Was bedeutet Schuld für euch?

Schuld ist eine menschliche Erfindung, es gibt sie nur in den Köpfen derer, die an sie glauben. Wenn man z.b. sagt, dass dieser Mensch ein Schuldiger ist, weil er jemanden umgebracht hat muss man dazu sagen, dass dieser Mensch aus Gründen, von der Schuld anderer, dérst zu diesem Menschen geworden ist. Es gibt niemanden der Schuld hat und niemand ist schuldlos.

kleinundgrün schrieb:Nein, das sehe ich nicht so. Woraus leitest Du das ab?

Denn du schriebst:

kleinundgrün schrieb:Der Urheber ist man schon - im Sinne der Kausalität.

Nur muss man den Menschen als Ausführenden, und die in ihm innenliegende Ursachen, die ihn erst ausführen lassen unterscheiden.

Das tats du nicht.

kleinundgrün schrieb:Kann man diskutieren - ändert aber nichts an den genannten Umständen. Philosophisch betrachtet mag das sein.

Warum sollte es nur philosophisch betrachtet richtig sein?
Was spricht dagegen, dass es auch real so ist?

kleinundgrün schrieb:ber soziologisch ist ein funktionierendes Strafrechtssystem, das eben auch die Schuldfähigkeit unterstellt, quasi alternativlos.

Ja, bei vielen wirkt es abschreckend und läuternd mit der Strafe.
Trotzdem tut man denen Unrecht, die betraft wurden, denn Schuldfähigkeit wurde/ist nicht bewiesen.
Außerdem wirkt nicht bei jedem die Abschreckung oder Läuterung.
Diese werden einfach von der Gesellschaft abgeschirmt.

Aber ja, es lässt sich schon umfangreich diskutieren....

Unik schrieb:Nur muss man den Menschen als Ausführenden, und die in ihm innenliegende Ursachen, die ihn erst ausführen lassen unterscheiden.

Nicht im Rahmen der Kausalitätsbetrachtung.

Unik schrieb:Warum sollte es nur philosophisch betrachtet richtig sein?
Was spricht dagegen, dass es auch real so ist?

Wie würdest Du unter Deinen Prämissen ein Strafrechtssystem etablieren? Bzw. falls Du ein solches grundlegend ablehnst, wie würdest Du Gerechtigkeit erreichen wollen.

Unik schrieb:Ja, bei vielen wirkt es abschreckend und läuternd mit der Strafe.

Eben. Es gewährleistet, dass man sich sein Recht nicht beliebig nimmt.

Unik schrieb:Trotzdem tut man denen Unrecht, die betraft wurden, denn Schuldfähigkeit wurde/ist nicht bewiesen.

Man kann nichts absolut beweisen. Nur hinreichend gut. Und das ist in meinen Augen der Fall

Unik schrieb:Außerdem wirkt nicht bei jedem die Abschreckung oder Läuterung.

Das ist aber kein belastbares Argument.

Unik schrieb:Diese werden einfach von der Gesellschaft abgeschirmt.

Was ebenfalls ein Strafzweck ist.

Wenn Du es mal abseits einer philosophischen Abstraktion diskutieren möchtest: Was sind die Alternativen, die besser bzw. gerechter sind?

kleinundgrün schrieb:Nicht im Rahmen der Kausalitätsbetrachtung.

Wie meinst du das? Wie sieht denn die Kausalität aus? Verstehe nicht ...

kleinundgrün schrieb:Wie würdest Du unter Deinen Prämissen ein Strafrechtssystem etablieren? Bzw. falls Du ein solches grundlegend ablehnst, wie würdest Du Gerechtigkeit erreichen wollen.

Ist relativ, aber da es den Menschen meint zu nützen, halt absolut mit dem Rechtesystem. Rechtspositivismus halt. Ist schon okay so, wahrscheinlich...

kleinundgrün schrieb:Eben. Es gewährleistet, dass man sich sein Recht nicht beliebig nimmt.

Wer tut das? Du meinst die Herausbringer von rechtspositivistischen Gesetzen... Im Prinzip kann man so alles unter Strafe stellen.

kleinundgrün schrieb:Das ist aber kein belastbares Argument.

Selbstverständlich ist es belastend Menschen für etwas zu bestrafen, wofür sie nichts können, selbst wenn die vergewaltigt oder gemordet hatten, sie können nichts für. Sie waren nämlich nicht die Urheber ihrer Taten. Das sind die im Menschen schon inneliegenden Gründe. Aber du kannst ja mal gerne versuchen zu wollen, was du nie oder nicht wolltest. Beweise uns den freien Willen.

kleinundgrün schrieb:Wenn Du es mal abseits einer philosophischen Abstraktion diskutieren möchtest: Was sind die Alternativen, die besser bzw. gerechter sind?

Den Menschen vollkommen machen. Transhumanismus. Irgendwann in der Zukunft.

Unik schrieb:Wie meinst du das? Wie sieht denn die Kausalität aus? Verstehe nicht ...

Ich schieße auf Dich und Du stirbst an dem Schuss. Mein Handeln ist kausal für Deinen Tod.
Aber das sagt noch nichts über Verantwortlichkeiten aus. Vielleicht habe ich versehentlich auf Dich geschossen, vielleicht aus Notwehr, vielleicht in einem schuldunfähigen Zustand, vielleicht mit voller Absicht.

Unik schrieb:Ist relativ

Das ist doch keine Antwort auf die Frage.

Unik schrieb:Wer tut das?

Menschen, die keine Konsequenzen für ihr Handeln befürchten müssen.

Unik schrieb:Im Prinzip kann man so alles unter Strafe stellen.

Strafe ist aber kein Selbstzweck. Sondern ein Mittel, ein gesellschaftlich gewünschtes Handeln zu gewährleisten.

Unik schrieb:Selbstverständlich ist es belastend Menschen

Es ging darum, ob Dein Argument was taugt, nicht ob es für Menschen belastend ist, bestraft zu werden.

Unik schrieb:Den Menschen vollkommen machen.

Prima Idee.
Die Ungerechtigkeiten eines bestehenden Systems mit dem Verweis auf eine reine Utopie anprangern.
Das ist praxisfern und eine rein philosophische Betrachtungsweise, die Du aber oben verneint hast.

"Schuld" bedeutet für mich persönlich verantwortlich dafür zu sein, dass durch mein Handeln oder Unterlassen jemand anderer zu Schaden kommt. Dafür bin ich verantwortlich, selbst, wenn mich niemand anklagt.