdem eine Melodie spielt, welche jeder kennt. Was das Denken beobachten kann, und zu dem das Denken gehört.
Aber genauso wie ein Wind nicht immer raunt und trotzdem Wind ist, ein Vogel nicht immer singt aber trotzdem Vogel bleibt, ein Fluss auch still fließen kann, kann ein Mensch auch sein, fern vom Zauber seiner Bilder.

Wir wissen nicht woher wir kommen, nicht wohin wir gehen, was das alles ist und soll. Ein scheinbar bodenloser Abgrund.
Aber zu sein, fühlt sich ohne ein zutun von Gedachtem, ohne eine ergreifende bezeichnende Form über uns selbst, vertraut, locker und leicht an. Wir mussten das Sein an sich, nicht erst lernen oder kategorisieren.
Wir spielen alle die gleiche Musik. Ein Lied das wir nicht komponieren müssen, aber tun, weil wir alle gleich, aber nicht das selbe sind.


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„Ich bin, also denke ich“

16.12.2024 um 10:29
Zitat von paxitopaxito schrieb:Hier geht es aber nicht um ein undefiniertes etwas, sondern um Gehirn, biologisches System usw. Das ist schon sehr konkret und so eben nicht haltbar. Außer man setzt es voraus.
Also dann sage ich ich setze es voraus, und nehme an du setzt es nicht voraus.

Was mich zur Gegenfrage bringt, wie soll ein Bewusstsein existieren ohne Nervensystem und Gehirn oder nur einem der beiden?

Ich rede nicht von Reflexen oder Muskelgedächtnis sondern Bewusstsein mit Gedanken.

Wenn jemand davon ausgeht, es könne ein Geist/Seele/Bewusstsein ohne "Material" existieren, müsste er das ja begründen wie er sich das vorstellt. Kannst du das? Kannst du das plausibel darstellen wie das "funktionieren/existieren" soll?


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„Ich bin, also denke ich“

17.12.2024 um 14:35
Das interessante bei Descartes ist ja auch, dass er einen Archimedischen Punkt gefunden hat, an dem er seine Existenz fest machen kann.
Wuketits geht einfach davon aus, dass er ist, weil er es eben erfahren hat und sagt dann, dass er eben denkt, weil er so ist wie er ist.
Das ist allerdings eine komplett triviale und nicht weiter interessante Aussage, die er sich hätte sparen können.


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„Ich bin, also denke ich“

19.12.2024 um 14:59
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 15.12.2024:Gut, nehme ich mal so hin, ich "erforsche" ja noch immer Deine Sichtweise, voller Interesse.
Zitat von paxitopaxito schrieb am 15.12.2024:So spannend ist die nicht, erkenntnistheoretischer Nihilismus oder Pessimismus gepaart mit viel französischer Postmoderne. Wir wissen nix und können nix wissen, aber das ist auch ganz gut so - wenn man es platt ausdrücken will.
... das ist schnöde. Wo bleibt die Poesie? ;)


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 15.12.2024:Okay, Axiome, man gibt Dinge vor ...
Zitat von paxitopaxito schrieb am 15.12.2024:Genau. Ohne kommen wir nicht aus, das ist aber eigentlich nicht weiter tragisch. Es eröffnet ja überhaupt erst den Raum für unterschiedliche, gleichwertige Meinungen. Wichtig ist aber sich über seine eigenen Grundannahmen klar zu sein. Etwas das den 0815 Materialisten als Wuketits einfach nicht gelingen will, warum auch immer.
Wie gesagt, mir sind Namen im Grunde eh egal.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 15.12.2024:Ach was, Du doch nun nicht auch noch, echt die Opferrolle und Pauschalisierung?
Zitat von paxitopaxito schrieb am 15.12.2024:Jedenfalls kommen wir da an bestimmten Stellen nicht weiter. Das ist dann nicht schön, aber auch kein Drama.
Nun ja, Berge sind eben Herausforderungen, sonst nimmt man die Seilbahn.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 15.12.2024:Kurz danach greifst Du Dir das dann argumentativ so wieder auf und nimmst es als Basis, lässt aber den Teil mit dem "Konzept" fallen und formulierst Deine Aussage so, als würde es Dir dann um das Ding selber, das mit "Gehirn" Bezeichnete gehen.
Zitat von paxitopaxito schrieb am 15.12.2024:Wie ich schrieb, ich lehne derartigen philosophischen Firlefanz wie Dinger an sich ab. Da ist nix, nur Worte - im Grunde ein ziemlich simpler Standpunkt. Klar, mir fällt es dann hin und wieder schwer ständig das metaphysische Angebimsel mitzudenken, das anderen da so wichtig dünkt. Gut möglich, dass das dann ungenau wird. Ich schreibe ohnehin lieber schön, als korrekt.
Nun ja, ich finde schon, da auch Grenzen bei Dir gefunden zu haben, nur wolltest Du da einfach nicht weitergehen. Ich sage das noch mal, ging um die Wahrheit, Du kamst mit Harry Potter, auf meine doch sachlichen Argumente dazu, wolltest Du nicht weiter auf der Sachebene diskutieren. Also auch Du bist da schon etwas unflexibel, eingerostet und dogmatisch. Klar, wenn man meint sein Bild der Welt gefunden zu haben, will man da eben keine Kratzer im Lack.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 15.12.2024:... ist das von Descartes nun eine so große Leistung?
Zitat von paxitopaxito schrieb am 15.12.2024:Sicher. Klares und differenziertes Denken zum Prinzip zu erheben und konsequent auszuhalten, das ist schon was. Du kannst ihn nicht auf cogito ergo sum reduzieren, nicht mal die Meditationen kann man darauf reduzieren. Jetzt ist nicht alles was er schreibt der Weisheit letzter Schluss, aber für seine Zeit definitiv eine herausragende Leistung. Auch der methodische Zweifel.
Es ging mir schon um diese Aussage bei meiner Frage, ob diese Aussage eine so große Leistung ist. Er mag recht sicher in Summe als Philosoph vieles geleistet haben und sein Werk mag von mir aus auch groß sein, aber konkret in dieser einen Aussage kann ich nun nicht wirklich das Genius erkennen.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 15.12.2024:Nun ja, ich hatte doch schon etwas dazu hier geschrieben, mehr so für was ich es nicht halte.
Zitat von paxitopaxito schrieb am 15.12.2024:Was ja nicht unbedingt weiter hilft. Mir ist unklar was bei dir nun das „Ich“ am Ende ausmacht. Selbst wenn du es als Illusion ablehnen solltest, musst du ja ne Idee haben was du damit eigentlich meinst.
Weiß nicht ob ich das muss, man kann ja auch vieles ausschließen und schauen was bleibt. Die aktuellen Sprachmodell haben meiner Meinung nach kein "ich", es gibt aber schon neue Modelle, die "denken" und das kann man mitlesen, die verfügen über einen ständigen Eigendialog. Und die sind unheimlich und gefährlich. Es ist ja so, wir können "ich" nicht naturwissenschaftlich definieren und erklären, aber auch nicht aus der Introspektive, man kann sich konzentrieren, meditieren und versuchen die Stelle zu finden, wo es anfängt in einem, wo die Worte entstehen, aber man findet da nicht wirklich etwas. Man denkt ja eben schon in Worten, den Teil kann man nicht beobachten. Klar hat man das Gefühl hier einen freien Willen zu haben, wobei auch diese Begriffe so "schwierig" sind, aber dennoch, klar glaubt man, man denkt. Man denkt aktiv, aber man überlegt sich ja nicht Wort für Wort in Wörtern, man hat keine Metaebene des eigenen Denkprozesses.

Eventuell denkt es doch einen.

Mal anders, Du willst von mir, das ich Dir erkläre was ich unter "ich" verstehe, und recht sicher weißt Du, dass das gar nicht so einfach möglich ist. Man kann schauen, was muss da sein, damit man wo etwas hat, dass wir als "ich" bezeichnen, aber für das "ich" selber finden wir kaum Attribute. Wie groß ist es, wie schnell ist es, welche Farbe hat es, was wiegt es? Auch die Lokalität, wo ist es, wie dicht ist es da, es ist kein Stoff oder? Aber es braucht etwas stoffliches, ist es ein Feld? Eine Ladung? Eine Kraft? Vermutlich passt "Prozess" um überhaupt etwas zu haben. Für können dann die Dinge benennen, die für für einen Prozess benötigen, und da haben wir dann ein "Etwas" und "Veränderung".

