Kuss auf die Stirn vom Partner - Welche Bedeutung hat das für euch?

@capspauldin
:'D

Hmm...netter Versuch, aber irgebdwie hat sich grad nichts verändert :(

@Chu



Verändern soll sich ja auch nix.

@capspauldin
Aha, du wolltest es also auch inflationär benutzen? :'D

Ne, mal ehrlich, früher wurde einem indoktriniert, dass dies ein Zeichen tiefster Zuneigung ist. Aber mittlerweile...naja...

Ein Kuss auf die Stirn ist ein Kuss auf die Stirn. Nicht mehr und nicht weniger. Vllt hat man gerade Herpes und will niemanden anstecken.. vllt will man aber auch besonders romantisch wirken und küsst dann halt deswegen die Stirn.
Ich hab den Hype darum nie verstanden und ich finde es auch nicht sonderlich "innig" - es kommt immer darauf an von wem ein Kuss kommt. Ob auf die Stirn, den Hals oder den großen Zeh, für mich sind da alle Regionen gleich viel wert.

@Streuselchen
Ja, ich verstehe auch nicht, wieso dir Stirn etwas besonderes sein soll.
Wobei der Kopf natürlich ein Region ist, die empfindlich ist. Kleine Kinder schlafen ja auch bei Kopfkraulen ein und fühlen sich geborgen, wenn man die Hand auflegt. Vllt hat es damit zu tun?

@Chu

Ja das kann natürlich sein.. und wenn Kinder vllt viel Streicheleinheiten in der Kopfregion bekommen haben, empfinden sie es später als Erwachsene evtl besonders intim?
Ich kraul meinen Kieseln immer hinten den Nacken- nagut mittlerweile nur noch selten, weil sie Körperkontakt nicht mehr sooooo wollen- sie sagen mir bescheid wenn sie knuffen wollen :D

Naja jedenfalls ist ein Kuss auf die Stirn für mich nix besonderes und wenn es jemand macht bei mir, dann ist das eben als hätte man mir einen Kuss auf die Wange gegeben oder auf die Hand.
Mein Mund dürfen eh nur meine Kiesel und mein Ehemann. :D Spoiler und Lauch

@Streuselchen
Ja, das kann tatsächlich sein. Also dieses Wohlfühlgefühl, was in den Fall aktiviert wird.
Man sieht ja generell an viele Gesten bei Kindern oder auch Erwachsenen dieses Hand auf Kopf legen. Vorm TV auf der Couch, beim Segnen Inder Kirche, etc pp.

Lauch ist besonders wichtig!

@Chu

das Wohlfühlgefühl kann man anderen auch schlecht einreden, deswegen wird vermutlich der Kuss auf die Stirn für dich nichts besonderes sein. Weil der Satz "ich mache das nur bei besonderen Menschen" (oder sowas in die Richtung) dann eben nicht emotional ankommt und sich der Kuss dadurch vom Empfänger nicht schöner anfühlt.
Finde andere Gesten viel schöner, die massiv emotionaler sein können - wie zB ehrlich zueinander zu sein auch wenn es unangenehm ist und sich immer Zeit für den anderen nehmen. DA erkennt man Wichtigkeit .. nicht durch Sabber auf der Stirn Oo

@Streuselchen
Ja, da ist was wahres dran. Ich lehne mich jetzt auch sehr weit aus dem Fenster, aber ich glaube, das ist auch ne Sache des Alters. Oder zumindest der Erfahrung.
Früher in der Bravo war das noch alles sensationell. Heute kenne ich kaum noch jemanden in meinem Umfeld, der sein allgemeines Wohlbefinden darauf richtet, ob er oder sie auf die Stirn geküsst wird :D

Chu schrieb:Früher in der Bravo war das noch alles sensationell. Heute kenne ich kaum noch jemanden in meinem Umfeld, der sein allgemeines Wohlbefinden darauf richtet, ob er oder sie auf die Stirn geküsst wird :D

:D Word !!

Doors schrieb am 12.01.2018:Mundgeruch?

lauchgeruch?

@melanna
Ich stelle mir gerade die Situationen vor, in denen ich erlebte dass jemand einem anderen einen Stirnkuss gab, wann ich jemandem einen gab und wie ich zum Beispiel auch die Segnungsgeste des Papstes oder andere Liturgien im Kontext Kopf/Geist/ evtl. auch Seele begreife z.B. bei der Kommunion, oder so.

