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„Ich bin, also denke ich“

213 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Existenz, Erkenntnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

„Ich bin, also denke ich“

05.12.2024 um 14:41
Hallo,
Mir ist gerade dieser äußerst interessante Text begegnet. Was haltet ihr von diesem Text? Denn ich finde gerade keinen Weg, seine Theorie zu widerlegen…

Moderne Erkenntnistheorie - Franz M. Wuketits (geb. 1955):
„Ich bin, also denke ich"
[...] [A]lles Wahrnehmen und Denken - und mit dem Denken auch jeder Zweifel an der Existenz der Außenwelt - [hängt] letztlich von biologischen Strukturen (Sinnesorganen, Gehirn) ab [...] und [...] nur die entsprechenden Funktionen dieser Organe (lassen] überhaupt erst mein Denken und Zweifeln zu [...]. Das Denken ist ja selbst eine Funktion des Gehirns!
Warum wohl ist ein Betrunkener nicht fähig klare Gedanken zu fassen? [...]
Es kann also nicht erst das Denken sein, das meine Existenz bestätigt, sondern vielmehr geht dem Denken meine Existenz also biologisches Wesen voraus. Historisch, genetisch primär bin ich, und weil ich bin, weil ich als biologisches Wesen - ausgestattet mit meinem Nervensystem, einem Gehirn - existiere, ist mir auch das Denken möglich. Descartes* Ausspruch müssen wir also verändern: „Sum ergo cogito" - „Ich bin, also denke ich" [...].
Mein Denken, meine Erkenntnis [...] und ebenso mein möglicher Zweifel an der Außenwelt (oder gar an meiner eigenen Existenz) sind bestimmte Gehirnfunktionen; sie sind Resultat meiner individuellen Entwicklung als Lebewesen und Resultat der Entwicklung des Menschen in der Stammesgeschichte [...).


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„Ich bin, also denke ich“

05.12.2024 um 15:32
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:Mir ist gerade dieser äußerst interessante Text begegnet. Was haltet ihr von diesem Text? Denn ich finde gerade keinen Weg, seine Theorie zu widerlegen…
Warum solltest du diesen Text widerlegen wollen?

Eine Wiederlegung macht nur Sinn, wenn man an Seelenwanderung glaubt oder an immerwährende Seelen die Körper in "Besitz nehmen".

Rein biologisch und evolutionär ist der Text mMn einwandfrei.

Gedanken und Bewusstsein sind nämlich mMn eine Fähigkeit eines höheren Gehirns, was es nötig macht erst zu sein und dann zu wissen/denken....


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„Ich bin, also denke ich“

05.12.2024 um 15:49
Descartes: Die eigene Existenz ist für Descartes durch das Denken bedingt. Selbst wenn die Außenwelt und der eigene Körper nicht existiert, garantiert das Bewusstsein über das eigene Denken die eigene Existenz. Für ihn steht das Denken über der materiellen Welt (Dualismus).

Wuketits ist der Meinung, dass die biologische Existenz dem Denken vorausgeht. Erst weil wir als biologische Wesen existieren – ausgestattet mit einem Gehirn und Nervensystem – können wir denken. Für ihn ist das Denken eine Funktion des Körpers und untrennbar mit diesem verbunden (Materialismus).

Die Annahme, dass der Geist nur durch den Körper funktioniert, könnte durch radikalen Zweifel hinterfragt werden: Wenn die materielle Basis des Geistes (Körper, bzw. Gehirn) angezweifelt wird, verliert die Theorie an Beweiskraft. 
❌Andererseits könnte argumentiert werden, dass der Zweifel selbst eine Bestätigung des Denkens und somit der Existenz ist – unabhängig von deren materieller oder immaterieller Grundlage (was mich zurück zu Descartes führt)…


