Verfall der deutschen Sprache?!
15.12.2021 um 19:15peekaboo schrieb:Sprechpausen macht man m.E. also auch ohne das gegendert wird.Das ist korrekt. Es hängt von der Sprache ab, wo Sprechpausen gemacht werden, das heißt also, dass man höchstwahrscheinlich im Hindu/Urdu (was genaugenommen dieselbe Sprache ist) andere Sprechpausen macht wie im Deutschen. Es gibt auch regionale Unterschiede zwischen einer Sprache, je nachdem, wo sie gesprochen wird. In der Schweiz oder in Österreich wird dasselbe Wort oft anders ausgesprochen als in Deutschland.
Das heißt, es gibt demnach keinen wirklichen Unterschied zwischen einem gegenderten und ungegenderten Wort, weshalb ich auch nicht sehe, wo für Ausländer diesbezüglich ein so großes Lernproblem bestehen sollte.
Auch Ausländer verwenden Pausen in ihrer Sprache. Sie sind damit also vertraut.
Sollte ein Ausländer, der gerade die deutsche Sprache lernt, Probleme bei der Artikulation der (Gender)Pause haben, glaube ich nicht, daß ihm das auch nur irgendein Mensch übel nehmen würde.
Ich sehe eher die Uneindeutigkeit als die große Schwierigkeit beim Sprachenlernen an, also sowas wie Homonymie (die Bank kann ein Geldinstitut oder ein Sitzmöbel sein) oder Homographie (sie rasten wie ruhen oder sie rasten - fuhren viel zu schnell).
Wikipedia: Homonym
Auch die Grammatik hat immer wieder ihre Tücken. Aber ich habe noch nie erlebt, dass das jemandem, der eine Sprache gerade erst erlernt, in irgendeiner Weise übelgenommen wurde. Das passiert eher dann, wenn jemand schon 20 Jahre lang in einem Land lebt und dann noch immer die Sprache nicht ordentlich kann. 20 Jahre sollten dem Unbegabtesten reichen, um eine Sprache korrekt zu erlernen. Da geht es dann eher darum, dass angenommen wird, diese Person würde sich nicht dafür interessieren und sich nicht entsprechend um den Spracherwerb bemühen.
Gildonus schrieb:Über die Impfgegner, Reichsbürger oder wie man sie im Einzelfall bezeichnen muß, sagt man sie seien sehr häufig "einfach gestrickt" und die Meisten sind zumindest ein wenig konsevativ. Solche Leute erreicht man nicht mit Fremdwörtern, bei denen man erst im Duden nachschlagen muß, was sie bedeuten sollen. Das ist so betrachtet ein Sprachverfall "von Oben" mit schädlichen Nebenwirkungen.Das würde ich nicht so verallgemeinern. Ich glaube, da unterschätzt du diese Menschen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis durchaus hochgebildete Menschen (im Sinne von Bildungsabschluss = Akademiker) oder Menschen, die ich durchaus sonst als intelligent wahrgenommen habe und die trotzdem strikte Impfgegner sind und auf Verschwörungstheorien hereinfallen. Ich kann das auch nicht so ganz nachvollziehen, wie das möglich ist, aber es ist so.