Also, was ich unter "ich" verstehe?

Ein sich veränderndes Etwas, ein Prozess, ein komplexer rückbezüglicher Prozess, aber es gibt so viele chemische Reaktionen, die ein solcher Prozess sind und ich würde diese nicht als Denken eines Ichs bezeichnen. Braucht es unbedingt ein "ich" fürs Denken?

Du weißt wie komplex diese Frage ist.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 15.12.2024:aber "Vernunft" scheint ja ein großes Wort zu sein ...
Zitat von paxitopaxito schrieb am 15.12.2024:Bei Descartes etwa: die Fähigkeit wahres von unwahrem zu unterscheiden, die jedem Menschen von Natur aus gegeben ist. So ganz knapp.
Nun ja, Du glaubst doch nicht an eine ewige unverfängliche allumfängliche Wahrheit, die hat doch bei Dir immer wo den Hauch von etwas temporären und einer Bezüglichkeit. Ich kam Dir da ja schon mit meiner Vorstellung, dass es zumindest in der Mathematik wahre Aussagen gibt, die auch dann wahr sind, wenn es nicht mal ein Universum gibt. und Wahres von Unwahrem zu unterscheiden ist auch eine große Hausnummer. Aber gut, was ist nun mit "ego cogito, ergo sum"? Eine unveränderlicher Wahrheit?


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 15.12.2024:"Ego" oder das "Ich" ist mir zu viel, recht es nicht nur von "unbestreitbarer Existenz" zu sprechen? Muss es gleich ein Ich sein, dass denkt?
Zitat von paxitopaxito schrieb am 15.12.2024:Naja, setzt die Fähigkeit zwischen Wahren und Unwahren zu unterscheiden nicht das Subjekt voraus? Ein wer und kein was?
Nein, eine Aussage kann heute doch jeder kleine Rechner überprüfen.


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„Ich bin, also denke ich“

19.12.2024 um 15:30
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wo bleibt die Poesie?
Das hat ein anderer bereits erledigt, besser als ich es könnte:
Die Dauer, mit einem »Umsonst«, ohne Ziel und Zweck, ist der lähmendste Gedanke, namentlich noch, wenn man begreift, daß man gefoppt wird und doch ohne Macht ist, sich nicht foppen zu lassen.
Denken wir diesen Gedanken in seiner furchtbarsten Form: das Dasein, so wie es ist, ohne Sinn und Ziel, aber unvermeidlich wiederkehrend, ohne ein Finale ins Nichts: »die ewige Wiederkehr«.
Das ist die extremste Form des Nihilismus: das Nichts (das »Sinnlose«) ewig!
Quelle: Aus dem Nachlass von Nietzsche http://www.zeno.org/Philosophie/M/Nietzsche,+Friedrich/Aus+dem+Nachla%C3%9F+der+Achtzigerjahre/%5B26%5D#google_vignette
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nun ja, ich finde schon, da auch Grenzen bei Dir gefunden zu haben, nur wolltest Du da einfach nicht weitergehen. Ich sage das noch mal, ging um die Wahrheit, Du kamst mit Harry Potter, auf meine doch sachlichen Argumente dazu, wolltest Du nicht weiter auf der Sachebene diskutieren.
Mein Standpunkt ist auch da simpel: die Unterscheidung zwischen wahr/unwahr braucht zwangsläufig einen Rahmen in dem diese Unterscheidung getroffen wird. Weiter, etwas komplexer: das Unterscheiden ist ein wesentliches Merkmal des menschlichen Verstandes. Es liegt nicht in der Welt. Die Welt unterscheidet nicht.
Für dich gibt es eben Wahrheiten außerhalb jeden Rahmens, unabhängig von allem. Für mich ist nicht mal verständlich was das konkret heißen soll. Oder ober es überhaupt irgendwas heißt. Das Faß hatten wir nun schon und eine Diskussion dreht sich im Kreis und wird mE sehr schnell völlig unsachlich.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Also auch Du bist da schon etwas unflexibel, eingerostet und dogmatisch.
Naja, mir fällt es nicht besonders schwer deinen Standpunkt einzunehmen. Wirklich einzunehmen, einfach weil er gerade praktisch und dienlich ist. So wie ich grundsätzlich recht problemlos zwischen verschiedenen Blickwinkeln auf die Welt wechseln kann. Über allem schwebt dann (der befreiende) Nihilismus, das keiner dieser Standpunkte richtig ist.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Es ist ja so, wir können "ich" nicht naturwissenschaftlich definieren und erklären, aber auch nicht aus der Introspektive, man kann sich konzentrieren, meditieren und versuchen die Stelle zu finden, wo es anfängt in einem, wo die Worte entstehen, aber man findet da nicht wirklich etwas.
Vielleicht nicht naturwissenschaftlich oder introspektiv. Aber philosophisch, historisch, psychologisch, sprachtheoretisch oder vielleicht religiös (die Seele)? Es gibt viele Möglichkeiten. Mich interessierte wie du da rangehst. Du bleibst im Materialismus, das ist ja zumindest konsequent. Das Ich ist ein materieller Prozess. Das Ich kann auf irgendwelche physischen Vorgänge reduziert werden.
Dir ist klar, das viele Probleme die dich plagen, Identität, Transporter Paradox, ect. pp. genau daran hängen? Es sind Produkte der Prämisse, das sich alles (eben einschließlich des Ichs) auf materielles reduzieren lassen müsste.
Darum hatte ich da bei dir auf etwas gewagteres gehofft.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du weißt wie komplex diese Frage ist.
Auf jeden Fall. Die Antwort ist da nicht so entscheidend, eher die Herangehensweise, wie man versucht eine Antwort zu finden.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber gut, was ist nun mit "ego cogito, ergo sum"? Eine unveränderlicher Wahrheit?
Für Descartes sicher, davon gehe ich aus. Für mich verständlicher Weise nicht.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du glaubst doch nicht an eine ewige unverfängliche allumfängliche Wahrheit
Eben.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich kam Dir da ja schon mit meiner Vorstellung, dass es zumindest in der Mathematik wahre Aussagen gibt
Und ich gab auch schon unumwunden zu, das mir Mathematik durchaus Probleme bereitet. Auch weil ich ganz stumpf kein Mathematiker bin (und auch keiner sein will). Die Frage ob eine mathematische Aussage nun unabhängig von allem in irgendeinem Sinn wahr sein kann, kann ich letztlich nicht beantworten. Es kümmert mich jetzt aber auch nicht groß, dafür bin ich zu pragmatisch.


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„Ich bin, also denke ich“

20.12.2024 um 18:05
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wo bleibt die Poesie?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das hat ein anderer bereits erledigt, besser als ich es könnte:
Die Dauer, mit einem »Umsonst«, ohne Ziel und Zweck, ist der lähmendste Gedanke, namentlich noch, wenn man begreift, dass man gefoppt wird und doch ohne Macht ist, sich nicht foppen zu lassen. Denken wir diesen Gedanken in seiner furchtbarsten Form: Das Dasein, so wie es ist, ohne Sinn und Ziel, aber unvermeidlich wiederkehrend, ohne ein Finale ins Nichts: »die ewige Wiederkehr«.