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„Ich bin, also denke ich“

05.12.2024 um 16:17
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:Descartes: Die eigene Existenz ist für Descartes durch das Denken bedingt. Selbst wenn die Außenwelt und der eigene Körper nicht existiert, garantiert das Bewusstsein über das eigene Denken die eigene Existenz. Für ihn steht das Denken über der materiellen Welt (Dualismus).
Wenn man das glauben will.
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:Wuketitz' ist der Meinung, dass die biologische Existenz dem Denken vorausgeht. Erst weil wir als biologische Wesen existieren – ausgestattet mit einem Gehirn und Nervensystem – können wir denken. Für ihn ist das Denken eine Funktion des Körpers und untrennbar mit diesem verbunden (Materialismus).
Dieser Meinung stimme ich persönlich zu.
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:Die Annahme, dass der Geist nur durch den Körper funktioniert, könnte durch radikalen Zweifel hinterfragt werden: Wenn die materielle Basis des Geistes (Körper, bzw. Gehirn) angezweifelt wird, verliert die Theorie an Beweiskraft. 
Er könnte nicht nur radikal hinterfragt werden, sondern er wird ja hinterfragt. Die große Frage ist, was ist richtig oder treffender? Dualismus oder Materialismus?

Wie soll der Geist ohne Körper funktionieren? Wo hält er sich auf, wie ist er und wie funktioniert er ohne Körper? Nur wenn das plausibel zu beantworten ist, geht es in Richtung Dualismus. Wenn du das nicht plausibel sondern nur glaubensartig beantworten kannst, wird wohl Wuketits recht haben.....


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„Ich bin, also denke ich“

05.12.2024 um 16:48
Zitat von rationalistinrationalistin schrieb:Was haltet ihr von diesem Text?
Müll. Die Hintergründe zu Descartes' cogito ergo sum kann man überall nachlesen und sind stichhaltig:
Wikipedia: Methodischer Zweifel#Der methodische Zweifel bei Descartes

Man kann an so ziemlich vielen Dingen zweifeln, allerdings nicht daran, dass man eben zweifelt. Im Zweifel über alles (die Welt, die Sinne, die eigene Wahrnehmung) bleibt einzig die Tatsache übrig, dass man zweifelt – und das Zweifeln erfordert notwendigerweise ein zweifelndes Subjekt. Descartes kommt hier also komplett ohne irgendwelche Annahmen aus, im Gegensatz zu Wuketits, der hier ganz offenbar mit der Brechstange ein materialistisches Weltbild durchzudrücken versucht, dabei allerdings nichts weiter als maximale Ahnungslosigkeit in puncto Philosophie demonstriert. *gähn*


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„Ich bin, also denke ich“

05.12.2024 um 17:07
Zitat von NoumenonNoumenon schrieb:Man kann an so ziemlich vielen Dingen zweifeln, allerdings nicht daran, dass man eben zweifelt. Im Zweifel über alles (die Welt, die Sinne, die eigene Wahrnehmung) bleibt einzig die Tatsache übrig, dass man zweifelt – und das Zweifeln erfordert notwendigerweise ein zweifelndes Subjekt. Descartes kommt hier also komplett ohne irgendwelche Annahmen aus, im Gegensatz zu Wuketits, der hier ganz offenbar mit der Brechstange ein materialistisches Weltbild durchzudrücken versucht, dabei allerdings nichts weiter als maximale Ahnungslosigkeit in puncto Philosophie demonstriert. *gähn*
Wuketits ist halt Biologe und Wissenschaftstheoretiker gewesen. Was wird denn hier für ein Maßstab angesetzt? Wissenschaftlich ist seine Annahme doch nicht falsch oder unplausibel, biologisch ebenso wenig. Philosophisch mag man dem nicht zustimmen, aber wer ein Weltbild für das richtige denkt und dies auch erklärt, der hat ja deswegen, weil andere das nicht so sehen, nicht unrecht?!


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„Ich bin, also denke ich“

05.12.2024 um 18:46
Also wenn ich an allem zweifel, dann zweifel ich auch irgendwann daran, dass ich zweifel...
In diesem Denkakt bleibt aber der Zweifel zweifellos bestehen...

Ich kann auch daran zweifeln, dass ich daran zweifel, dass ich zweifel usw...

Der Zweifel selbst bleibt hierbei aber bestehen...

Also lässt sich heraus auch auf die Existenz von etwas schließen, dass zweifelt...

Dieser Beweis ist noch älter als Descartes, dieser hat ihn nur von den alten, antiken Skeptikern geklaut...

Der einzige der wirklich versucht hat Descartes zu widerlegen war Immanuel Kant...
Dieser schreibt eine "Widerlegung" des cogito ergo sum in seiner Kritik der reinen Vernunft...

