@kiki1962 kiki1962 schrieb:"wahnideen" - tja wer sich nicht für soziale gerechtigkeit stark macht, hat damit zu rechnen, dass es einen gesellschaftlichen unfrieden gibt
und den spüren wir - d.h. ein paar sogar sehr hautnah
in solchen situationen gibt es fragen nach dem lebenswerten und unlebenswertem leben - man stellt forderungen, die anderen menschen zwänge aufdrücken
"normal"? ist es das? -
wollen wir die Exklusionen dulden? - weil es eben so ist -
Soziale Gerechtigkeit, wie oft habe ich dies in letzter Zeit gehört.
Was ist soziale Gerechtigkeit, und inwiefern ist diese räumlich oder gesellschaftlich begrenzt?
Viele bilden sich ein, dass sie diese mit einer radikalen Systemänderung (nach bestimmten Vorstellungen) schaffen könnten.
Hierbei ist für viele der Sozialismus der ideale Weg, also der Weg in eine geschlossene Gesellschaft; in eine Gesellschaft in jeder gleich ist, in der nicht der Wille des Volkes oder des Marktes gilt, sondern der des Proletariats. Zumindest so die marxistische Ideologie, doch oft führt es dazu, dass sich bloß eine Partei bildet, die schlicht vorgibt, was zu tun ist. Eine Opposition passt in dieses Schema nicht, denn immerhin ist es für eine konsequente marktwirtschaftliche und gesellschaftliche Planung notwendig, dauerhaft einen einheitlichen Machtapparat zu etablieren.
Unvergessen sollte auch sein, dass der Sozialismus fast immer bestimmte Volksgruppen ausschließt und dass es in der Geschichte kein Beispiel gibt, in dem er nicht in Totalitarismus endete.
Die meisten Menschen verbinden Gerechtigkeit mit Geld bzw. Wohlstand.
Hier geht es um Eigentum, welches oft mit Glück verbunden wird.
Viele finden es nicht gerecht, dass man 40 Stunden arbeitet und am Ende nicht genug zum eigenständigen Überleben hat. Dieser Umstand ist in der Tat nicht schön, suboptimal.
Aber es ist ein Irrtum, dass dies eine Geburt des Kapitalismus ist. Diese Probleme gab es, und gibt es schon immer. In Monarchie, Sozialismus, Diktatur etcétera.
Neu ist nur, dass wir heute eine sehr ausgeprägte Medienlandschaft haben, die dieses Thema ausreichend ausschlachtet und suggeriert, dass dies eine neue Entwicklung ist.
Doch was können wir dagegen tun? Jammern hilft scheinbar nicht. Das einzige erfolgreiche Mittel war auch schon immer eines: ausreichende Bildung, die Bereitschaft sich immer wieder neuzuerfinden und nicht auf gewonnen Lorbeeren auszuruhen. Wir haben einen Staat, der sich bemüht, Lücken zu schließen. Dabei ist sein Eingreifen nur selten von Erfolg gekrönt.
Und vielleicht hilft es, zu verstehen, dass es vielleicht nur
gerecht wäre, wenn wir einen Teil unseres Wohlstands einbüßen. Denn über unseren Luxusprobleme kann der Großteil der Menschheit nur bitter lachen. Wer sind wir eigentlich, dass es uns besser gehen muss, als der Mehrheit?
kiki1962 schrieb:was ist mit wertedebatten - wie z.b. "humanistisch-christliches" weltbild - oder ethik, empathie, moral
zählt das alles nichts mehr ?
Werte sind subjektiv, oft diktiert, vererbt und Jahrhunderte lang der Grund dafür, dass sich der Mensch immer wieder auf dem Schlachtfeld gegenseitig niedermachte.
Es ist interessant, du setzt voraus, dass diese humanistisch-christliche Werte zu irgendeiner Zeit mal allgemein gültig waren und vor allem konsequent gelebt wurden. Doch wann?
Greetings
MC Homer