Das ist die extremste Form des Nihilismus: das Nichts (das »Sinnlose«) ewig!
Quelle: Aus dem Nachlass von Nietzsche
Ja, nun, ich mag Nietzsche und auch das mit der ewigen Wiederkehr, kam ich selber mal hin, aber auch darüber hinaus, warum sollte ich immer nur in mein Leben zurückkehren? Genauso gut könnte ich jede Erfahrung machen, die je ein Mensch gemacht hat und eventuell auch viel mehr, jede die möglich ist, auch nicht nur als Mensch. Denkt man das mal weiter, könnte man unendlich oft auch Hitler werden und jeder Mörder und ebenso aber auch jede Folter erfahren müssen, die je erfahren wurde und das immer und immer wieder auf ewig. Klar gibt es auch "positives" oder weniger, mir macht das aber wo schon Sorgen.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nun ja, ich finde schon, da auch Grenzen bei Dir gefunden zu haben, nur wolltest Du da einfach nicht weitergehen. Ich sage das noch mal, ging um die Wahrheit, Du kamst mit Harry Potter, auf meine doch sachlichen Argumente dazu, wolltest Du nicht weiter auf der Sachebene diskutieren.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Mein Standpunkt ist auch da simpel: die Unterscheidung zwischen wahr/unwahr braucht zwangsläufig einen Rahmen in dem diese Unterscheidung getroffen wird. Weiter, etwas komplexer: das Unterscheiden ist ein wesentliches Merkmal des menschlichen Verstandes. Es liegt nicht in der Welt. Die Welt unterscheidet nicht. Für dich gibt es eben Wahrheiten außerhalb jeden Rahmens, unabhängig von allem. Für mich ist nicht mal verständlich, was das konkret heißen soll. Oder ober es überhaupt irgendwas heißt. Das Fass hatten wir nun schon und eine Diskussion dreht sich im Kreis und wird meines Erachtens sehr schnell völlig unsachlich.
Ich würde es umdrehen, alles was ist, ist wahr und Wahrheit. Nur Unwahrheit könnte im Auge des menschlichen Verstandes liegen, was eben Unwissenheit zu etwas wäre. Es gibt ganz klar physikalische Regeln, es gibt die Ladung des Elektrons und die des Protons und so weiter, dass sind Wahrheiten. Diese mögen hier vom Universum abhängig sein, bei der Mathematik sehe ich das unabhängig.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Also auch Du bist da schon etwas unflexibel, eingerostet und dogmatisch.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Naja, mir fällt es nicht besonders schwer deinen Standpunkt einzunehmen. Wirklich einzunehmen, einfach weil er gerade praktisch und dienlich ist. So wie ich grundsätzlich recht problemlos zwischen verschiedenen Blickwinkeln auf die Welt wechseln kann. Über allem schwebt dann (der befreiende) Nihilismus, das keiner dieser Standpunkte richtig ist.
Was ist daran befreiend, von was wirst Du befreit, was macht Dich denn unfrei? Das mit "frei" ist auch schon wieder "schwierig" da haben wir eben was wie "freier" Wille.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Es ist ja so, wir können "ich" nicht naturwissenschaftlich definieren und erklären, aber auch nicht aus der Introspektive, man kann sich konzentrieren, meditieren und versuchen die Stelle zu finden, wo es anfängt in einem, wo die Worte entstehen, aber man findet da nicht wirklich etwas.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Vielleicht nicht naturwissenschaftlich oder introspektiv. Aber philosophisch, historisch, psychologisch, sprachtheoretisch oder vielleicht religiös (die Seele)? Es gibt viele Möglichkeiten. Mich interessierte wie du da rangehst. Du bleibst im Materialismus, das ist ja zumindest konsequent. Das Ich ist ein materieller Prozess. Das Ich kann auf irgendwelche physischen Vorgänge reduziert werden. Dir ist klar, das viele Probleme die dich plagen, Identität, Transporter Paradox, ect. pp. genau daran hängen? Es sind Produkte der Prämisse, das sich alles (eben einschließlich des Ichs) auf materielles reduzieren lassen müsste. Darum hatte ich da bei dir auf etwas gewagteres gehofft.
Ich sehe da nicht wirklich ein passende Kiste, die da was "erklären" könnte, maximal kann man etwas beschreiben und anderes ausschließen. Und nein, ich hänge nicht wirklich im Materialismus, im Gegenteil gibt es für mich nicht wirklich etwas materielles, alleine von der Physik her schon nicht. Wie war das, Materie besteht nicht aus Materie, alles wo Energie und nicht wirklich greifbar. Nehmen wir nur ein Elektron, versuchen wir das immer genauer zu beschreiben, kann man vergessen, da gibt es ein "Punktladung" und die Stärke nimmt immer mehr zu, je näher man kommt. Ja gegen unendlich, wenn man dicht genug dran ist. Was soll das sein, ein etwas ohne eine Ausdehnung? Da hat man in der Physik dann das "nackte" Elektron, was es so nicht gibt, weil die Ladung ja zunimmt und somit ist dieses dann von einer Wolke virtueller Elektronen und Positronen umgeben, weil ab einer bestimmten Ladung eben das Vakuum polarisiert wird.

Also die Physik hat auch nur Modelle und liefert auch keine echten Antworten auf solche Fragen, ...


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du weißt wie komplex diese Frage ist.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Auf jeden Fall. Die Antwort ist da nicht so entscheidend, eher die Herangehensweise, wie man versucht eine Antwort zu finden.
Nun ich frage mich, ob es "Fragen" gibt, auf die man nicht nur nicht keine Antwort finden kann, sondern auf die es auch keine gibt. Wie dem aber auch sei, ich halte das "Ich" für illusionär.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber gut, was ist nun mit "ego cogito, ergo sum"? Eine unveränderlicher Wahrheit?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Für Descartes sicher, davon gehe ich aus. Für mich verständlicher Weise nicht.
...


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du glaubst doch nicht an eine ewige unverfängliche allumfängliche Wahrheit
Zitat von paxitopaxito schrieb:Eben.
So weit sind wir dann doch schon.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich kam Dir da ja schon mit meiner Vorstellung, dass es zumindest in der Mathematik wahre Aussagen gibt ...
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und ich gab auch schon unumwunden zu, das mir Mathematik durchaus Probleme bereitet. Auch weil ich ganz stumpf kein Mathematiker bin (und auch keiner sein will). Die Frage ob eine mathematische Aussage nun unabhängig von allem in irgendeinem Sinn wahr sein kann, kann ich letztlich nicht beantworten. Es kümmert mich jetzt aber auch nicht groß, dafür bin ich zu pragmatisch.
Ich bleibe nun auf der Suche und finde das schon interessant.

https://www.welt.de/kultur/literarischewelt/article140719998/Der-Sinn-des-Universums-sind-wir-selbst.html
https://www.welt.de/wissenschaft/article160310401/Das-ist-der-Sinn-des-Lebens.html


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„Ich bin, also denke ich“

20.12.2024 um 19:27
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja, nun, ich mag Nietzsche und auch das mit der ewigen Wiederkehr, kam ich selber mal hin, aber auch darüber hinaus, warum sollte ich immer nur in mein Leben zurückkehren?
Ach Poet, es war mir schon vorher klar, das du in diesem Zitat nur die ewige Wiederkehr liest - und alles andere übersiehst. Es gibt keinen Erkenntnisgewinn, keine Wahrheit, wir werden einfach nur „gefoppt“. Es steckt auch kein tieferer Sinn dahinter und es gibt auch kein Ziel auf das wir zusteuern. Das ist Nihilismus und Kern von Nietzsches Gedankenwelt. Die ewige Wiederkehr ist nur ein Mystizismus um das auf die Spitze zu treiben. Es ist nicht nur jetzt so, es war immer so und wird immer so sein.
Und damit sind wir eben auf uns selbst zurück geworfen, auf das Ich das du zur Illusion erklärst.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich würde es umdrehen, alles was ist, ist wahr und Wahrheit. Nur Unwahrheit könnte im Auge des menschlichen Verstandes liegen, was eben Unwissenheit zu etwas wäre.
Nicht nur Unwissenheit, auch Lügen bspw.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Es gibt ganz klar physikalische Regeln
An der Stelle Du selbst:
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Also die Physik hat auch nur Modelle und liefert auch keine echten Antworten [auf solche Fragen]
Die Physik hilft uns an den Stellen auf die es hier ankommt Null weiter. Sie ist am Ende nur eine Sammlung von Modellen um zu erklären was wir Betrachten. Wie soll daraus eine sinnvolle Theorie über den Betrachter werden? Den gibt es da wenig überraschend nicht.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Was ist daran befreiend, von was wirst Du befreit, was macht Dich denn unfrei?
Der Glaube etwas sei unumstößlich wahr, macht dich immer zum Sklaven dieser Wahrheit.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nun ich frage mich, ob es "Fragen" gibt, auf die man nicht nur nicht keine Antwort finden kann, sondern auf die es auch keine gibt.
Wer entscheidet, wann etwas als Antwort taugt? Du. Niemand und Nichts sonst.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich bleibe nun auf der Suche und finde das schon interessant.
Bin ich auch. Bzw. habe ich Antworten gefunden die für mich so gültig sind, weil ich es so entschieden habe.


