Seelische Schmerzen und wie man sie überwindet

Hallo zusammen,
ich habe lange überlegt diesen Tread zu verfassen und mich letztenendes doch dazu entschlossen.
Es geht darum dass vor ein paar Tagen ein Freund mit 18 Jahren verstorben ist.
Ich suche nach Ablenkung doch ich finde keine ich möchte zwar trauern doch die Schmerzen in meiner Brust sind doch unbeschreiblich.
Ich suche Trost doch ich weiß nicht wer mich trösten könnte. Jetzt die bitte an euch mir ein paar Tipps zu geben wie man bloß mit soetwas umgehen soll...
Nähere angaben zum Unfall findet ihr im Link.

http://www.derwesten.de/staedte/dinslaken/18-jaehriger-Voerder-stirbt-bei-Unfall-id5152729.html (Archiv-Version vom 15.10.2011)

Der junge Mann prallte auf der L4 zwischen Mehrum und Ork gegen einen Baum. Er war nicht in Besitz eines Führerscheins.

wenn ich das hier schon lese muss ich mich enormst zusammen reißen :|

schon mit deinen eldies gesprochen.. es einfach runterquatschen, mit freunden gesprochen wie die damit umgehen?

ändern bzw rückgängig machen kannst es ja eh nicht mehr, kannst es eigntlch nur versuchen zu akzeptieren.. wann soll die beerdigung sein? das wird doch sicher auch noch paar tage dauern oder? wirst hingehen?

Ja ich denke schon das ich hingehen werde.

Was treibt eigentlich Menschen an, ihren tiefsten Seelenschmerz irgendeinem anonymen Forumspack, das man nicht kennt, anzuvertrauen und die eigene Befindlichkeit 7 Milliarden Menschen mitzuteilen?

Ich hatte mir gedacht das es genügend Menschen hier gibt die ähnliche Vorfälle erlebt haben und ich wollte wissen wie diese damit umgegangen sind da sie ja erfahrung damit haben. Mehr nicht.

Mein Beileid.
Du musst einfach für dich selber entscheiden, was dir gut tut.
Vielleicht ziehst du dich erstmal zurück und versuchst alleine zu bleiben, oder du suchst denn Kontakt zu deinen Freunden und vielleicht den Angehörigen um gemeinsam zu trauern.
Eins ist klar: bist du deine Seelischen Schmerz überwunden hast, wird es dauern, denn es ist immerhin ein Prozess und du brauchst Zeit dafür.
Ich wünsche dir viel Kraft.

Danke.

@weedow
Jeder geht mit Trauer und Schmerz anders um. Was dem einen hilft, ist Gift für den anderen.
So blöd es klingt, du musst das für dich selber herausfinden...

Versuch' doch, dich mit anderen zu treffen, die ihn auch gekannt haben und quatscht darüber.
Eine Klassenkameradin von mir ist mit 15 auch bei einem Unfall ums Leben gekommen und wir haben das damals so gemacht.

weedow schrieb:Ich suche Trost doch ich weiß nicht wer mich trösten könnte. Jetzt die bitte an euch mir ein paar Tipps zu geben wie man bloß mit soetwas umgehen soll...

ich glaube da wird dir niemand anderer helfen können als du selbst .... jeder verarbeitet trauer anderst .... ich kann dir nur sagen was mir geholfen hat .....

ich habe meine gefühle und gedanken zu der verstorbenen person niedergeschrieben, den schmerz herrausgelassen indem ich meinen tränen freien lauf lies. dann bin ich zu dem ort gegangen wo wir glückliche stunden verlebt haben und schwelgte in erinnerungen ........ ich fuhr auch auf dem friedhof bedankte mich das wir ein stück des lebensweges gemeinsam gehen durften und verabschiedete mich ....... dannach habe ich angefangen es zu akzeptieren, indem ich gelernt habe loszulassen und nur noch dankbarkeit zu empfinden das diese person mein leben so berreichert hat, sie wird immer in meinem herzen sein daher muss ich nicht mehr trauern oder schmerz empfinden ....

werde dir zuerst bewusst der schönen zeiten die du mit der person hattest, lass dann los und akzeptiere den verlusst indem du deine trauer und schmerz durch dankbarkeit ersetzt .....

ich wünsche dir viel kraft....

@weedow
Ein Freund von mir verstarb letztes Jahr ebenfalls im selben Alter... Es war extrem surreal, ich war bei meinem Freund und wir haben uns noch etwas zu Essen gemacht, bevor wir weggehen wollten. Dann kam ne SMS "ey Alter, XYZ ist tot!". Das glaubt man ja erst einmal gar nicht, zumal er öfter besoffen war und dann so SMS kamen wie "ey der is so tot, voll weggesoffen..". Aber er wars wirklich. Ein Zugunfall... das war schwierig, vor allem weil wir nicht wussten, warum. Keine Zeitungsberichte, nichts. Uns blieb nur die Beerdigung, welche kurz nach meiner Zwischenprüfung stattfand.. die war auch entsprechend mies.. Mein Freund war zwar da, um mich zu trösten - genau 2 tage - aber so viel geholfen hat es nicht... Die meiste Zeit war er beschäftigt, irgendwelche andren Mädels zu trösten... hats auchnet besser gemacht-.-
Du kannst Trost beiFreunden suchen, egal bei wem. Mir halfen damals sogar Leute, die wie Fremde für mich waren - zumindest ein bisschen. Ich hatte am nächsten Tag tanzen und hab dagessesen und geheult.. einfach mal in den Arm genommen zu werden hat da echt gut getan. Und dabei isses eigentlich egal von wem.
Vertrau dich einem deiner Freunde an, deinen Eltern oder Großeltern, zu wem auch immer du gehen möchtest... und dann geh zur Beerdigung, denn dort wird erst alles richtig real.. den Rest musst du selbst überwinden, aber du bist bestimmt nicht alleine mit deiner Trauer - denk immer daran!

