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Ich denke nicht

57 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Sprache, Analfissur, Bernie Und Ert ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ich denke nicht

12.06.2012 um 08:09
@Schopenhauer
Zitat von SchopenhauerSchopenhauer schrieb:Wenn wir zum Ausdruck (sprachlich) bringen möchten was wir denken. Dann müssen wir das auch sprachlich korrekt formulieren.
Ich muss das keinesfalls. Ich kann auch non-verbal etwas zum Ausdruck bringen und jeder wird mich verstehen, mit dem ich non-verbale Gesten vereinbart habe. Und selbst für ein solches Vereinbaren benötige ich keine Sprache. Keine Sprache zu benutzen, bedeutet jedoch keinesfalls, dass nicht gedacht wird.
Zitat von SchopenhauerSchopenhauer schrieb:Ich denke nicht, bedeutet entweder, dass jemand das Wort "nicht" denkt,
Es bedeutet keineswegs, dass er lediglich das Wort "nicht" denkt. Allein dieser Vorgang bedarf der Erinnerung was "nicht" bedeutet und ist damit ein kognitiver Denkprozess.
Zitat von SchopenhauerSchopenhauer schrieb:oder aber dass er nicht denkt, im Sinne des "Nichtdenkens", das Auslassen des Denkens.
Und auch das Auslassen des Denkens, ob gewollt oder aus anderen Gründen die wir als unbewusst bezeichnen, bedarf in jedem Fall einer geistigen Absicht, genau das zu tun, nämlich die Weigerung des Denkens. Auch hier findet ein kognitiver Denkprozess statt.

Darüber hinaus gilt, und das ist der ultimative Beweis dafür, warum es nicht möglich ist zu sagen "ich denke nicht":

Es bedarf in jedem Fall des Bezeugens, dass nicht gedacht wird (!)

Und dieses Bezeugen ist ebenfalls ein Denkprozess. Kurz gesagt: Es ist schlichtweg unmöglich, nicht zu denken. Das ist allenfalls ein sprachlicher Wortwitz, ähnlich wie wenn jemand sagt: "Auf dem Tisch liegt ein Nicht-Apfel."

Es wird dir niemals möglich sein, zu bemerken/bezeugen "ich denke nicht", ohne das Benutzen von kognitiven Denkprozessen.


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 08:16
@Schopenhauer
Zitat von SchopenhauerSchopenhauer schrieb:Schau mir in die Augen. IN die Augen? In, leitet sich vom Wort "innen" ab, oder nicht? In die Röhre, in das Glas kann ich schauen, aber doch nicht in die Augen, es sei denn ich bin Metzger und zerlege Schweineköpfe.
Schönes Beispiel :)

Wir Menschen nehmen es nicht so genau. Wie sagen ja auch so herrlich falsche Sachen wie "Die Sonne ist untergegangen", obwohl jeder halbwegs gebildete Mensch des 3. Jahrtausends weiß, dass es die Erdrotation ist, die uns den Effekt des "Untergehens der Sonne" vorgaukelt. :)


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 08:35
@Schopenhauer
Zitat von SchopenhauerSchopenhauer schrieb:Schau mir in die Augen. IN die Augen? In, leitet sich vom Wort "innen" ab, oder nicht? In die Röhre, in das Glas kann ich schauen, aber doch nicht in die Augen, es sei denn ich bin Metzger und zerlege Schweineköpfe.
Um es ganz korrekt zu beschreiben:

Noch niemals hat ein Mensch einem anderen Menschen "in" oder "auf" die Augen geschaut. Warum nicht?

Von den Augen des Gegenüber wird Licht reflektiert, welches auf deine eigene Augen trifft, dort umgewandelt wird in elektrische Impulse und über die Nerven ins Sehzentrum des Gehirns weitergeleitet wird. Diese elektrischen Impulse repräsentieren das, was du für ein Auge hälst. Ohne diese Impulse gibt es keine Augen für dich. Korrekterweise befindet sich das, was du für das Auge des Gegenübers hälst, in deinem Bewusstsein. Wäre es dort nicht, gäbe es für dich keine Augen.

Deswegen hat noch niemals ein Mensch die Augen eines anderen gesehen. Er erschafft sich praktisch die Augen des anderen selbst. Kein Auge eines anderen Menschen befindet sich "außerhalb" von dir, sondern immer nur in deinem Bewusstsein.

Du schaust also weder auf noch in die Augen eines anderen, sondern immer nur auf einen selbst erschaffenen Bewusstseinseinhalt, den du "Augen" nennst.