Ich selbst habe keine Kinder, allerdings Freunde, die welche in dem Alter haben, in dem sie manchmal noch gerne zu Bett gebracht werden, etwas vorgelesen wird, oder das Kind kränkelte und fieberte und in den Armen von Vater oder Mutter einschlief.
An dem Punkt, an dem sich der Erwachsene sanft dem Kind im Arm "entledigte" ;) , sprich seinen Kopf ins Kissen gleiten ließ, die Decke noch einmal hochzog, beugte sich Vater oder Mutter noch einmal runter und berührte sanft die Stirn des schlafenden Kindes.
Ganz instinktiv drängte sich mir der Eindruck, der fast spürbar raumnehmenden, Emotion zärtlicher Fürsorge auf, Obacht, Sanftmut, vielleicht noch so etwas wie Andacht vor diesem friedlichen Anblick/Moment, der Unschuld und Schutzbedürftigkeit, die im Anblick dieses schlafendenden kleinen Wunders der Natur liegt.


Ich küsste meine Mutter auf dem Sterbebett auf die Stirn.
Alles andere wie ihre Hand zu küssen, die ich zwar hielt, oder ihr gar noch meine Lippen auf den Mund zu drücken, als sie ihren letzten Atemzug machte, wäre mir nicht im Traum eingefallen. Fast schon makaber.

Bedeutung, besser gesagt, Gefühl in mir damals:
Größter Respekt, Schmerz, den ich nur durch Gefasstheit in innerer Haltung und Körpersprache unterdrücken konnte, andererseits hätte mich die Emotion zu einem sehr schlechten Sterbebegleiter gemacht, verbunden mit dem Wunsch es ihr so leicht wie möglich zu machen, zu gehen.
Also auch wieder eine Art Fürsorgegefälle, in dem man sich selbst als den Beschützenden wahrnimmt und seine Liebe und Respekt in eine Geste packt.
Nachdem ich sie sanft auf die Stirn küsste, schlief sie für immer ein.
Kann man drüber denken, wie man will.


In manchen Kulturkreisen ist es Tradition, die Angetraute nach/während der Zeremonie auf die Stirn zu küssen. Ein Ausdruck größter Ehrerbietung, wohingegen ein Kuss auf den Mund der Braut als eine unangebrachte rein körperlich-sexuell motivierte Geste eingeschätzt würde.
Die Berührung der, oder der Kuss auf die Stirn ist für mich tatsächlich einer der bedeutungsvollsten innerhalb von Beziehungen mit diesem gewissen oben genannten Fürsorgegefälle (sei es auch nur momentan), sprich Eltern-Kind,
in gewissen Kulturkreisen zwischen dem Mann und der Frau, zumindest wenn sie eine traditionelle Hochzeit gestalten,
oder auch zwischen Geistlichen und den Gläubigen, den jeweiligen Empfängern des göttlichen Segens, des Heiligen Geistes würde ich jetzt mal als Laie interpretieren, bin selber nämlich nicht getauft, habe mich da jetzt nicht wirklich rein gearbeitet in die kirchlich rituellen Abläufe.

Also ja, klar gibt’s auch andere Gesten, die für den Ausdruck und den Grad von Intimität heute als geläufiger erachtet werden. Tiefe Blicke, Berührungen, der Kuss auf die Lippen, aber wenn ich ehrlich bin, empfinde ich den Stirnkuss als etwas Besonderes, weil er eben nicht in jeder Situation passt, um die tiefe Verbundenheit zwischen Menschen auszudrücken, die in einer Situation mit einander sind, in der sich der eine dem anderen annimmt, in einer Form, die mit Sex oder oder sonstigen nachfolgenden Kommunikationsmöglichlkeiten und Botschaften zwischen den Betreffenden einfach nichts zu tun haben.

Hoffe man konnte meine sicht halbwegs nachvollziehen. :)

Erstmal zu deinem Beitrag, wow der ist fantastisch
geworden :)

Palatschinken schrieb:Nachdem ich sie sanft auf die Stirn küsste, schlief sie für immer ein.