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„Ich bin, also denke ich“

20.12.2024 um 20:12
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja, nun, ich mag Nietzsche und auch das mit der ewigen Wiederkehr, kam ich selber mal hin, aber auch darüber hinaus, warum sollte ich immer nur in mein Leben zurückkehren?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Ach Poet, es war mir schon vorher klar, das du in diesem Zitat nur die ewige Wiederkehr liest - und alles andere übersiehst. Es gibt keinen Erkenntnisgewinn, keine Wahrheit, wir werden einfach nur „gefoppt“. Es steckt auch kein tieferer Sinn dahinter und es gibt auch kein Ziel auf das wir zusteuern. Das ist Nihilismus und Kern von Nietzsches Gedankenwelt. Die ewige Wiederkehr ist nur ein Mystizismus um das auf die Spitze zu treiben. Es ist nicht nur jetzt so, es war immer so und wird immer so sein.
Und damit sind wir eben auf uns selbst zurück geworfen, auf das Ich das du zur Illusion erklärst.
Habe das schon alles gelesen und aufgenommen, eventuell erklärst Du mir mal eben, wo Du mich nun kritisierst.

Mal der Reihe nach, Ziel, wir gehen immer einen Weg, Veränderung, ein Ziel würde Stillstand bedeuten, man ist angekommen, darüber gibt es kein Ziel, man könnte nur zurückgehen. Somit sehe ich da kein Ziel, das Erreichen eines solches wäre das Ende der Existenz, zumindest der Wahrnehmung. Dann zum Mystizismus der ewigen Wiederkunft, Nitsche soll schon daran geglaubt haben, aber wertete es wohl positiv.

Aber wie gesagt, mir unklar, was Du meinst, das ich übersehen hätte.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich würde es umdrehen, alles was ist, ist wahr und Wahrheit. Nur Unwahrheit könnte im Auge des menschlichen Verstandes liegen, was eben Unwissenheit zu etwas wäre.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nicht nur Unwissenheit, auch Lügen bspw.
Ja, klar, aber fürs Lügen musst Dir die Wahrheit bekannt sein. ;)


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Es gibt ganz klar physikalische Regeln ...
Zitat von paxitopaxito schrieb:An der Stelle Du selbst:
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Also die Physik hat auch nur Modelle und liefert auch keine echten Antworten [auf solche Fragen] ...
Die Physik hilft uns an den Stellen auf die es hier ankommt Null weiter. Sie ist am Ende nur eine Sammlung von Modellen um zu erklären was wir Betrachten. Wie soll daraus eine sinnvolle Theorie über den Betrachter werden? Den gibt es da wenig überraschend nicht.
Ja, nun, wo willst Du hin? Was hab ich bestritten oder sehe ich anders?


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Was ist daran befreiend, von was wirst Du befreit, was macht Dich denn unfrei?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Der Glaube etwas sei unumstößlich wahr, macht dich immer zum Sklaven dieser Wahrheit.
Ach was, Du glaubst das Gegenteil und willst mir erklären, dass würde Dich nun frei machen? Ist doch Unfug, so wenig wie Dein Glaube Dich frei macht, macht mich der meine zu einem Sklaven. Wir sollten mal Bier am Lagerfeuer trinken, oder Wein, oder was rauchen. Könnte interessant werden. ;)


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nun ich frage mich, ob es "Fragen" gibt, auf die man nicht nur nicht keine Antwort finden kann, sondern auf die es auch keine gibt.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Wer entscheidet, wann etwas als Antwort taugt? Du. Niemand und Nichts sonst.
Ich habe so den Eindruck, für Dich ist das "ich" alles mögliche, nur nicht illusionär. Das ist alles so was von Subjekt abhängig bei Dir. Ja klar, wir kommen aus der subjektiven Wahrnehmung nicht heraus, aber das bedingt nicht, dass es nur Subjektives gibt. Nur weil wer nichts hört, kann da dennoch ein Geräusch sein.

Anders, konkreter, nein, ich schaffe nicht das Universum sondern nur die Vorstellung in mir von einem solchen, genau das meinte ich neulich mit, Du verwurstest hier die Dinge. Es ist von mir unabhängig, ob etwas als Antwort taugt oder nicht, für mich ist eine Antwort ja per Bedingung auch Wahrheit, weil die Unwahrheit nicht die richtige Antwort auf die Frage wäre. Also 2 + 2 = 4 und hier ist dann 4 die Wahrheit, die Antwort, wenn wer 5 sagt und meint, dass wäre nun eine Antwort, dann ist das für mich keine Antwort, eine "Erwiderung" oder eine beliebige Aussage eben, aber nicht die Antwort auf die Frage.

Ich drehe das auch alles um, fange bei dem "Alles" an, alles "weiß" auch alles was es wissen kann, jede mögliche Wahrheit, jede mögliche Antwort. Wenn die Illusion des Ichs verfliegt, könnte ich eben wieder in "Alles" aufgehen, wäre dann ohne Fragen und nur Antwort. Konkreter, was uns beide im "ich" auch unterscheidet, ist das was wir nicht wissen, die Fragen auf die wir die Antworten nicht kennen. Packe ich bei Dir und mir immer mehr Antworten drauf, müssten wir am Ende eins im Alles sein. Ja klingt etwas wirr, eventuell kannst Du aber doch erkennen, was ich meine.

Also, Dein "taugt" ist für mich ja nur ein "ist richtig", aber so in dem Sinne gibt es für mich gar keine Antwort, welche nichts taugt, weil sie dann für mich keine Antwort ist, sie ist dann unwahr.

Und über die Wahrheit entscheide nun nicht ich.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich bleibe nun auf der Suche und finde das schon interessant.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Bin ich auch. Bzw. habe ich Antworten gefunden die für mich so gültig sind, weil ich es so entschieden habe.
Glaube hier haben wir etwas, das uns diametral unterscheidet, für Dich ist das "ich" absolut zentral, wo schon das Universum an sich. Für mich ist diese Sichtweise, ich sage mal, echt schwierig, da für mich das ich einfach so nicht existiert. Du musst ja da zwingend zwischen vielen Ichs unterscheiden, das Deine und das meine und das von vielen anderen. Klar mach ich das wo auch, aber im Wissen, dass dieses auch nur ein Bild, ein Modell, eine Vorstellung ist.

Auch alleine, dass "Du" als "ich" da was entscheidest, ... schwierig, wir können das "ich" nicht greifen, aber sicher meinen, dass wir als ich etwas entscheiden?

Kannst Du so lange suchen, Du findest es nicht, diesen Punkt der Entscheidung, von Dir, Deinem Ich. Muss man dann ja wo trennen, das Ich, Dein Ich und Du der entscheidet. Oder wieder anders, die Aussage, mein Ich macht keinen Sinn, denn dafür muss ich "mich" und mein "ich" ja differenzieren. Ich sollte doch aber mein ich sein, ich bin der bewegt. Nicht meine Meinung, sondern so die Annahme.

Eventuell ist da aber nie etwas, dass was will, ein Ich, dass etwas entscheidet, das ist eben nicht greifbar und meiner Meinung nach eine falsche Frage oder eine auf die es keine Antwort gibt.

Man kann sich da in den Wahn meditieren, man kann den Anfang seiner selbst nicht greifen. Man kann mal eben eins mit dem Universum werden und Ruhe finden, aber nicht den eigenen Anfang.


