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Die Ethik des Mitgefühls

19 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ethik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1
heiwa Diskussionsleiter
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Die Ethik des Mitgefühls

23.10.2005 um 18:21
****************************************************
Die Zuneigung, die wir natürlicherweise für unsere Angehörigen und Freunde
empfinden, ist keine zuverlässige Grundlage für ethisches Verhalten.
Und warum nicht? Solange die betreffenden Menschen unsere
Erwartungen erfüllen, ist alles in Ordnung. Doch wenn sie das nicht mehr
tun, dann kann jemand, den wir als guten Freund betrachten, von einem
Tag auf den anderen zu einem Feind werden. Wie wir weiter oben schon
sahen, neigen wir dazu, harsch auf all jene zu reagieren, die die Erfüllung
unserer Sehnsüchte behindern, selbst wenn es nächste Verwandte sind.
Daher bilden Mitgefühl und gegenseitiger Respekt eine viel solidere Basis
für Beziehungen zu anderen – und das gilt auch für Liebesbeziehungen.
Wenn unsere Liebe zu jemandem sich vorwiegend auf dessen oder deren
Anziehungskraft gründet, sei es das Aussehen oder eine andere
Äußerlichkeit, dann dürften sich unsere Gefühle zu diesem Menschen nach
einer Weile verflüchtigen. Und wenn er dieses Merkmal, das wir attraktiv
fanden, nicht mehr hat oder es uns nicht mehr ausreicht, dann kann die
Situation sich schlagartig ändern, obwohl es sich natürlich immer noch um
denselben Menschen handelt. Aus diesem Grund sind Beziehungen, die
sich allein auf Attraktivität gründen, so gut wie nie von Dauer. Wenn wir
dagegen beginnen, unser Mitgefühl zu perfektionieren, dann wird weder
das Erscheinungsbild noch das Auftreten des oder der anderen unsere
grundsätzliche Einstellung beeinflussen.
Denken Sie auch daran, daß unsere Gefühle für andere gewöhnlich sehr
von deren jeweiligen Lebensumständen abhängen. So wird ein behinderter
Mensch bei den meisten Mitgefühl erwecken, während jemand, der reicher,
besser ausgebildet oder sozial besser gestellt ist, oft Neid oder
Konkurrenzdenken hervorruft. Solche negativen Empfindungen hindern
uns daran, das Gemeinsame zwischen uns und allen anderen
wahrzunehmen. Wir vergessen dann, daß sie genau wie wir gerne glücklich
sein und nicht leiden wollen, gleichgültig wie erfolgreich oder erfolglos
oder wie fern oder wie nah sie sein mögen.
Also geht es darum, diese Voreingenommenheit zu bekämpfen. Obwohl
es nahe liegend und auch angemessen ist, zunächst echtes Mitgefühl für die
uns Nahestehenden zu entwickeln, da unser Verhalten auf sie natürlich viel
größere Auswirkungen hat als auf andere und wir ihnen gegenüber eine
erheblich größere Verantwortung tragen, sollten wir uns dennoch darüber
im klaren sein, daß es letztlich keinen Grund gibt, sie anderen vorzuziehen.
So gesehen befinden wir uns alle in der Situation eines Arztes, der zehn
Patienten mit derselben schweren Krankheit heilen soll: Jeder von ihnen hat
dasselbe Anrecht auf Behandlung. Doch der Leser glaube nicht, daß ich
hier als Befürworter einer distanzierten Neutralität sprechen will. Die
folgende wichtige Aufgabe besteht darin, daß wir damit beginnen, unser
Mitgefühl auf alle anderen Menschen auszudehnen und den Grad der Nähe
zu ihnen auf einem Niveau zu halten, das dem Gefühl für unsere Nächsten
entspricht. Mit anderen Worten: Wir sollten uns in bezug auf andere um
Gerechtigkeit bemühen – eine Grundlage, in die wir die Saat des nying je
chenmo pflanzen können, die Saat der Großen Liebe und des Mitgefühls.
Wenn uns erst einmal der erste Schritt dazu gelingt, mit anderen auf
einer solchen Basis umzugehen, dann gründet sich unser Mitgefühl nicht
mehr darauf, daß eine Person unser Mann, unsere Frau, unser Verwandter
oder unser Freund ist. Statt dessen können wir allen Menschen gegenüber
dieses Gefühl von Nähe entwickeln, weil die schlichte Erkenntnis
dahintersteckt, daß jeder Mensch, genau wie ich selbst, glücklich werden
und Leid vermeiden will. Das bedeutet, daß wir zu anderen eine Beziehung
auf der Grundlage herstellen, daß wir beide Empfindungen haben.