Aber ich glaube selbst Kant scheitert, mir ist der Ansatz "Ich denke also bin ich" immer noch sehr plausibel !


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„Ich bin, also denke ich“

05.12.2024 um 21:00
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Philosophisch mag man dem nicht zustimmen, aber wer ein Weltbild für das richtige denkt und dies auch erklärt, der hat ja deswegen, weil andere das nicht so sehen, nicht unrecht?!
Es ist schlicht logisch Müll.
Wenn Denken und Wahrnehmen vom Gehirn abhängt, woher genau wissen wir eigentlich vom Gehirn!? So ohne Wahrnehmung und Denken wird das schwierig. Entweder Wuketits läuft hier in einen klassischen Zirkelschluss oder setzt voraus, was er zeigen will. So oder so belanglos.


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„Ich bin, also denke ich“

11.12.2024 um 20:41
Zitat von paxitopaxito schrieb am 05.12.2024:Es ist schlicht logisch Müll.
Es ist logisch Müll, dass dem Denken die Existenz vorausgeht?

Also ich weiß ja, dass es auch Verfechter gibt, die Sagen Bewusstsein und Seele sind nicht an dem Körper gebunden, aber "dass dem Denken die Existenz vorausgeht" ist weder unlogisch noch Müll.
Zitat von paxitopaxito schrieb am 05.12.2024:Wenn Denken und Wahrnehmen vom Gehirn abhängt, woher genau wissen wir eigentlich vom Gehirn!? So ohne Wahrnehmung und Denken wird das schwierig.
Also ein Tier was nicht "denkt" kennt auch nicht die Existenz des Gehirn und es ist dennoch da. Ein Kind, was die eigene Gedanken noch nicht als Gedanken identifiziert ist dennoch als erstes Existenz durch Zeugung und Geburt.

Ohne Existenz kann keiner Denken. Philosophisch betrachtet ist das ggf nicht auszuschliessen, aber nicht nachzuweisen. Nachzuweisen und daher eine logische Annahme ist, das ein Existierendes Lebenwesen mit einem entsprechenden Gehirn zu Gedanken fähig ist(bei ausreichender Leistung).

Also kann die Philosophie darüber nicht richten mit Worten wie falsch, Müll, oder unlogisch.

Wir haben diese Diskussion schonmal beim Thema Bewusstsein gehabt. Die Philosophie lässt da Annahmen zu aber die Aussage von Wuketits ist für mich nicht unlogisch.

Wenn du @paxito das anders siehst reicht es nicht das einfach so als unlogischem Müll abzutun. Das wäre billig und passt nicht zu dir.


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„Ich bin, also denke ich“

11.12.2024 um 20:50
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Es ist logisch Müll, dass dem Denken die Existenz vorausgeht?
Weiß nicht, das steht da aber auch schlicht nicht.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Also ein Tier was nicht "denkt" kennt auch nicht die Existenz des Gehirn und es ist dennoch da.
Hab ich das bestritten?
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ohne Existenz kann keiner Denken. Philosophisch betrachtet ist das ggf nicht auszuschliessen, aber nicht nachzuweisen.
Nochmal von „Existenz“ was ein komplexer und schwieriger Begriff ist, war da überhaupt nicht die Rede.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Also kann die Philosophie darüber nicht richten mit Worten wie falsch, Müll, oder unlogisch.
*sigh* Konzepte wie „biologisches System“ oder auch einfacher ‚Gehirn“ sind Produkte des Denkens. Und die sollen nun die Voraussetzung fürs Denken sein. Klarer?
Der ganze Text basiert auf den Grundannahmen des Materialismus. Und kommt dann zum erstaunlichen Ergebnis: der Materialismus hat Recht. Wow. Welch Überraschung.


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„Ich bin, also denke ich“

11.12.2024 um 21:01
Zitat von paxitopaxito schrieb:Weiß nicht, das steht da aber auch schlicht nicht.
steht aber auch nicht?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Hab ich das bestritten?
Das war ein Aussage von mir, nicht ein Kritik an dir, du hast Wuketits Aussage generell abgewertet. Ich versteh nicht warum....außer du bist anderer Meinung.
Zitat von paxitopaxito schrieb:*sigh* Konzepte wie „biologisches System“ oder auch einfacher ‚Gehirn“ sind Produkte des Denkens. Und die sollen nun die Voraussetzung fürs Denken sein. Klarer?
Ja! Die Exsitenz als erstes und dann die Voraussetzungen fürs denken sind vor dem Denken wichtig.