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„Ich bin, also denke ich“

23.12.2024 um 22:33
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Habe das schon alles gelesen und aufgenommen, eventuell erklärst Du mir mal eben, wo Du mich nun kritisierst.
Kritisieren… eher weniger. Ich weise dich daraufhin das Nietzsche einen Perspektivismus predigt und ultimative Wahrheiten ablehnt. Beides Dinge, die du zutiefst ablehnst.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Ja, klar, aber fürs Lügen musst Dir die Wahrheit bekannt sein. ;)
Zumindest musst Du glauben, dass etwas anderes wahr sei, als Du sagst.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Ja, nun, wo willst Du hin? Was hab ich bestritten oder sehe ich anders?
Du schreibst der Mathematik und Physik einen vom Menschen unabhängigen Wahrheitswert zu, gleichzeitig ist dir aber klar: Es sind nur Modelle. Physik ist Beschreibung der Wirklichkeit, physikalische Gesetze Teile dieser Beschreibung. Wie soll soetwas unabhängig vom Menschen existieren? Was soll das dann noch sein? Aber wir drehen uns da - wieder mal - im Kreis. Ich kann dir sooft ich will den Unterschied zwischen Beschreibung und Beschriebenen aufzeigen oder auf die Tatsache verweisen das jede Beschreibung, egal wie gut und treffend, vom Beschreiber abhängt. Das bewegt deine Perspektive kein Jota.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Ach was, Du glaubst das Gegenteil und willst mir erklären, dass würde Dich nun frei machen? Ist doch Unfug, so wenig wie Dein Glaube Dich frei macht, macht mich der meine zu einem Sklaven.
Lies richtig: zum Sklaven deiner Wahrheit, nicht zum Sklaven deines Glaubens.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Also, Dein "taugt" ist für mich ja nur ein "ist richtig", aber so in dem Sinne gibt es für mich gar keine Antwort, welche nichts taugt, weil sie dann für mich keine Antwort ist, sie ist dann unwahr.
Und über die Wahrheit entscheide nun nicht ich.
Weil du weiter vehement bestreitest, das Wahrheit abhängig ist von Kontext, Perspektive, Relation. Das sind alles Dinge die du setzt. Es steht dir komplett frei, Fragen in einen materialistischen Kontext zu setzen und dann in der Physik nach Antworten zu suchen. Zwangsläufig ist daran aber nichts, andere schauen in die Bibel und finden da ihre Antworten. Nicht das ich das besser fände.
Aber solange dir nicht klar ist, das du den Kontext vorgibst, wird es auch unmöglich Alternative Antwortmöglichkeiten zu erörtern.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Glaube hier haben wir etwas, das uns diametral unterscheidet, für Dich ist das "ich" absolut zentral, wo schon das Universum an sich.
Das Universum an sich eher nicht, aber ja, das „Ich“ ist zentral und mit ihm der Wille.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Für mich ist diese Sichtweise, ich sage mal, echt schwierig, da für mich das ich einfach so nicht existiert
Als ob es eine Rolle spielen würde ob das Ich in deinem Sinn existiert oder real ist. Vielleicht ist es eine Illusion, ein Traum oder ähnliches. Welchen Unterschied macht es? Wir sind dann hier und jetzt im Traum, in der Illusion und alles weitere muss uns nicht kümmern. Ich muss dem Ich keine metaphysische Wahrheit oder unabhängige Existenz zusprechen um es ins Zentrum meines Denkens zu rücken. Der Ankerpunkt ist bei mir nicht Descartes cogito ergo sum, sondern viel schlichter: ich will.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Auch alleine, dass "Du" als "ich" da was entscheidest, ... schwierig, wir können das "ich" nicht greifen, aber sicher meinen, dass wir als ich etwas entscheiden?
Das Entscheiden ist die Quintessenz des Wollens und damit des Ich. Sich Introspektion ich sich selbst zu versenken, verrät dir am Ende wenig über dich selbst. Deine Entscheidungen hingegen definieren dich. Und eine Entscheidung ist nicht zwangsläufig ein Akt vernünftelnder Grübelei, viel mehr: das Trennen von diesem und jenem. Gut/Böse, Wahr/Unwahr, Schön/Hässlich, Wollen/Ablehnen. Im Grunde ein recht gewalttätiger Akt gegenüber einer indifferenten Welt, der wir unseren Stempel aufdrücken. Und ja, wenn du mich fragst: darin erkennen wir uns selbst. In dem was wir tun und warum wir es tun.


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„Ich bin, also denke ich“

24.12.2024 um 09:18
Zitat von paxitopaxito schrieb:Du schreibst der Mathematik und Physik einen vom Menschen unabhängigen Wahrheitswert zu, gleichzeitig ist dir aber klar: Es sind nur Modelle. Physik ist Beschreibung der Wirklichkeit, physikalische Gesetze Teile dieser Beschreibung.
Ja es sind nur Modelle, hab nie etwas anderes behauptet.


Zitat von paxitopaxito schrieb:Wie soll so etwas unabhängig vom Menschen existieren? Was soll das dann noch sein?
Natürlich gibt es die Beschreibung ohne den Beschreibenden nicht, hab auch da nicht was anderes behauptet.


Zitat von paxitopaxito schrieb:Aber wir drehen uns da - wieder mal - im Kreis. Ich kann dir sooft ich will den Unterschied zwischen Beschreibung und Beschriebenen aufzeigen oder auf die Tatsache verweisen das jede Beschreibung, egal wie gut und treffend, vom Beschreiber abhängt. Das bewegt deine Perspektive kein Jota.
Nein ist falsch, Du machst aus der Beschreibung dann das Beschriebene, und erklärst, ohne Beschreibenden gebe es weder die Beschreibung noch das Beschriebene, und dass ist doch Unfug.

Um eben mal eine Aussage von Dir hier vorab mal aufzugreifen.


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„Ich bin, also denke ich“

24.12.2024 um 09:37
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja es sind nur Modelle, hab nie etwas anderes behauptet.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Natürlich gibt es die Beschreibung ohne den Beschreibenden nicht, hab auch da nicht was anderes behauptet.
Was sind dann bitte mathematische Wahrheiten die selbst dann noch existieren sollen, wenn es nicht nur keinen Menschen gäbe, sondern überhaupt nichts? Das ergibt doch keinen Sinn mehr.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du machst aus der Beschreibung dann das Beschriebene
Und wieder weise ich daraufhin, dass ich nicht die Beschreibung zum Beschriebenen mache, sondern das Beschriebene als metaphysisches Hirngespinst ablehne. Beschreibungen erhalten ihren Sinn nicht durch das Beschriebene sondern einzig durch Bezug zu anderen Wörtern, Konzepten, Begriffen und eben durch den Beschreibenden.
Das Beschriebene spielt keine Rolle, selbst wenn es existiert kann man unmöglich prüfen ob es seiner Beschreibung in irgendeiner Form entspricht. Es ist das Ding an sich das unserer Erkenntnis völlig verschlossen bleibt, aber eben trotzdem sein soll, ja sein muss - damit unsere dingliche Vorstellung der Welt überhaupt irgendwie aufgeht.
Und darum verweise ich immer wieder auf die Sprache, die dann eben die Grundlage bildet und nicht die Metaphysik. In diesem Sinne: frohe Weihnachten!


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„Ich bin, also denke ich“

24.12.2024 um 16:37
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das Entscheiden ist die Quintessenz des Wollens und damit des Ich. Sich Introspektion ich sich selbst zu versenken, verrät dir am Ende wenig über dich selbst. Deine Entscheidungen hingegen definieren dich. Und eine Entscheidung ist nicht zwangsläufig ein Akt vernünftelnder Grübelei, viel mehr: das Trennen von diesem und jenem. Gut/Böse, Wahr/Unwahr, Schön/Hässlich, Wollen/Ablehnen. Im Grunde ein recht gewalttätiger Akt gegenüber einer indifferenten Welt, der wir unseren Stempel aufdrücken. Und ja, wenn du mich fragst: darin erkennen wir uns selbst. In dem was wir tun und warum wir es tun.
Ich stimme dir grundlegend zu, und es sind tiefe Gedanken. Aber dein 2. Satz, und alles folgende in dem Kontext, sind - aus meiner Erkenntnis - grundlegend falsch.

Siehe doch bitte einmal bei Wikipedia unter "Lernen durch Einsicht". Es ist absolut real und Folge dessen, was du nicht glauben willst, und natürlich auch darfst.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Als ob es eine Rolle spielen würde ob das Ich in deinem Sinn existiert oder real ist. Vielleicht ist es eine Illusion, ein Traum oder ähnliches. Welchen Unterschied macht es? Wir sind dann hier und jetzt im Traum, in der Illusion und alles weitere muss uns nicht kümmern. Ich muss dem Ich keine metaphysische Wahrheit oder unabhängige Existenz zusprechen um es ins Zentrum meines Denkens zu rücken. Der Ankerpunkt ist bei mir nicht Descartes cogito ergo sum, sondern viel schlichter: ich will.
Und doch steht dieses "Ich Will" im Sinne Nietzsches, und deine Gedanken zum Ich, in zentralen Widerspruch zu seinen Kernbotschaften.

"»Ich« sagst du und bist stolz auf dies Wort. Aber das Größere ist, woran du nicht glauben willst – dein Leib und seine große Vernunft: die sagt nicht Ich, aber tut Ich.

Was der Sinn fühlt, was der Geist erkennt, das hat niemals in sich sein Ende. Aber Sinn und Geist möchten dich überreden, sie seien aller Dinge Ende: so eitel sind sie.

