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Leben nach einem Unfall...

126 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Leben, Unfall ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leben nach einem Unfall...

17.03.2023 um 20:04
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Was du von deiner Familie sonst schreibst, klingt nicht sehr liebevoll. Sind sie der richtige Ansprechpartner dafür?
Mein Neffe schon. Er ist aber auch der Einzige, mit dem ich darüber reden kann. Meine Nichte versteht mich auch, aber sie ist noch zu jung.

Mein Neffe möchte, dass ich es ihm vorher sage, denn die Mutter seiner Kollegin hat es einfach gemacht bei Exit und einen Abschiedsbrief geschrieben. Das war nicht leicht zu verkraften für ihre Töchter, aber sie wird schon gewusst haben wieso. Doch meinem Neffen würde ich es sagen. Er versteht mich.


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18.03.2023 um 10:16
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb am 12.03.2023:Ja, ich verfolge das auch. Es hieß ja sogar, er läge im Sterben.
Eigentlich nicht so schön, dass das alles gleich an die Öffentlichkeit gegeben wird.

Man weiß ja nicht, wieviel er davon mitbekommt, was mit ihm geschieht.
Es muss schon sehr furchtbar sein, aus dem Koma aufzuwachen und zu merken, in welcher Situation man sich befindet.
Das ganze Szenario finde ich auch furchtbar. Dabei frage ich mich auch wie man so etwas durchstehen kann, aber da sind Menschen ja bekanntermaßen sehr verschieden.

@Laura_Maelle
Was ich hier immer fetzenweise lese reicht schon dass es mir echt leid tut wie es dir mit deiner gesundheitlichen Situation geht. Aber es ist auch tröstlich zu lesen dass Du wenigstens eine Person im familiären Umfeld hast die für dich da ist.


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18.03.2023 um 10:43
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Dabei frage ich mich auch wie man so etwas durchstehen kann
In erster Linie steht man das durch, weil man ja zunächst keine andere Wahl hat.
Könnte man vorher ankreuzen, würden sicher viele sagen, ne, geht nicht, kann ich nicht.

Wenn man aber muss lernt man, was man eigentlich kann. Und vielleicht merkt man im Verlauf, das geht eben nicht auf Dauer, oder ich will es so nicht.

Aber erst muss man da irgendwie durch.


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18.03.2023 um 10:46
@Bundeskanzleri
Klar, absolut. Solche Szenarien entsprechen halt denen wo man zumindest erst einmal nicht weiß wie es weitergeht. Wie geht es weiter mit dem gesundheitlichen Zustand. Man vermag es sich einfach nicht auszudenken.


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18.03.2023 um 16:28
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb:Was ich hier immer fetzenweise lese reicht schon dass es mir echt leid tut wie es dir mit deiner gesundheitlichen Situation geht. Aber es ist auch tröstlich zu lesen dass Du wenigstens eine Person im familiären Umfeld hast die für dich da ist.
Danke. Ja, seinetwegen und wegen seiner 16-jährigen Schwester möchte ich auch keinen kläglichen Abgang machen. Ich werde auf jeden Fall kämpfen, solange ich kann - für sie. Ich suche die ganze Zeit nach Wegen, wie ich schmerzresistenter werde, um das Ganze besser auszuhalten und um besser zu funktionieren.


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18.03.2023 um 17:09
@Laura_Maelle
Sind denn alle Medis ausgereizt?
Schmerzresistent zu werden klingt gut, aber wie soll das gehen?

Ich weiß nicht, ob ich darauf eingehen soll, aber da du es selber ansprichst, würde ich noch einen Gedanken anfügen.

Ich finde es schwierig für deinen Neffen und die Nichte wwiterleben zu wollen. Einerseits stärkt daa ja deinen Lebenswillen, das ist gut.

Aber ich fände ein selbstbestimntes Ende nicht "kläglich". Ich stelle mir vor, dass du den beiden da eine Verantwortung zuschiebst, die ich nicht tragen wöllte.

Ich kann mich aber nicht wirklich in deine Lage versetzen und will dir damit auch nicht zu nahe treten.
Sind halt meine Gedanken.