Ich glaube damit hast du sie entlassen, weiß nicht ob das richtig formuliert ist aber sie konnte gehen. Wie ein "es ist okay du kannst los lassen"
Mein Beileid und vollsten Respekt diese Situation muss und heimlich schwer sein, mir steht dies irgendwann auch noch bevor und ich habe eine riesen Angst davor.

Palatschinken schrieb: oder das Kind kränkelte und fieberte und in den Armen von Vater oder Mutter einschlief.

Ein Stirnkuss in diesem Moment bewirkt nach meinem Empfinden Entspannung des vom Fieber gepagten Kindes.
Selbst ohne Fieber wirkt es beruhigend. Es ist ein Moment wo selbst ein quirliges Kind inne hält.

Palatschinken schrieb:Ganz instinktiv drängte sich mir der Eindruck, der fast spürbar raumnehmenden, Emotion zärtlicher Fürsorge auf, Obacht, Sanftmut, vielleicht noch so etwas wie Andacht vor diesem friedlichen Anblick/Moment, der Unschuld und Schutzbedürftigkeit, die im Anblick dieses schlafendenden kleinen Wunders der Natur liegt.

:lv: richtig :) ich glaube dem ist nichts mehr hinzu zufügen, ein Ausdruck tiefester Gefühle die man für sein kleines Wunder empfindet :lv:

3.14 schrieb:ch glaube damit hast du sie entlassen, weiß nicht ob das richtig formuliert ist aber sie konnte gehen. Wie ein "es ist okay du kannst los lassen"
Mein Beileid und vollsten Respekt diese Situation muss und heimlich schwer sein, mir steht dies irgendwann auch noch bevor und ich habe eine riesen Angst davor.

Ja so empfand ich das auch. Bei meinem Opa wars genau anders herum.
Nachdem er ins Koma fiel, saß seine zweite Frau bereits seit Tagen und Nächten am Bett, konnte und wollte nicht gehen.
Mit Mühe und Not haben wir sie dann überredet wenigstens etwas Kraft und Schlaf zu tanken, mal nach Hause zu fahren.
Kaum war sie aus dem Raum, öffnete er noch einmal seine Augen, wie als wollte er sicher gehen, dass seine Frau es nicht miterleben musste, und starb binnen Sekunden.
So kann es auch gehen.
Das sub-Thema Verbundenheit zwischen Menschen treibt manchmal seltsame Blüten. :)

Mach dir noch keine Gedanken um den Tod, wenn es dich bedrückt und nicht nötig ist. Wollte dir damit kein Gefühlskarussell machen, hab schon mitgekriegt, dass du dir viele Gedanken machst, so in allem irgendwie.. :)
Macht dich sympathisch, aber auch anfällig.

Solltest du je in die Situation einer Sterbebegleitung kommen, bin ich sicher, wirst du diesem Moment und Menschen alle nötige Kraft und Obacht schenken, derer er bedarf.

danke für deinen Beitrag und deine nette Art! :)

Palatschinken schrieb:Ja so empfand ich das auch. Bei meinem Opa wars genau anders herum.
Nachdem er ins Koma fiel, saß seine zweite Frau bereits seit Tagen und Nächten am Bett, konnte und wollte nicht gehen.
Mit Mühe und Not haben wir sie dann überredet wenigstens etwas Kraft und Schlaf zu tanken, mal nach Hause zu fahren.
Kaum war sie aus dem Raum, öffnete er noch einmal seine Augen, wie als wollte er sicher gehen, dass seine Frau es nicht miterleben musste, und starb binnen Sekunden.
So kann es auch gehen.

Ich habe den Abend wo mein Stiefvater nach seinem Leidensweg dem Krebs erlag mitbekommen, meine Ma meinte wenn ich mich verabschieden wolle dann solle ich kommen, das hätte ich lassen sollen. Er war geistig gar nicht mehr da, er war schon gegangen nur sein Körper kämpfte noch, er erkannte mich gar nicht mehr und wimmerte wirres Zeug und schrie mich an, das was er schrie hatte eine Bedeutung die ich kannte und immer im Hinterkopf gehalte.
Er bekam Morphin gespritzt vom ärztlichen Notdienst.
Er starb als wir alle im nächtlichen Schlummer lagen.
Das ist nun 10 Jahre her aber immer präsent.
Ich möchte meine Mutter wenn es so weit ist anders begleiten.
Der Tod der Eltern hat mir als Kind schon Angst gemacht ^^ meine Eltern sterben nicht so meine Aussage. Den Hintergrund kenne ich und arbeite daran.
An meiner Empfindsamkeit kann ich leider nichts drehen so bin ich eben :)
Zurück zum Stirnkuss :) meine Mama war letzte Woche krank, und es geschah ein Wunder, sie wollte nicht rauchen (sie wollte nie davon ablassen) und dosiert sich nun runter und ist nun den 10 Tag rauchfrei. Zum Ausdruck wie stolz ich auf sie bin gab ich ihr einen Stirnkuss :lv: für mich hat er einen stärkeren Aussruck als eine Umarmung.

