Heimkinder
21.10.2007 um 16:37
Mein Bruder war in ein Heim. Er wurde sogar innerhalb fünf heimen versetzt weil er so extrem war. Endstation Tulln für Schwer erziehbare Kinder. Außen gelbe nette Fasade nur die Gitter (wie in ein Gefängnis) vor den Fenstern waren recht eigenartig. Als Kommentar: Schutz vor Selbstmord versuche. Wir reden heute noch darüber was so am Tagesplan stand: schrein, beschimpfungen unteren Neveuos, schläge auf kopf, nieren und GENITALBEREICH!!!!! es wurde vertuscht. Als er nach !3JAHREN! dort rauskam war er ein andere Mensch, er ist heute selbstständig als dachdecker/Spengler und begann ein enues Leben. Danach flogen 5 "erzieher" von diesen Horrorhaus und jetzt sollte es wieder mit normalen Sitten um gehen. Trotzdem sagt er selber es hat ihn geholfen und an hand seiner entwicklung hat er es auch sehr gut übermittelt.
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Heimkinder
21.10.2007 um 23:06
Also ich war auch in einem "Heim"ich sage euch manche reden einfach schlecht darübe....es ist aber nicht so einem wird da geholfen und ich habe mich echt zum Positiven geändert...haben jedenfalls echt viele Leute gesagt.....ja und was soll man dazu schreiben....schlechte kindheit man wird in ein "Heim" gestegt oder zu Pflegefamilien...und ich sollte damals auch hin aber ich wollte nicht naja zum schluss bin ich mit 18 ausgezogen und habe mich zum Positiven weiter entwickelt.......Falls noch fragen bestehen......meldet euch :-)
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Heimkinder
28.10.2007 um 22:35
Es liegt nicht immer nur an den Heimen, die meisten Kinder haben schon eine gewisse Vorgeschichte. Oftmals ist jedes heim besser als das Elternhaus.
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Heimkinder
29.10.2007 um 13:26
Wir haben auch ein Heimkind in der Familie. Meine Cousine ist im Heim gewesen und meine Tante hat sie als Pflegekind gehabt, mit 4 Jahren kam sie zu uns. Meine Mutter sagt immer das sie das vergessen wird, der Tag an dem sie kam. Meine Mama fragte sie "Und Du wohnst ab jetzt bei Tante ... "? Die Kleine sah sie mit ihren schwarzen Augen an und sagte "Muß ich ja". Meiner Ma sind die Tränen hochgekommen!
Letztendlich war es aber gut so, denn ihre leibliche Mutter ist schitzophren. Meine Cousine hat heute selber zwei Kinder und ist verheiratet und sehr glücklich! Aber es gab auch so schwierige Phasen mit ihr, gerade in der Pubertät war sie sehr krass!
Aber ich bin froh das sie zu unserer Familie gehört!
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Heimkinder
09.12.2007 um 07:21
Ich war im Alter von 7 Jahren fuer einige Wochen in einem "Kur"-Heim, das nicht mehr als eine Sammelstelle fuer zu dicke und zu duenne Kinder war. Wir wurden dort quasi die ganze Zeit ueber uns selbst ueberlassen, man schickte uns zum Beispiel alle zusammen in den "Speisesaal" (im Keller, alte Sperrholzbaenke und -tische, triste Neonroehren an den Decken, Dunkelgruen gestrichene Waende) und dort blieben wir dann eben. Die dicken Kinder haben natuerlich den duennen das essen weggegessen, hat ja keiner aufgepasst und als ich nach 6 Wochen zurueck nachhause kam, war ich noch duenner als vorher.
Die Betreuer haben unseren Eltern immer Postkarten geschickt, die hat meine Mutter noch alle und da stand immer drauf, wie toll es mir geht und dass ich die Familie gar nicht vermisse. Das gegenteil war der Fall. Haette man mir nur einmal erlaubt, meine Familie zu sehen, ich haette denen erzaehlt, wie es dort vor sich ging. Dass die aelteren Kinder die Kleinen nahezu rund um die Uhr beaufsichtigen mussten, dass man nur dreimal am Tag eine Tasse Tee bekam, dass man nicht reden durfte ohne gefragt zu werden, dass ein Kind schon seit Tagen krank (Masern oder Windpocken) war und dennoch im gleichen Schlafsaal schlief wie die anderen, ... - vielleicht war das eine der praegendsten Erfahrungen fuer eine Kinderseele der damaligen DDR, vielleicht hat es mich im nachhinein staerker gemacht, aber wenn ich gekonnt haette, ich haette den Laden angezuendet, nur damit ich dort nicht bleiben musste.