Werk- und Spielzeuge sind Sinn und Geist: hinter ihnen liegt noch das Selbst. Das Selbst sucht auch mit den Augen der Sinne, es horcht auch mit den Ohren des Geistes.

Immer horcht das Selbst und sucht: es vergleicht, bezwingt, erobert, zerstört. Es herrscht und ist auch des Ichs Beherrscher.

Hinter deinen Gedanken und Gefühlen, mein Bruder, steht ein mächtiger Gebieter, ein unbekannter Weiser – der heißt Selbst. In deinem Leibe wohnt er, dein Leib ist er."

[von den Verächtern des Leibes]
Zitat von paxitopaxito schrieb:Weil du weiter vehement bestreitest, das Wahrheit abhängig ist von Kontext, Perspektive, Relation.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Du schreibst der Mathematik und Physik einen vom Menschen unabhängigen Wahrheitswert zu, gleichzeitig ist dir aber klar: Es sind nur Modelle. Physik ist Beschreibung der Wirklichkeit, physikalische Gesetze Teile dieser Beschreibung.
Zitat von paxitopaxito schrieb am 19.12.2024:Mein Standpunkt ist auch da simpel: die Unterscheidung zwischen wahr/unwahr braucht zwangsläufig einen Rahmen in dem diese Unterscheidung getroffen wird. Weiter, etwas komplexer: das Unterscheiden ist ein wesentliches Merkmal des menschlichen Verstandes. Es liegt nicht in der Welt. Die Welt unterscheidet nicht.
Wahr gesprochen, DAS ist zentral!
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Ja, nun, ich mag Nietzsche und auch das mit der ewigen Wiederkehr, kam ich selber mal hin, aber auch darüber hinaus, warum sollte ich immer nur in mein Leben zurückkehren? Genauso gut könnte ich jede Erfahrung machen, die je ein Mensch gemacht hat und eventuell auch viel mehr, jede die möglich ist, auch nicht nur als Mensch.
Das ist nicht der Kern Nietzsches Gedanken! Nicht DU kehrst zurück, sondern das abstrakte Konzept des SELBST von Dir!

"Wahrlich, allzugut verstehe ich des Traumes Zeichen und Mahnung: meine Lehre ist in Gefahr, Unkraut will Weizen heißen!

Meine Feinde sind mächtig worden und haben meiner Lehre Bildnis entstellt, also, daß meine Liebsten sich der Gaben schämen müssen, die ich ihnen gab.

Verloren gingen mir meine Freunde; die Stunde kam mir, meine Verlornen zu suchen! "

Sucht mich auf Youtube und erfahrt Nietzsche in einer tiefgründigen Form!

Fiba Marih


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„Ich bin, also denke ich“

24.12.2024 um 21:22
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Habe das schon alles gelesen und aufgenommen, eventuell erklärst Du mir mal eben, wo Du mich nun kritisierst.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Kritisieren … eher weniger. Ich weise dich daraufhin, dass Nietzsche einen Perspektivismus predigt und ultimative Wahrheiten ablehnt. Beides Dinge, die du zutiefst ablehnst.
Nun ja, mal langsam, beginnt ja mit dem was man unter "Wirklichkeit" verstehen will, wenn Nietzsche oder wer auch immer darunter nur das versteht, was sein "ich" wahrnimmt und nicht das was wirklich ist, weil es Letzteres im eigenen Weltbild so gar nicht differenziert gibt, dann mag Perspektivismus für Nietzsche eben so sein Ding sein. Ich habe den nicht wirklich ausführlich gelesen, ich lehne das aber in diesem Kontext nicht ab, nur definiere ich eben "Wirklichkeit" als viel mehr, nicht nur als das, was ich wahrnehmen kann. Wenn ich schlafe gibt es das Universum wirklich und es gab es auch vor meiner Existenz. Und was soll hier nun "ultimativ", Du musst aber auch immer wo ein Attribut hinzufügen. Schau, macht nur Sinn, wenn man dann zwischen ultimativer und nicht ultimativer Wahrheit differenziert, gibt es für ich aber nicht. Es gibt die Wahrheit und die ist wo äquivalent zur Wirklichkeit.

Ich greife mal für eine Analogie in die Physik, wir haben hier Energie und Materie, was die Energie auszeichnet, sie ist zeitlos. Materie bewegt sich auf Weltlinien durch die Raumzeit, wobei das so auch nicht passt, egal, will ich nicht hin, wir haben wo Photonen als Energie, die haben Geschwindigkeit, aber normal ist es so nicht. Also ein Joule ist eine bestimmte Energiemenge, klar kann man diese dann in einer Sekunde umsetzten, aber auch in jeder beliebigen anderen Zeit.

Wahrheit ist für mich zeitlos, es gibt nicht etwas das von ... bis dann wahr ist. Da können wir nun auch wieder Wortklauberei betreiben und sagen, ja, draußen ist es hell, ist nachts nicht wahr aber am Tage. Ja, lustig, weißt wie ich das sehe, dass ist einfach dann nur unvollständig als Aussage vorgegeben. Macht man die Aussagen richtig, passt das alles. Haben wir ja am Beispiel, Harry Potter kann zaubern, doch sauber geklärt.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Ja, klar, aber fürs Lügen musst Dir die Wahrheit bekannt sein. ;)
Zitat von paxitopaxito schrieb:Zumindest musst Du glauben, dass etwas anderes wahr sei, als Du sagst.
Ja ändert aber nichts, ich kann glauben, die Erde ist eine Scheibe und "lüge" dann für mich in Bezug zu dem was ich glaube und sage, die Erde ist keine Scheibe, spreche denn dann aber dennoch die Wahrheit. Wahrheit ist einfach für mich wirklich nichts subjektives.



...


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Ach was, Du glaubst das Gegenteil und willst mir erklären, dass würde Dich nun frei machen? Ist doch Unfug, so wenig wie Dein Glaube Dich frei macht, macht mich der meine zu einem Sklaven.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Lies richtig: zum Sklaven deiner Wahrheit, nicht zum Sklaven deines Glaubens.
Höre doch auf, das war doch implizit, zum einem Sklaven (deines Glaubens), muss ich das explizit noch hinschreiben, wenn es aus Deiner Aussage doch schon klar vorgegeben ist? Ist doch wohl klar, dass ich nicht meine, dass ich so ein Sklave wie damals in Amerika werde.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Also, Dein "taugt" ist für mich ja nur ein "ist richtig", aber so in dem Sinne gibt es für mich gar keine Antwort, welche nichts taugt, weil sie dann für mich keine Antwort ist, sie ist dann unwahr. Und über die Wahrheit entscheide nun nicht ich.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Weil du weiter vehement bestreitest, das Wahrheit abhängig ist von Kontext, Perspektive, Relation.
Nichtexistenz lässt sich schwer belegen, ich kann nicht belege, dass Wahrheit nicht vom Kontext abhängig ist, man müsste hier belegen, dass jede Wahrheit zwingend vom Kontext abhängig ist. Die Frage ist hier doch erstmal, ist es so, gibt es nur vom Kontext abhängige Wahrheit?

Klar ist wohl, dass Wahrheit nicht vom Syntax abhängt, eine Aussage kann wahr sein und in beliebigen Sprachen oder Symbolen formuliert sein. Sie kann sogar unbekannt sein, Dinge können wahr sein, ohne dass es jemand weiß.

Es geht nun ganz tief an die Wurzeln, wenn ich nun sage, es gibt mathematische Wahrheiten, ich sage mal Pi und die sind unabhängig vom Universum. Natürlich gibt diese Wahrheit wo implizit einen gewissen Kontext vor, hat eben was mit Kreis und Umfang und Durchmesser in einer euklidischen Ebene zu tun. Fangen wir mal von hinten an, wenn es "nichts" gibt, gar nichts, kann es auch keine Wahrheit geben, weil es ja nichts gibt.

Dann wäre aber es doch die Wahrheit, dass es nichts gibt, und diese Wahrheit würde es dann doch geben, und schon haben wir den Salat.

Also, ich setze ja eh Wahrheit und Wirklichkeit wo gleich, und Wirklichkeit ist immer existent, ein "Nichts" an Wirklichkeit das nicht existiert macht wo keinen Sinn.

