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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

13 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Mensch, Welt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

31.01.2024 um 14:39
Hallo,

die Frage ist wie die Metaphysik das Problem der leeren Gedanken überkommen will. Alles was wir wissenschaftlich tun können ist mit bestimmten Gedanken (Begriffen) und ihren passenden Inhalten zu operieren. Das heißt wir müssen irgendwie sinnlich wahrnehmen, worüber wir sprechen um daraus etwas sinnvolles zu machen.

Aber auf einem metaphysischen Level lässt sich nichts mehr sinnlich wahrnehmen. Wie will also die Metaphysik auf diesem Level weitermachen ?
Wie machen wir Sinn aus leeren Gedanken (Begriffen) und ordnen diesen den passenden Inhalt zu ohne jenen sinnlich wahrzunehmen ?

Woher wissen wir das etwas objektiv auch wirklich so ist, ohne einen passenden sinnlichen Inhalt dafür zu haben ?


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

31.01.2024 um 14:46
@kaktuss
Ich kann mit den "leeren Gedanken" wenig anfangen.
Wo ordnest du Träume ein, wo Fiktion/Fantasie?


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

31.01.2024 um 14:47
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Wo ordnest du Träume ein, wo Fiktion/Fantasie?
Eben dort ... bei Träumen, Fiktionen und Fantasy... aber nicht bei Wirklichkeit und Realität.


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

31.01.2024 um 14:53
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Wie machen wir Sinn aus leeren Gedanken (Begriffen) und ordnen diesen den passenden Inhalt zu ohne jenen sinnlich wahrzunehmen ?
Ist das in diesen Bereichen denn notwendig?
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Woher wissen wir das etwas objektiv auch wirklich so ist, ohne einen passenden sinnlichen Inhalt dafür zu haben ?
Im Zweifelsfall, wenn möglich, ausprobieren.
Wie erlangt man sonst Gewissheit, wenn man nicht auf etablierte und bestätigete Strukturen/Erkenntnisse zurückgreifen kann.

Ich weiß immer noch nicht so recht, wo du hinwillst.
Kannst du es mal an einem konkreten Beispiel deutlich machen?


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

31.01.2024 um 14:56
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Ich weiß immer noch nicht so recht, wo du hinwillst.
Ich will auf die Ursachen, Prinzipien und Strukturen hinaus, die hinter der sinnlich wahrnehmbaren Welt liegen.
Etwa so etwas wie platonische Ideen... Dinge zu denen es keinen konkreten sinnlichen Inhalt gibt.

Einen Baum etwa können wir leicht sinnlich wahrnehmen, eine platonische Idee hingegen nicht.


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

31.01.2024 um 15:03
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Einen Baum etwa können wir leicht sinnlich wahrnehmen, eine platonische Idee hingegen nicht.
Du kannst einen spezifischen Baum wahrnehmen, das hilft dir aber nicht dabei zu verstehen was „Baum“ ist. Das ergibt sich einzig durch seinen Bezug zu anderen Worten, nicht durch die sinnliche Erfahrung. Und das gilt so für alle Wörter.


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

31.01.2024 um 22:21
@kaktuss
Schau dir mal das Semiotische Dreieck an:
Wikipedia: Semiotisches Dreieck

Ich nehme an, mit "leeren Gedanken" meinst du Begriffe/Symbole, die sich auf kein Ding in der Realität beziehen? Tja, wie gehen wir damit um...? Entscheidende Stichworte sind hier bspw. Konsistenz und Plausibilität (aber sicherlich nicht nur). Konzepte (Begriffe) müssen plausibel sein und dürfen keine inneren Widersprüche enthalten. Bspw. gibt es mit Sicherheit kein rundes Quadrat, denn der Begriff ist in sich selbst widersprüchlich. Ebenso gibt es sicherlich kein fliegendes Spaghettimonster - dafür ist dieses Konstrukt einfach zu unplausibel.
Ein Beispiel für ein konsistentes und plausibles Konzept wäre etwa das der sog. Atome - unteilbare Teilchen, aus dem sämtliche Stoffe bestehen. Philosophen, Gelehrte und Naturwissenschaftler haben ca. zwei Jahrtausende über dieses Konzept sinniert und unzählige Abhandlungen zur Thematik verfasst, bis es überhaupt erst zu einem empirischen Nachweis kam (u.a. dank Arbeiten von A. Einstein). Sinnlich wahrnehmbar sind Atome bis heute nicht, aber nichtsdestotrotz gibt es eine Vielzahl sinnlich wahrnehmbarer Phänomene (bspw. Brown'sche Bewegung), die sich nur bzw. am besten durch die Existenz von Atomen erklären lassen. Wie dieses Beispiel zeigt, kann es im Zweifelsfall sehr mühsam und langwierig sein, dem "Problem der leeren Gedanken" beizukommen...