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Heimkinder
07.01.2008 um 14:13
Nun, ich weiß nicht, wie die Heime heute sind. Sicherlich hat sich einiges geändert. Zu meiner Zeit waren die Heime Orte der Hölle. Orte, in denen Waisenkinder gefoltert und misshandelt wurden.
Fürsorgeerziehung hat einen bestrafenden Charakter. Wissenschaftliche Untersuchungen beweisen ausreichend, dass die soziale und psychische Situation in Heimen schlechter sein muss, als in einer Familie, wollte man nicht, dass die Heime gegenüber der sozialen Familienstruktur eine Gefahr darstellen.
Systematisch wird in Heimen kriminalisiert: Tiefgreifende Schuldkomplexe werden dem Kind suggeriert durch sogenannte heilpädagogische Praktiken: Misstrauen auf Schritt und Tritt, Wertgegenstände, Eigentum werden an einem sicheren Ort verwahrt; Büros, Haustüren werden verschlossen. Heime liegen an Randgebieten des öffentlichen Lebens, ihre Insassen sind in der Nachbarschaft verschrieen als kriminell, der Kontakt zur Außenwelt ist mehr als dürftig.
Solidarität unter Heimkindern wird durch den institutionellen Charakter des Heimes verhindert. Erfolgen jedoch Ansätze einer Solidarität unter den Heiminsassen, wird diese mit drastischen Sanktionen abgeblockt: Verlegung in eine andere Abteilung, Trennung, Entlassung, Hausstrafen.
Durch vom Heim gesteuertes Denunziantentum wird ein existenzielles Misstrauen in jedem Heiminsassen gegenüber jeder Person gepflanzt. Feindschaft und Hass bestimmen nicht selten den Tagesablauf. Schlägereien gehören zur Tagesordnung, der Schwächere wird unterdrückt. Unter dieser unsagbar hohen psychischen und physischen Belastung bricht manch Kind und Jugendlicher psychisch und physisch völlig zusammen. Er wird dann als Kranker in die Psychiatrie weiterverlegt.
Ich habe 18 Jahre in geschlossenen Heimen verbracht. Anschließend weitere 13 Jahre im Gefängnis. Heute bin ich 57 Jahr alt und frage mich immer noch: Welchen Sinn hatte das alles?
mfg
Berlintrix
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Heimkinder
29.10.2008 um 20:36
Ich war in einem Heim weil meine Mutter mich anscheinend nicht haben wollte. Ich wurde gleich nach meiner Geburt ins Heim gebracht und war dort 2 jahre wurde dann aber adoptiert. Aber es quält mich nicht zu wissen wer meine leiblichen eltern sind und ich denke es geht jedem Kind so das im Heim war oder ist.
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Heimkinder
30.10.2008 um 05:41
Ich war damals im Jugendheim Johannesburg im Börgermoor Papenburg.
Warum ist eine sehr lange geschichte..
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Heimkinder
30.10.2008 um 07:19
das ist ein sehr sehr sensibles thema
ich habe mehrere erfahrungen mit "heimkindern" gemacht. gute wie schlechte.
zum beispiel wurde ich vor einigen jahren mal von einer gruppe "heimkinder" überfallen und böse abgezockt aber auf der anderen seite ist einer meiner besten freunde ebenfalls aus einem heim.
letztendlich ist es doch so wie immer: es gibt immer gute und böse
man sollte nicht alle über einen kamm scheren.