******************************************************

Dieser Auszug aus dem Buch "Das Buch der Menschlichkeit" verfasst vom Dalai Lama hat mich tief bewegt, ich finde es immer wieder bewundernswert zu welchen Erkenntnissen dieser Mensch es gebracht hat.

Nun Interessiert mich sehr ob ihr seine Meinung, über das Mitgefühl und die Beziehungen zu anderen Menschen teilt.

liebe grüße



神風ですか。いいえ、東風です( 笑 )。

ウソ、ウソ!マジにしないで!〈笑〉



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Die Ethik des Mitgefühls

23.10.2005 um 18:34
Ja, ich kann diese Ausführungen auch für mich annehmen und sehe mich darin in Vielem auch bestätigt. Ich denke wirklich, dass wir Menschen uns häufig von Äusserlichkeiten blenden lassen, aber vergessen hinter die Fasaden zu blicken, ein wieser Mensch und wirklich erleuchtet unser Dalai Lama, ein echtes Vorbild für gelebte und lehrende Menschlichkeit !

Gruss Sis

Gegensätze müssen sich nicht abstossen, vielmehr gewinnt man, wenn man andere Ansichten zulässt, sich selbst erkennt und wertfrei überlegt ob nicht beide Seiten ihre Berechtigung haben...

Sis



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Die Ethik des Mitgefühls

23.10.2005 um 20:15
Ich habe das Buch selbst gelesen und kann es wirklich jedem nur wärmstens empfehlen. Stimmt dem Dalai Lama vollkommen zu.


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Die Ethik des Mitgefühls

23.10.2005 um 22:53
mmh... ein weiser mensch, definitiv.
nur zu oft lässt man sich von äußerlichkeiten beeinflussen, nimmt seinen gegenüber als das was er verkörpert wahr - gefördert wird das noch durch titel wie "doktor", "professor", etc.... klar, dass unser verhalten sich danach richtet. leider. denn wir sollten tatsächlich hinter diese "maske" blicken, den mensch, die seele die dahinter steckt zu erkennen und verstehen und lieben versuchen...
doch in der heutigen welt und gesellschaft verlangt das viel menschenkenntnis, liebe zur menschheit und einen ganz neuen blickwinkel im umgang mit menschen als man es in unserer abendländischen christlichen gesellschaft gelehrt bekommt... und das ist die herausforderung.

der dalai lama bietet da sicherlich eine gute hilfestellung...liebe und mitgefühl gegenüber allen wesen...
die welt wäre ein gutes stück besser, wenn mehrere menschen sich das zu herzen nehmen und zu leben versuchen würden.


grüße

-c-


Aujourd'hui, les gens connaissent le prix de tout et la valeur de rien.
(Oscar Wilde)

l'amour est l'enfant de la liberté



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Die Ethik des Mitgefühls

23.10.2005 um 23:02
Aber ja doch, heiwa, unbedingt! :-)

Der Dalai Lama ist ein ausserordentlicher schöner Mensch und ich bin zutiefst dankbar, mit ihm zusammen, einen Teil des Ganzen auszumachen… ;-)

Er war diesen Sommer, auch in der Schweiz zu Besuch! Was er sagt und von was er spricht, ist von elementarster Natur! Er spricht nicht nur ausserordentlich, auch geht seine Präsenz, sein äusseres Wirken oder seine Ausstrahlung einher, mit seinen Worten und Aussagen! Er strahlt die Ruhe und Harmonie in Person aus.