Palatschinken schrieb:Mach dir noch keine Gedanken um den Tod, wenn es dich bedrückt und nicht nötig ist. Wollte dir damit kein Gefühlskarussell machen, hab schon mitgekriegt, dass du dir viele Gedanken machst, so in allem irgendwie..
Macht dich sympathisch, aber auch anfällig.

Nein alles gut. Verdrängung ist da die falsche Taktik denn wenn es dann passiert haut es mich komplett aus den Latschen und das kann ich nicht verantworten.

Vielen Dank :)

3.14 schrieb:Ich habe den Abend wo mein Stiefvater nach seinem Leidensweg dem Krebs erlag mitbekommen, meine Ma meinte wenn ich mich verabschieden wolle dann solle ich kommen, das hätte ich lassen sollen. Er war geistig gar nicht mehr da, er war schon gegangen nur sein Körper kämpfte noch, er erkannte mich gar nicht mehr und wimmerte wirres Zeug und schrie mich an, das was er schrie hatte eine Bedeutung die ich kannte und immer im Hinterkopf gehalte.
Er bekam Morphin gespritzt vom ärztlichen Notdienst.
Er starb als wir alle im nächtlichen Schlummer lagen.
Das ist nun 10 Jahre her aber immer präsent.
Ich möchte meine Mutter wenn es so weit ist anders begleiten.

Man ey, das klingt wirklich heftig. Und es tut mir leid, dass dich das bis heute so negativ prägt.
Ich hoffe euch, dem Rest der Familie und dir wird es noch lange gut gehen.

3.14 schrieb:Der Tod der Eltern hat mir als Kind schon Angst gemacht ^^ meine Eltern sterben nicht so meine Aussage. Den Hintergrund kenne ich und arbeite daran.

ja , das kenne ich. Ich wurde in den ersten Jahren sehr durch familiere Auseinandersetzungen traumatisiert, schließlich brachte unsere Mutter uns alleine groß, aber ich war sehr introvertiert, hatte Angst vor jedem Mann, der mir begegnete.
Angst meine Mutter auch nur eine Minute aus den Augen zu lassen. Ein langwieriger Kampf mich mehr nach aussen zu sozialisieren.
Wenn ich mal etwas akkustisch nicht verstand, was meine Mutter gesagt hatte, lief ich sofort zu ihr, und sie musste es wiederholen, damit ich mich entspannen konnte.
Manchmal war es nur so dahin gesagt, oder sie hatte es nicht mehr exakt im Kopf, dann brach ich in Tränen aus, weil ich mir einredete, dass sie gleich sterben könnte und ich hätte nicht verstanden, was sie gesagt hat. Das hat mich extrem fertig gemacht.
Ich war die ersten Jahre wirklich ein schwieriges Kind.
Als ich auf Klassenfahrt fuhr, musste sie mir das Versprechen geben, erst ins KH zu einer kleinen OP zu gehen, wenn ich wieder an ihrer Seite bin, weil ich annahm, ja regelrecht Panik davor hatte, sie sonst zu verlieren.
Hat sie natürlich nicht so gemacht hat, aber ich wäre nicht gefahren, wenn sie es nicht zugesichert hätte.

Verlustängste, Angst vorm Tod, der mir jemand Geliebten nimmt, haben mich viele Jahre meines Lebenas begleitet.
Heute habe ich das besser im Griff, habe aber immernoch was von einem neurotischen Hütehund, wenns um meine Lieben geht :D

Ha, gut noch die Kurve ins topic gekriegt...
Meine Bulldogge berühre ich mit meinem Kopf auch an der Stirn/Kopf: Dort bedeutet es den Austausch von Körperkontakt, der das Rudelgefüge stärkt. ;)