*blubb*
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Heimkinder
30.10.2008 um 08:40
Wer unter miesen Bedingungen aufgewachsen ist, muss daran nicht zwingend selber mies werden:
Der Begriff "Resilienz" hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Früher bezeichnete er nur Personen (besonders Kinder), die ihre psychische Gesundheit unter Bedingungen erhielten, unter denen die meisten Menschen zerbrochen wären. In diesem Sinne wurde der Begriff zum Beispiel von Emmy Werner (Psychologin) benutzt. Um ein Kind als "resilient" zu definieren, wurden oft Merkmale der Lebensführung miteinbezogen. Oft wurden etwa Kinder so bezeichnet, die - trotz Bedingungen wie Armut oder Flüchtlingssituation in der Kindheit - im Erwachsenenalter eine qualifizierte Berufstätigkeit ausübten, nicht mit dem Gesetz in Konflikt kamen und psychisch unauffällig waren. Später wurde er ausgeweitet. Dies ist mit der Erkenntnis verbunden, dass psychische Widerstandsfähigkeit nicht nur in Extremsituationen, sondern immer von Vorteil ist. Heute werden Menschen mit diesem Merkmal oft allgemein als resilient bezeichnet. Er wird nun zum Beispiel auch für Menschen verwendet, die mit Belastungen der Arbeitswelt in angemessener Weise umgehen und so ihre psychische Gesundheit erhalten.
Ursprünglich wurde mit Resilienz nur die Stärke eines Menschen bezeichnet, Lebenskrisen wie schwere Krankheiten, lange Arbeitslosigkeit, Verlust von nahestehenden Menschen oder ähnliches ohne anhaltende Beeinträchtigung durchzustehen. Diese Verwendung des Wortes ist auch heute noch häufig. So werden z. B. Kinder als resilient bezeichnet, die in einem sozialen Umfeld aufwachsen, das durch Risikofaktoren wie z. B. Armut, Drogenkonsum oder Gewalt gekennzeichnet ist, und sich dennoch zu erfolgreich sozialisierten Erwachsenen entwickeln. Resiliente Personen haben erlernt, dass sie es sind, die über ihr eigenes Schicksal bestimmen (sogenannte Kontrollüberzeugung). Sie vertrauen nicht auf Glück oder Zufall, sondern nehmen die Dinge selbst in die Hand. Sie ergreifen Möglichkeiten, wenn sie sich bieten. Sie haben ein realistisches Bild von ihren Fähigkeiten.
Auch Menschen, die nach einem Trauma, wie etwa Vergewaltigung, dem plötzlichen Verlust nahestehender Angehöriger oder Krieg nicht aufgeben, sondern die Fähigkeit entwickeln weiterzumachen, werden als resilient bezeichnet.
In der heutigen Persönlichkeitspsychologie werden auch Menschen als resilient bezeichnet, die eines der drei häufigsten Big Five-Persönlichkeitsprofile aufweisen, mit niedrigem Neurotizismus-Wert und leicht überdurchschnittlichen Werten in den vier übrigen Dimensionen (Robins et. al. 1996). In der Längsschnittstudie von Asendorpf und van Aken (1999) wurden resiliente Kinder von ihren Erzieherinnen beschrieben als anpassungsfähig, belastbar, aufmerksam, tüchtig, gescheit, neugierig und voller Selbstvertrauen.
Auszug aus Wiki, Stichwort Resilienz.
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Heimkinder
31.10.2008 um 17:02
Kenne auch jemanden der im Heim aufgewachsen ist...
Er wurde von seiner Familie misshandelt & kam daraufhin in eine Pflegefamilie.
Dort passierte dasselbe.. Wieder wurde er misshandelt & diesmal sogar wochenlang in den Keller gesperrt , im dunkeln , alleine. Da war er ungefähr 14 jahre alt.
Irgendwann ist er ins Heim gekommen & dort blieb er , bis er 18 jahre alt war. Damals in dem dunklen Keller begannen seine Depressionen.. Er hörte eine Stimme in seinem Kopf , die Ihm alles mögliche erzählte. Diese Stimme bringt manche Menschen sogar dazu sich umzubringen. Bei Ihm war es nicht sooo schlimm. Er hat "zwar" seine Arme aufgeschnitten ( auch "geritzt" g. ) , aber an Selbstmord hatte er nie gedacht.
Kurz darauf ist er in ein Krhs. gegangen um seine Depressionen zu behandeln.
