Allmystery Sonntagsfragen - Ergebnis- und Diskussionsthread

Kammerspiel schrieb:frauzimt schrieb:
Das lernt in der KITA einen Schreibstift halten und man beginnt auch schon (spielerisch) mit dem ABC.
Das tut man einerseits aus motorischen Entwicklungaspekten, aber auch nach intrinsischer Motivation des Kindes.
Dies bedeutet aber kein
frauzimt schrieb:
hinterherhinken
frauzimt schrieb:
vom ersten Schultag an

@Kammerspiel
Ich habe viele Jahre mit Kindern gearbeitet. Wenn du ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht hättest,
würdest du nicht so einen Unsinn schreiben.

@frauZimt

Und ich arbeite seit vielen Jahren mit Kindern, im Altersbereich von 0 bis 6 und bin stellvertretende Leitung eines Waldkindergartens. Durch die besonderen Bedingungen in der Waldpädagogik aber auch unserer geringen Gruppengröße, und einem Beispielhaften Personalschlüssel sind wir in der Lage, fähig und willens, die Kinder die uns verlassen noch über diese Zeit hinaus zu begleiten.
Durch unsere kleinstädtische Struktur, und unserem großen Träger sind wir in bestem Kontakt mit allen Schulen im Kreisgebiet und ich sage dir:

Du irrst dich gewaltig.

Ilian schrieb:Auch beim angestellten Maurer mit 1600€ Monatsnetto.

Genau das ist das Problem bei vielen Politikern, sie bekommen ( ob sie es verdienen ist dahingestellt) das sie den Bezug zu normalen Menschen verloren haben.
Was vom Lohn über bleibt ist zu wenig. Das alles teurer wird sind für sie nur Zahlen.

Kammerspiel schrieb:ich arbeite seit vielen Jahren mit Kindern, im Altersbereich von 0 bis 6 und bin stellvertretende Leitung eines Waldkindergartens.

Versuch mal in einer Großstadt einen Kindergartenplatz zu bekommen, da geht es doch los. Sehe ich bei einer Freundin die es nicht schaft 2 Ihrer Kinder in den selben Kindergarten zu bekommen.

Ich arbeite in der mobilen Patientenversorgung. Notwendige Geräte werden aus Kostengründen verweigert weil ja die Billigen auch gehen und eine 90jährige soll ein 7 KG schweres Gerät zur Sauerstoffversorgung rumtragen und das 24 Stunden, aber am selben Tag ein neues modernes 3KG Gerät an einen Asylbewerber ausgeliefert der Mitte 30 das Teil ca 3 Stunden am Tag braucht.
Und bevor sich nun wer beschwert, beide brauchen es und sollen es haben, aber warum gibt es diese Unterschiede ?
Bekommen einige Leistungen nur weil man Angst hat sonst gleich mit der Diskeule zu bekommen?

Gefühlt wird Politik am Bürger vorbei gemacht. Man hört nur mehr bezahlen, mehr Beiträge.... Mich wundert esn# nicht das viele Wähler daran verzweifeln.

@itfc

Dabei stimme ich dir zu. Die Politik (in Ihrer Allgemeinheit, unabhängig davon, dass es teilweise gute Reformen gibt, dass viele Politiker anständige Leute sind, die mit Herzblut arbeiten und so weiter) lässt die Menschen im Regen stehen und das seit Jahrzehnten schon.

Das tut sie bei der Klimakrise, in der Pflege, in der Bildungspolitik, bei den Mieten, bei Armutsbekämpfung, generell im Gesundheitssystem und auch Gerichte sind chronisch unterbesetzt.
Wir laufen auf multiple Krisen zu oder sind schon drin und es ist kaum realistisch, dass die Ampel (oder ihr Vorgänger oder Nachfolger) damit fertig werden wird.

Meine Frage an dich wäre, inwiefern eine AfD Wahl diesen Zustand verbessert oder wenigstens nicht verschlimmert. Die AfD will keine Sozialpolitik machen, das sehen wir an ihren Parteiprogrammen. Es soll Deutschen besser gehen als Migranten, aber nicht besser als jetzt.

Die AfD steht dafür, noch mehr Geld aus den Dingen herauszuziehen, die den Bürgern nutzen. Die framen sich manchmal als sozial orientiert (wenn man deutsch ist wenigstens), aber da steckt neoliberale Politik hinter.

itfc schrieb:Und bevor sich nun wer beschwert, beide brauchen es und sollen es haben, aber warum gibt es diese Unterschiede ?