Ich hoffe nur für ihn, dass er sich auch mal für sich Zeit nimmt und sich erholen kann von den vielen Reisen, Interviews und Reden, dies in randvoll gefüllten Sälen. Aber ein Mensch wie er es ist, hält natürlich grosse Kraft inne, die er durch seine bewusste Haltung, er ist sich seine Verbundenheit mit Allem bewusst, durch seine Praxis vom Ganzen wiederum erhält!


ja, hungfan, nehmen wir es uns zu Herzen! Ein guter Anfang wäre ja eben die Erkenntniss oder die Annahme, in dem Moment uns daran zu erinnern, wo wir uns ertappen oder die Gefahr laufen würden, in ein begrenztes Schema zu verfallen, indem wir einen Mitmenschen deklarieren würden, zu bedenken; aha, wir sind ja zusammen Teil, eines Ganzen!

Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)


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Die Ethik des Mitgefühls

23.10.2005 um 23:26
@ Heiwa

Die Ansichten des Dalai Lama zu diesem Thema teile ich natürlich. Ich habe mir auch schon selbst eine Menge Gedanken hierzu gemacht, und stellte fest, daß wir oft eine -an und für sich völlig irrationale- Erwartungshaltung gegenüber Menschen haben, die wir lieben.

Das halte ich aber für den falschen Weg. Wenn wir uns von unseren Erwartungen befreien, und den anderen stattdessen annehmen, wie er ist, dann weicht der Druck von beiden Seiten- von ihm wie von uns. Wenn wir von einem anderen nichts erwarten, sind wir freier, und der Andere ebenso.

Und meist bekommen wir dann das, was wir uns vom Anderen wünschen, ganz automatisch.

Wenn wir versuchen, einem Anderen Menschen seinen individuellen Freiraum zu gewähren, und versuchen, nicht gleich ein Urteil über ihn zu fällen und gewisse Dinge zu erwarten, dann ist unser Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen so, wie wir es selbst gerne erfahren. Was man sät, das erntet man...




Gr,


A.

Bedenkt ihr alle, daß das Dasein reine Freude ist; daß all die Sorgen nichts als
Schatten sind; sie ziehen vorbei & sind getan; aber da ist das, was bleibt.



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Die Ethik des Mitgefühls

24.10.2005 um 03:14
...there's a difference between knowing the path, and walking the path...


q.

It is your flesh that I wear.


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Die Ethik des Mitgefühls

24.10.2005 um 06:01
...there's a difference between knowing the path, and walking the path...


Ja - diesen Unterschied gibt es. Doch ist gerade in diesem Satz auch der Weg (Yoga/Do) aufgezeichnet, den es zu beschreiten gilt. Mitgefühl kann nur erlebt werden. Es IST, oder es ist nicht vorhanden. Gespieltes Mitgefühl ist keines und wird schnell durchschaut. Wahre Empathie ist der Schlüssel zur Heilung der Welt, wie sie auch der Schlüssel zur Heilung einer verletzten Psyche ist. Wahre Empathie drückt sich im Verhältnis zur Natur aus, wie sie der Spiritualität der Naturvölker eigen ist, ebenso wie der tätigen Gegenwehr gegen Ausbeutung und Unterdrückung. Die Ethik des Mitgefühls beseelte AUCH die großen Vorkämpfer der Menschenrechte. Tolstoi, Gandhi, Martin Luther King. Aber auch Lasalle, Marx und Engels.

Letztere können nichts dafür, wenn ihre Epigonen ihre Ideen und Erkenntnisse missbrauchten!

"Wir wissen heute, daß der Mond nachweislich nicht vorhanden ist, wenn niemand hinsieht."
David Mermin



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heiwa Diskussionsleiter
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Die Ethik des Mitgefühls

24.10.2005 um 07:06
Wahre Empathie ist der Schlüssel zur Heilung der Welt, wie sie auch der Schlüssel zur Heilung einer verletzten Psyche ist
******************************************************

Genau das ist der Kern des ganzen, Jafrael.

