Bumfuzzle schrieb am 21.06.2020: Finde ich nicht richtig, die absolute Kontrolle über das Kind zu übernehmen. Es kann sich so nicht zu einem selbsttändigen Menschen entwickeln und ist wahrscheinlich sehr unsicher im Leben.
Die absolute Kontrolle nicht - aber ich denke, da gibt es Abstufungen. Ich habe drei Kinder - Kind #3 war in der Grundschule ab dem ersten Tag eine absolute Katastrophe, was Leistung, Ordnung, etc. angeht. Den habe ich weitaus strenger und härter kontrolliert als #1 und #2. Ich habe mitunter auch bei Mitschülern angerufen, um mir die Hausaufgaben durchgeben/ bestätigen lassen.
Erfolg: Er kam mit 2ern und 3ern durch die Grundschule (hätte er sonst nie geschafft), jetzt 7. Klasse hat er langsam eine Struktur entwickelt - vermutlich aber auch, weil er weiß, dass wir da völlig unnachgibig sind und er weniger Stress hat, wenn er einfach Schule als Job ansieht und das dann gut erledigt. Da muss ich aber viel mehr als ein Auge draufhaben.
Dafür (wir wohnen ja auf dem Dorf) bin ich entspannt, wenn er abends zum Kicken nicht draußen ist und nicht um 20 Uhr wie abgesprochen daheim.
maryhuana schrieb am 21.06.2020: Ein Kind/Jugendlicher muss auch mal auf die Schnauze fallen um fürs Leben gewappnet zu sein.
Ein maßloses pampern verursacht unselbstständige Menschen die nicht klar kommen in ihrem Leben.
Das "auf die Schnauze fallen" kann halt auch übelst (je nach Reifegrad) nach hinten losgehen. Aktuelles Beispiel aus unserem Dorf: Großvater schenkt dem Enkel zum 18ten einen Sparplan - gedacht für "vernünftige Dinge" und argumentiert auch gegen Einwände der Eltern, dass das Kind sonst nie lernt, mit "Geld umzugehen". Enkel kauft sich einen fetten BMW, weil "Führerschein" und so, setzt diesen mit einem Fahrfehler an einen Baum und verstirbt. Rest des Sparplans hat die Beerdigung finanziert.
Mein Bruder und ich kamen mit unseren Eltern nicht zurecht und sind beide mit 16 daheim ausgezogen - uns war beiden klar, dass Bildung der Schlüssel zu einem entspannten Leben ist - daher haben wir keinen Tag Schule geschwänzt, uns von wilden Partys und seltsamen Menschen fern gehalten und hatten (obwohl wir alleine lebten) kein Leben, das sich von einem Erwachsenen unterschieden hat - von uns ist niemand "auf die Schnauze" gefallen. Wir haben mit 16 sehr eigenverantwortliche Entscheidungen getroffen und uns auch fianziell zum großen Teil selbst über Wasser gehalten.