Auch wenn das jetzt stark Offtopic ist:
Das kann man mit den Angaben aus deiner Schilderung allein gar nicht beantworten.
In erster Linie ist relevant, was der Arzt im jeweiligen Fall verschrieben hat. Das hängt unter anderem davon ab wie lange am Tag und mit welchem Fluss der Sauerstoff benötigt wird und welche Mobilität der jeweilige Patient noch hat. Möglicherweise reicht ja ein stationäres Gerät mit langem Schlauch, andere brauchen portable Geräte. Soll das Gerät stetig oder nur bei starkem Atemantrieb Sauerstoff liefern? Und so weiter und so fort...

Warum der Asylant in deinem Beispiel ein mutmaßlich besseres Gerät bekommen hat kann also viele Gründe haben. Vielleicht hat auch ein Arzt ein falsches Rezept ausgefüllt? Die Aussage, dass dieses bessere Gerät aber wegen dem Asylantenstatus gewährt wurde, die kannst du nicht treffen.

shionoro schrieb:Wir laufen auf multiple Krisen zu oder sind schon drin und es ist kaum realistisch, dass die Ampel (oder ihr Vorgänger oder Nachfolger) damit fertig werden wird.

What, was soll da Vorgänger noch anrichten??

shionoro schrieb:Meine Frage an dich wäre, inwiefern eine AfD Wahl diesen Zustand verbessert oder wenigstens nicht verschlimmert.

Da werde ich auf eine andere Art Antworten. Als die Grünen sich aus Bündnis90 entwickelten war ihr Programm auch ganz anders.
Die Realität hat sie in vielen Bereichen auf den Boden der Tatsachen gebracht. Das selbe wird mit der AFD auch passieren.
Nur die Bereiche werden anders sein und die Prioritäten.
Zitat aus dem Film Die Feuerzangenbowle
" Hast du keine Angst das deine Bäume in den Himmel wachsen?
Nein , das Leben wird sie schon stutzen"

Ilian schrieb:Die Aussage, dass dieses bessere Gerät aber wegen dem Asylantenstatus gewährt wurde, die kannst du nicht treffen.

Diese Aussage habe ich nicht getroffen. Aber es ist merkwürdig. Der Arzt verordnet nur die Menge , nicht das Gerät.
Im Fall letzte Woche braucht die Frau 2l Bei Ruhe 3l bei Belastung. Das Gerät von ihr schafft bis zu 5l .

Der Bewohner in der Unterkunft hat 2 l bei Bedarf ca. 3 bis 4 Stunden am Tag. Gerät schafft auch bis 5L.
Beide sind mobil , wobei die Frau mit 90 die "üblichen" Beschwerden hat beim laufen, aber noch jeden Tag unterwegs ist.
Beides sind mobile Sauerstoffkonzentratoren.

itfc schrieb:Diese Aussage habe ich nicht getroffen.

Dann habe ich dich falsch verstanden, zumindest diesen Satz:

itfc schrieb:Bekommen einige Leistungen nur weil man Angst hat sonst gleich mit der Diskeule zu bekommen?

Scheinbar scheint dich der Unterschied aber schon stark zu beschäftigen.
Möglicherweise spielen Rabattverträge der jeweiligen Krankenkassen noch eine Rolle. Oder die in der Verordnung angenommene Dauer der Mobilität der Patienten.
Jedenfalls werden wir es hier nicht auflösen können.

itfc schrieb:Da werde ich auf eine andere Art Antworten. Als die Grünen sich aus Bündnis90 entwickelten war ihr Programm auch ganz anders.
Die Realität hat sie in vielen Bereichen auf den Boden der Tatsachen gebracht. Das selbe wird mit der AFD auch passieren.

Also wählst du eine selbsternannte "Anti-Establishment"-Partei, in der Hoffnung, dass diese, sobald sie in politischer Verantwortung steht, selbst zu einer Establishment-Partei wird? Also von hinten durch die Brust ins Auge dann doch eine etablierte Partei wählen...kannste dir ja kaum ausdenken.

cejar schrieb:Gerade bei dem Verbrennerverbot schießen wir uns dermaßen ins Abseits,

itfc schrieb:Das ist für mich so ein Ideologieding

In meinem Bekanntenkreis fragte mich jüngst jemand, welche Wellen es wohl in den sozialen Medien geschlagen hätte, wenn er/sie bekanntgegeben hätte, eine Bibel aus eigenem Regal entfernt und in in den Müll geworfen zu haben, analog zur Verbrennung religiöser Schriften wie aktuell in Schweden.