******************************************************
Das halte ich aber für den falschen Weg. Wenn wir uns von unseren Erwartungen befreien, und den anderen stattdessen annehmen, wie er ist, dann weicht der Druck von beiden Seiten- von ihm wie von uns. Wenn wir von einem anderen nichts erwarten, sind wir freier, und der Andere ebenso.

Und meist bekommen wir dann das, was wir uns vom Anderen wünschen, ganz automatisch.

Wenn wir versuchen, einem Anderen Menschen seinen individuellen Freiraum zu gewähren, und versuchen, nicht gleich ein Urteil über ihn zu fällen und gewisse Dinge zu erwarten, dann ist unser Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen so, wie wir es selbst gerne erfahren. Was man sät, das erntet man...


******************************************************

Ich finde solche Aspekte, immer wieder, sehr faszinierend, der Gedanke zu verziechten, um zu erhalten, ist vielen Menschen fremd (geworden).

神風ですか。いいえ、東風です( 笑 )。

ウソ、ウソ!マジにしないで!〈笑〉



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Die Ethik des Mitgefühls

24.10.2005 um 19:53
wer nichts erwartet bekommt am meisten...
es stimmt tatsächlich...
ich bin prinzipiell auch ein mensch der leider immer zu viele erwartungen hatte...mittlerweile arbeite ich an mir und es wird besser...
oft bekommt man ja besonders von menschen, von denen man gar nichts erwartet am meisten...
zu geben ohne selbst etwas haben zu wollen, nichts zu erwarten, frei von zwängen zu sein....



Aujourd'hui, les gens connaissent le prix de tout et la valeur de rien.
(Oscar Wilde)

l'amour est l'enfant de la liberté



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Die Ethik des Mitgefühls

24.10.2005 um 19:54
@quentin
der weg ist das ziel....
und der erste schritt ist es, sich des weges bewusst zu sein...:)

Aujourd'hui, les gens connaissent le prix de tout et la valeur de rien.
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Die Ethik des Mitgefühls

25.10.2005 um 09:14
was man sät das erntet man..

schön wärs. was macht man wenn dieses pseudo-universelle gesetz nicht
greift? ich helfe wo ich kann und das OHNE etwas dafür zu erwarten, ich tue
es einfach für die anderen. wird mir geholfen? nein. ..und das nicht erst seit
ein paar jahren.. trozdem mache ich es immer wieder. da könnt ich jetzt noch
jede menge beispiele bringen..


zum thema: mitgefühl ist bei mir nicht abhängig davon ob es jemand verdient
oder nicht. es kommt oder auch nicht. ich bin auch hier völlig offen.


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Die Ethik des Mitgefühls

25.10.2005 um 09:33
@paganethos,

"wird mir geholfen? nein." schwinngt da nicht doch sowas wie eine entteuschte Erwartungshaltung mit ?

Mitleid kommt von "mit jemandem dessen Leid zu teilen", also ihm nachzuempfinden wie es ihm/ihr geht und dafür Verständnis zu haben.

Mitgefühl kann viele Gesichter haben und ja nichtimmer kann man es für jeden empfinden, aber wie bei vielem im Leben nicht die Quantität, sondern die gelebte Qualität macht den kleinen aber feinen Unterschied aus. M sollte weder von sich noch vom Gegenüber zuviel erwarten Zu oft unterliegen wir dem Irrglauben, was wir investiern müssten wir doch dann auch zurückerhalten...aber Menschlichkeit ist keine Dienstleistung "bezahlt/entlohnt" wird. Oftmals bekommt man das was und wie man es tut auf anderer Ebene "belohnt" als man selbst denkt...

Generell noch ein paar Gedanken zum Thema,

hm, ja ich denke unser Verständnis von Mitleid und Mitgefühl hat sich in unserer westlich, technologisierten Welt derart auf eine eher negatives Bild gewandelt (siehe Ellenbogengesellschaft und das Fehlen der Einsicht, dass jeder nur ein Teil des Ganzen ist), dass viele mit diesen Begriffen nichtmehr wissen was man denn nun genau darunter zu verstehen hat !

