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Ist es (wirklich) passiert?
24.10.2024 um 15:17Keine Wochenende, aber Kaffee und der Vollautomat will seit Tagen mal sein System gereinigt haben, der Milchaufschäumer auch. Letztere wird natürlich immer anständig gespült, aber alle vier bis sechs Wochen will er ein eigenständiges Reinigungsprogramm mit einer Reinigungslösung abfackeln. Und der Automat ebenso alle paar Monate eine Systemreinigung mit Brüheinheit spülen und Tablette. Ja hat nichts viel mit dem Thread zu tun, aber da ich eben keine große Lust habe, den Automaten zu pflegen, schreibe ich erstmal hier ein paar Worte und trinke einfach ein paar Kaffee.
Zum Thema, Titel hätte länger werden können, aber man bekommt einfach nicht alles rein, darum erkläre ich mal um was es geht.
Ich frage mich einfach schon lange, wann etwas wirklich passiert ist, wann etwas real ist, real existiert hat, existiert und dann nicht mehr existiert. Viele werden sagen, trivial, blöde Frage, ist ja doch ganz einfach. Finde ich nicht, wenn man da mal genauer schaut.
Ich nehme mal einfach ein Beispiel, ist nun nicht top überlegt, ich schreibe den Beitrag eh einfach nur von oben nach unten, also eine Box und ein roter Ball, wir legen den Ball in die Box, warten kurz, nehmen den Ball wieder aus der Box.
Dann lag der rote Ball real wirklich in der Box.
Zweiter Kaffee, das Beispiel ist nicht so gut, der Ball liegt immer eine Zeitlang in der Box, eine Dauer, in der Physik hat man Ereignisse, die haben keine echte Dauer. Beispiel, der Blitz schlägt in die Box, hier gibt es nur einen Zeitpunkt.
Warum ist das wichtig?
Ein Zeitpunkt ist wie der Name sagt ein Punkt auf der Zeitachse der Raumzeit, geben wir einen Ortspunkt wie die Box dazu, haben wir ein Ereignis, ein Punkt in der Raumzeit, den wir mit Koordinaten P [x, y, z, t] eindeutig in einem System S benennen können.
Das ist da eben ein Punkt in der Raumzeit, ein Ereignis und da kann auch nichts passiert sein.
P₀ [x₀, y₀, z₀, t₀] ⇒ E₀ - Blitzeinschlag (nein)
P₁ [x₁, y₁, z₁, t₁] ⇒ E₁ - Blitzeinschlag (ja)
In S sind beide Ereignisse am Selben Ort, also gilt x₀, y₀, z₀, x₁, y₁, z₁ = 0 (ich mache es einfach) aber t₀ ≠ t₁.
Zum Kontext, ich will das philosophisch diskutieren, mich aber auf die Physik stützen.
Kurzer Exkurs, im Rahmen der Physik kommt noch die Relativität der Gleichzeitigkeit (RdG) dazu, unterschiedliche zueinander bewegte Beobachter haben eine unterschiedliche Ebene der Gleichzeitigkeit, Ereignisse die für Alice gleichzeitig an unterschiedlichen Orten gegeben sind, können es für Bob nacheinander sein.
Will nur kurz sagen, es gibt kein absolutes "Jetzt" für uns alle, "jetzt" ist relativ, was für einen noch in der Zukunft liegt und sich erst Ereignissen wird, passiert für einen anderen genau jetzt und für einen noch anderen ist es schon vorbei.
Ich will das mit der RdG hier nicht thematisieren, nur darauf hinweisen, dass die Vorstellung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht ganz so einfach ist.
Gut, wir haben nun den Ball in der Box, oder besser den Blitzeinschlag, ein konkretes Ereignis in der Raumzeit, einen Punkt in der Raumzeit, an dem auch etwas "passiert" ist. (Auch wenn nichts passiert, kann etwas passieren, wenn der Zug nicht um 8 Uhr abfährt, ist auch das ein Ereignis)
Nun geht man davon aus, dass dieser Einschlag im Universum ein absolut existierendes reales Ereignis ist, das ist so, unterschiedliche Beobachter können sich über die Koordinatenwerte in ihrem eigenen Bezugsystemen streiten und darüber, ob dieses Ereignis nun gleichzeitig, vor oder nach einem anderen Ereignis liegt, aber sie sind sich in der Regel über die Existenz dieses Ereignisses einig.
Es ist ein absolut existierendes Ereignis. Es ist wirklich passiert ...
Nun heißt es auch, im Universum geht Information nicht verloren, kann man fragen, ob sie denn entstehen kann und ob wenn, es dann nicht mal zu voll wird, für alle Informationen.
