Was bedeutet Schuld für euch?

Ich kann nur jedem sagen, dass es ein wunderbarer Moment ist, indem man erkennt dass man selbst KEINE Schuld hat, böse Menschen versuchen anderen Menschen eine Schuld einzureden, da sie dadurch Schwach werden und hilflos. Als Kind und Jugendlicher schämte ich mich für meinen sexuellen Misbrauch, der mir mit 9 widerfuhr, schlechte Essenzen rieten mir ständig zum Selbstmord, bei dem letzten überlebte ich nur knapp und mir wurde etwas geschenkt, eine unbeschwertheit eine leichte Brise die mich durchs Leben nun trägt, eben weil ich an gute Menscen gestoßen bin in meiner Krankeitsphase und in der Reha danach. Sicher, es gibt immer wieder krankheitsphasen aber diese sind völlig anders, es ist kein Selbsthass mehr vorhanden ich bin froh dass ich gerettet wurde und man hat mir einen neuen Mut geschenkt, der sich in der Spanne all der Jahre ausbreitet wie ein Rosenbeet, das man pflegt und wie es will bearbeitet, dass aber nie verwelkt. Am Ende gibt es keine Schuld für keinen, nur die Liebe breitet sich um die geschwächte Seele aus und erfüllt sie, sie holt einen heim, dorthin woher man gekommen ist, dorthin geht man auch wieder.

allmythoughts schrieb:Ich denke auch das dies Mitschuld hat. Wenn man zusätzlich noch ein sehr sensibler Mensch ist, und evtl. das Selbstbewusstsein stärker sein könnte, kann das durchaus sehr belastend sein. Man schläft schlecht ein weil die Gedanken ständig am kreisen sind, auch bei den banalsten Sachen.

Ja, ich würde mich als sensiblen Menschen bezeichnen und nicht mit dem größten Selbstbewusstsein. Schlafen geht Gott sei Dank und ich habe auch gelernt nicht mehr auf alles von ihr einzugehen und unterscheiden zu können, ob ich wirklich an was Schuld bin.

Sonnenblume91 schrieb:Hat es was mit Vorsatz zu tun oder ist man automatisch schuldig, wenn man ungewollt bzw. unbewusst etwas tut?

Ich denke, wenn es Absicht ist, hat man auch gar nicht so ein Kopfkino.
Kann natürlich sein, dass man dennoch schockiert von sich selbst ist... kommt drauf an.

Aber bei meiner Maus zb. war ja das schlimme, dass ich eigentlich nur eine süße kleine Maus haben wollte, die mit viel Käse füttern, mit der spielen, lieb haben und streicheln usw.

Ich hab nur daran gedacht, wie toll das alles für mich und die kleine Maus wird, wenn die den ersten Schreck überwunden hat.
Darum war es dann auch so bitter zu sehen, genau das Gegenteil getan zu haben.😢
Und dann der Gedanke, ob wohl kleine hungeriege Mäusekinder auf die warten.😓
Auch etwas an das ich gar nicht gedacht habe, bevor ich gesehen habe wie die sich die ganze Nacht abgequält haben muss um davon zu kommen.

Hab heute noch Pipi in den Augen, wenn ich daran denke. - ja, wirklich.😭
Eigentlich absurd, es ist Alltag, dass Mäuse in irgendwelchen Fallen laufen, sicher dann auch teils der Nachwuchs verreckt und ich schieb wegen einer Maus so ein Kopfkino.
Aber es ist eben etwas anderes, so einen persönlichen Bezug zu haben.

Habe auch keine Haustiere.
Am Ende würde ich noch zu John Wick werden, wenn jemand meinen Hund ans Leder geht.^^

@Yooo

Es ist berührend, dass dich das heute noch so beschäftigt. Ich denke als Kind gilt natürlich meistens auch, dass man es nicht besser wissen konnte und Konsequenzen nicht richtig abschätzen kann. Klar ist es Schuld aber nur im weitesten und auch „niedrigsten“ Sinne. Aber es bleibt trotzdem dann oft hängen bis ins Erwachsenenalter, weil es als Kind eine unschöne Erfahrung war, die man noch nicht so richtig verarbeitet hat.

Denkst du nicht es könnte dir vielleicht auch helfen, ein Haustier zu haben, um das du dich gut kümmern würdest?