Gruss Sis

Gegensätze müssen sich nicht abstossen, vielmehr gewinnt man, wenn man andere Ansichten zulässt, sich selbst erkennt und wertfrei überlegt ob nicht beide Seiten ihre Berechtigung haben...

Sis



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h.c.b ehemaliges Mitglied

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Die Ethik des Mitgefühls

25.10.2005 um 09:51
ja auch ich höre da eine nicht erfüllte erwartungshaltung heraus.
würdest du aus reinem mitgefühl helfen, dann wäre es dir egal ob du einen lohn dafür erhälst.
hast du schon herausgefunden aus welcher intention heraus du hilfst?



greez
hcb

Die Liebe ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es verschwendet.

( Alte persische Weisheit )



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heiwa Diskussionsleiter
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Die Ethik des Mitgefühls

25.10.2005 um 11:23
was man sät das erntet man..

schön wärs. was macht man wenn dieses pseudo-universelle gesetz nicht
greift? ich helfe wo ich kann und das OHNE etwas dafür zu erwarten, ich tue
es einfach für die anderen. wird mir geholfen? nein. ..und das nicht erst seit
ein paar jahren.. trozdem mache ich es immer wieder. da könnt ich jetzt noch
jede menge beispiele bringen..


zum thema: mitgefühl ist bei mir nicht abhängig davon ob es jemand verdient
oder nicht. es kommt oder auch nicht. ich bin auch hier völlig offen.

*******************************************************

Aber du wiedersprichst ihm gerade. Du sähst positive Gedanken, dafür erhälst du nicht unbedingt dank, wenn du dank dafür erwartest, dann hast du wohl doch nicht so uneigennützig gehandelt. Aber wenn du es nicht tust, dann müsstest du festgestellt haben, das es ein schönes Gefühl ist, zu helfen...

Mitgefühl sollte universell sein...aber das ist natürlich jedem freigestellt.

hm, ja ich denke unser Verständnis von Mitleid und Mitgefühl hat sich in unserer westlich, technologisierten Welt derart auf eine eher negatives Bild gewandelt (siehe Ellenbogengesellschaft und das Fehlen der Einsicht, dass jeder nur ein Teil des Ganzen ist), dass viele mit diesen Begriffen nichtmehr wissen was man denn nun genau darunter zu verstehen hat !
******************************************************

:)

ja auch ich höre da eine nicht erfüllte erwartungshaltung heraus.
würdest du aus reinem mitgefühl helfen, dann wäre es dir egal ob du einen lohn dafür erhälst.
hast du schon herausgefunden aus welcher intention heraus du hilfst?

******************************************************

Ja, stimme dir da zu, H.C.B, ... , btw. lange nichts von dir gehört *ggg*


神風ですか。いいえ、東風です( 笑 )。

ウソ、ウソ!マジにしないで!〈笑〉



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Die Ethik des Mitgefühls

25.10.2005 um 12:29
Also ich denke, wir sollten uns auch mal folgende grundsätzliche Gedanken anstellen:

Wenn wir grundsätzlich annehmen könnten, dass das, was einem Menschen, was auch immer, widerfahren mag, das Resultat seines Selbst ist, wieder einmal mehr die Bestätigung von dem gehaltvollen Sprichwort: was man sät, das erntet man, somit zementiert wird, so müssten wir uns wirklich die Konsequenzen davon vorstellen können und zwar in aller Konsequenz!

Weiter würde dies bedeuten, ob wir uns jetzt bewusst sind oder nicht, wäre das, was uns widerfährt, das Resultat von unserem vollen Dasein, das was wir sind, das was uns ganzheitlich ausmacht, ob jetzt mit Bewusstsein oder eben nicht. Zum Beispiel würde dies bedeuten, wenn ich also nun bewusst mir etwas ausdenke, wie, ich bin jetzt „lieb“ zu dieser Person oder mache dies oder das, in der Absicht oder sogar mit einem Kalkül und das Resultat, das dann mir widerfährt mit Unwohlsein zu tun hat, tja, so würde dies weiter bedeuten, dass ich mir mein Selbst nicht wirklich bewusst bin, obwohl ich vielleicht es sogar meine zu sein!