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18.03.2023 um 17:21
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Aber ich fände ein selbstbestimmtes Ende nicht "kläglich"
Nicht an sich, aber der Zeitpunkt ist im Moment noch nicht der Richtige, damit ich es nicht als kläglich empfinde, denn ich habe gewisse Ziele, die ich erreichen möchte und noch nicht loslassen will, um meinem Neffen und meiner Nichte möglichst gute Lebensbedingungen zu ermöglichen. Ich hatte so viel vor. Solange mir dieser Weg noch nicht sicher verunmöglicht ist, will ich weiterkämpfen, auch wenn es an meine Substanz geht.

Ich nehme Schmerzmittel, mache meine medizinischen Übungen und behandle mich etc und arbeite auch mental an mir, um meine Schmerzen runterzuschrauben. Ich suche Wege der Entlastung. Teilweise habe ich das auch gefunden, aber es reicht einfach noch nicht.

Immerhin wurden mir nicht alle Gliedmaßen amputiert und ich kann mich bewegen, wenn auch mit Schmerzen. Noch bin ich nicht im Pflegeheim. Noch bin ich mein eigener Herr, noch, im Moment. Die Kontrolle über mein Leben zu verlieren und nicht mehr zu funktionieren, ist das Schlimmste für mich, deshalb muss ich alles tun, um diese Kontrolle zu behalten, indem ich alles vereinfache, was irgendwie geht.


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18.03.2023 um 17:28
@Laura_Maelle

Ok, so wie du es beschreibst, wird es mir viel klarer und ich verstehe was du meinst.

Schmerzversorgung ist wohl immer noch unterentwickelt in der Medizin und man merkt dir ja diese immense Last an.


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29.03.2023 um 01:21
Meine zwei letzten Träume waren ganz interessant und von der Traumstimmung her am Schluss positiv; daran denke ich oft, um mir Mut zu machen:

Im ersten Traum fand ich in meinem Garten ein Spinnennest in Form einer Kugelkette, welche die kleinen Spinnen bildeten. Ich war ganz entzückt von den nützlichen Tieren. Da kam eine große Schlange und verschlang sie. Die Schlange war faszinierend und wunderschön weiß-hellgelb gemustert. Ich wusste, dass sie im Schlangenhandel den höchsten Preis erzielen würde, so selten und einzigartig war sie.

Im zweiten Traum befand ich mich in einem Brunnenschacht zu einer Flussschlucht der Aare und wollte rauf ins Licht nach oben. Das war nicht so leicht, aber ich fand nach vielen Versuchen die richtigen Trittkanten an der Brunnenwand, um mich raufzuarbeiten an den Brunnenrand. Meine Schwester rief mir jedoch von oben ständig zu, ich solle es lassen. Ich sei doch krank. Das könne ich nicht schaffen. Aber ich hörte nicht auf sie und schaffte es. Oben angekommen sah ich eine Stadt und einen alpinen Berg vor mir, beide in der Schweiz. Ich sah vom Mittelland in zusammenrückender Perspektive in Richtung Alpen und erblickte dabei die dazwischenliegende Stadt Zürich, erkennbar an den Kirchtürmen in der Altstadt. Ich freute mich und ging los in die Altstadt. Ich fand aber zwischendurch Wasserstellen, wo ich mich ausruhen und meine Schmerzen lindern konnte im Wasser.


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08.04.2023 um 16:44
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb am 20.02.2023:Verliert man Arm, Bein etc kommen Prothesen
Ich glaube Beinprothesen sind wirklich gut - bei Armen hast du das Problem, dass du eine Hand nie ersetzen kannst - je nachdem, was du für Hobbys hast, kann das echt doof sein.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb am 21.02.2023:Wer das Augenlicht verliert, hat aber wohl keine permanenten Schmerzen im Auge.
Ist aber trotzdem doof. Wenn ich morgens früh in die Arbeit fahre, steht ab und an eine blinde Frau an der Zughaltestelle. Sie lebt wohl recht autark in Nähe der Haltestelle und arbeitet in einem Büro, von daher hat sie noch viel "normalen Alltag", aber was sie so erzählt, klingt nun nicht so, als ob das Leben besonders einfach zu managen sei.

Sie fährt beispielsweise morgens mit dem Frühzug, weil später zu viel los ist, nicht, weil sie gerne um 6.30 Uhr mit der Arbeit beginnt.