Stellst du Infrage, dass dem so ist, weil erst das Gehirn durch sein Denken, die Namen "Gehirn" zB oder diverse Konzepten erdacht hat?

Das Gehirn ist nicht ein Produkt des Denkens, sondern die Bezeichnung des Gehirns als eben solches wird erst durch den Gedanken/das Denken des Gehirns möglich. Aber der Gedanke ist nicht erst da, und dann kommt irgendwo das Gehirn her.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Der ganze Text basiert auf den Grundannahmen des Materialismus. Und kommt dann zum erstaunlichen Ergebnis: der Materialismus hat Recht. Wow. Welch Überraschung.
Im Sinne des Materialismus ist die Aussage einwandfrei. Auch nicht unlogisch. Selbst wenn es andere philosophische Thesen gibt, bleibt das so.

Und Wuketits hat da auch einen überwältigenden Teil der Wissenschaft hinter sich, also würde ich die Aussage nciht nur als logisch nachvollziehbar, sondern plausibel bewerten.

Der Materialismus hat in der Philosophischen Welt ziemlich viel zu bieten finde ich, weil zur Wissenschaft am besten passt, nicht zu 100% aber wohl am besten.


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„Ich bin, also denke ich“

11.12.2024 um 21:12
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ja! Die Exsitenz als erstes und dann die Voraussetzungen fürs denken sind vor dem Denken wichtig.
Nochmal: „Existenz“ ist ein schwieriger Begriff. Es ging hier aber um „die Existenz als biologisches Wesen“. Thats the point.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Im Sinne des Materialismus ist die Aussage einwandfrei. Auch nicht unlogisch.
Im besten Falle tautologisch. Wenn man davon ausgeht das alle Dinge auf Materie zurückgeführt werden können, also auch das Denken am Ende ein materieller Prozess ist, dann ja, dann braucht es zwingend und logisch ein Gehirn um zu Denken (bzw. irgendwas vergleichbares).
So what? Wenn wir das nicht annehmen, gilt das nicht mehr. Wuketits hätte sich also kurzfassen können: Ich bin Materialist. Schön für ihn.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Der Materialismus hat in der Philosophischen Welt ziemlich viel zu bieten finde ich, weil zur Wissenschaft am besten passt, nicht zu 100% aber wohl am besten.
Jedem das Seine. Ich wollte an der Stelle überhaupt nicht den Materialismus kritisieren. Nur Wuketits.


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„Ich bin, also denke ich“

11.12.2024 um 21:31
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nochmal: „Existenz“ ist ein schwieriger Begriff. Es ging hier aber um „die Existenz als biologisches Wesen“. Thats the point.
Das verstehe ich jetzt mal als Wortklauberei.

Selbstverständlich geht es Wuketits um ein Denkendes Wesen, was sich nachweislich auf der Erde wiederfindet. Also ein Mensch, oder ein Affe oder ein andere Tier, was denken kann.

Ich mag nicht den Begriff Existenz auseinandernehmen. Es geht um den Grundsatz, es muss etwas existieren, damit es denken kann.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Im besten Falle tautologisch. Wenn man davon ausgeht das alle Dinge auf Materie zurückgeführt werden können, also auch das Denken am Ende ein materieller Prozess ist, dann ja, dann braucht es zwingend und logisch ein Gehirn um zu Denken (bzw. irgendwas vergleichbares).
So what? Wenn wir das nicht annehmen, gilt das nicht mehr. Wuketits hätte sich also kurzfassen können: Ich bin Materialist. Schön für ihn.
Da frage ich mich, warum er nicht ausführen solle was er seiner Philisopohie nach meint? Du bist ja grad, wohl auf Grund anderer Sichtweise sehr anti...


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„Ich bin, also denke ich“

11.12.2024 um 22:48
Meines Erachtens beweist Descartes einfach nur a priori das er ist, weil er eben denkt... das ganze funktioniert auch, wenn man von einem materialistischen Weltbild ausgeht wo Gedanken nur durch Gehirne entstehen... der Beweis funktioniert a priori, das ist der Punkt...