Diese Erfahrung würde überhaupt nicht und zwar in keinster Weise, diese kosmische Konstante (was man sät, erntet man), in Frage stellen. Es wäre nicht einmal annähernd widerlegt! Warum? Es fällt uns vielleicht manchmal schwer, die volle Konsequenz davon anzunehmen, denn es würde eben bedeuten, auf mein obiges Beispiel angewandt, dass ich mir noch viel zu wenig bewusst bin meines Selbst und der kosmischen Ordnung! Und dies ist vielleicht für manchen Artgenossen, sehr schwer zu akzeptieren, man ist in einer solchen Situation sehr dazu geneigt, die „Schuld“ nach Aussen zu verlegen; „Ich war doch gut zu ihm, aber warum geht es mir denn nicht gut?!“ usw. usf.

Jetzt stellt euch doch einmal vor, wie ein solcher Mensch, in dem obigen Beispiel war es ich, ein [b]wirkliches Mitgefühl für andere Lebewesen aufbringen soll?! Wenn nun ein solcher Mensch schon sich Selbst und der Ordnung des Kosmos nicht bewusst ist, tja, da könnt ihr euch gerade selbst mal vorstellen, wie das mit dem Mitgefühl für andere Wesen ausschauen tut. Da werden also die komischsten Dinge, im Namen des Mitgefühls vollbracht, in unserer heutigen Zeit wird u.a. dies sogar als [b]soziale Kompetenz gebrandmarkt…!

Nun, so gesehen wäre also die Reihenfolge eine ganz andere. Was heisst das denn überhaupt, ein wirkliches Mitgefühl für andere Lebewesen, im wahrsten Sinne, im Sinne der kosmischen Ordnung auszuüben, zu praktizieren oder ausleben zu können? Dies würde klar bedeuten, dass wir uns zuerst selbst bewusst werden müssen. Wenn wir das sind, so sind wir in der Lage, auch und gerade eben, erst [b]dann, ein anderes Lebewesen in seiner Ganzheit zu sehen, überhaupt wahrzunehmen, die tatsächliche Position, Haltung dieses Wesen’s, [b]voll erfassen zu können!

Wenn wir nun aus einer solchen Lebenshaltung, und man bedenke hier [b]unbedingt, dass es hier nicht nur um reinen Intellekt gehen kann, sich bewusst sein, bedeutet, dass ohne Nachzudenken, der ganze Körper, inkl. Bewusstsein, Unterbewusstsein, Herz, Wahrnehmungen, Verstand, das Denken, ja jede kleinste Zelle in uns, in diesem Bewusstsein [b]schwingt und das 24 Stunden am Tag!

So, nun fliegen wir zurück zu unserem ganz gewöhnlichen Alltag. Wenn wir nun auf einen Mitlebewesen treffen, das vielleicht sich in einem Leid befindet, es vielleicht körperlichen oder gar psychischen Schmerz erlebt hat oder es immer noch tut, so wäre das wirkliche Mitgefühl nicht unbedingt, das wir nun mit ihm mitleiden und ihm weiterhin versichern, was er für ein armer Tropf ist und das die Welt schon böse und ungerecht sei, ihn auf den Schoss nehmen, über die Haare streicheln, vielleicht noch ein Bonbon füttern, und ihm einflüstern; oh, du armes, es kommt dann schon gut… usw. usf.

Nein, wenn wir wirkliches Mitgefühl für ihn aufbringen möchten, so müssen wir uns der Position des leidenden Wesens, absolut bewusst sein. Wir müssten sehen können, was die Reihenfolge, die Ursache des Leides ist, die dem Leidenden zu Grunde liegt. Wir sollten uns vergegenwärtigen, das dieses Leid die Konsequenz von: [b]was man sät, das erntet man ist. Wenn wir das tun, so können wir wirklich einem solchen Wesen, den Beistand geben, den es auch wirklich, auch im kosmischen Sinne, absolut braucht und angebracht ist. Und da gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten.