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 09:18
eigentlich gehört hier ein komma rein, so rein gefühlsmässig, um einen haupt und einen nebensatz zu bilden, und zu verdeutlichen, dass der denkprozess, und die daraus resultierende verneinung eben an diesen entsprechenden stellen stehen. also: ich denke, (dass) nicht


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 13:24
@rockandroll

Ich denke, ja - ich kann mich Deinem Beitrag anschliessen, rein gefühlsmässig ;)


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 14:05
@Kc
Zitat von KcKc schrieb:Ich denke nicht" ist zwar eine sehr bestimmte Aussage, eine klare Abfuhr, wenn man so will, aber sie ist vergleichsweise höflich. Man will dem Gegenüber zwar klarmachen, dass man etwas nicht tun wird und das auch nicht verhandelbar ist, ihn aber auch nicht vor den Kopf stoßen.

,,Ich denke nicht, dass ich dies tun kann" ist schließlich die höflichste Variante. Sie wird genommen, wenn man behutsam etwas ablehnen will. Sie sagt aus:,,Hey, ich kann das zwar nicht bejahen oder machen, was du von mir willst, aber du bist es mir trotzdem wert, dass ich dies mit mehr Worten erkläre oder dir nicht einfach eine Abfuhr erteilen will."
Diese Erklärung kann ich auch sehr gut nachvollziehen, da ich es selbst so handhabe in dem Sinn jeweils.

Im Gegensatz aber gebrauche ich durchaus auch eine klare Absage, die ich dann so ausdrücken würde: "Ich denke, auf keinen Fall !" Wenn ich mich ganz und gar nicht mit einer Meinung identifizieren kann, und sie evtl abwegig finde.


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 16:42
Zitat von oneisenoughoneisenough schrieb:Du schaust also weder auf noch in die Augen eines anderen, sondern immer nur auf einen selbst erschaffenen Bewusstseinseinhalt, den du "Augen" nennst.
Ich kann Deine Betrachtungsweise nachvollziehen, und halte sie auch bis zu einem gewissen Grad für stimmig, doch es gibt doch diese nicht von irgendwoher kommende Redewendungen: "Schau mir in die Augen", und "Die Augen sind der Spiegel der Seele". Den Rest überlass ich der eigenen Kombinatorik. Erfahrungsschatz kann auch helfen. ;)


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 16:48
Gedankenlose Gedanken ..denken nicht ...


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 16:49
Zitat von SchopenhauerSchopenhauer schrieb:Somit bricht die Frage hier auf euch hinein: Heißt es "ich denke nicht", wenn ich jemandem sagen möchte, dass ich nicht denke, auf seine Nachfrage mit "ja" antowrten zu können oder zu wollen? Schriftlich erscheint mir die korrekte Formulierung doch eher so auszusehen: "Ich denke: Nein."
Also eigentlich ist schon "Ich denke nicht." richtig, aber hierbei sollte man es auch nicht wörtlich nehmen.
Aber man könnte es auch anders sagen, wie "Ich denke so ist es nicht" , oder eher "Ich denke nicht.. so"
Halt das "Ich denke nicht" ist eine Abkürzung für eine längere Aussage die kurz gehalten wird. :)


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 18:38
Zitat von SchopenhauerSchopenhauer schrieb:Schau mir in die Augen. IN die Augen? In, leitet sich vom Wort "innen" ab, oder nicht? In die Röhre, in das Glas kann ich schauen, aber doch nicht in die Augen, es sei denn ich bin Metzger und zerlege Schweineköpfe.
wie würdest du es denn formulieren wollen ? ... schau mir auf die pupille? oder schau mir auf die netzhaut? .... das halte ich irgendwie für sehr befremdlich :)

ich denke, dass man vieles das man so sagt, viele ausdrücke die umgangsprachlich so verwendet werden einfach nicht hinterfragen sollte. vieles in unserer sprache hat sich einfach so eingebürgert das man es sagt und versteht ohne großartig darüber nachzudenken oder dessen sinnhaftigkeit zu hinterfragen.
wichtig ist doch nur das jeder weiss was man meint, das alleine zählt doch oder nicht?


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 18:45
@-Therion-

Wenn du @Schopenhauer verstehen willst, dann schau dir mal
Wikipedia: Asperger-Syndrom an,
besonders den Abschnitt zum Thema "Sprache".