Der Satz "Ich bin, also denke ich" ist wohl doppelt gemoppelt... denn dass ich bin muss ich ja erstmal dadurch dass ich denke beweisen und dann komme ich wieder darauf das ich deshalb denke...

Oder aber, der gute alte Mann schließt empirisch darauf dass er ist und kommt dann irgendwie darauf das er auch denkt, obwohl sich Gedanken empirisch garnicht beweisen lassen...

also der Satz "Ich bin, also denke ich" ist völliger Unsinn... einfach mal wieder ein Depp der es zu etwas gebracht hat...


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„Ich bin, also denke ich“

12.12.2024 um 18:48
Zitat von kaktusskaktuss schrieb:also der Satz "Ich bin, also denke ich" ist völliger Unsinn... einfach mal wieder ein Depp der es zu etwas gebracht hat...
Beide Seiten/Aussagen, greifen einen richtigen Grundsatz, aber ich glaub nur wer Descartes nicht versteht, würde ihn dort angreifen.


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„Ich bin, also denke ich“

13.12.2024 um 18:32
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ich mag nicht den Begriff Existenz auseinandernehmen.
Ist auch klüger, weil ein Fass ohne Boden.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Es geht um den Grundsatz, es muss etwas existieren, damit es denken kann.
Hier geht es aber nicht um ein undefiniertes etwas, sondern um Gehirn, biologisches System usw. Das ist schon sehr konkret und so eben nicht haltbar. Außer man setzt es voraus.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Da frage ich mich, warum er nicht ausführen solle was er seiner Philisopohie nach meint?
Das ist keine Philosophie. Er führt da seine persönlichen Ansichten aus, ohne seine Prämissen zu benennen. Und versteigt sich dann zu einer Descartes „Kritik“.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Du bist ja grad, wohl auf Grund anderer Sichtweise sehr anti...
Ich bin nicht „anti“, ich sage meine Meinung mit einem zumindest halbwegs fundiertem Blick auf die Philosophie. Und das ist einfach nüscht. Kannste glauben, kannste lassen, ich hab denke ich nun recht ausführlich erklärt worin das Problem besteht. Entweder Wuketits hat nicht verstanden, was seine Grundannahmen sind (wovon ich ausgehe) oder verschleiert das absichtlich (was noch schlechter wäre).


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„Ich bin, also denke ich“

13.12.2024 um 20:14
Zitat von paxitopaxito schrieb:*sigh* Konzepte wie „biologisches System“ oder auch einfacher ‚Gehirn“ sind Produkte des Denkens. Und die sollen nun die Voraussetzung fürs Denken sein. Klarer?
Nein.

Du greifst Dir hier wieder den Begriff, die Bezeichnung, das Model für etwas und unterschlägst dann das, was bezeichnet wird. Das Wort "Gehirn" oder die Bezeichnung "biologisches System" sind Produkte des Denkens.

Aber das Gehirn ist doch kein Produkt des Denkens. Ja, Du schreibst schon explizit davor "Konzepte", aber so wie Du das dann verwurstest, ändert das nun nichts.

Es braucht ein Universum, Materie, den ganzen Schnickschnack eben, damit dann was wie Leben entstehen kann, ein Gehirn und dieses dann über all das nachdenken und Konzepte entwickelt, Namen für die Dinge ...

Da ist nicht erst das Denken, dass sich das Konzept Universum und Gehirn "ausdenkt" und dann ist das Universum und das Gehirn eine Folge dieses Denkprozesses.

Aber ich glaube mal, wir zwei kommen da nie auf einen Nenner.


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„Ich bin, also denke ich“

13.12.2024 um 20:19
@paxito

Und mal so ganz allgemein, ich finde Descartes gibt hier schon echt zu viel vor, mit "ich" denke also bin ich. Ja, das Zweifeln kann man nicht bezweifeln, aber das "Ich" dann doch schon. Der Begriff ist schon sehr schwammig und viele sehen das als Illusion an.

Und auch "denke" auch nicht wirklich klar definiert.