itfc schrieb:Da werde ich auf eine andere Art Antworten. Als die Grünen sich aus Bündnis90 entwickelten war ihr Programm auch ganz anders.
Die Realität hat sie in vielen Bereichen auf den Boden der Tatsachen gebracht. Das selbe wird mit der AFD auch passieren.
Nur die Bereiche werden anders sein und die Prioritäten.
Zitat aus dem Film Die Feuerzangenbowle
" Hast du keine Angst das deine Bäume in den Himmel wachsen?
Nein , das Leben wird sie schon stutzen"

Ist das denn bei der FDP so, die ebenfalls einen neoliberalen Kurs verfolgen, in dem man weiter genau bei den Punkten, die du kritisierst (z.b. in der pflege) abbaut? Nö. Ist es nicht.
Warum sollte die AfD, wenn sie sogar irgendwann gewählt wird und Macht hat, ausgerechnet dann einen sozialeren Kurs einschlagen?

Die werden damit weitermachen, womit sie erfolgreich geworden sind. Hetze gegen Migranten, LGBTQ und andere solche Gruppen und dahinter Sparpolitik und Sozialabbau.

dass eine Partei viel verspricht und wenig hält kommt vor. Dass eine Partei die voll auf einem antisozialen Kurs fährt plötzlich an der Macht doch merkt, dass sie gern was für die Bürger tun will, ist dagegen meines Wissens nach noch nie vorgekommen.

Ilian schrieb:Scheinbar scheint dich der Unterschied aber schon stark zu beschäftigen.

Nein, mein Job ist es das zu liefern und zu warten. Es war blos ein Beispiel das ich aber schon öfter in den letzten Jahren erlebt habe.

Ilian schrieb:Möglicherweise spielen Rabattverträge der jeweiligen Krankenkassen noch eine Rolle.

Das kann sein.

paranomal schrieb:Also wählst du eine selbsternannte "Anti-Establishment"-Partei, in der Hoffnung, dass diese, sobald sie in politischer Verantwortung steht, selbst zu einer Establishment-Partei wird?

Klares Jein gg , weil es damals so war und ich hoffe das auch heute, wobei aber die Prioritäten und Ziele andere sind.

shionoro schrieb:Warum sollte die AfD, wenn sie sogar irgendwann gewählt wird und Macht hat, ausgerechnet dann einen sozialeren Kurs einschlagen?

Weil sie wiedergewählt werden will ? Wahlversprechen und Realität ?

shionoro schrieb:Hetze gegen Migranten, LGBTQ und andere solche Gruppen und dahinter Sparpolitik und Sozialabbau.

und Parteien die nur für sie Politik machen und den Rest vergessen? So kommt es mir in einigen Sachen heute vor.

itfc schrieb:Weil sie wiedergewählt werden will ? Wahlversprechen und Realität ?

Und hast du mal nachgeschaut, was die in ihrem Wahlprogramm hinsichtlich sozialpolitischer Maßnahmen versprechen? Das ist eher Ayn Rand als Wohlfahrt. Die, die jetzt AfD wählen, weil sie Angst oder Deklassierung haben, sind dann kurze Zeit später ganz unten in der ökonomischen Hierarchie angekommen. Was ist dann die Reaktion? Den Dritten Weg wählen?

itfc schrieb:Weil sie wiedergewählt werden will ? Wahlversprechen und Realität ?

Aber sie wurde doch mit einer Politik reingewählt, wo ihre Wähler schon damals die Sozialpolitik der AfD ignoriert haben, solange es gegen Flüchtlinge und so weiter ging. Warum sollten diese Wähler jetzt umschwenken?
Es ist ja nun nicht so, als hätte in den ganzen letzten Jahrzehnten verfehlte Politik dafür gesorgt, dass Parteien unwählbar wurden.

itfc schrieb:und Parteien die nur für sie Politik machen und den Rest vergessen? So kommt es mir in einigen Sachen heute vor.

Eine solche Partei kenne ich nicht. Es gibt Parteien, die sich gern damit schmücken, viel für solche Gruppen zu tun. Aber die Grünen haben GEAS mitgetragen, insofern, so wirklich zu glauben ist denen ihr Flüchtlingsengagement jetzt nicht.

Aber bei der AfD geht das ja über rein inhaltlich politische Sachen hinaus. Wir hatten AfD Politiker, die einen Putschversuch gegen die Regierung unterstützt haben. Wir hatten AfD Wahlprogramme, in denen man die Krankenversorgung für Flüchtlinge runterfahren wollte (und sie nur noch im Notfall Versorgung bekommen sollen). Wir haben mächtige Figuren in der AfD, die offen faschistisch auftreten.