Ganz ehrlich, sorry, aber ich glaub kaum das dir da jmd HIER helfen kann...
aber beileid meinerseits

@weedow
Mein Beileid. Jeder geht mit Trauer wirklich anders um. Vielleicht hilft es dir den ganzen Schmerz in einer Art Tagebuch aufzuschreiben oder es hilft dir mit Freunden/deiner Familie darüber zu reden. Darüber reden oder auch schreiben sind Dinge die mir bei Trauer etwas helfen. Ich hoffe du findest den für dich richtigen Weg, mit der Zeit damit klar zu kommen. Viel Kraft!

Mein Beileid.

Aber in dem du hier dein Trauer und deine Gedanken niederschreibst und die Reaktionen darauf können schon einem etwas helfen mit dieser Trauer umzugehen daher finde ich solche Aussagen

sanatorium schrieb:Ganz ehrlich, sorry, aber ich glaub kaum das dir da jmd HIER helfen kann..

etwas deplatziert.

jeder geht mit Trauer anders um.
einigen hilft Reden (den meisten)
andern Arbeit
wieder andere brauchen einen Tapetenwechsel
Spaziergänge in der freien Natur (Wald z.B. oder am Wasser oder was auch immer).

Jeder Mensch ist verschieden. Ein Patentrezept gibt es leider keines. Ich weiss was es bedeutet einen geliebten Menschen zu verlieren, hab's selber hinter mir.

Einen Trost kann ich dir geben : auch wenn's verdammt weh tut und man das Gefühl hat man wird's nie vergessen können, man wird nie wieder normal leben können, es wird verblassen. Es kommen wiedere bessere Zeiten und es fällt einen wieder leichter morgens auf zu stehen.

Der Mensch von dem ich spreche ist 2003 gestorben, und es war heftig. (in dem Jahr sind gleich 2 Menschen gestorben, worunter ein Kind, 5 Jahre, nicht mein Kind, aber eins das mir nahe war). Es ist schrecklich, es ist heftig, und doch... es ist normal, es ist das Leben, wir müssen das akzeptieren.

Du musst für dich einen Weg finden. Sprich mit deinen Eltern oder den besten Freunden drüber, und wenn du das nicht kannst, such dir ein Forum (nicht unbedingt dieses hier, such dir eins das wirklich um dein Thema geht) wo du dich austauschen kannst. Das hilft enorm, sag's aus Erfahrung.

ich drück dir die Daumen. Kopf hoch, das schaffst du schon. ;)

was mir damals am meisten geholfen hat : die Leute haben nicht "kondoliert", das konnte ich ja nun nicht ab, dieses gesülze von "es tut mir leid, ich kondoliere usw". das sind nur dumme Flosklen und bedeuten nichts. Ich fand die Leute die einfach normal weiter gemacht haben, mich ganz normal wie immer behandelt haben viel besser. Die haben wirklich geholfen. Wenn ich was erzählen wollte hab ich's gemacht, sonst hat mich keiner danach gefragt. So ging's mir am leichtesten damit um zu gehen. Es war nicht einfach, aber ich hab's gut geschafft. Auf jeden Fall reden hilft bestimmt jedem, du hast den Anfang damit ja schon gemacht. Wenn du uns Details erzählen möchtest (oder wenn du nur mir persönlich, darfst mir auch gerne per PN) dann ist das gut, das zeigt dass du dran bist es zu verarbeiten.



p.s. nein ich bin keine Psychotherapeutin oder Besserwisserin, hab nur ziemlich viele Erfahrungen gemacht im Leben, gute wie Schlechte.

@weedow

ist vielleicht ein etwas komischer Tipp, aber was dir auch helfen könnte bei deiner Trauerarbeit ist ein Trauertagebuch, schreibs dir von der Seele und treff dich mit Menschen die ihn auch kannten, sprecht darüber was der Verlust für Euch bedeutet.

Für die Trauerarbeit gibts leider kein Patentrezept und man sollte sie immer individuell sehen, was dem einen den Umgang mit den eigenen Gefühlen erleichtert muss noch lange nicht bei jedem wirken, nur eines ist wichtig, so übel diese Gefühle auch sind, man sollte sie auch zulassen, zu trauern ist jedenfalls kein Zeichen von Schwäche !

Alles gute für diese Zeit, viel Liebe und Verständnis für dich von Seiten deiner Familie und Mitmenschen LG SisDisa