Mord in Gelsenkirchen an Erika Ananias

@Tombow: Die "damalige Mode" ist ein sehr weiter Begriff. Wir reden hier über einen Zeitraum von mindestens 13 Jahren (eher mehr, da man ihm weitere Morde in Frankreich Anfang der 90'er anlastet) und die Mode in Frankreich ist vielleicht auch immer etwas anders als die in Deutschland. Zwischen dem Mord in der Boutique und dem an Karen Oehme liegen auch mehr als 8 Jahre (80er Mode war sicher anders 70er Mode...) und dennoch eine Ähnlichkeit.

@PenelopeStamp: Genau, der örtliche Bezug sticht hervor. Ob man bei seiner Festnahme 2003 wegen des Mords an Karen Oehme wirklich noch bis in die 70er Jahre zurück gegangen ist?

Viel mehr würde mich interessieren, ob man nach der Vergewaltigung 1980 einen Zusammenhang hergestellt hat. Man war ja beim Boutiquenmord sicher, dass er es wieder tun würde, versteifte sich dann aber auf diesen Mann mit dem Hund, der doch offensichtlich einen ganz anderen Modus operandi hatte.

Mir wär es am Liebsten, die Polizei würde mit einem Zweizeiler antworten: Ja, wir haben seine Täterschaft 1980 und 2003 im Hinblick auf die Mordfälle geprüft und sie scheidet aus. Dann kann von einer gewissenhaften Arbeit ausgehen.

Er wäre ja schon fast kurz nach dem Mord an Karen Oehme ins Netz gegangen: Ein Zeuge beobachtete in der Nacht ein Fahrzeug mit GE-Kennzeichen in der Nähe des Tatorts. Die Spur wurde nicht verfolgt. Damit hätte man sicher herausfinden können, dass ein verurteilter Vergewaltiger aus GE Halter eines Fahrzeugs diesen Typs ist. Die Kripo focussierte ihre Ermittlungen aber ausschließlich auf die Tierklinik....

Kurzer Zwischenstand: Die Kripo Gelsenkirchen hat sich gemeldet. Man hat wohl in der Tat Ulrich M. im Hinblick auf den Mord an Erika Ananias befragt und er wurde wohl als Täter ausgeschlossen. Der Bearbeiter war sich aber nicht mehr ganz sicher und wollte sich die Akte, die im Archiv lagert, aber noch einmal kommen lassen, das Ganze noch einmal rechercherieren und sich dann melden. Kann aber noch ein paar Wochen dauern. Zum Fall Gisela Gräff hat er jetzt noch nichts gesagt. Ich werde berichten.

@RedRalph
Oh, das ist ja Klasse, dass sich Polizei doch noch gemeldet hat.

Bei dem Thema möglichen Täter befragen und ausschließen, muss ich immer an den "Maskenmann" denken, der auch Jahre bevor die Taten aufgeklärt wurden befragt und ausgeschlossen wurde. Jetzt wäre natürlich die Frage wann Ulrich M. zu den Taten befragt wurde, ob 80iger oder 90iger und ob wirklich alle Möglichkeiten zum Ausschließen wie mögliche DNS-Spuren genutzt wurden oder ob das Ausschließen vielleicht eher pro forma bzw. oberflächlicher Natur war.

Positiv ist aber das sich anscheinend der Beamte der Sache annehmen will.

Finde ich auch toll, dass die Kripo Gelsenkirchen sich so zeitnah gemeldet hat und das der Bearbeiter sich sogar die Akte nochmal kommen lassen will. Schön, großes Kompliment an dich RedRalph, dass du das in die Hand genommen hast und vielleicht gibt das den Ermittlungen nochmal neuen Schwung.

@RedRalph
Gibt es etwas Neues? Hat sich die Kripo Gelsenkirchen nochmals gemeldet?

Gutes Timing. In Ermangelung einer Rückmeldung hatte ich vorgestern mal eine Erinnerungsmail an die Kripo gesendet. Mal schauen, was rumkommt. Selbstverständlich werde ich mich sofort melden, wenn ich etwas weiß.

@RedRalph
Ich denke, die Kripo Gelsenkirchen hat sich noch nicht gemeldet, oder etwa doch?