Meine "Wahrheit" ist da dann wo eben schon, dass immer was existiert, das Nichts gibt es nicht. Und ich "glaube" zur Existenz gehört auch immer die Veränderung, Existenz selber ist Veränderung. Ohne Veränderung keine Existenz, das kann ich aber so schnell nicht weiter belegen, sehe ich aber so.

Ich bestreite nicht, dass Wahrheit abhängig von einem Kontext ist, ich behaupte, Wahrheit ist ihr eigener Kontext.


Zitat von paxitopaxito schrieb:Das sind alles Dinge die du setzt. Es steht dir komplett frei, Fragen in einen materialistischen Kontext zu setzen und dann in der Physik nach Antworten zu suchen. Zwangsläufig ist daran aber nichts, andere schauen in die Bibel und finden da ihre Antworten. Nicht das ich das besser fände. Aber solange dir nicht klar ist, das du den Kontext vorgibst, wird es auch unmöglich Alternative Antwortmöglichkeiten zu erörtern.
Ich differenziere doch sehr klar zwischen Wahrheit und Antwort. Wie ich das mit dem Kontext sehe, habe ich ja eben erklärt, eventuell müssen wir da doch tiefer dann bohren.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Glaube hier haben wir etwas, das uns diametral unterscheidet, für Dich ist das "ich" absolut zentral, wo schon das Universum an sich.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das Universum an sich eher nicht, aber ja, das „Ich“ ist zentral und mit ihm der Wille.
Mit Wille kann ich auch nichts wirklich anfangen, definiere das mal physikalisch und philosophisch. Total schwieriges Wort, was soll das nun sein, gibt es den wo zum Anfassen? Farbe? Gewicht? Er muss wohl immer wo zugehören, also sollte ihn wer haben, Peter will ... also ist es der Wille von Peter, sein Wille, er gehört also Peter, aber lässt nun Peter seinen Willen etwas wollen? Wille ist etwas wie "Kraft" oder Druck, finde ich kommt dem noch recht nahe. Aber Wille ist dann das Äquivalent für das Bewusstsein, für das ich. Ein Stein wird durch die Gravitation angezogen, er "will" den Berg runterrollen, wenn er denn kann.

Also, wie gesagt, Du greifst mit Begriffen so um Dich, welche ich für wo "nichts sagend" halte.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Für mich ist diese Sichtweise, ich sage mal, echt schwierig, da für mich das ich einfach so nicht existiert ...
Zitat von paxitopaxito schrieb:Als ob es eine Rolle spielen würde, ob das Ich in deinem Sinn existiert oder real ist. Vielleicht ist es eine Illusion, ein Traum oder ähnliches. Welchen Unterschied macht es? Wir sind dann hier und jetzt im Traum, in der Illusion und alles weitere muss uns nicht kümmern. Ich muss dem Ich keine metaphysische Wahrheit oder unabhängige Existenz zusprechen um es ins Zentrum meines Denkens zu rücken. Der Ankerpunkt ist bei mir nicht Descartes cogito ergo sum, sondern viel schlichter: ich will.
Schlichter ist "es ist" oder "bewegt sich". Wir hatten das schon, die Frage, was ist denn nur illusionär und was real, was nur vorgestellt und was fiktiv. Existiert Schmerz so wie ein Kilogramm Gold? Oder ein Goldatom? Ein Elektron?

Ich kann ja immer nur meine Vorstellung von etwas, einem Begriff wie "ich" nun in Relation mit der Vorstellung der Allgemeinheit setzten und dann differenzieren. Und hier "will" die Allgemeinheit eben unter "ich" etwas wie "Seele" das unsterbliche Selbst (in der Hoffnung es ist unsterblich) sehen. Ich widerspreche eben dieser allgemeinen Vorstellung von "ich", aber behaupte damit nicht, es würde nicht wo auf einer Ebene auch existieren. Aber zurück zu Deinem "Ankerpunkt" nicht ein Wort was mir wirklich was gibt, mit beiden kann ich so wenig anfangen, beide sind schwammig und nicht klar definiert, nicht greifbar.

Da ich ich diese Dinge so nicht trenne, ist für mich in dem Sinne dann "Wahrheit" und "Wirklichkeit" und "Existenz" und auch "ich" und "Veränderung" nur eines, das sind unterschiedliche Worte für das was ist. Und ich packe Wille bewusst nicht in die Liste.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Auch alleine, dass "Du" als "ich" da was entscheidest, ... schwierig, wir können das "ich" nicht greifen, aber sicher meinen, dass wir als ich etwas entscheiden?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das Entscheiden ist die Quintessenz des Wollens und damit des Ich.
Verbal verstehe ich Deine Aussage ja schon, ...


Zitat von paxitopaxito schrieb:Sich Introspektion ich sich selbst zu versenken, verrät dir am Ende wenig über dich selbst. Deine Entscheidungen hingegen definieren dich.
Du gibst hier doch schon aber als "Wahrheit" vor, dass es Dich gibt und Du Entscheidungen treffen kannst. Sehe ich nicht so als gegeben an. Und Untersuchungen zeigen, recht real, dass es wohl auch nicht an dem ist, eventuell wird eine Aktion ausgelöst und Du hast mit Deinem "Willen" noch ganz am Ende die Möglichkeit diese Aktion abzubrechen. Aber das sind so Experimente eben.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Und eine Entscheidung ist nicht zwangsläufig ein Akt vernünftelnder Grübelei, viel mehr: das Trennen von diesem und jenem. Gut/Böse, Wahr/Unwahr, Schön/Hässlich, Wollen/Ablehnen. Im Grunde ein recht gewalttätiger Akt gegenüber einer indifferenten Welt, der wir unseren Stempel aufdrücken. Und ja, wenn du mich fragst: darin erkennen wir uns selbst. In dem was wir tun und warum wir es tun.
Gut und Böse gibt es so für mich nicht wirklich, das entsteht aus Emergenz, wir haben nur Veränderung, Shiva, jede Veränderung muss das was ist zerstören und schafft dann damit etwas Neues, ist schöpferisch. Das sind doch wir, die werten, die sagen, diese Veränderung ist gut und diese ist böse. Klar ist "Mord" auf der Metaebene böse, auf der Ebene der Elementarteilchen gibt es das so nicht, nur Veränderung.

Was haben wir nun, Entropie, die Ordnung nimmt stetig ab, Leben kann man als Teilbereich eines unendlichen Systems definieren, in dem die Entropie lokal abnimmt oder zumindest gleichbleibt. Ordnung wir geschaffen, soll das dann "gut" sein?

Wie auch immer, wir stehen da wirklich an ganz anderen Ufern vom selben See. ;)


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„Ich bin, also denke ich“

24.12.2024 um 22:10
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb am 20.12.2024:Ja, nun, ich mag Nietzsche und auch das mit der ewigen Wiederkehr, kam ich selber mal hin, aber auch darüber hinaus, warum sollte ich immer nur in mein Leben zurückkehren? Genauso gut könnte ich jede Erfahrung machen, die je ein Mensch gemacht hat und eventuell auch viel mehr, jede die möglich ist, auch nicht nur als Mensch.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Das ist nicht der Kern Nietzsches Gedanken! Nicht DU kehrst zurück, sondern das abstrakte Konzept des SELBST von Dir!
Eventuell ist das hier nur Dein Gedanke, dass das der Gedanke von Nietzsche wäre, und konkret ist die Aussage von Dir für mich Geschwurbel, nicht "ich" kehre zurück, sondern das "abstrakte Konzept des SELBST von mir", was für ein Käse.

Ein Konzept ist auch nicht das Ding, dann auch noch abstrakt, glaube Du hörst Dir nur gerne selber zu und versuchst hier gewaltig Werbung für Deinen YouTube-Channel zu machen.

Schau mal, ich versuche hier schon wo mit @paxito eine Basis zu finden, mein Ziel ist es nicht den zu bügeln oder hier als total intellektuell und Durchblicker zu erscheinen.

Mir geht es echt um die Sache, ehrlicher Austausch, für mich ist die Sichtweise von paxito interessant, da sie diametral zu meiner steht, also in vielen Punkten zumindest, wo wir uns einig sind, ist mehr die Ausnahme. Darum sparen wir uns (gehe mal davon aus, er stimmt mir hier zu) jedes geschwollene und selbstverliebte Geschwurbel und versuchen hier uns wirklich so auszudrücken, dass der Andere dann damit etwas anfangen kann.

Also zumindest meine Position ist so.