Schuld ist immer etwas das man sich auflädt, man schuldet jemandem etwas. Da wir Toten schlecht etwas schulden können, vermute ich, dass es sich um eine Schuld uns selbst gegenüber handelt.
Das anzunehmen, und damit auch die Verantwortung für das eigene Handeln, ist der erste Schritt um sich selbst zu vergeben.

paxito schrieb:Verantwortung für das eigene Handeln

Verantwortung übernehmen auch für die Schuld, wenn wir Verursacher von Leid sind.

Interesse_01 schrieb:aber eine Freundin hat einen betrunkenen Jugendlichen auf der Landstraße überfahren. Er hätte dort nie lang gehen dürfen. Das ist nun ca. 20 Jahre her und sie leidet immer noch darunter. Sie fühlt sich schuldig obwohl es wohl jeden hätte treffen können.
Ich denke es hängt stark von der eigenen Persönlichkeit ab wie weit sich jemand schuldig fühlt oder eben nicht.

Dieses Beispiel verstehe ich z.B. nicht. Ihre Freundin hat jemanden überfahren und fühlt sich schuldig - ist sie m.E.n. auch. Da wird aber Opfer-Täter-Umkehr betrieben. Er hätte nie....Er hat aber und war aber, es ist ne Straße, da muss man immer mit Menschen, Tieren, Fahrzeugen rechnen. Natürlich hat sie das nicht absichtlich getan. Dass sie aber Schuld am Tod des Menschen empfindet, zeugt von Empathie für das Leid, dass sie "mit" über andere gebracht hat. Die meisten würden sich in so einer Situation schuldig fühlen. Weiß also nicht, was hier mit Persönlichkeit gemeint ist?!

Interested schrieb:Dieses Beispiel verstehe ich z.B. nicht. Ihre Freundin hat jemanden überfahren und fühlt sich schuldig - ist sie m.E.n. auch. Da wird aber Opfer-Täter-Umkehr betrieben. Er hätte nie....Er hat aber und war aber, es ist ne Straße, da muss man immer mit Menschen, Tieren, Fahrzeugen rechnen. Natürlich hat sie das nicht absichtlich getan. Dass sie aber Schuld am Tod des Menschen empfindet, zeugt von Empathie für das Leid, dass sie "mit" über andere gebracht hat. Die meisten würden sich in so einer Situation schuldig fühlen. Weiß also nicht, was hier mit Persönlichkeit gemeint ist?!

Ne ne, die Anmerkung, dass das Opfer da nie hätte lang gehen dürfen, ist schon angebracht. Auch moralisch kann man bzgl. der Freundin=Fahrerin milde walten lassen, denn für mich macht es schon einen Unterschied, ob sie jemanden überfahren und dieser, das Opfer, sich vollkommen regelkonform verhalten hätte oder durch Fehlverhalten auch Anteil daran hatte, dass ihm letztendlich etwas passiert ist.
Das Opfer hat leichtsinnig gehandelt. Ok, unter Alkoholeinfluss konnte er vermutlich nicht mehr rational und sorgsam genug denken und handeln, aber letztendlich hat ihn auch niemand gezwungen Alkohol zu trinken.

Durchaus berechtigt, hier zumindest mit ganz kleinem Finger auch auf das Opfer zu zeigen. Dass man sich als Fahrer natürlich trotzdem schuldig fühlt, ist absolut verständlich, denn überfahren hat man ihn ja immer noch selbst und niemand sonst.


So richtig schuldig habe ich mich tatsächlich nur einmal in meinem Leben gefühlt und das über viele Jahre hinweg, konnte mir einfach nicht verzeihen. Ist eine Lapallie im Gegensatz zu vielen anderen hier beschrieben Fällen, aber mein Leben war zum Glück diesbezüglich wenig ereignisreich.
Habe es mit einer wundervollen Frau versaut, die es wert gewesen wäre sie für immer festzuhalten. Nach mir war sie psychisch erst mal ein Wrack und hatte auch von den Männern die Schnauze voll. Ich habe sie nicht betrogen, aber alles dafür getan die Beziehung zu zerstören, weil ich meine Ruhe und Freiheit nicht vollumfänglich aufgeben wollte bzw. nur für mich sein wollte. Daran ist sie fast kaputt gegangen.