Wenn der Zug ausfällt, kommt bei uns keine Durchsage, sondern eine Anzeige, die ihr dann nichts bringt, da sie sie ja nicht sieht. Gleiches gilt bei uns im Kaff für Bushaltestellen - kommt der Bus nicht, erfährt man gar nichts oder es hängt ein Zettel im Bushäuschen. Dann hat sie auch ein Problem, weil es an entsprechender Stelle keinen Bus gibt und sie nur bestimmte Wege eintrainiert hat, also nicht spontan den Weg ändern kann. Ist bei uns im Winter auch ein Problem, wenn plötzlich überall Schneehaufen sind, da hat sie wohl Probleme mit der Orientierung.

Alleine Einkaufen geht wohl auch nicht - dazu räumt der Supermarkt zu oft um und ihr fehlt die Orientierung. Sie war wohl früher ziemlich sportlich und ging gerne joggen - das geht auch nicht mehr. Sie hat es wohl mit Erlaubnis des örtlichen Fußballvereins auf deren Sportplatz mit Aschenbahn probiert, kam aber auch nicht klar. Man hat wohl ein stärkeres und ein schwächeres Bein und läuft ohne visuelle Korrektur nicht gerade aus. Zudem meinte sie, dass ihr echt die Orientierung fehlte, wo sie gerade war, sie hat sie den Startpunkt dann mit einem akustischen Signal markiert, aber besonders toll klappt es wohl trotzdem nicht.

Zweimal haben wir schon morgens so einen doofen E-Roller aus dem Weg geräumt, der auf dem Weg rumlag (da unsere Haltestelle außerhalb des Ortes ist, fahren Leute damit ganz rum), das war eine Megastolperfalle. Sie hat auch mal erzählt, dass sie in eine Laderampe eines LKW gelaufen sei und sich verletzt hat. Auf der Treppe am Zielbahnhof ist sie immer megavorsichtig - da hat sie auch mal erwähnt, dass sie da, trotz aller Vorsicht, schon Sturzerfahrungen gemacht hat.

Ein Problem ist wohl einfach auch die fehlende visuelle Orientierung, z.B. ist an unserer Haltestelle v.a. früh morgens oder in den Ferien nicht viel los, mitunter steigen da komische Typen ein und aus, da meint sie, dass ihr das auch nicht so geheuer ist, sie aber auch nicht mit dem Schülerzug fahren will, weil Schüler sie rücksichtslos über den Haufen rennen.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb am 21.02.2023:Also ich würde wohl lieber blind sein wollen in gut organisiertem Umfeld. Was tägliche Schmerzen bedeuten, weiß ich leider nur zu gut.
Ich weiß nicht, ist glaube ich alles nicht so prickelnd. Ich kenne jemanden, die nun taub ist, die meint auch, Lippenlesen etc. schön und gut, aber ihr geht doch sehr viel Info verloren, wobei sie meint, vermutlich ist das noch einfacher zu kompensieren als blind zu sein.
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb am 09.03.2023:Was jetzt in den letzten 1,5 Jahren auch immer mehr vorkommt, die Leute kommen ins Heim nur noch zum Sterben, die bleiben dann 2-5 Wochen max. weil sie sterben. Das finde ich traurig, das man dann wenigstens nicht auch noch zu Hause bleiben kann.
Oft kann man das als Laie gar nicht so abschätzen, wie lange es noch geht. Mein Großvater ist bei uns daheim gestorben, brauchte nachts oft Hilfe, das ging dann drei Wochen - meine Eltern, v.a. mein Vater, der die gesamte Zeit gearbeitet hat, ging wirklich auf dem Zahnfleisch. Oft ist es eben auch die persönliche Betroffenheit, ich wollte nun auch nicht mit jemanden, den ich liebe, alleine sein, während er oder sie stirbt. Einfach auch aus der Angst heraus, etwas falsch zu machen oder in eine Situation zu kommen, wo man nicht richtig reagiert.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb am 09.03.2023:Man weiß oft gar nicht wie schnell ein Mensch abbaut bzw. wollen viele Leute nicht in ein Pflegeheim (hatte ich vorher auch schon in meinem Beitrag über meine beiden Omas geschrieben).
Gerade alte Leute können in ungewohnter Umgebung wahnsinnig schnell abbauen.
Ja, mitunter leben sie dann aber auch noch ein Jahrzehnt. Als mein Großvater bei uns lebte, konnte man ihn nicht mehr alleine lassen, d.h. meine Mutter war für ein Jahrzehnt mit ans Haus gefesselt - und wir Kinder mit dazu. Es gab keine Familienausflüge, keine Urlaube, nichts, was irgendwie nett und schön war. Ständig musste einer bei Opa bleiben. Ich habe ihn sehr gern gehabt, aber es war eine riesige Belastung, v.a. für meine Mutter.