Ist alles auch nur aus der Innenansicht, einen Denkprozess als solchen kann man schwer messen und ein Ich auch nicht wirklich. Wann ist es da, wann ist es weg?

Farbe? Gewicht?

Welche Eigenschaften wollen wir da nehmen?

Eben.


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„Ich bin, also denke ich“

14.12.2024 um 08:33
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber das Gehirn ist doch kein Produkt des Denkens. Ja, Du schreibst schon explizit davor "Konzepte", aber so wie Du das dann verwurstest, ändert das nun nichts.
Doch das ändert einiges und ich „verwurste“ da auch nichts.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber das Gehirn ist doch kein Produkt des Denkens.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Es braucht ein Universum, Materie, den ganzen Schnickschnack eben, damit dann was wie Leben entstehen kann, ein Gehirn
Darfst du gerne als grundlegende Annahmen so treffen. Machen viele. Aber genau das sind sie dann eben auch: grundlegende Annahmen. Prämissen, die man glauben muss. Und zwar die des Materialismus.
Und nochmal: Ich will an der Stelle den Materialismus nicht kritisieren oder auch nur allgemeiner die Prämissen die hier getroffen werden. Weite Teile der Philosophie sehen das als absolut sinnvoll an. Aber es folgt in keinster Weise daraus, das ich denke. Und da Wuketits hier das Gegenteil vorgibt, eben so tut als seien das keine Prämissen sondern Schlussfolgerungen oder irgendwie vom Himmel fallende evidente Erkenntnisse redet er eben Mist. Genau das Gleiche würde ich bei einem Rationalisten, Solipsisten oder Pessimisten kritisieren, der sich derartig versteigt.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Da ist nicht erst das Denken, dass sich das Konzept Universum und Gehirn "ausdenkt" und dann ist das Universum und das Gehirn eine Folge dieses Denkprozesses.
Etwas das ich so ohnehin nicht sagen würde. Für mich gibt es ausschließlich sprachliche Konzepte, der Sinn von Worten, Begriffen, Konzepten ergibt sich durch ihre Bezüge zu anderen Worten, Begriffen, Konzepten und nicht aus einem metaphysischen Bezeichneten. Ist hier an der Stelle aber nicht Thema. Es kann aber als Beispiel dienen, das es so simpel mit „Gehirn also bin ich“ dann doch nicht ist.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber ich glaube mal, wir zwei kommen da nie auf einen Nenner.
Nein, kommen wir nicht.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja, das Zweifeln kann man nicht bezweifeln, aber das "Ich" dann doch schon.
Der methodische Zweifel von Descartes ist keine Negation aller Wahrheiten. Sondern die Suche nach nicht weiter bezweifelbaren Wahrheiten. „Cogito ergo sum“ soll genau das darstellen, sprich am Denkenden Ich kann nicht sinnvoll gezweifelt werden.
Es reicht also nicht zu zeigen, das man daran zweifeln kann, man muss darüber hinaus noch zeigen, dass das vernünftig ist.


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„Ich bin, also denke ich“

14.12.2024 um 15:08
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber das Gehirn ist doch kein Produkt des Denkens. Ja, Du schreibst schon explizit davor "Konzepte", aber so wie Du das dann verwurstest, ändert das nun nichts.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Doch das ändert einiges und ich „verwurste“ da auch nichts.
Wäre ja enttäuscht gewesen, hättest Du nicht widersprochen.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber das Gehirn ist doch kein Produkt des Denkens.
Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Es braucht ein Universum, Materie, den ganzen Schnickschnack eben, damit dann was wie Leben entstehen kann, ein Gehirn ...
Zitat von paxitopaxito schrieb:Darfst du gerne als grundlegende Annahmen so treffen.
Danke für die Erlaubnis, Du bist so lieb zu mir.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Machen viele.
Ich weiß.


Zitat von paxitopaxito schrieb:Aber genau das sind sie dann eben auch: grundlegende Annahmen. Prämissen, die man glauben muss. Und zwar die des Materialismus.
Evolutionstheorie ist dann bei Dir eine Glaubensfrage, Religion eben, genau da führt das eben dann hin. Ich weiß, Du magst es weniger, aber neben Glauben, gibt es auch Wissen und Logik. Ja es gibt wahre Aussagen, hatten wir doch schon mal, Wahrheit und die ist nicht relativ und man kann sie kennen. Echt jetzt.