Für das Aus einer Beziehung gehören nicht immer nur zwei. Ich trug alleinige Schuld an dem Aus. Ihr war nichts vorzuwerfen.

rhapsody3004 schrieb:Ne ne, die Anmerkung, dass das Opfer da nie hätte lang gehen dürfen, ist schon angebracht. Auch moralisch kann man bzgl. der Freundin=Fahrerin milde walten lassen, denn für mich macht es schon einen Unterschied, ob sie jemanden überfahren und dieser, das Opfer, sich vollkommen regelkonform verhalten hätte oder durch Fehlverhalten auch Anteil daran hatte, dass ihm letztendlich etwas passiert ist.

Für mich macht der Tod eines Menschen in dem Kontext nicht unbedingt einen Unterschied. Es spricht für ihre Persönlichkeit, dass sie Schuld empfindet. Was für Milde? Ich mache ihr um Gottes Willen keinen Vorwurf. Finde es einfach nur sympathisch, dass sie nicht denkt: Ach er war ja eh betrunken und ging an der Landstraße entlang, wo er nie hätte langgehen dürfen. Das meine ich!

rhapsody3004 schrieb:Das Opfer hat leichtsinnig gehandelt. Ok, unter Alkoholeinfluss konnte er vermutlich nicht mehr rational und sorgsam genug denken und handeln, aber letztendlich hat ihn auch niemand gezwungen Alkohol zu trinken.

Durchaus berechtigt, hier zumindest mit ganz kleinem Finger auch auf das Opfer zu zeigen.

Nee, Du! So'ne Aussage trage ich nicht mit. Hört sich fast an wie: Hätte sie sich nicht so angezogen, wäre sie nicht vergewaltigt worden. Hätte sich ja nicht so kleiden müssen. :shot:

Nope! So kann man das nicht betrachten. Ich versuche mich einfach in das o.g. Beispiel reinzudenken. Ich wäre vor Schuld zerfressen und sicherlich einer der unglücklichsten Menschen dieser Welt und ich wünsche solchen Menschen einfach viel Kraft, diesen Umstand zu meistern und halbwegs glücklich durch das Leben zu gehen. Es tut mir für beide sehr leid.

rhapsody3004 schrieb:Habe es mit einer wundervollen Frau versaut, die es wert gewesen wäre sie für immer festzuhalten. Nach mir war sie psychisch erst mal ein Wrack und hatte auch von den Männern die Schnauze voll. Ich habe sie nicht betrogen, aber alles dafür getan die Beziehung zu zerstören, weil ich meine Ruhe und Freiheit nicht vollumfänglich aufgeben wollte bzw. nur für mich sein wollte. Daran ist sie fast kaputt gegangen.

Für das Aus einer Beziehung gehören nicht immer nur zwei. Ich trug alleinige Schuld an dem Aus. Ihr war nichts vorzuwerfen.

Hast Du es ihr jemals gesagt und Dich entschuldigt?

Und vielleicht um es noch verständlicher zu machen, was Schuld für mich bedeutet....So nutzen wir auch die Entschuldigung

Eine Entschuldigung oder Verzeihung ist im Wortsinne eine Ent-Schuld-igung, eine Form von Vergebung, die zu den Umgangsformen gehört. Mit der Bitte um Entschuldigung gesteht jemand ein, dass eine Handlung, Duldung oder Unterlassung von ihm ein Fehler war.

Quelle: Wikipedia: Entschuldigung

Man übernimmt also Verantwortung für sein Handeln - ob dieses bewusst oder unabsichtlich passiert ist, spielt keine Rolle. Das Wissen um die Tatsache und die Verantwortung dafür - darum geht es.

Schuld ist das Eingestehen und Verarbeiten eines begangenen Fehlers, dabei ist es in meinen Augen letzendlich egal, ob mit Absicht oder nicht. Klar, es hätte auch jeden anderen treffen/passieren können, macht die vergangene Sache aber nicht wieder wett.
Schuld lässt uns eine Chance zu bereuen und es nie wiederholen zu lassen.

Sonnenblume91 schrieb:Und in welchen Situationen habt ihr euch schon schuldig gefühlt

Gar nicht :D

Interested schrieb:Nee, Du! So'ne Aussage trage ich nicht mit. Hört sich fast an wie: Hätte sie sich nicht so angezogen, wäre sie nicht vergewaltigt worden. Hätte sich ja nicht so kleiden müssen

Scheiß Vergleich, denn sich sexy anziehen ist im Gegensatz zu angetrunken auf einer Landstraße rumzuirren regelkonformes Verhalten.