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 18:47
@kadosch

oh, danke für die info wusste gar nicht das es so etwas gibt ... wieder etwas gelernt :)


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 18:48
@-Therion-
zumal bei "schau mir in die augen" auch sowas wie poesie mitschwingen soll.. also wohlklang usw.. und das thema gehört wohl auch in eben solche grammatikalisch vllt nicht ganz einwandtfreie aussagen, die aber wohlklang erzeugen, rein


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 18:53
@-Therion-
@rockandroll

Wikipedia: Asperger-Syndrom#Sprache
Beim Asperger-Syndrom fehlen derartige Symptome. Die betroffenen Kinder entwickeln eine grammatisch und stilistisch hochstehende Sprache.[5] Die Beobachtungen hinsichtlich des Sprachbeginns gehen auseinander. Während zum Beispiel Remschmidt feststellt, dass Asperger-Kinder früh zu sprechen beginnen,[30] berichtet Attwood, dass fast die Hälfte dieser Kinder erst spät sprechen lernt, diesen Rückstand bis zum Alter von fünf Jahren aber aufholt.[31] Wie bereits Hans Asperger beobachtete, fallen betroffene Kinder regelmäßig auch durch eine ihrem Alter nicht entsprechende, erwachsene, pedantische Ausdrucksweise und eine unnatürliche Prosodie auf. Im englischen Sprachraum wird das Asperger-Syndrom darum auch als „Little Professor Syndrome“ (deutsch etwa: Kleiner-Professor-Syndrom) bezeichnet.[32] Die Modulation ist oft monoton und undifferenziert und unterstützt zum Beispiel keine Differenzierung zwischen ernst und humorvoll gemeinten Äußerungen. Oft sind Sprechgeschwindigkeit und die Lautstärke unangepasst oder ungewöhnlich; auch unflüssiges, ruckartiges Sprechen kommt vor.[33]

Viele Kinder und Erwachsene mit Asperger-Syndrom neigen dazu, unablässig und langatmig zu reden, meist über ihr Lieblingsthema, und missachten dabei oft vollständig, ob der Zuhörer an diesem Thema interessiert ist und das Gespräch mitträgt.[33] Einige Autoren halten dieses monologische, egozentrische Reden, in dem sich deutlich die Unempfindlichkeit von Asperger-Menschen für soziale Feinheiten offenbart, für einen der auffälligsten Züge des Syndroms.[34] Weitere Charakteristika sind eine sehr detailorientierte Erzählweise mit Schwierigkeiten, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden,[1] abrupte und für den Zuhörer nicht nachvollziehbare Themenwechsel, das Wörtlichnehmen von Redewendungen, das Antworten auf rhetorische Fragen, die Verwendung von Metaphern und Wortschöpfungen, die nur dem Sprecher geläufig sind, das Festhaften an Formulierungen, die wie auswendig gelernt oder wie aus einem Buch vorgetragen klingen,[35] Selbstgespräche,[36] das Nichterfassen von Nuancen (zum Beispiel Ironie, Necken) und ungenaues Zuhören.[37]



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Ich denke nicht

12.06.2012 um 19:10
@kadosch

verstehe .... ich weiss was du meinst, ich machte mir auch schon gedanken darüber weil man nicht oft auf solche menschen trifft die sich so gewählt ausdrücken können und wollte es hinterfragen. aber leider hat schopenhauer das abgeblock weil er sich fälschlicherweise angegriffen fühlte was natürlich nicht in meiner absicht lag.
schade ich hätte gerne den menschen dahinter kennenlernen wollen weil ich es doch faszinierend finde was einen menschen dazu veranlasst sich so ausdrücken zu wollen. aber mit deinem link wird mir das schon etwas verständlicher, danke nochmal.


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 19:24
Zitat von SchopenhauerSchopenhauer schrieb:ist es dann sinnvoll zu sagen, dass etwas hinfällt oder runterfällt? Wohin soll etwas fallen, wenn nicht runter? Es wäre allenfalls eine Frage der Perspektive. Auf dem Kopf stehend, würden die Dinge aufwärtsfallen,
Die Frage habe ich mir selbst des öfteren gestellt.

Auf dem Kopf stehend würde man etwas nicht hinunterschlucken, sondern hinauf.

Die deutsche Sprache ist ungenau.

Mit dem "nicht" oder "nein" ist es dasselbe. Oder das Gleiche? Da geht es schon wieder los.

Wenn jemand antwortet, ich denke "komma" nicht, dann ist das eine Ungenauigkeit der deutschen Sprache, auf die kaum jemand achtet, auch ich nicht, aber jetzt erst durch dich darauf aufmerksam werde.

Interessant.


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Ich denke nicht

12.06.2012 um 20:28
@Plan_B


dazu fällt mir eine schöne geschichte ein die tatsächlich passiert sein soll .... ich mache es kurz.....

ein könig wollte ein todesurteil fällen über einen seiner gefangenen und diktierte seinem schriftgelehrten folgenden satz:

hängen nicht freilassen !

dieser setzte den beistrich jedoch an folgende stelle:

hängen nicht, freilassen !

so rettete ein beistrich dem gefangenen das leben :)

schöne geschichte die mir schon vor über 25 jahren meine deutschlehrerin mal erzählt hatte und ich niemals vergessen werde.


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