Gerade so im Pflegeheim - ich stelle mir das wie einen riesigen Einschnitt vor, wenn du aus deiner autarken Wohnung plötzlich in einem Zimmer landest, in das jederzeit jeder reinlatschen kann und fremde Leute dich plötzlich pflegen, entscheiden, was du isst, etc.
Zitat von HerbstkindHerbstkind schrieb am 10.03.2023:Der Patient wird, egal welchen Alters, oft nicht mit dem notwendigen Respekt behandelt. Wie oft wurden mir als Schwangere übergriffige Maßnahmen in Form von unnötigen Untersuchungen aufgedrückt und jetzt als Mutter auch.
Du wirst halt auch oft zur "Nummer" und musst in dem System einfach funktionieren. Bei einer der Geburten meiner Kinder wollte ich eine pda und hatte riesige Schmerzen, nachher hat sich herausgestellt, die Hebamme hatte noch nicht mal einen Anästhesisten gerufen, weil sie der Meinung war, das geht nun ganz schnell. Nicht nur, dass sie es falsch eingeschätzt hat, ich wollte das, aber sie wollte ihren Stiefel mit "wir brauchen keine Schmerzmittel" durchziehen.

In Pflegeheimen sind die Leute halt oft komplett am Limit. Die Mama einer Freundin hat in einem Pflegeheim mit vier Stockwerken gearbeitet als Nachtwache - erst hatte sie eine Station, irgendwann zwei Stationen und war dann regelrecht ausgebrannt, weil sie meinte, es muss nur jemand sterben, du einen Notfall haben, dann schaffst du es nicht mehr, die anderen Bewohner zu versorgen, weil sie klingeln, wenn sie aufs Klo müssen. Sie hat deshalb den Job dann aufgegeben.

Ich kann mir vorstellen, dass das in Krankenhäusern oft ähnlich ist. Wir haben in der Nachbarschaft ein älteres Paar, wo beide Kinder im Dorf leben, aber keines kommt, wenn z.B. Schnee fällt, um den Bürgersteig zu schippen "das müssen meine Eltern alleine hinbekommen, Bewegung tut ihnen gut" - die Leute sind über 80 und bekommen viel gar nicht mehr hin. Wenn du dann solche Verwandte hast zu den Patienten ....


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08.04.2023 um 23:22
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Du wirst halt auch oft zur "Nummer" und musst in dem System einfach funktionieren. Bei einer der Geburten meiner Kinder wollte ich eine pda und hatte riesige Schmerzen, nachher hat sich herausgestellt, die Hebamme hatte noch nicht mal einen Anästhesisten gerufen, weil sie der Meinung war, das geht nun ganz schnell. Nicht nur, dass sie es falsch eingeschätzt hat, ich wollte das, aber sie wollte ihren Stiefel mit "wir brauchen keine Schmerzmittel" durchziehen.
JA eben, dieser Verlust an Eigenkontrolle sowie die Schmerzen finde ich schrecklich, vor allem wenn es längere Zeit oder dauerhaft so bliebe.


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09.04.2023 um 00:12
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:JA eben, dieser Verlust an Eigenkontrolle sowie die Schmerzen finde ich schrecklich, vor allem wenn es längere Zeit oder dauerhaft so bliebe.
Vor allem, wenn es nicht hätte sein müssen - es stand ja alles als Option zur Verfügung und scheiterte nur daran, dass die Hebamme dafür bekannt ist, das immer "ohne Schmerzmittel" zu machen, weil sie das persönlich für besser hält.