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

01.02.2024 um 01:38
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Hallo,

die Frage ist wie die Metaphysik das Problem der leeren Gedanken überkommen will. Alles was wir wissenschaftlich tun können ist mit bestimmten Gedanken (Begriffen) und ihren passenden Inhalten zu operieren. Das heißt wir müssen irgendwie sinnlich wahrnehmen, worüber wir sprechen um daraus etwas sinnvolles zu machen.

Aber auf einem metaphysischen Level lässt sich nichts mehr sinnlich wahrnehmen. Wie will also die Metaphysik auf diesem Level weitermachen ?
Wie machen wir Sinn aus leeren Gedanken (Begriffen) und ordnen diesen den passenden Inhalt zu ohne jenen sinnlich wahrzunehmen ?

Woher wissen wir das etwas objektiv auch wirklich so ist, ohne einen passenden sinnlichen Inhalt dafür zu haben ?
Prinzipiell müsstest du auf etwas verweisen, dass du nicht bennennen kannst.


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

03.02.2024 um 00:48
@kaktuss
Dein Einleitungstext bringt mich an den Rande des Wahnsinns.
Darf ich dir mehrere Fragen dazu stellen?
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:die Metaphysik
Gibt es den "die" Metaphyik?
Wer hat das Recht zu sagen und festzuschreiben was "deine" Metaphysik zu sein hat?
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:Aber auf einem metaphysischen Level lässt sich nichts mehr sinnlich wahrnehmen. Wie will also die Metaphysik auf diesem Level weitermachen ?
Wie machen wir Sinn aus leeren Gedanken (Begriffen) und ordnen diesen den passenden Inhalt zu ohne jenen sinnlich wahrzunehmen ?

Woher wissen wir das etwas objektiv auch wirklich so ist, ohne einen passenden sinnlichen Inhalt dafür zu haben ?
Ich verstehe nicht 100% was du genau meinst.
Kannst du das etwas besser erklären?
Aber sind das nicht zum Teil Fragen die man in sich selbst finden kann/ muss?


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

24.04.2024 um 15:55
Zitat von kaktusskaktuss schrieb am 31.01.2024:Eben dort ... bei Träumen, Fiktionen und Fantasy... aber nicht bei Wirklichkeit und Realität.
Ist das nicht etwas gewagt?
Ein Beispiel:
Ich kann von Dingen träumen, die ich real kenne oder erlebt habe. Ich kann auch z.B. von Orten träumen, die ich kenne und zu denen ich "bald" fahre (Vorfreude?).
Realität ist es nicht direckt, aber existent, also real schon irgendwie. Ich hoffe, ich drücke mich verständlich aus.

Träume ich aber von einem Elefanten, der sich mit dem Rüssel an einen Gänseblümchen, das an einer Klippe wächst, festlält, dann ict das sicherlich Fiktion, oder?

Gucky.


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

20.07.2024 um 23:07
Zitat von kaktusskaktuss schrieb am 31.01.2024:Woher wissen wir das etwas objektiv auch wirklich so ist, ohne einen passenden sinnlichen Inhalt dafür zu haben ?

Begriffe sind inhaltsärmer (eher leer), je allgemeiner sie sind. Zunächst leere Begriffe wie das "Dasein" können durch philosophisches Fragen mit Bedeutung gefüllt werden.