Und da haben wir nun Schwarze Löcher, hier heißt es, sie könnten Informationen vernichten, was nicht so gut wäre, oder aber, sie "speichern" diese auf ihrer "Oberfläche" den Ereignishorizont. Da kommt man dann zum Holografischen Universum, auch ganz nett und viel Holz.
Die eigentliche Frage, ja jetzt schon, was ist, wenn das ganze Universum "weg" ist, vernichtet, nicht mehr existent, kein Fussel mehr übrig, nichts, nada, niente. Es gibt keine Informationen mehr, dass da mal was "passiert" ist, gar nichts, wirklich nicht, und auch kein Bewusstsein, dass sich erinnern kann.
Ist das dann dennoch wirklich passiert?
Was bestimmt oder ist denn für diese Wirklichkeit der Existenz bestimmend?
Mehr Kontext ...
Ich habe das nun echt für meine Verhältnisse zu schreiben richtig kurz hier abgefackelt, es geht natürlich wie üblich bei mir um mehr, es geht um mich, um Bewusstsein, die eigene Existenz. Es geht wo um Nitsche mit "Also sprach Zarathustra" ⇒ Ewige Wiederkunft. Es geht um ein hypothetisches zyklisches Universum, welches sich immer und immer wiederholt und auch in dem die eigene Existenz auf ewig sich wiederholt.
Und wenn ich mich nun an irgendeinem Punkt so eines Universum wähne, dann frage ich mich, waren alle möglichen Existenzen davor real, sind sie wirklich passiert und gilt dass dann eventuell auch für alle zukünftigen?
Oder auch noch mal anders und "einfacher", wenn ich alle Informationen über ein Ereignis absolut und vollständig vernichte (ja die Frage ist, ob das geht), gab es dieses dann wirklich?
Wenn ich dann zwei "Räume" habe, die absolut identisch sind, beide leer und in dem einen ist aber mal was passiert und in dem anderen nicht, aber es ist absolut physikalisch unmöglich zwischen beiden Raumen einen Unterschied festzustellen, gab es dann dennoch in diesem Raum wirklich dieses Ereignis?
Was gehört zur wirklichen Existenz eines Ereignisses dazu?
Kann es einfach aus sich selber heraus ohne Kontext, ohne jeden Bezug zum restlichen Universum "existieren" über alle Zeit?
Weil es passiert ist, wird es für alles das davor liegt noch passieren und ist für alles was danach liegt eben passiert? Egal wie viele Universen noch kommen und vergehen werden?
So, mein zweiter Kaffee ist gleich leer und ich werde mir noch einen dritten geben und dann doch mal den Vollautomaten pflegen, besser ist das. Hoffe ein paar User findet das hier etwas zum Grübeln, Feedback ist immer wilkommen.
₀ ₁ ₂ ₃ ₄ ₅ ₆ ₇ ₈ ₉ ₁₀ ₁
Zum Thema, Titel hätte länger werden können, aber man bekommt einfach nicht alles rein, darum erkläre ich mal um was es geht.
Ich frage mich einfach schon lange, wann etwas wirklich passiert ist, wann etwas real ist, real existiert hat, existiert und dann nicht mehr existiert. Viele werden sagen, trivial, blöde Frage, ist ja doch ganz einfach. Finde ich nicht, wenn man da mal genauer schaut.
Ich nehme mal einfach ein Beispiel, ist nun nicht top überlegt, ich schreibe den Beitrag eh einfach nur von oben nach unten, also eine Box und ein roter Ball, wir legen den Ball in die Box, warten kurz, nehmen den Ball wieder aus der Box.
Dann lag der rote Ball real wirklich in der Box.
Zweiter Kaffee, das Beispiel ist nicht so gut, der Ball liegt immer eine Zeitlang in der Box, eine Dauer, in der Physik hat man Ereignisse, die haben keine echte Dauer. Beispiel, der Blitz schlägt in die Box, hier gibt es nur einen Zeitpunkt.
Warum ist das wichtig?
Ein Zeitpunkt ist wie der Name sagt ein Punkt auf der Zeitachse der Raumzeit, geben wir einen Ortspunkt wie die Box dazu, haben wir ein Ereignis, ein Punkt in der Raumzeit, den wir mit Koordinaten P [x, y, z, t] eindeutig in einem System S benennen können.
Das ist da eben ein Punkt in der Raumzeit, ein Ereignis und da kann auch nichts passiert sein.
P₀ [x₀, y₀, z₀, t₀] ⇒ E₀ - Blitzeinschlag (nein)
P₁ [x₁, y₁, z₁, t₁] ⇒ E₁ - Blitzeinschlag (ja)
In S sind beide Ereignisse am Selben Ort, also gilt x₀, y₀, z₀, x₁, y₁, z₁ = 0 (ich mache es einfach) aber t₀ ≠ t₁.
Zum Kontext, ich will das philosophisch diskutieren, mich aber auf die Physik stützen.
