Unik schrieb:Ja schon, bloß ist dieser nicht frei.
Du kannst ja mal versuchen, was zu wollen, was du nicht wollen würdest oder willst.
Die Gründe für dein Wollen und Handeln liegen immer in dir.
Nie kannst du sie dir frei erschaffen.
Somit bleibt dein Wille bedingt, und somit unfrei.
Fertig
Es gibt natürlich Faktoren, die ich mir nicht selbst aussuchen kann, somit auch nicht frei in meinen Entscheidungen bin. Mein grundsätzliches Geschlecht und Aussehen, mein Geburtsort, Eltern, meine Intelligenz etc. all das kann ich mir nicht frei aussuchen sondern bestimmen der Zufall und die Gene für mich.
Allerdings habe ich dann wieder einen freien Willen aus diesen unfreiwilligen Umständen das Beste oder auch nicht zu machen.
Desweiteren werden uns im Laufe des Lebens viele Steine in den Weg gelegt, die uns zwar nicht zwingen, sie es uns aber erschweren wirklich frei nach den eigenen Wünschen, dem eigenen Willen zu leben.
Bspw. Arbeit. Wir müssen arbeiten, um Geld zu verdienen und um ein einigermaßen sorgenfreies Leben zu führen. Ich selbst möchte aber gar nicht arbeiten. Hätte ich die Wahl, würde ich nur Dingen nachgehen, die mir wirklich Freude bereiten. Ok, eigentlich habe ich ja die Wahl. Niemand zwingt mich zur Arbeit. Könnte also auch meinen Arsch zu Hause lassen. Das kann ich frei für mich entscheiden.
Doch ohne Arbeit wäre auch nicht das freizeitliche Leben möglich, wie ich es mir vorstelle. Also bin ich doch wieder gezwungen arbeiten zu gehen, um einen gewissen Lebensstandard aufrechtzuerhalten und um mir gewisse Dinge leisten zu können. Anders geht es nicht.
So gesehen hast du doch nicht ganz unrecht.
Unik schrieb:Ich finde ja, Gerichte , die Rechtssprechung sollte erstmal den freien Willen belegen, bevor sie Taten schuldhaft vorwerfbar postulieren und bestrafen. Mich wundert, das sich noch nie ein hohes Gericht wie das BGH oder BVerfG damit befasst hat. Wobei am Ende meinen sie dann noch, das Schuld keinen freien Willen bräuchte
Damit hat man sich unlängst befasst und auch klar definiert, was man unter freien Willen versteht und ab wann und in welchen Zustandsformen dieser gegeben ist und wann nicht.
Das bedeutet nicht, dass unser Bewusstsein schon ausreichend genug erforscht ist oder wie es überhaupt zustande kommt. Nicht mal das Gehirn, das dafür verantwortlich ist, ist ausreichend genug erforscht.