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„Ich bin, also denke ich“

25.12.2024 um 09:27
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Aber dein 2. Satz, und alles folgende in dem Kontext, sind - aus meiner Erkenntnis - grundlegend falsch.
Introspektive hat durchaus Sinn, Nutzen, Wirkung. Bezweifle ich nicht. Aber wenn du dich aus der Meditation erhebst, die dir zeigte was für ein guter Mensch du bist, um danach die Axt zu greifen und deine Nachbarn zu zerstückeln, wieviel sind solche „Erkenntnisse“ wert? Nirgends kann man sich besser selbst belügen als im eigenen Verstand.
Zitat von FibaAmrihFibaAmrih schrieb:Und doch steht dieses "Ich Will" im Sinne Nietzsches, und deine Gedanken zum Ich, in zentralen Widerspruch zu seinen Kernbotschaften.
Sicher, ich bin kein reiner Jünger von Nietzsche, hab ich auch nie behauptet.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nun ja, mal langsam, beginnt ja mit dem was man unter "Wirklichkeit" verstehen will
Das was tatsächlich so ist, würde ich sagen.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:oder wer auch immer darunter nur das versteht, was sein "ich" wahrnimmt und nicht das was wirklich ist
Viel wesentlicher als unsere Beschränkungen der Wahrnehmung, sind die Beschränkungen unseres Verstandes, als räumlich und zeitlich begrenzte Wesen. Unser Standpunkt. Das meine ich, wenn ich davon spreche, dass du dich zum Sklave einer Wahrheit machst.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Nichtexistenz lässt sich schwer belegen, ich kann nicht belege, dass Wahrheit nicht vom Kontext abhängig ist
Mit dem Problem der Nichtexistenz hat das aber mal überhaupt nichts zu tun. Ob Wahrheit von Kontext abhängig ist oder nicht, ist keine Frage der Existenz von irgendwas. Und natürlich solltest Du eine derartige Aussage die im krassen Gegensatz zu so ziemlich jeder erkenntnistheoretischen und logischen Position die mir so bekannt ist begründen können. Und sowas:
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja, lustig, weißt wie ich das sehe, dass ist einfach dann nur unvollständig als Aussage vorgegeben. Macht man die Aussagen richtig, passt das alles.
Ist da einfach zu schwach. Denn wir können völlig vom Inhalt der Aussage absehen und uns nur die Sprache anschauen. „Es regnet“ ist nur im Deutschen ein wahrheitsfähiger Satz, im Japanischen sind es Lautierungen ohne Bedeutung. In schriftlicher Sprache brauchst du weiter den kompletten Regelsatz zur Verschriftlichung um da überhaupt mehr erkennen zu können als weiße Farbe auf dunklem Grund. Die Sprache in der eine Aussage getroffen wird ist ein Kontext den du nicht einfach als fahrlässige Ungenauigkeit wegdiskutieren kannst. Das gilt unisono für mathematische oder wissenschaftliche Aussagen. Und nein, das man Sätze in andere Sprachen übersetzen kann, bedeutet eben nicht, das es beliebig wäre.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ich bestreite nicht, dass Wahrheit abhängig von einem Kontext ist, ich behaupte, Wahrheit ist ihr eigener Kontext.
Das ergibt keinen Sinn. Nochmal „Wahrheit“ ist kein Idee im platonischen Ideenhimmel, sondern eine Unterscheidung zwischen wahr/unwahr. Dafür muss es Regeln geben, nach denen unterschieden wird. Es liegt an dir aufzuzeigen, das es da einen universal gültigen Regelsatz gibt, den man immer und in jedem Fall anwenden kann. Spoiler: das ist unmöglich. Versucht wurde das durchaus. Was denkste warum Popper von der Verifikation zur Falsifikation überging? Warum der Positivismus als gescheitert gilt?
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Klar ist wohl, dass Wahrheit nicht vom Syntax abhängt, eine Aussage kann wahr sein und in beliebigen Sprachen oder Symbolen formuliert sein.
Und das ist eben ein wirklich naiver Idealismus - das eine Aussage unabhängig von ihrer konkreten Formulierung in einer bestimmten Sprache mit bestimmten Zeichen wahr sein solle. Wie willst du das denn noch beurteilen? Womit bestimmen wir den Inhalt einer Aussage unabhängig von der Sprache und den verwendeten Zeichen? Wie beurteilen wir weiter ob dieser übersprachliche Inhalt wahr oder falsch ist?
Das Einzige was da bleibt sind wieder platonische Ideen, Dinger an sich, die irgendwie auf geheimnisvolle Weise ihre Wahrheit in konkrete Aussagen verströmen. Metaphysischer Firlefanz.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Mit Wille kann ich auch nichts wirklich anfangen, definiere das mal physikalisch
Sicher nicht, genauso gut könntest du mich auffordern den Willen musikalisch zu definieren. Und das wäre aussichtsreicher.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:definiere das mal […] philosophisch
Wille, das ist Trieb, Schmerz, Begehren, Lust. Modifikationen des Seins am eigenen Leibe. (Schopenhauer)
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Wille ist etwas wie "Kraft" oder Druck, finde ich kommt dem noch recht nahe.
In der Tat, nur auf psychologischer und nicht physischer Ebene.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber Wille ist dann das Äquivalent für das Bewusstsein, für das ich.
Je mehr Bewusstsein, desto mehr Selbst; / je mehr Bewusstsein, desto mehr Wille; / je mehr Wille, desto mehr Selbst.
Quelle: Aphorismus von Kierkegaard
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ein Stein wird durch die Gravitation angezogen, er "will" den Berg runterrollen, wenn er denn kann.
Da überstrapazierst du die Analogien zwischen Physis und Psyche. Ein Stein hat keine psychischen Zustände. Glaube ich. Hoffe ich.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Also, wie gesagt, Du greifst mit Begriffen so um Dich, welche ich für wo "nichts sagend" halte.
Naja, es sind zentrale Begriffe der Philosophie und da durchaus ausgiebig diskutiert und definiert. Natürlich gibt es unterschiedliche Schulen und Sichtweisen und genauso natürlich habe ich da noch eine ganz persönliche Sicht drauf. Aber tue bitte nicht so als wären diese zutiefst philosophischen Begriffe einfach nur „nichtssagend“. Dann Vorliebe für den Physikalismus oder Mathematismus, alles runterbrechen zu wollen auf materielle Prozesse oder wenigstens quantifizierbare Aussagen - diesen Fetisch teilt ja nun nicht jeder. Und das dadurch irgendwas klarer wird, bezweifle ich ganz stark.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Du gibst hier doch schon aber als "Wahrheit" vor, dass es Dich gibt und Du Entscheidungen treffen kannst.
In dem Sinne, dass ich das hier als gegeben und wahr an sehe - sicher. Im Sinne einer unumstößlichen Wahrheit unabhängig jeder menschlichen Existenz sicher nicht. Ergäbe ja auch überhaupt keinen Sinn.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Gut und Böse gibt es so für mich nicht wirklich, das entsteht aus Emergenz, wir haben nur Veränderung, Shiva, jede Veränderung muss das was ist zerstören und schafft dann damit etwas Neues, ist schöpferisch.
Sicher kannst du das so handhaben, ich schrieb ja: das sind Unterscheidungen, die wir Menschen treffen. Das kann man auch lassen, warum nicht.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Das sind doch wir, die werten, die sagen, diese Veränderung ist gut und diese ist böse.
Ja, das ist es was ich schrob. Was dir nicht in den Kopf will: bei der Unterscheidung „dies wahr, dies unwahr“ verhält es sich auch nicht anders.
Siehe:
Zitat von paxitopaxito schrieb am 19.12.2024:die Unterscheidung zwischen wahr/unwahr braucht zwangsläufig einen Rahmen in dem diese Unterscheidung getroffen wird. Weiter, etwas komplexer: das Unterscheiden ist ein wesentliches Merkmal des menschlichen Verstandes. Es liegt nicht in der Welt. Die Welt unterscheidet nicht.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Leben kann man als Teilbereich eines unendlichen Systems definieren, in dem die Entropie lokal abnimmt oder zumindest gleichbleibt. Ordnung wir geschaffen, soll das dann "gut" sein?
Ja, so sehe ich das. Und es ist meine Entscheidung das so zu sehen. Es ist keine allgemein verbindliche und immer gültige Grundlage der Moral - denn sowas gibt es nicht.


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