Du machst hier so aber aus allem, nur dann eine Annahme, alles ist dann nur eine Frage des Glaubens. Nur den Zweifel willst Du dann herausheben, und daran alles aufhängen. :D


Zitat von paxitopaxito schrieb:Und nochmal: Ich will an der Stelle den Materialismus nicht kritisieren oder auch nur allgemeiner die Prämissen die hier getroffen werden. Weite Teile der Philosophie sehen das als absolut sinnvoll an.
Ja nun, nice, aber wenn Du die Pauke schlägt, tönt die schon.


Zitat von paxitopaxito schrieb:Aber es folgt in keinster [sic!] Weise daraus, das ich denke.
Echt jetzt, Superlativ von "keiner"? Und nein, ich nicht gesagt haben, dass aus Hirn auch zwingend denken folgt, im Gegenteil, nach vielen Jahren des Lebens, halte ich es mehr für eine Ausnahme.


Zitat von paxitopaxito schrieb:Und da Wuketits hier das Gegenteil vorgibt, eben so tut als seien das keine Prämissen, sondern Schlussfolgerungen oder irgendwie vom Himmel fallende evidente Erkenntnisse redet er eben Mist. Genau das Gleiche würde ich bei einem Rationalisten, Solipsisten oder Pessimisten kritisieren, der sich derartig versteigt.
Erstmal kenne ich den nicht, kann ja mal schauen, reißt mich aber nun auch nicht vom Hocker, was er so schwurbelt. Und ich stimme dem auch gar nicht zu, ich widerspreche nur Dir ein wenig. Kennst mich doch, ich kann nicht anders ... Determinismus, ich muss so handeln. :D


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Da ist nicht erst das Denken, dass sich das Konzept Universum und Gehirn "ausdenkt" und dann ist das Universum und das Gehirn eine Folge dieses Denkprozesses.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Etwas das ich so ohnehin nicht sagen würde.
Eben und dafür hat das Universum dann mich hier vorgesehen, ...


Zitat von paxitopaxito schrieb:Für mich gibt es ausschließlich sprachliche Konzepte, der Sinn von Worten, Begriffen, Konzepten ergibt sich durch ihre Bezüge zu anderen Worten, Begriffen, Konzepten und nicht aus einem metaphysischen Bezeichneten. Ist hier an der Stelle aber nicht Thema.
Ich weiß, doch und, also ist schon wo auch hier Thema. Du gibst zu, dass Du da nur was glaubst? Die Trennung zwischen dem Gehirn und der Bezeichnung "Gehirn"?

Denn doch, genau das verwurstest Du.


Zitat von paxitopaxito schrieb:Es kann aber als Beispiel dienen, das es so simpel mit „Gehirn also bin ich“ dann doch nicht ist.
Hm, diese Aussage kam doch so nicht von mir und glaube auch nicht, dass ich sie hier so unterschrieben habe. Aber davon mal abgesehen, Du würdest also wo schon eine Aussage wie, ich bin und denke, habe aber kein Hirn, unterschreiben? Oder ich bin, denke aber nicht, und habe auch kein Hirn? Ich will Dich nicht veralbern, will wissen, wie Du "ich, Hirn, denken" so in Relation setzt, was nun was bedingt oder auch nicht.

Denn ich, sollte erkennbar gewesen sein, zerlege alle drei Begriffe. Ich stelle das "ich" alleine so infrage, ganz elementar, das Hirn und auch den Prozess des "Denkens".

Finde schon, dass es für ein/das "Ich" etwas braucht an Existenz, das "Nichts" ist für mich nicht ein Ich. Will da schon ein "Etwas" haben und bin recht sicher, es braucht auch Zeit, Veränderung, für ein Ich muss es ein davor, jetzt und danach geben. In einer statischen Welt gibt es kein Ich, kein Bewusstsein. Und das "Denken" ist auch schwer, auch "bin" von sein.