Eine grundlegende davon ist, dass wir dem Leidenden, dieses Bewusstsein (was man sät, das erntet man) offenbaren, ihn wieder darauf aufmerksam machen, je nach „schwere“ des Leides, ist eine entsprechende Sensibilität natürlich zu wahren! Mir ist absolut schon bewusst, dass hier so genannte Sozialarbeiter oder solche die meinen, dass sie sich wirklich sozial engagieren, hier Schreikrämpfe überkämen. Wohl verstanden, ich möchte überhaupt nicht pauschalisieren. Mir ist durchaus bewusst, dass es tatsächlich, wirklich sozial kompetente Mitmenschen gibt…!

Eine wirklich [b]eindrückliche Situation, habe ich einmal von einem Rinpoche und einer von den Chinesen, zutiefst geschändeten Tibetanerin mitbekommen. Diese Frau hat an Leib und Seele etwas erlebt, man muss schon sagen, überlebt, das ist das abscheulichste und grässlichste, was man sich nur vorstellen kann, nein, man kann sich so was gar nicht vorstellen!!! Das Menschen aus Fleisch und Blut, so was an einem Mitmenschen antun können, es ist fast nicht zum aushalten so was… :-(((

Nun gut, bin schon wieder ruhig… Diese Frau, ist nun zu diesem Rinpoche gekommen, gebracht worden, um von ihm Beistand zu erhalten. Wir können nur so erahnen, wie die Psyche oder der ganzheitliche Zustand dieser Tibetanerin gewesen sein könnte. Der Rinpoche war ganz ruhig, er war in seiner Mitte und ganz klar im Bewusstsein. Er sprach ruhig zu ihr, er lächelte sogar, aber aufrichtig! Weiter sagte er zu ihr: „Schau, du bist Buddhistin und bist dir die Ganzheit bewusst, durch dieses Bewusstsein hast du die Kraft erhalten, diese Taten über dich ergehen zu lassen. Du hast die Kraft des ganzen Kosmos, dies alles zu tragen und der GANZEN Welt zu zeigen, dass das, was man mit dir gemacht hat, was man dir angetan hat, nicht wirklich „Sinn“ macht im Umgang mit seinen Mitwesen.

Unsere praktische Lebenshaltung fügt keinem Wesen irgendein Leid zu, weil wir uns bewusst sind, dass wir ALLE ein Teil eines Ganzen sind. Füge ich jemandem Leid zu, so füge ich es mir selber zu! Die Welt kann sehen, dass solches Handeln an Mitmenschen nicht förderlich für eine gesunde Entwicklung, Fortschritt ist. Solange wie die Menschen nicht zu dieser Einsicht gelangen, so lange werden Menschen wie du es erlebt hast, der Welt zeigen müssen, was das Resultat einer solchen [b]unbewussten Lebenshaltung ist. Die Macht des Kosmos, wird deine Leiden heilen, so lang wie du dir bewusst bist.

Ich hoffe nun, ihr seid mir nicht allzu nachtragend, aber auch ich habe die Konsequenzen zu tragen, es gilt auch für mich, was ich säe, das ernte ich! Und ich kann es annehmen.


Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)[/b4][/b3][/b2][/b1][/b0][/b][/b][/b][/b]



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h.c.b ehemaliges Mitglied

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Die Ethik des Mitgefühls

25.10.2005 um 12:34
wieso coelus ich find deine worte verständlich und einleuchtend
danke dafür:)

Die Liebe ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es verschwendet.

( Alte persische Weisheit )



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Die Ethik des Mitgefühls

25.10.2005 um 12:42
Nachtrag, zur Macht im Kosmos:

Die Liebe ist die stärkste Macht im Kosmos!

Buddha:

“Es ist grösser, während fünf Minuten die wahre göttliche Liebe auszudrücken, als 1000 Schalen Reis den Bedürftigen zu geben, denn durch die Liebe hilft man jeder Seele im Universum“.

Danke H.C.B, ja stimmt... :-)

Ich weiss, dass ich nichts weiss (sokrates)



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Die Ethik des Mitgefühls

26.10.2005 um 04:15
In einer Welt ohne Liebe zu leben, hieße, lebendig tot zu sein.



q.






It is your flesh that I wear.


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