Interested schrieb:Hast Du es ihr jemals gesagt und Dich entschuldigt?

Ja. Unendlich oft. Hatten bis Anfang 2016 auch immer wieder Kontakt und waren nie so wirklich aus dem Auge. Entweder Treffen und/oder geschrieben. Sie brauchte aber lange, um mir verzeihen zu können und mir freundschaftlich zu begegnen. Obwohl sie mir verzeihen konnte, konnte ich mir immer noch nicht verzeihen. Konnte damit aber zum Glück auch abschließen und mir verzeihen. Immerhin ist die Beziehung jetzt schon 10 Jahre her. War auch meine Letzte und bleibt sie auch.

Sonnenblume91 schrieb:Denkst du nicht es könnte dir vielleicht auch helfen, ein Haustier zu haben, um das du dich gut kümmern würdest?

Schon möglich, aber es ist doch eigentlich schon etwas übertrieben, so eine starke Bindung zu einem kleinen Nager zu haben.
Hab ja Bienen aber ist natürlich was ganz anderes, da fühlt man sich näher an der rauen und wilden Natur und die stechen auch schon mal (das holt runter auf den Boden :D).
Das ist auch eine Welt für sich und viel weiter von uns Säugetiere entfernt.

Obwohl ich schon total gerne Mäuse hätte.
Allein schon beim Essen zu zuschauen ist toll. :D
Am Ende heule ich aber jedes Mal wie ein Schlosshund, wenn eine Maus stirbt und die leben auch nur ca. 2 Jahre. :D

rhapsody3004 schrieb:War auch meine Letzte und bleibt sie auch.

Das ist aber hart. Hast du das aufgrund der Erfahrung mit dieser Beziehung bzw. aus Angst, dass du nochmal jemandem wehzutun entschieden?

Sonnenblume91 schrieb:Das ist aber hart. Hast du das aufgrund der Erfahrung mit dieser Beziehung bzw. aus Angst, dass du nochmal jemandem wehzutun entschieden?

Diese Entscheidung basierte letztendlich auf allem. Auf allem Erlebten in Sachen Beziehungen und Frauen einschließlich meiner Wesensänderung, lieber allein sein zu wollen, die ich anfangs noch verdrängt hatte und wodurch meine letzte Freundin unnötig leiden musste.
Ausgerechnet die Frau und Freundin, die es überhaupt nicht verdient hatte, denn diese hätte mein altes Wesen verdient gehabt.

rhapsody3004 schrieb:Habe es mit einer wundervollen Frau versaut, die es wert gewesen wäre sie für immer festzuhalten

Ich kenne diese Gefühle auch...immerhin ist man nicht alleine damit auf dieser Welt.

Schuld ist geradestehen und wiedergutmachen wenn man was verbockt hat.

Interessant ist es wenn ich manchmal über dir eigene Schuld oder Misstaten im Netz berichtet habe, das es Leute gab denen das nicht so recht war. Warum eigentlich? Immerhin ist es ja meine Schuld und nicht seine.

@luv.gent

Wie haben diese Leute dann reagiert?

Sonnenblume91 schrieb:Wie haben diese Leute dann reagiert?

Die haben dann dem was ich schrieb gegengerechnet, oder ins lächerliche umgedreht oder auch beleidigende Antworten geschrieben.

In einem anderen Forum kamm auch manchmal von anderen viel Offtopic Spam, damit haben die den Thread unübersichtlich gemacht. Interessant war auch zu sehen das es 2 odwr 3 waren die im Minutenabstand unzälige Unsinn Beiträge losgelassen haben. Melden beim Mod brachte nichts, toll.

Schade, dass man darüber nicht wie hier offen sprechen konnte und sich vor allem dann auch die Mods nicht eingeschaltet haben. Ich finde es sollte sich auch keiner anmaßen deswegen jemand anderen zu beleidigen oder zu verurteilen weil bestimmt fast jeder schon mal in Situationen war und sein wird, wo er sich schuldig gefühlt hat bzw fühlen wird.

@Sonnenblume91

Das problem ist das es Leute gibt, die sich für etwas angegriffen fühlen obwohl die nicht mit der Sache gemeint sind (natürlich ohne Namens Nennung).

Da gibt es hier ein sehr schönen Thread über so ein Thema: "Nehmt ihr euch Forenbeiträge zu herzen".