Kurzer Exkurs, im Rahmen der Physik kommt noch die Relativität der Gleichzeitigkeit (RdG) dazu, unterschiedliche zueinander bewegte Beobachter haben eine unterschiedliche Ebene der Gleichzeitigkeit, Ereignisse die für Alice gleichzeitig an unterschiedlichen Orten gegeben sind, können es für Bob nacheinander sein.
Will nur kurz sagen, es gibt kein absolutes "Jetzt" für uns alle, "jetzt" ist relativ, was für einen noch in der Zukunft liegt und sich erst Ereignissen wird, passiert für einen anderen genau jetzt und für einen noch anderen ist es schon vorbei.
Ich will das mit der RdG hier nicht thematisieren, nur darauf hinweisen, dass die Vorstellung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht ganz so einfach ist.
Gut, wir haben nun den Ball in der Box, oder besser den Blitzeinschlag, ein konkretes Ereignis in der Raumzeit, einen Punkt in der Raumzeit, an dem auch etwas "passiert" ist. (Auch wenn nichts passiert, kann etwas passieren, wenn der Zug nicht um 8 Uhr abfährt, ist auch das ein Ereignis)
Nun geht man davon aus, dass dieser Einschlag im Universum ein absolut existierendes reales Ereignis ist, das ist so, unterschiedliche Beobachter können sich über die Koordinatenwerte in ihrem eigenen Bezugsystemen streiten und darüber, ob dieses Ereignis nun gleichzeitig, vor oder nach einem anderen Ereignis liegt, aber sie sind sich in der Regel über die Existenz dieses Ereignisses einig.
Es ist ein absolut existierendes Ereignis. Es ist wirklich passiert ...
Nun heißt es auch, im Universum geht Information nicht verloren, kann man fragen, ob sie denn entstehen kann und ob wenn, es dann nicht mal zu voll wird, für alle Informationen.
Und da haben wir nun Schwarze Löcher, hier heißt es, sie könnten Informationen vernichten, was nicht so gut wäre, oder aber, sie "speichern" diese auf ihrer "Oberfläche" den Ereignishorizont. Da kommt man dann zum Holografischen Universum, auch ganz nett und viel Holz.
Die eigentliche Frage, ja jetzt schon, was ist, wenn das ganze Universum "weg" ist, vernichtet, nicht mehr existent, kein Fussel mehr übrig, nichts, nada, niente. Es gibt keine Informationen mehr, dass da mal was "passiert" ist, gar nichts, wirklich nicht, und auch kein Bewusstsein, dass sich erinnern kann.
Ist das dann dennoch wirklich passiert?
Was bestimmt oder ist denn für diese Wirklichkeit der Existenz bestimmend?
Mehr Kontext ...
Ich habe das nun echt für meine Verhältnisse zu schreiben richtig kurz hier abgefackelt, es geht natürlich wie üblich bei mir um mehr, es geht um mich, um Bewusstsein, die eigene Existenz. Es geht wo um Nitsche mit "Also sprach Zarathustra" ⇒ Ewige Wiederkunft. Es geht um ein hypothetisches zyklisches Universum, welches sich immer und immer wiederholt und auch in dem die eigene Existenz auf ewig sich wiederholt.
Und wenn ich mich nun an irgendeinem Punkt so eines Universum wähne, dann frage ich mich, waren alle möglichen Existenzen davor real, sind sie wirklich passiert und gilt dass dann eventuell auch für alle zukünftigen?
Oder auch noch mal anders und "einfacher", wenn ich alle Informationen über ein Ereignis absolut und vollständig vernichte (ja die Frage ist, ob das geht), gab es dieses dann wirklich?
Wenn ich dann zwei "Räume" habe, die absolut identisch sind, beide leer und in dem einen ist aber mal was passiert und in dem anderen nicht, aber es ist absolut physikalisch unmöglich zwischen beiden Raumen einen Unterschied festzustellen, gab es dann dennoch in diesem Raum wirklich dieses Ereignis?
Was gehört zur wirklichen Existenz eines Ereignisses dazu?
Kann es einfach aus sich selber heraus ohne Kontext, ohne jeden Bezug zum restlichen Universum "existieren" über alle Zeit?
Weil es passiert ist, wird es für alles das davor liegt noch passieren und ist für alles was danach liegt eben passiert? Egal wie viele Universen noch kommen und vergehen werden?
So, mein zweiter Kaffee ist gleich leer und ich werde mir noch einen dritten geben und dann doch mal den Vollautomaten pflegen, besser ist das. Hoffe ein paar User findet das hier etwas zum Grübeln, Feedback ist immer wilkommen.
₀ ₁ ₂ ₃ ₄ ₅ ₆ ₇ ₈ ₉ ₁₀ ₁