Das ist alles echt schon eine Nummer, ich denke nicht, also bin ich nicht, kann ich überhaut denn nicht sein? Ist eine Aussage wie, 100 Jahre war lang nichts, nicht gaga, wenn gar nichts ist, dann ist da nichts, auch keine Zeit, will sagen, ich meine da ist immer etwas. Die Frage ist, ist wenn etwas ist, auch immer Zeit gegeben? Eine meiner ersten "Wahrheiten" - in jungen Jahren - war, alles (im Universum) ändern sich, nur dieses nicht. Es gibt immer Veränderung, nie Stillstand.

Jetzt kann man schauen, ob Veränderung immer auch wo etwas wie "denken" ist, und ob "sein" immer auch ein "ich" bedingt. Ich bin da ja schwer vom tibetanischen Buddhismus angeschlagen, Buddhismus generell, ich finde schon, dass das "Ich" so wie wir es hier in der westlichen Welt verstehen, eine Illusion ist. Spreche ich nun der Existenz des "Ichs" die eigentliche Realität, über die eines "Konzeptes" ab, ist das mit "ich denke also bin ich", schon mit dem ersten Wort für mich gegessen.


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Aber ich glaube mal, wir zwei kommen da nie auf einen Nenner.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Nein, kommen wir nicht.
Ach komm schon, Du kannst mir auch da mal widersprechen. :D


Zitat von nocheinPoetnocheinPoet schrieb:Ja, das Zweifeln kann man nicht bezweifeln, aber das "Ich" dann doch schon.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Der methodische Zweifel von Descartes ist keine Negation aller Wahrheiten.
Lass ich mal so stehen, wo im Raume. Stimme dem nicht zu und sag auch erstmal nichts dagegen.


Zitat von paxitopaxito schrieb:Sondern die Suche nach nicht weiter bezweifelbaren Wahrheiten.
So, so, da war doch was mit Wahrheit, also ich, der erklärte, die gibt es, so ganz kein Stück nicht nur subjektiv, sondern so was von objektiv, dass man sich das Attribut davor schenken kann, eine Wahrheit ist einfach wahr, für alles und jedem, so die Definition und darüber hinaus, gibt es nicht nur die Definition und das "Konzept" der Wahrheit, sondern diese eben selber ganz real.

Du warst da etwas, ich sage mal, vorsichtiger mit diese Position. Oder recht konkret, wolltest da mir nicht so zur Seite mit stehen, im Gegenteil haben wir viele Stunden unsere Zeit verbracht, das zu erörtern. Magst Du einen Link zu der Debatte von uns?

Aber gut, ich stimme hier mal Descartes zu, dass es solche Wahrheiten gibt. Real und mehr als nur ein Konzept, bei Dir ist doch da aber alles eh nur ein Konzept, oder machst Du da doch mal eine Ausnahme?


Zitat von paxitopaxito schrieb:„Cogito ergo sum“ soll genau das darstellen, sprich am Denkenden Ich, kann nicht sinnvoll gezweifelt werden.
Aber so was von kann ich das. Du hast nun "Denkenden" groß geschrieben und dann dennoch ein "Ich" draufgeben. Schauen wir mal, also ich sehe da viel zu viel, was in die Aussage gedrückt wird. Die Betonung sollte da nur auf "Denkendem" liegen und nicht auf dem Ich.

Schau, für das "Ich" haben wir schon eine Vorstellung, eine große Tüte mit Dingen, die dazu gehören und eine größere mit Dingen, die da nicht zugehören. Der Stein im Garten bin ich nicht. Wobei das bei Dir ja immer wieder so eine Problem mit den "Konzepten" ist, denn ohne Dich, gibt es die Vorstellung vom Stein im Garten nicht, und damit auch diesen nicht. Deine Katze beißt sich aber schon wo in den Schwanz.

Also gut, ich kann die Veränderung nicht sinnvoll leugnen oder bezweifeln. Unterm Strich bleibt bei mir da aber erstmal nur ein "es ist" und ein "es ist bewegt" wobei "bewegt" dann die Veränderung oder der Wandel ist. Es gibt eine Selbstreflektion, aber das liegt in der Struktur der Dinge, sie hängen zusammen und beeinflussen sich eben.


Zitat von paxitopaxito schrieb:Es reicht also nicht zu zeigen, das man daran zweifeln kann, man muss darüber hinaus noch zeigen, dass das vernünftig ist.
Ja nun, ich meine ich hab das getan. :D


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