Man kann durch Definitionen genauer bestimmen, dass Begriffe wie "Dasein" nicht leer und damit sinnlos sind. Wie du schreibst, ist ein Weg, sich auf konkreteres Seiendes, also sinnlich Erfahrbares zu beziehen, um metaphysische Konzepte auf die Realität zu beziehen, aber andere Vorgehensweisen können auch dienlich sein.

Ich denke zum Beispiel daran, von Geistigem auf einer übergeordneten Ebene auf anderes Nicht-Physisches zu schließen. Man kann vom menschlichen Geist auf die Beschaffenheit der Gesellschaft und die Zukunft sowie Auswirkungen unserer Zivilisation schließen.

Die Soziologie schließt von Umfragen aus Bewertungen von Subjekten auf die Struktur von Gruppen oder die Bewegung der Menschheit, aber Gruppenstrukturen und Mobilitäten sind auch nur indirekt beobachtbar, nicht durch die Sinne direkt und zeitgleich, sondern Gruppenstrukturen sind symbolisch und abstrakt/Migration ist multipolar in Wellen und Schüben zu verschiedenen Zeiten über Generationen.

Es ist also auch möglich, ohne direktes zeitsynchrones Messen, also nicht direkt sinnlich, schlussfolgerichtig und logisch auf die Realität zu interferieren. Die Metaphysik braucht also keine Information durch Begriffe, hinter denen sinnlich erfahrbare Konzeption auf allen Ebenen der Seins- und Daseinsbeschreibungen wären.


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

22.07.2024 um 01:06
Ich glaube nicht, dass man auf einer Ebene denken kann, die nicht zum menschlich begreifbaren
Denken gehört. Man versucht dann halt, seine Gedanken mit leichter verständlichen erfahrbaren
Vorgängen zu erklären.
Was ich denke, ist allein schon WEIL ich es denken kann, im Bereich meiner sinnlichen Erfahrungswelt
und Wahrnehmung.
Man kann auch darüber hinausgehen, z.B. indem man sich in einen Bereich jenseits des Denkens begibt.
Darum meditieren Buddhisten, um so eine Erfahrung zu machen.


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Das Problem von leeren Gedanken (Begriffen)

22.07.2024 um 03:20
Zitat von MorumottoMorumotto schrieb:Morumotto
um 01:06
Ich glaube nicht, dass man auf einer Ebene denken kann, die nicht zum menschlich begreifbaren
Denken gehört. Man versucht dann halt, seine Gedanken mit leichter verständlichen erfahrbaren
Vorgängen zu erklären.
Genau genommen muss Denken menschlich begreifbar sein, aber sowohl in der Philosophie als auch in der Psychologie sind nicht nur SINNLICH (be-)greifbare Gedanken denkbar. Menschlich begreifbar zu sein bedeutet für das Denken nicht, sich ständig nur um Erfahrungen und Erinnerungen drehen zu müssen.

Das ist auch nicht in der Intelligenzforschung und -messung Gegenstand dessen, was ein IQ-Test erhebt. Zwar sind manche visuelle und verbale IQ-Tests teils direkt dazu gedacht, empirische Probleme zu lösen, aber auch rein theoretische Probleme. Ein Sprachlicher IQ-Test misst wohl kaum, eher auch selten hinsichtlich der Bedeutung von Begriffen nur das Ausmaß des Denkens daran, dass sprachliche Intelligenz sich auf sinnlich Wahrnehmbares genau begrenzt.

Auch in der Metaphysik sind "Dinge" begreifbar und nur wenn sie menschlich begreifbar sind, weil sie rein denkbar sind. Deswegen stellten manche Philosophen unter Diskussion, dass Metaphysik leer (inhaltsleer) sein könnte.

Martin Heidegger tat das, in seinen Vorlesungen. Eine davon wurde veröffentlicht unter "Was ist Metaphysik?".

Er meinte, dass Metaphysik daher nichts nütze und sprach dann gleich von aller Philosophie. Weil er Nazi war, nützte praktosche Philosophie nicht, doch Heidegger sprach von aller Philosophie, als er in dieser Vorlesung Metaphysik meinte!


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