Das geht über "wir stellen uns auf die Pride und sind für die Homoehe" hinaus an Radikalität.

peekaboo schrieb:Wer wirklich gegen Nazis ist, wählt keine AfD.

Schön in einem Satz zusammengefasst. Alles andere sind Ausflüchte und Ausreden. Der frustrierte Bürger mag sich enttäuscht von den etablierten Parteien abwenden. Aber er wendet sich deswegen nicht der AfD zu, wenn er nicht auch mit den Faschos in deren Reihen leben könnte. Leider können das anscheinend viele, auch wenn es meistens abgestritten wird. Schließlich ist man nicht stramm rechts...

FlamingO schrieb:In meinem Bekanntenkreis fragte mich jüngst jemand, welche Wellen es wohl in den sozialen Medien geschlagen hätte, wenn er/sie bekanntgegeben hätte, eine Bibel aus eigenem Regal entfernt und in in den Müll geworfen zu haben, analog zur Verbrennung religiöser Schriften wie aktuell in Schweden.

@FlamingO
Das verstehe ich nicht.
Das sind doch vollkommen verschiedene Motive.

Photographer73 schrieb:Der frustrierte Bürger mag sich enttäuscht von den etablierten Parteien abwenden. Aber er wendet sich deswegen nicht der AfD zu, wenn er nicht auch mit den Faschos in deren Reihen leben könnte. Leider können das anscheinend viele, auch wenn es meistens abgestritten wird. Schließlich ist man nicht stramm rechts...

@Photographer73
Die Wähler blenden das komplett aus.
Ich denke es ist so, dass sie sich untereinander unterhalten.
Und der Nachbar Max ist kein Nazi. Den kenne ich. Das ist ein ganz normaler
Fliesenleger. Und die Ulla sitzt bei Netto an der Kasse. Nette Leute, die etw nicht leicht haben.

Ich glaube, die Bekanntschaft untereinander garantiert den Wählern, dass die AFD eine "ordentliche" Partei ist.
Und dass die etablierten Parteien sagen "Mit denen wollen wir nicht", wird den ungewollten Effekt haben, dass die
AFD-Wähler denken: Wir müssen die unterstützen. Das ist ja eine Ungerechtigkeit. DIE ignorieren uns.

Photographer73 schrieb:Schließlich ist man nicht stramm rechts...

Dann bin ich halt stramm rechts, na und? Wenn du das sagst, wirds wohl stimmen. Dann brauch ich meine Wahlentscheidung ja nicht mal mehr in Frage stellen.

Alles richtig gemacht.

Kammerspiel schrieb:Dann bin ich halt stramm rechts, na und?

Und schon sind wir uns einig, ist doch super! :Y:

frauZimt schrieb:Ich glaube, die Bekanntschaft untereinander garantiert den Wählern, dass die AFD eine "ordentliche" Partei ist.

Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen. Zudem noch das gegenseitige Schulterklopfen in diversen Inet Gruppen usw.

Photographer73 schrieb:Schließlich ist man nicht stramm rechts...

Was ja erstmal vollkommen i.O. ist, solange es ein aufgeklärter Konservatismus ist. Es gibt sehr viel in unserer Gesellschaft, das es wert ist, bewahrt/konserviert zu werden, finde ich. Sicher aber bei weitem nicht alles, und da braucht es dann eben die progressiven Kräfte, die dem entgegen wirken. Erst im Verbund beider kann ein ausgewogenes Maß an Massnahmen erreicht werden, das die Gesellschaft
-insch'allah- weiter bringt.

Was mich an der ganzen Debattenkultur rund um den Konservatismus stört, ist die Art und Weise, wie schnell und auch ausdauernd immer wieder die Nazikeule geschwungen wird. Das ist nicht nur falsch, das halte ich sogar für gefährlich, weil es schlicht Nazis verharmlost. Wer wissen will, was Natzis sind, liest sich bitte mal Berichte über die Weimarer Republik durch. Die damaligen Oper der Nazis wären wohl froh, wenn wenigstens nur eine AfD oder eine CSU an der Macht gewesen wäre. Da sind Welten dazwischen.

nasenstüber schrieb:Was mich an der ganzen Debattenkultur rund um den Konservatismus stört, ist die Art und Weise, wie schnell und auch ausdauernd immer wieder die Nazikeule geschwungen wird.

Wo wird das denn getan?
Ich sehe das ausschließlich im Zusammenhang mit der AfD, aber nicht mit Konservatismus allgemein.
Und dass es da bei der AfD ein immenses Nazi Problem gibt, wirst du nicht leugnen wollen?