off-peak schrieb am 06.09.2019:Doppel-Hä? Was soll das heißen? Welche Anhängsel soll es für Grammatik geben?
Wahrscheinlich sind Suffixe gemeint.
off-peak schrieb am 06.09.2019:Ich denke nicht, dass sie diese haben, sondern dass sie sie lediglich anders gewichten.
Man findet ja bereits in der eigenen Sprache unterschiedliche Dialekte, mit teilweise auch veränderter Grammatik. Ist einfach eine Frage des täglichen Sprachgebrauchs.
Nun, da sagt aber die Sapir-Whorf-Hypothese etwas anderes. Die besagt nämlich, dass nicht nur das Denken die Sprache beeinflusst, sondern auch die Sprache das Denken formt.
In den keltischen Sprachen gibt es zum Beispiel nur ein Wort für blau, grün und grau, nämlich
glas (kymrisch/walisich) und
gorm (irisch). Wir unterscheiden diese Farben und haben verschiedene Worte dafür, die Kelten kannten diese Unterscheidung nicht.
off-peak schrieb am 06.09.2019:Was auch daran liegen könnte, dass die Sprache sich eben nicht bis heute weiter entwickeln konnte, da sie zwischenzeitlich verstarb. Ein Weiterleben hätte mEn mit hoher Wahrscheinlichkeit die Grammatik etwas aufgeweicht.
Richtig. Wenn man die Sprachentwicklung verschiedener Sprachen verfolgt, sieht man, dass Sprachen dazu neigen, einfacher zu werden. Beispielsweise lösen sich bei flektierenden Sprachen die Flexionen immer mehr zu Einheitsformen auf und starke Verben werden zu schwachen. Auch der Genitiv schwindet zunehmend. Das sieht man schön in der Sprachentwicklung der dänischen Sprache, die die progressivste der skandinavischen Sprachen ist.
off-peak schrieb am 06.09.2019:Von daher gehe ich schon davon aus, dass die meisten der rein verbal kommunizierenden gemeinen RömerInnen ihre Grammatik nicht ganz so schön konsistent konstruierten wie die, die sie in schriftlicher Form hinterließen. ;)
Natürlich ist das so. Man sieht ja auch bei der deutschen Sprache, dass sich geschriebene und gesprochene Sprache sehr stark voneinander unterscheiden. Gesprochene Sprache ist immer einfacher. Es bilden sich auch bei Sprachkontakt zu anderen Sprachen Mischsprachen wie Pidginsprachen. Gesprochene Sprache ist viel flexibler und facettenreicher als geschriebene Sprache, es existieren auch Soziolekte, Funktiolekte etc.