Schaulustige, auch als Gaffer bezeichnet

Weil es in diesen Thread passt. In Wien haben Schaulustige mit Kindern einen Rettungshubschrauber belagert, in dem ein Mann nach einem Herzinfarkt reanimiert wird.

Original anzeigen (0,4 MB)

Auch die Wiener Berufsrettung hat nur wenig Verständnis. „Die Leute sollten sich bewusst sein, dass der Rettungshubschrauber ja nicht ohne Grund gerufen wird, meist geht es um Leben und Tod“, so ein Sprecher. Auch wenn es ein Grundverständnis gebe, dass die Landung eines Hubschraubers für Aufsehen sorgt, bat der Sprecher, wenn überhaupt, nur mit genügend Abstand zu fotografieren und auf alle Fälle immer genug Platz für die Einsatzkräfte zu lassen. „Und wenn der Patient zum Hubschrauber gebracht wird, soll sowieso nicht fotografiert werden.“

Quelle für Text und Bild: https://wien.orf.at/stories/3062290/

@Narrenschiffer
Einfach nur widerlich ich könnte auf die Kinder mit ihren Dreckseltern kotzen, da werden bewusst, zur eigenen Unterhaltung das Leben des armen Mannes riskiert.

@Rainlove

Ich denke eher nicht, dass die Kinder sehr viel aus dem Erbrochenen lernen, das sich über sie ergießt. Würde ich nicht gerade konstruktive Kritik nennen. Grundsätzlich finde ich das Verhalten der Eltern aber schon auch verwerflich, behalte aber den Mageninhalt bei mir.

Ich hab das Gefühl viele sind schon dermassen abgestumpft, dass sie gar nicht mehr wissen was sie da eigentlich tun.
Wem und wo zeigt man solche Bilder eigentlich?
Ich bin für härtere Geldstrafen. Nur im Geldbeutel tuts solchen noch weh.

"Willst du Leichen sehen?": GAFFER AUS AUTO GEZERRT 📸 #inFranken.de

Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.

@sacredheart
Mir kommts einfach hoch wenn ich sowas sehe, auch die Kinder können denken, es heißt ja immer Kinder sind nicht für ihre Taten verantwortlich, DOCH sind sie, wenn sie wie hier einen Arzt behindern der gerade einem sterbenden hilft. Ich weiß ja nicht wie es bei euch ist aber ich konnte mit 5 oder 6 schon unterscheiden was richtig ist und was falsch, ich hab da einfach ein Gefühl aber wenn ich mir die Kinder hier anschaue, lernen sie nicht wie es richtig ist sondern werden falsch erzogen von ihren Eltern, ich kann mir gut vorstellen, dass sie wenn sie groß sind auf der Autobahn stehen bleiben und gaffen, die Eltern haben es schließlich auch gezeigt wies geht... BAH

@Bahoma

Bahoma schrieb:Ich bin für härtere Geldstrafen. Nur im Geldbeutel tuts solchen noch weh.

Ne das Video zeigts schon gut, die Leute müssen mal wirklich einen Toten sehen, der verletzt oder tot irgendwo im graben liegt, der Polizist hat in meinen Augen ALLES richtig gemacht, erst wenn sie Albträume haben werden sie das nächste mal weg schauen

@Rainlove

Ich nehme mal scharf an, Deine Eltern haben es Dir in diesem Fall auch nicht völlig falsch vorgemacht. Ich sehe da schon eher die Eltern in der Verantwortung.

Stell Dir mal folgendes vor:

Papa: Kinder da landet ein Hubschrauber, lass uns mal gucken gehen, vielleicht dürfen wir sogar reinschauen.

Sohn (6): Ok

oder

Sohn (6): Nein, da wird vermutlich gerade ein NSTEMI Patient ausgeladen, da dürfen wir die Flugrettung nicht behindern.

Wenn die Eltern schon so naturtrüb sind, kannste von den Kindern nicht erwarten, dass sie hell sind wie polierter Achat.

@sacredheart
das stimmt, die meisten Kinder hören in dem Alter ja noch auf ihre Eltern aber einen Vorwurf mach ich ihnen trotzdem, da sie mit 5 oder 6 auch schon denken können.

@Rainlove

Du scheinst nicht an Genetik zu glauben?

@sacredheart
Was haben die Vererbung von Genen mit Verhalten zu tun?

Die Grenzen haben sich in vielen Bereichen in der letzten Zeit (auch mit dem digitalen Zeitalter) verschoben. Man hat das Gefühl, vielen Leuten geht es nur um Anerkennung und Klicks und Kicks... wir waren letzte Woche in nicht ungefährlichem Gebiet wandern und da posierten einige junge Leute erschreckend gefährlich an der Felskante, für eben diesen "Kick", der auch in dem Fall hätte tödlich enden können. Das Empathievermögen leidet. Eine entfernte Bekannte hat kürzlich auch ein Bild ihres gerade verstorbenen Vaters gepostet und war ziemlich sauer, als das viele Leute sehr unpassend fanden, weil immerhin war es ja "IHR" Vater ... das hat mich sehr erscheckt.

Ich denke, Gaffer gab es schon immer, aber diskreter. Ich selbst war als (fast) Jugendliche abends vor dem Haus eines englischen Serienmörders, einfach auch, weil ich es so aufregend fand, dass ich das, was ich sonst im Fernsehen sah, in die Realität holen konnte- da es aber damals noch gesellschaftlich sanktioniert war, sind wir abends ein paarmal möglichst unauffällig vorbeigeschlichen - wir wären nie ins Haus/ Garten eingedrungen oder hätten etwas anderes Illegales gemacht - ich denke, so eine gewisse Neugier haben viele Leute in sich, normalerweise legen sich da beim Erwachsenwerden andere Aspekte drüber - heute wäre ich noch neugierig, würde aber nicht mehr vorbeigehen.

Bei uns als Kind war es im Dorf eine Sensation, wenn der Hubschrauber landete, aber man hielt Abstand (und war auch so erzogen).

Ich habe manchmal den Eindruck, die Leute kompensieren damit eine Leere in ihrem Leben, sie bekommen durch das Posten der Bilder/ das Gaffen plötzlich eine Aufmerksamkeit, durch die sie sich aufgewertet fühlen, sehen praktisch Dinge aus erster Reihe und haben oft dieses "Krass Alta" ... bei uns gab es letztes Jahr im Dorf einen sehr schlimmen und bis heute ungeklärten Motorradunfall, wo gleich jemand die Kamera draufhielt und das live in der Dorfgruppe postete, mit so einem Pseudobetroffenheitstext "krass eh". Das wurde nicht nur sanktioniert (was einige sehr übertriben fanden), sondern die Angehörigen, die z.T. über das Posting vom Unfall erfuhren, waren verständlicherweise sehr aufgebracht und aufgewühlt. Das hat bei uns eine Diskussion über Privatsphäre losgetreten und zumindest öffentlich wird nun nicht mehr gepostet, wenn jemand verunfallt.