Er hat es auch geschafft , aber die Stimme ist er bis heute nicht los geworden. Heute betreut er selbst Menschen , denen so etwas passiert ist..
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Heimkinder
03.11.2008 um 21:04
Ich denke als das es jedem Heimkind eig. egal ist das die Mutter oder sonst irgendein Elternteil nicht mehr da is . DIE springende Frage is ja Warum? Jeder würde wissen wollen warum man aufeinmal keine Mutter hat bzw. warum deine leibliche mutter dich nicht haben wollte. Das beschäftigt jeden.Und es stellen sich 1000 fragen mehr und manche die nicht stark genug sind werden in depressionen gerissen. Nur wer es aus dieser Krise schafft wird denke is so gut wie babijx3 es gesagt hat.
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Heimkinder
09.05.2013 um 18:43
Ich war als Kind in einem Heim für schwer erziehbare Kinder und Jugendliche, mein Vater war Alkoholiker und meine Mutter hat sich nie sonderlich um mich gekümmert. Sie hat mich nur zum vorzeigen gebraucht. Bis ich mich mal so aufgeführt habe, dass die Polizei kam. Meine Mutter fand das gut, dann müsse sie mich nicht mehr länger ertragen.
Ich könnte jetzt aber nicht sagen, dass ich kriminell bin. Ich hasse meine Eltern und Großeltern zwar aber gut das ist halt nun mal so.
Mein bester Freund aus dem Heim sitzt jetzt in der Psychiatrie.
Er musste wegen Depressionen behandelt werden und ist durch diese Behandlungen erst richtig krank geworden. Seine Mutter war eine Prostituierte.
Es kommt auch viel auf die Einstellung drauf an.
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Heimkinder
09.05.2013 um 19:00
Ich war nur ein halbes Jahr oder so im Heim, weil ich wegen meinen Schlafstörungen öfter mal nicht zur Schule gegangen bin.. Meine Eltern wussten sich nicht zu helfen und haben mich ans Jugendamt bzw. ins Heim abgeschoben.
Dort fing ich dann an täglich Drogen zu nehmen. War ne super Maßnahme.. Brachte wohl sogar mehr als meine Eltern sich erhofften.
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Heimkinder
09.05.2013 um 21:11
Ich kenne ein Mädchen, dass seit seinem 5. Lebensjahr im Kinderheim aufgewachsen ist. Nach sexuellem Missbrauch und Verurteilung des Vaters kam die Mutter nicht mehr klar, sie und ihre 3 Schwestern kamen ins Kinderheim/zu Pflegeeltern. Ich weiß nicht was sie heute so macht, aber sie hat auch in ihrer Jugendzeit viel durchgemacht. Ob Drogenmissbrauch, unzählige Männergeschichten samt 2 Abtreibungen, aus dem Heim abhauen, Selbstmordversuch... Wie gesagt, ich weiß nicht wie sie heute lebt (hab sie schon 3 Jahre nicht mehr gesehen) aber bei ihr lief einiges schief. Sie hatte ne echt beschissende Kindheit und ich denke im Heim aufzuwachsen war für sie allemal besser als weiterhin mit dem pädophilen Vater leben zu müssen. Trotzdem ist sie ziemlich krass abgerutscht... Ich hoffe für sie, dass sie sich wieder gefangen hat und ihr Leben mittlerweile besser läuft.
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Heimkinder
09.05.2013 um 21:47
Also ich wohne im Heim und ich muss sagn mir gehts besser als zuhause.Ich hab mich mit abgefunden und gut is für mich..
Meine Mutter interessierte sich nie für mich und So wurde ich mit 14 vom Heimleiter abgeholt und wohne bis dato dort und mir gehts gut..
Ich fahre gelegentlich zu meiner Mutter denn unser Verhältnis hat sich gebessert. Geweint weil ich weg musste hab ich bis jetzt einmal..
Beim ersten Mal Dooch dann hab ich gemerkt dass es dort besser is als zuhause
mein Notendurchschnitt ist von 3 auf 1.8 gestiegen und ich sehe das als positiv an..
für fragen stehe ich gern zur Verfügung
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