3 Nachfragemails in den letzten 3 Wochen gesendet. Leider immer noch keine Antwort. Entweder er ist einfach noch nicht dazu gekommen (wahrscheinlichste Variante) oder....was auch immer. Ich bleibe dran, bin hartnäckig und werde berichten....

Also, hier die Nachricht: Schon vor der Festnahme von Ulrich M. konnte man im Jahre 2002 wohl eine DNA-Spur im Mordfall Ananias sichern. Diese wurde auch 2006 abschließend analysiert, nachdem in der Datenbank die DNA von Münstermann verfügbar war. Es stimmte wohl keine der dort aufgeführten Allele mit der am Tatort gesicherten Spur überein. Zum Mordfall Gräff hat er jetzt nix gesagt. Aber beruhigend zu wissen, dass die Kripo die Spur verfolgt hat.

@RedRalph

Vielen Dank fürs Reinstellen der Antwort. Da es in der Datenbank keinen Treffer gab, kann man Ulrich M. also ausschließen. Zudem muss man davon ausgehen, dass es wohl die einzige Tat des Mörders war, denn sonst hätte man wahrscheinlich auch bei anderen Mordfällen oder Raubdelikten seine DNA sichern können. Schade, dass wir hier keinen Mord aufklären konnten. ;)

Die einzige Tat von UM war es sicher nicht. Er ist ja wohl für mindestens einen weiteren Mord in Frankreich verurteilt worden und dorthin ausgeliefert worden. Mindestens eine weitere Tat in Frankreich wird ihm noch zur Last gelegt. Allenfalls kann man vermuten, dass es sein einziger vollendeter Mord in Deutschland war. Ob er in Deutschland zwischen 1980 und 1983 wirklich unauffällig war...wer weiß

@RedRalph

Ich meinte, dass es die einzige Tat des Mörders von Erika Ananias gewesen sein müsste.

Dass Ulrich M. unauffällig war, glaube ich auch nicht.

@xyfan72
Dies sind zwei weitere Opfer die entlang der A6 in Frankreich gefunden wurden. In Frankreich wird spekuliert ob für diese beiden Taten auch Ulrich M. in Frage kommt.

✝ Sylvie Aubert - Frankreich
✝ Christelle Blétry - Frankreich

Der Mörder von Christelle Blétry wurde 2014 anhand seiner DNA überführt und verhaftet, er wartet derzeit auf seinen Prozess.

Seit Mai 2016 interessiert sich die französische Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit dem Mord an Sylvie Aubert für Ulrich Münstermann. Die Ermittler haben nämlich erst jetzt eine Kollegin von Sylvie Aubert ausfindig gemacht, die Münstermanns blauweissen Wohnwagen in Chalon-sur-Saône gesehen hat. Sie wissen nun, dass er sich in der fraglichen Zeit im Jahr 1986 drei Monate lang in Chalon-sur-Saône aufgehalten hat und möchten ihn jetzt im Gefängnis in Deutschland befragen.

@HerculePoirot Danke für diese sehr interessanten Informationen. Bitte halte uns weiterhin auf dem laufenden.

Ich hatte bei Münstermann immer das Gefühl das der noch so einiges auf dem "Kerbholz" hat.

Ich komme aus Dülmen, dort wo Karen Oehme von Münstermann auf brutale Art und Weise aus dem Leben gerissen wurde.

Hallo zusammen, der Fall interressiert mich sehr, da er sich in meiner Heimat abgespielt hat. Ich bin in Borken geboren und von daher ist mir die Gegend nicht fremd. Meine Schallplattenverkäuferin im Vennehof wurde vergewaltigt und getötet. Ich weiss nicht mehr wie die hiess. Das spielte sich zur selben Zeit ab als ich meine Lehre begann. So um 1983, war trampen ganz normal um von A nach B zu kommen. Und so wurde die Frau auch in einem Feld gefunden. Der Täter nie gefunden. Ich habe mir die Filme auf YT angesehen. Keine Frau ist danach noch per Anhalter gefahren, ich musste aber zu meiner Freundin im anderen Ort. Vielleicht passt da etwas zu Ulrich M.