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09.04.2023 um 09:08
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:die Hebamme hatte noch nicht mal einen Anästhesisten gerufen, weil sie der Meinung war, das geht nun ganz schnell. Nicht nur, dass sie es falsch eingeschätzt hat, ich wollte das, aber sie wollte ihren Stiefel mit "wir brauchen keine Schmerzmittel" durchziehen.
Die Hebamme hatte ja die Schmerzen nicht 🤦‍♀️
Mir wurde das aber auch so gesagt beim zweiten Kind.
Nun, es ging ja auch.
Aber selbstbestimmt ist anders.

Ich kannte mal eine Frau, deren 2. Kind schwerbehindert war, da die Hebamme den Arzt (Klinik mit Belegbetten) zu spät gerufen hatte.
Das ist schon übel.


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09.04.2023 um 09:26
Zitat von nairobinairobi schrieb:kannte mal eine Frau, deren 2. Kind schwerbehindert war, da die Hebamme den Arzt (Klinik mit Belegbetten) zu spät gerufen hatte.
Das ist schon übel.
Das ist bitter. Überall wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. In der Geburtshilfe hängt natürlich besonders viel davon ab. Andererseits ist das so komplex, dass man nicht alles kontrollieren kann.


Als grundsätzliche Haltung ist es natürlich schwierig, zu meinen, man wüsste es selber am besten.
Ich kenne das auch, dass man das Gefühl hat, keiner kapiert wie es einem geht.


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09.04.2023 um 13:26
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Vor allem, wenn es nicht hätte sein müssen - es stand ja alles als Option zur Verfügung und scheiterte nur daran, dass die Hebamme dafür bekannt ist, das immer "ohne Schmerzmittel" zu machen, weil sie das persönlich für besser hält.
Auch wenn es hätte so sein müssen und es wirklich nur diesen Schmerzweg gibt, finde ich es nur schwer annehmbar, solchen Schmerzen auf lange Zeit ausgesetzt zu sein und dadurch lebensuntüchtig zu werden und Eigenkontrolle abgeben zu müssen.


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09.04.2023 um 14:44
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:dadurch lebensuntüchtig zu werden und Eigenkontrolle abgeben zu müssen.
Lebensuntüchtig wird man dadurch nicht.
Irgendwann ist die Geburt ja vorüber und damit auch ein großer Teil der Schmerzen.
In der Geburtshilfe liegt aber leider noch vieles im argen, Berichte dazu gibt es immer wieder. In der Situation als Kreißende bist Du in gewisser Weise hilflos.


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09.04.2023 um 16:16
@nairobi
Ich spreche allgemein von Schmerz und Verlust der Eigenkontrolle, sonst hätte ich nicht von einer längeren und dauerhaften Zeit geschrieben.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:JA eben, dieser Verlust an Eigenkontrolle sowie die Schmerzen finde ich schrecklich, vor allem wenn es längere Zeit oder dauerhaft so bliebe.
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Auch wenn es hätte so sein müssen und es wirklich nur diesen Schmerzweg gibt, finde ich es nur schwer annehmbar, solchen Schmerzen auf lange Zeit ausgesetzt zu sein und dadurch lebensuntüchtig zu werden und Eigenkontrolle abgeben zu müssen.



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09.04.2023 um 16:27
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Ich spreche allgemein von Schmerz und Verlust der Eigenkontrolle, sonst hätte ich nicht von einer längeren und dauerhaften Zeit geschrieben.
Ah so, es war vom Bezug (Geburtserlebnis von @MissMary ) her nicht erkennbar, dass Du das ganz allgemein meintest.


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09.04.2023 um 17:00
@nairobi
Auch MissMary hat das mit der Geburt nur als Beispiel aufgeführt nach diesem Satz:
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Du wirst halt auch oft zur "Nummer" und musst in dem System einfach funktionieren.



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09.04.2023 um 20:06
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Auch wenn es hätte so sein müssen und es wirklich nur diesen Schmerzweg gibt, finde ich es nur schwer annehmbar, solchen Schmerzen auf lange Zeit ausgesetzt zu sein und dadurch lebensuntüchtig zu werden und Eigenkontrolle abgeben zu müssen.
Ja, waren ja 12 Stunden - dann hat es mir den Kreislauf gebatscht und ich habe einen Notkaiserschnitt gebraucht. Beim nächsten Kind habe ich gleich die Sectio genommen - da wusste ich, was ich habe. Null Vertrauen mehr zu der Hebamme (und du weißt ja nicht, wen du bekommst und wie der tickt).


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