@traces traces schrieb:Ein einzelner Satz zog sich über eine halbe A4-Seite (
Mir ist der umgekehrte Vorgang noch lebendig in Erinnerung. In der letzten Lateinarbeit, für die wir zwei Stunden Zeit hatten, und die ich unbedingt positiv abschließen musste, denn sonst hätte ich (damals noch) Latein zwangsverpflichtet zur Matura (Abi) dazu nehmen müssen, bestand der erste Satz aus nur drei Worten, die übersetzt dann etwa zweieinhalb (!) Zeilen ergaben. Irgendetwas mit
tecta, das in meiner Übersetzung dann zu einem
ziegelgedecktem Gebäude führte. Klang gar nicht mal so falsch, erschien mir aber dennoch unsinnig. Dem war aber nicht so, es stimmte nämlich.
Ich brauchte für diese Übersetzung eine geschlagene Viertelstunde! Na ja, war auch die Panik dabei, wegen der Matura. Ging aber alles gut.
@NemonNemon schrieb:Grammatik muss man einfach pauken.
Auch wenn Grammatik in sich ein abgeschlossenes Logiksystem ist so gibt es dennoch unterschiedliche Logiken. Unterschiedliche Denkwege, die eben zu unterschiedlicher Grammatik führt. Diese andere, fremde Logik ist es in erster Linie, die eine fremde Grammatik, mitunter sogar die der eigenen Sprache, ja so schwer macht.
Aber wenn man die Grammatik versteht, dann versteht man die Sprache, und der Rest, Vokabeln und Phrasen, geht dann viel schneller.
@aero Generell tendiere ich zur Annahme, dass es sich umgekehrt verhält. Wer eher logisch-analytisch denkt, dem gefällt Latein einfach. Mir hat es sehr wohl sehr gut gefallen, bin und war halt sehr faul, und habe nicht regelmäßig mitgelernt, was immer ein Fehler ist.
Andrerseits ist mir bald aufgefallen, dass die höheren Worte, so aber zwei Silbem, auch im Englischen eigentlich Latein sind. Sehr praktisch. So schlug ich beim Lernen, so ich es denn tat, gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.
:DEin ehemaliger Kollege spricht Latein sogar. Der verständigt sich damit bestens in Italein und kann obendrein noch Spanisch, Portugiesisch und Französisch damit lesen. Auch wenn Französisch nicht mehr wie Latein klingt, so ist es doch fast Latein. Im Schriftbild bemerkt man es sofort.
Dass Lateiner besser andere Sprachen sprechen, ist auch ein Mythos. Erstens heißt ja, Latein in der Schue haben, nicht, dass man es (gut) gelernt hätte. Wie gesaagt, wenn man faul ist, kommt man halt grad durch. Zweitens sind eine Sprache lesen und schreiben oder sprechen können, mehrere Paar Schuhe.
Ich bezweifle ohnedies, dass jeder original Römer Latein wirklich so gut beherrschte. Die werden auf der Straße durchaus schlampige Dialekte gesprochen haben. Das Latein, das wir kennen, dürfte wohl eher nur den zu Recht so genannten Schriftgelehrten vorbehalten gewesen sein.